Leistungsaufnahme von PCs
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Meinen Hochleistungsrechner (2 HDD, 1 SSD) habe ich auf ca. 100 W runter gebracht. Tiefer geht leider nicht.
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TDP schrieb:
Ich muss gestehen, dass mich die hohen Watt-Angaben aus den Socken gehauen haben. Immerhin ist hier von Leerlauf die Rede! Ich wollte eigentlich von Laptop auf einen PC umsteigen, der ordentlich Wumms hat, in der Hoffnung, dass der nur bei Last ordentlich Strom zieht, aber anscheinend, ziehen Top-PCs auch im Leerlauf ordentlich Strom.
Frage: Ist das normal? Wie viel ziehen sparsamere PCs an Strom?Für meinen Vater habe ich einen fetten Haswell gebaut.
Das war ein Core i7-4770S mit 16 GB RAM und nur einer SSD + BluRay Laufwerk, aber ohne Grafikkarte und der verbrauchte im IDLE mit einem ordentlichen Netzteil von BeQuiet 35 W.
Als ich meine Geforce GPU probehalber mal dazu steckte, waren es dann 55 W.
Daraus folgt:
Ein Stromverbrauch von unter 40 W kann man durchaus erreichen, aber nur dann, wenn man auf eine dedizierte Grafikkarte verzichtet.
Da du nach Leistung fragst, willst du das nicht. Du musst für die dedizierte Grafikkarte also etwa 15-20 W im IDLE einplanen und daher mit einem Stromverbrauch von etwa 60 W rechnen. Und das gilt auch nur für einen Rechner mit einem guten Netzteil.Übrigens, das dies ein i7-4770S ist, also eine CPU mit geringer TDP, spielt nichts zu Sache, da im IDLE Betrieb das keine Bedeutung hat. Die S CPUs mit niedriger TDP spielen ihre Stärken erst unter Last aus, da brauchen sie dann weniger Strom als normale CPUs mit einer TDP um die 95 W.
Normale Consumer Notebooks im Preisbereich von 800-1200 € und mobiler Midrange CPU liegen im Bereich von etwa 30-35 W. Das gilt auch dann, wenn sie eine Geforce Go drin haben.
Das liegt einfach auch daran, weil man bei Notebooks fast überall auch stromsparende Komponenten einsetzt. Das ist nicht nur bei der CPU und GPU so, sondern auch bei den ganzen restlichen ICs. Angefangen vom Spannungswandler bis hin zu sonstiger Peripherie, dadurch sind die in der Regel aber auch deutlich teurer, weil diese sparsamen ICs extra Geld kosten.
Würde man dies auch bei Desktop Rechnern so handhaben, dann würden sie unnötig im Preis steigen.Die größten Stromeinsparungen kommen aber trotzdem davon, dass die verbaute CPU und GPU eben alles mobile Versionen sind, da sind die größten Stromeinsparungen möglich. Entsprechend sind sie auch leistungsschwächer.
Wenn man einen sparsamen Desktoprechner bauen möchte, aber auf leistungsstarke CPUs und GPUs nicht verzichten möchte, dann kann man durch die Wahl des richtigen Mainboards, der verbauten Zusatzperipherie und dem Netzteil am meisten Strom sparen.
Das bedeutet also, laufe dir ein Mainboard ohne doppelt vorhandene extra ICs.
Wenn z.B. der Chipsatz für die CPU schon USB und WLAN liefern kann, dann ist es aus Stromspargründen nicht sinnvoll, wenn auf dem Mainboard dann zusätzlich noch ein weiterer USB Chipsatz verbaut ist, nur damit man USB 3.1 anstatt z.B. USB 3.0 hat.
Und es ist auch nicht sinnvoll, wenn man dann noch einen extra WLAN Chipsatz drauf hat, nur weil der anstatt mit 803.1a/b auch noch n und g beherrscht.
