Braucht man zum Programmierung eine gewisse Begabung?



  • SeppJ schrieb:

    Zum Programmieren braucht man eine gewisse Art und Weise zum Denken. Manche haben sie, manche nicht.

    Aber ist denn nicht jeder Mensch grundsätzlich dazu in der Lage, logisch zu denken? Programmieren ist doch nichts anderes als das Ausdrücken von Logik in einer formalen Sprache.
    Die betroffene Person konnte es sich beibringen, so ein Rubik's Cube in 8 Sekunden zu lösen - dann muss doch auch einfache Programmierei drin sein?

    SeppJ schrieb:

    Andere Denkweisen kann man zwar auch lernen, aber das benötigt Jahre. Ein Tutorial an der Uni mit 2 SWS wird da nicht viel ausrichten.

    Das ist wohl der springende Punkt hier. Wenn das tatsächlich so ein großen Zeitunterschied und soviel Mühe bereitet, dann sollte man der Person wohl vielleicht lieber davon abraten. Aber er soll das schon entscheiden ...

    Printe schrieb:

    Wer sprachlich den Erklärungen kaum folgen kann und Mühe hat, Nachfragen zu formulieren, der hat kaum noch geistige Kapazität für die Sache selbst frei.

    Da stimme ich auf jeden Fall zu. Nicht nur das Verständnis leidet darunter, auch irgendwie das ganze Wesen. Kenne solche Fälle, die Personen sind wesentlich zurückgezogener und unsicher, wenn sie in der Fremdsprache sprechen müssen als wenn sie in ihrer Muttersprache reden.

    Printe schrieb:

    In welcher Sprache kann derjenige denn fließend hören und sprechen?

    Russisch. Wir haben schon ein paar Kollegen, die russisch sprechen. Aber so wirklich zielführend ist das auch nicht, wir sind in Deutschland und früher oder später wird er Deutsch lernen müssen.
    Oder halt Englisch, das wäre fast der optimalste Fall. Aber Englisch ist noch weniger drin als Deutsch, anscheinend.

    Printe schrieb:

    Doch, das kann auch sein. Wieso muss der denn programmieren lernen? Ist er auf die Stelle versetzt worden? Ist jemand anders ausgefallen?

    Tja ... AFAIK hat ihn mehr oder weniger seine Mutter in diese Sache gezogen. Nennt sich wohl "Erstqualifizierung" und dient als (6-monatige) Vorbereitung auf eine Ausbildung, in dem Fall Fachinformatik.



  • juop schrieb:

    Tja ... AFAIK hat ihn mehr oder weniger seine Mutter in diese Sache gezogen. Nennt sich wohl "Erstqualifizierung" und dient als (6-monatige) Vorbereitung auf eine Ausbildung, in dem Fall Fachinformatik.

    Das heißt, es kann gut sein, dass das überhaupt nicht sein Wunschberuf ist? Dass er weder Lust noch Interesse noch Begabung verspürt?



  • Printe schrieb:

    Das heißt, es kann gut sein, dass das überhaupt nicht sein Wunschberuf ist? Dass er weder Lust noch Interesse noch Begabung verspürt?

    Schwer zu sagen. Er persönlich behauptet, Interesse daran zu haben. Privat hatte er sich er aber noch nie damit beschäftigt.
    Ich denke eher es ist einer der "Ich habe keine Ahnung was ich machen Soll"-Fälle, also ein "Problemfall".

    Vermutlich wäre es das sinnvolleste, am Ende der 6 Monate zu entscheiden, ob man dazu rät das Ganze weiter zu machen oder nicht.
    Soweit ich weiß geht Fachinformatik (für Anwendungsentwicklung) ja immer Richtung Programmieren. Wenn am Ende der 6 Monate immer noch die absoluten Grundlagen nicht drin sind, dann sollte man wohl stark davon abraten.


  • Mod

    Ich bin auch sehr interessiert an vielen Dingen für die ich absolut keine Begabung habe. Ich habe dann natürlich letztlich doch einen Beruf gewählt, für den ich einigermaßen Talent habe und überlasse den Rest dem Hobby...



  • juop schrieb:

    Schwer zu sagen. Er persönlich behauptet, Interesse daran zu haben. Privat hatte er sich er aber noch nie damit beschäftigt. Ich denke eher es ist einer der "Ich habe keine Ahnung was ich machen Soll"-Fälle, also ein "Problemfall".

    Das sollte man versuchen zu klären. Wenn er wirklich nur seiner Mutter gehorcht, ist das keine Grundlage für einen Beruf. Wie alt ist er denn (ich stell mir gerade jemanden von 18 oder 20 vor)?

    Vermutlich wäre es das sinnvolleste, am Ende der 6 Monate zu entscheiden ...

    Im wievielten Monat seid ihr denn? Sechs Monate können quälend lang sein ...

    Nochn Vorschlag: Wenn er Russisch spricht und ihr noch andere Russisch sprechende Kollegen habt - warum unterrichten die ihn nicht? Dann entfällt zumindest das sprachliche Handicap, und ihr findet leichter raus, was an seinen Fähigkeiten und Interessen dran ist.

    Dass er natürlich schleunigst Deutsch lernen muss, wenn er hier eine Ausbildung machen will, steht auf einem anderen Blatt. Aber man kann nicht alles auf einmal erreichen.



  • Gerade logisches und abstraktes Denken ist eine Schwäche der Menschheit. Also ja, es braucht Begabung.



  • pica schrieb:

    Gerade logisches und abstraktes Denken ist eine Schwäche der Menschheit.

    Genau. Vulkanier sind bessere Programmierer.



  • Genau: "Alles was ich kenne, ist Logik."



  • Echse vergiftet aber doch Spock 😕



  • Printe schrieb:

    pica schrieb:

    Gerade logisches und abstraktes Denken ist eine Schwäche der Menschheit.

    Genau. Vulkanier sind bessere Programmierer.

    Also zumindest an meiner örtlichen Universität kann ich mich - Abitur vorausgesetzt - problemlos für Mathematik, Informatik und Elektrotechnik einschreiben, während ich für Medizin, Rechtswissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften usw. ziemlich gute Noten plus viele Wartesemester vorweisen muss, um da überhaupt zugelassen zu werden.

    Das liegt bestimmt nicht daran, dass ersteres so öde langweilig und zweiteres so unglaublich schwer ist. 🙄



  • juop schrieb:

    Auch auf der Arbeit haben wir gerade jemanden, der relativ schlechtes Deutsch (und garkein Englisch) spricht und dem ich versuchen, das Programmieren beizubringen.

    Wer kein Englisch kann, wird sowieso kein guter Programmierer.
    Warum versuchst du dem Typen das beizubringen, wenn es sowieso nicht sein Ding ist?


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