Microservices und ähnliche Hypes



  • Ich weiß nicht, ob die Leser dieses Forums viel mit dem Thema Microservices zu tun haben, denn es handelt sich eher um ein Phänomen, das im eCommerce/Web-Bereich dominant ist.
    Aber eventuell arbeitet ja doch der ein oder andere in dem Bereich oder hat sonst eine Meinung dazu.

    Momentan ist die Idee, Microservices aufzubauen und dadurch bestehende Monolithen abzulösen, ja schon mehr oder weniger ein großer Hype. Die ganzen eCommerce-Giganten Europas sind schon seit mehrere Jahren darauf umgestiegen, entwickeln ihre eigenen Tools und Frameworks mit denen sie arbeiten, etc. Sehr interessant auch, dass mittlerweile solche Softwarelösungen nicht mehr von IT-Unternehmen wie IBM zur Verfügung gestellt werden sondern zunehmend von den Anwendern.
    Sicherlich ist die Idee überhaupt nicht neu - aber neu ist, dass sie eben so stark boomt, es so viel Literatur dazu gibt, so viele Unternehmen, die Manpower darin investieren, sich hier eine starke Infrastruktur aufzubauen.

    Wie gesagt gibt es dazu mittlerweile viel Literatur und viele Ideen und man kann, wenn man denn möchte, viel Zeit investieren um auf dem Gebiet mehr Expertise zu erlangen.
    Bei sowas frage ich mich als sehr frischer Softwareentwickler aber immer, ob das überhaupt Sinn macht? Oder ist das doch nur wieder eine der Hypes, die eh bald wieder verschwinden und in ein paar Jahren predigt man wieder was anderes als die neue Wahrheit.

    Mich würde generell einfach mal interessieren, wie hier gestandene Softwareentwickler zu solchen Themen stehen. Beschäftigt ihr Euch mit sowas? Interessiert das Euch? Findet Ihr, dass ihr als Softwareentwickler hier mitzureden habt oder ist das doch eher etwas, das ihr einem Designer/Architekt/Strategen überlassen würdet, weil der mehr weiß?



  • Ich arbeite nicht in dem Bereich, wir entwickeln hauptsächlich normale Desktop Anwendungen. Wir haben auch Webservices, und das Thema ist bei uns schon ebenfalls aktuell. Was mich/uns aber vor allem daran interessiert, ist eigentlich der Grundgedanke an sich, und nicht irgendwelche Frameworks usw. drumherum.
    Der Bedarf für Micro Services ist schon nachvollziehbar, auch bei uns. Wahnsinnig viele Services haben wir nicht, aber die Software an sich ist groß, komplex und monolithisch. Und wenn wir schnell einen Service aktualisieren müssen, weil es damit konkrete Probleme gibt, kann man das eben nicht so einfach machen, weil es zu viele Kreuzabhängigkeiten gibt. Deswegen versuchen wir die etwas besser aufzulösen.
    Viel mehr gehört mich für jetzt auch nicht dazu. Was das ganze aber deutlich komplexer machen würde, wären komplexe Interaktionen zwischen den einzelnen Services. Das ist bei uns jetzt nicht so stark ausgeprägt und wir haben da teilweise viele verschiedene selbstentwickelte Lösungen für Load Balancing, Caching usw. Das kann aber nochmal deutlich komplexer werden, und deswegen haben sich da schon viele Leute Gedanken drüber gemacht und verschiedene Verfahren entwickelt, die mittlerweile mehr oder weniger etabliert sind.
    Also, ich glaub das Thema wird auch in Zukunft aktuell bleiben, aber wie tief man sich damit beschäftigen muss, hängt von den konkreten Anforderungen ab.


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