Diese extra Chipsätze kosten nämlich alle Strom. Allerdings bedeutet dies nicht, kaufe da billigste Mainboard, die diese Sonderchips meist nicht drauf haben, denn wenn diese Chips abgeschaltet werden können und das können gute Mainboards, dann kann man so wiederum etwas Strom sparen und der Stromverbrauch ist nicht ganz all zu hoch, wie auf den ersten Blick erwarten lässt.Beim Netzteil kann durch eines mit einem hohen Wirkungsgrad, insbesondere bei einer Belastung im IDLE Bereich viel Strom sparen.
Insbesondere muss man hier auch auf die ganz fetten Netzteile achten, die mit 600 W und mehr beworben werden. Hier muss man darauf achten, dass ihr Wirkungsgrad auch bei nur 30 W noch gut ist und darin sind die kleineren Netzteile mit nur 450 W und weniger oftmals besser, aber nicht immer.Tja und Festplatten sollte man keine verbauen, stattdessen nur eine einzige SSD und schon hat man sehr viel Strom gespart.
Eine Desktopfestplatte braucht ca. 5-15 W.
Eine SSD genügt sich mit 5 V * 0,5 bis 1 A = 2,5 - 5 WFazit:
Einen Desktoprechner der nur 30 W im IDLE benötigt, den kann man durchaus kaufen. Allerdings wird der dann keine dedizierte Grafikkarte haben können und ohne extra GPU ist er bei 3d Anwendungen auch nicht ganz so schnell, wie man gerne hätte.
Wenn du jetzt aber nur CPU Leistung benötigst, dann ist das ja kein Problem. Kauf dir den dicksten i7 mit 4 Kernen und Hyperthreading und hohem Takt und du wirst trotzdem nicht über 40 W hinaus kommen.
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Naja Notebookplatte geht schon wie man an meinem PC sieht
Und für Backup finde ich das schon praktisch. (Wobei ne NAS oder externe HDD es natürlich auch tut. Bzw. vermutlich sogar besser ist, weil halt extern.)
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Hi nochmals zusammen,
ich möchte auch gerne für meine Freundin einen Rechner basteln und ich werde da eine CPU mit 65 TDP mit integrierter Grafikeinheit nehmen. Der Be Quiet Calculator meint, dass meine Konfiguration 108 Watt veranschlagen wird. D. h., dass ein 150 Watt - 200 Watt Netzteil vollkommen ausreichen wird. Allerdings finde ich solche Netzteile nicht – zumindest nicht in ATX-Bauform. Ich habe nur ein einziges 200 Watt-Netzteil in Mini ITX gefunden.
Wieso habe ich da so wenig bis keine Auswahl?!
Dieser Komplett-PC in ATX-Bauform hat ein 180 Watt-Netzteil!!! Wieso kann ich mir so etwas nicht ebenfalls kaufen?!https://www.alternate.de/Lenovo/ThinkCentre-S510-10KW002VGE-PC-System/html/product/1319974?
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Ich vermute die Auswahl ist deswegen so klein, weil so wenig Leute selbst PCs in ATX Formfaktor bauen die dann so wenig Leistung brachen... und ein 350W Netzteil in der Herstellung vermutlich kaum teurer ist als ein 200W Netzteil.
Was du verwenden könntest ist ne PicoPSU mit 160W + passendem Power-Brick dazu.
Mit so ner Adapterplatte dazu
http://geizhals.eu/solo-entertainment-se-atx-atx-bezel-for-mini-box-picopsu-mini-power-supplies-a1027415.html
kannst du dann das "Loch" zumachen das dann bleibt wo man normalerweise das Netzteil einbauen würde. Und in der Platte schön sauber die Buchse für den Power-Brick montieren.
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Ehrlich gesagt, traue ich mir diese Bastellösung nicht zu, insbesondere, da das für meine Freundin gedacht ist. Werde wohl doch ein 300 Watt-Netzteil benutzen...
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Ist denn ein anderer Formfaktor keine Option? Wenn man einen extra leistungsarmen PC baut, dann möchte man doch normalerweise keine große Kiste
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Du hast bei 200 Watt-Netzteilen kaum (qualitative) Auswahl. Dabei spielt der Formfaktor keine Rolle. Ich gehe da besser kein Risiko ein.
