C++ Applikation auf C# umschreiben
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zynodis.1 schrieb:
Oder macht das überhaupt kein Sinn, da viel zu viel Aufwand?
Das macht keinen Sinn, weil das fundamental unterschiedliche Sprachen sind. Jede Form von automatisierter Übersetzung wird vermutlich qualitativ mangelhaften Code produzieren.
Wäre es denn möglich, den existierenden Code in eine Bibliothek auszulagern, den neuen Code in C# zu entwickeln, und zwischen diesen Komponenten irgendwie zu vermitteln, e.g. entsprechend linken?
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Printe schrieb:
zynodis.1 schrieb:
Wir haben eine Konstruktionsapplikation (CAD), die seit Jahren mit C++ geschrieben worden ist.
Wieviele Mannjahre stecken da drin?
knapp 10 Jahre, 2 Arbeiter dran
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Das wird vermutlich ähnlich viel Arbeit sein, vielleicht 5 Jahre... Kann man nicht abschätzen, kommt drauf an, on in den 10 Jahren immer wieder viel neugeschrieben und verbessert wurde, oder ob nur immer etwas dazugekommen ist.
Bei einer neuen Programmiersprache wird man das vermutlich "gut" machen wollen. Selbst wenn man sich das Ziel setzt, das so schnell wie möglich irgendwie umzusetzen, wird man trotzdem ziemlich schnell an einen Punkt kommen, wo man merkt, dass man schon zu viele technische Schulden angesammelt hat und sich doch die Zeit nehmen, etwas zu verbessern, dann kommt man vom hundertsten ins tausendste usw...Das Problem mit den Entwicklern haben wir mehr oder weniger auch. Das ist aber nicht sooo dramatisch. Wir hatten schon paar, die ohne C++ Erfahrung bei uns angefangen haben (die meisten noch als Stundenten) und dann C++ nebenbei lernen mussten. Das geht, daran ist bei uns noch keiner gescheitert. Wir haben aber auch schon paar mehr erfahrene Entwickler, die die Neuen anleiten können.
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Mechanics schrieb:
Das wird vermutlich ähnlich viel Arbeit sein, vielleicht 5 Jahre....
Intellektuelle Arbeit zu kopieren ist nicht einmal annähernd so diffizil wie ihre ursprüngliche Ausführung. Denk doch an all das Debugging, die Modellierung etc. Kann mir nicht vorstellen, dass es länger als einige Monate dauern würde!
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Ich hab schon dran gedacht... Schwer zu schätzen, vielleicht würde man auch mit Monaten (aber ich denk schon deutlich mehr als paar) hinkommen.
Das ist zwar richtig, dass vieles schon ausgetüftelt ist, aber in C# würde ich den Code ganz anders schreiben, als in C++, deswegen halte ich die Wahrscheinlichkeit für hoch, dass man wieder ewig suchen und rumdebuggen muss.
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Mechanics schrieb:
kommt drauf an, on in den 10 Jahren immer wieder viel neugeschrieben und verbessert wurde, oder ob nur immer etwas dazugekommen ist.
Das ist ein ganz entscheidender Punkt: Ist der Code tatsächlich in Teilen 10 Jahre alt (inklusive der verwendeten Technologien), oder ist der gepflegt und immer wieder modernisiert worden?
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Mechanics schrieb:
... deswegen halte ich die Wahrscheinlichkeit für hoch, dass man wieder ewig suchen und rumdebuggen muss.
Wenn man "ewig sucht und rumdebuggt" - verglichen mit der Zeit für Design und Hinschreiben - dann macht man was falsch.
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Printe schrieb:
dann macht man was falsch.
Ja, aber darum geht es ja. Wie viel wird da wohl falsch laufen, wenn nicht C++-Programmierer boost und qt-Code nach C# portieren?
Da bin ich bei Mechanics: das dauert ewig (wenn es denn überhaupt fertig wird) und da wird rumdebuggt bis der Arzt kommt.Können denn die verbliebenen C++ler wenigstens C#?
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Sind c++-Entwickler mitlerweile echt so selten?!? Oder liegt es an Qt?
Nicht falsch verstehen, aber ein potentiell auf drei Plattformen laufendes Programm auf Windows zu reduzieren... Ich weiß ja nicht...
Liegt es evtl. an der Stellenausschreibung? Ich bin Quereinsteiger und bekomme bei "Qualifikation: Abgeschlossenes Informatikstudium" und "Englisch in Wort und Schrift" immer Minderwertigkeitskomplexe (naja
und bewerbe mich da nicht. Allerdings traue ich mir jetzt auch keine höhere Mathematik in der 3d-Programmierung zu. Aber Qt3d z.B., naja... An Mauerverbands-Algos habe ich meinen Spass und die Visualisierung mit Qt3d... Und englische Dokumentation lesen und git-commits in Englisch sind auch kein Problem. Aber in "Wort und Schrift" bin ich immer draußen...
Ich habe manchmal das Gefühl das ein großer Teil des Fachkräftemangels durch zu hohe Ansprüche entsteht. Ich meine das jetzt nicht unbedingt auf deinen Fall, CAD ist schon was. Aber manchmal hat man das Gefühl das die Leute die die GUI zusammenschustern unbedingt wie alle anderen perfekte Mathematiker sein sollen. Und am ende sind sie unterfordert...
Mein Unqualifizierter Senf dazu
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@Qt-Fan
Geht mir genauso. Habs mittlerweile aufgegeben und programmiere für die Simulator-Community und für mich, also Add-Ons.
Sorry für Off-Topic
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Qt-fan schrieb:
Ich habe manchmal das Gefühl das ein großer Teil des Fachkräftemangels durch zu hohe Ansprüche entsteht. Ich meine das jetzt nicht unbedingt auf deinen Fall, CAD ist schon was.
Ich sehe das eher als eine gute Möglichkeit. An einem CAD System zu arbeiten finde ich überdurchschnittlich interessant, da werden sich viele, die bisher Java und C# gelernt haben, sich dafür interessieren, unahängig von der Sprache. Und danach wird man auch an der Sprache Gefallen finden.
Wie gesagt, ist bei uns auch so.