Allerdings habe ich mir mal ein ct-eBook über Bastel-PCs gekauft und sie schlagen eine Konfiguration mit einem 300 Watt-Netzteil von BeQuiet vor, der im IDLE nur 11 Watt braucht (Intel Core i5-6400).
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TDP schrieb:
Ich habe nur ein einziges 200 Watt-Netzteil in Mini ITX gefunden.
Wieso habe ich da so wenig bis keine Auswahl?!
Dieser Komplett-PC in ATX-Bauform hat ein 180 Watt-Netzteil!!! Wieso kann ich mir so etwas nicht ebenfalls kaufen?!Ein Netzteil das mit bspw. 600 W beworben wird, benötigt im Betrieb nicht zwangsläufig 600 W, sondern deutlich weniger, nämlich nur den Stromverbrauch, den auch der Rechner benötigt inkl. eigener Verlustleistung.
Wenn dein Rechner also z.B. 50 W benötigt, dann benötigt dein Netzteil auch nur bspw. 50/0,7 = 71,42 W
und das obwohl es ein 600 W Netzteil ist.Worauf es aber ankommt ist der Wirkungsgrad.
Der ist nicht in allen Lastbetrieben gleich, sondern ist in einem bestimmten Lastbetrieb sehr gut, in anderen weniger gut und in ganz wenigen ganz schlecht.Wie genau der Wirkungsgrad bei einer gegebenen last ist, das kann man am Diagramm ablesen, das der Netzteilhersteller hoffentlich anbietet.
Ein dickes fettest Netzteil mit z.B: 600 W ist nur insofern im Nachteil gegenüber ein kleineres 300 W Netzteil, dass die Lastbereich in dem das Netzteil arbeiten muss, viel größer ist.
Ist ein Netzteil mit nur 10-20 % belastet, dann sind das bei einem 600 W Netzteil gleich mal ein Bereich von 60 W, bei einem kleinen Netzteil aber nur 30 W und bei einem 60 W Bereich kann sich natürlich mehr ändern, als bei einem 30 W Bereich und in den niedrigen Lastbereichen sind Netzteile in der Regel schwächer.
Auch gilt, mit einem 50 W Stromverbrauch bist du beim dicken Netzteil viel näher an dem unteren niedrigen Lastbereich, also mit einem kleineren Netzteil.
Deswegen erreichen kleine Netzteile bei geringen Lasten in der Regel einen besseren Wirkungsgrad und nur auf den kommt es am Ende auf den tatsächlichen Verbrauch an.Denn was der Rechner selbst braucht, das ist davon unabhängig, der will sowohl beim fetten Netzteil als auch beim kleinen Netzteil den genau gleichen Strom, aber das gewählte Netzteil entscheidet darüber, wieviel noch an Verlustleistung aufgrund des Wirkungsgrads zusätzlich anfällt.
Die Formel ist:
Last/Wirkungsgrad = GesamtstromverbrauchHat dein Netzteil bei 50 W Last z.b. einen Wirkungsgrad von 80 %, dann verbessert sich obige Rechnung:
50/0,8 = 62,50 W
anstatt
50/0,7 = 71,42 WAlso fast 9 W Ersparnis, dank einem besseren Wirkungsgrad von 80 %.
Tendenziell macht es also Sinn, kleine Netzteile zu wählen. Das bedeutet aber nicht, dass das Netzteil so klein gewählt sein muss, dass es gerade so die geforderte Leistung des Rechners liefern kann.
Tja und dann sei noch erwähnt, dass in der gleichen Leistungsklasse es gute und schlechte Netzteile gibt und wenn die Leistungsklassen nicht zu weit auseinanderliegen, dann kann ein gutes Netzteil mit z.b. 400 W bei einer Last von 50 W besser sein, als ein schlechtes Netzteil mit z.b. 300 W.
So und zum Schluss sei noch gesagt, wenn der Rechner 595 W benötigt und das Netzteil 600 W liefern kann, dann bricht das Netzteil zwar nicht zusammen, aber im optimalen Wirkungsgradbereich wird es auch nicht liegen, denn der liegt in der Regel bei nur etwa 70-80 % Last.
Deswegen gilt:
1. Bei kleiner Last, kaufe ein kleines Netzteil
2. Aber nur so klein, dass das Netzteil im 70-80 % Lastbereich arbeiten kann, oder genauer, im besten Wirkungsgradbereich.
3. Kaufe ein Netzteil, das überhaupt gute Wirkungsgrade in diesen Bereichen erzielt.
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@TDP
Naja "Bastellösung" ist ein eigener PC eh immer - so viel schlimmer als "normale" Komponenten finde ich die PicoPSU Sachen jetzt nicht. Ist aber natürlich subjektiv, wenn es dir nicht zusagt dann sagt es dir halt nicht zu
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Anstatt den PicoPSU gibt es noch FlexATX, die werden in deutlich kleineren Leistungsklassen angeboten.
Eventuell macht es Sinn, dafür ein passendes Gehäuse für FlexATX zu nehmen, dann kann man die auch problemlos einbauen.
In einem PC mit geringer Leistungsaufnahme kommt sowieso nicht viel Krempel rein, da tut es auch ein Mini Gehäuse mit FlexATX Netzteil.
Das Problem ist bei FlexATX eher, dass die Auswahl sehr klein ist und NTs mit Plus Gold oder Platin Zertifizierungen usw. gibt's fast gar nicht.
Das muss aber nichts heißen, es kann auch sein, dass der Hersteller sich einfach die Kosten für die Zertifizierung gespart hat und das NT trotzdem die Zertifizierung erfüllen würde, wenn man es denn testen würde.
Hier hilft also nur ein Blick ins Datenblatt.
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Da es gerade zum Thema passt und ich darüber gestoßen bin, da hat mal jemand gemessen:
1. System: AMD Athlon 5150 4x 1.60GHz AM1 (Kabini) + ASUS AM1M-A + 2GB RAM + 3TB WD Green + Maus + Tastatur + HD Bildschirm + Debian Linux.
SeaSonic 400W FL2: 24,3W.
SeaSonic 80+ 350W von 2008: 27,3W
Steinaltem 350W Noname (Codecom) anno 2002: 29,6W
2. System: AMD Athlon II X3 415 4. Kern freigeschaltet + Asus M5A78L/USB3 + 2GB RAM + 2TB WD Green + 128GB Samsung SSD + DVD Brenner + Radeon HD 4650 + Maus + Tastatur + weitere USB Geräte + HD Bildschirm + Glimmlampe der Steckdosenleiste + Debian Linux:
SeaSonic 400W FL2: 56W
SeaSonic 80+ 350W von 2008: 62,5W
Wie man sieht wird auch bei den sehr geringen Lasten von 6%, b.z. 14% gegenüber älteren effizienten 80+ Netzteilen noch Energie eingespart.http://geizhals.de/?sr=899708,-1
Da sieht man deutlich, dass das effizientere Netzteil, das eine deutlich höhere Leistungsangabe hat, 400 W, anstatt 350 W, gewinnt gegen das kleiner ausgelegte 350 W Netzteil bei niedrigen Lasten.
Es ist somit deutlich erkennbar, dass der Wirkungsgrad wichtiger ist, als die Lastauslegung.
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Das ist interessant zu sehen, danke!
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TDP schrieb:
Das ist interessant zu sehen, danke!
Jupp, beachte aber, dass es bei den richtig dicken Netzteil z.b. 650 W nicht mehr so sein muss, siehe dazu oben mein ursprünglicher Beitrag.
Es geht einfach darum groß der Bereich ist, den ein NT abdecken muss.
Ein dickes NT mit 650 W muss eben einen Bereich von ca. 30 W - 650 W abdecken, entsprechend schneller fällt das bei den niedrigen Lasten ab, trotz Platinum Plus und super beworbenem Wirkungsrad.
Wichtig ist also, ins Diagramm schauen, da kann man den Wirkungsgrad direkt je nach Last ablesen.
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Bin zu dem Schluss gekommen, dass Intel NUC Barebones genau das Richtige für meine Freundin ist. Die Netzteile haben keine 100 Watt und ich muss nur noch SSD und RAM rein tun.