Komplett von vorne anfangen



  • Hallo an alle,

    hat jemand von euch auch das Bedürfnis, sein Leben komplett von vorne zu beginnen, weil er/sie der Ansicht ist, dass es hätte anders verlaufen sollen?

    Mein Leben war von klein auf wirklich nicht einfach. Elternhaus, Verwandschaft, Schule und falsche Freunde: Von allen habe ich unschöne Dinge erlebt. Selbst gestandene Therapeuten schlucken, wenn ich ihnen davon erzähle. Eine hat mich sogar abgewiesen, mit der Begründung, dass sie nicht auf Traumatas spezialisiert sei. Ich nehme mittlerweile Medikamente (Neuroleptikum), weil ich mein Leben nicht anders bewältigen kann.
    Mich interessiert Wahrheit und ich denke, dass man durch Mathematik und Physik einen guten Zugang dazu finden kann. Aber da ich von klein auf so viele Probleme hatte, war ich ein ziemlicher Spätzünder, sodass ich es nie auf das Gymnasium schaffte. Immerhin hat es zur Fachhochschulreife gereicht und so habe ich Informatik bis zum Master studiert (FH). Dabei kam ich mit Bildverarbeitung und Maschinellem Lernen in Kontakt. Diese mathematischen Fächer waren praktisch meine Höhepunkte im Studium. Meine Bachelor- und Masterarbeit habe ich in der Industrie gemacht und da ging es genau darum. Die Support Vektor Maschine, die zuvor eingesetzt wurde, habe ich mit meinem neuronalen Netz nach ca. 1,5 Monaten geschlagen. Mein Betreuer war ziemlich beeindruckt. Mein Prof. (Physiker), der meine Masterarbeit betreut hat, habe ich unter anderem durch einen mathematischen Beweis beeindruckt und somit eine Behauptung von ihm widerlegt. Weiter fragte er mich, wie ich diese spezielle Form von neuronalen Netzen entdeckt habe (Residual Neural Network). Meine profane Antwort: Ich habe mich durch verschiedene Papers der letzten Jahre quergelesen. Sehr vieles habe ich nebenbei in meine Masterarbeit integriert.
    Ich lese morgens im Zug totmüde Digital Image Processing von Rafael Gonzales und bekomme regelmäßig Kommentare, dass das zu theoretisch sei. Mir gefällt genau das, insbesondere, wenn ich diese mathematischen Formeln in Code umwandeln kann und das funktioniert wie es soll. Es kostet aber Kraft das nebenbei zu tun...

    Sehr gerne würde ich mein komplettes Leben von vorne beginnen. Neu geboren werden und unter anderen Umständen aufwachsen in denen ich mich frei entfalten kann und vielleicht gefördert werde. Sehr gerne hätte ich dann Mathematik und Physik studiert.

    Ich bin nun 33 und ich hätte meiner Ansicht nach ganz woanders stehen sollen und dieser Gedanke ist wirklich nicht schön...



  • Alternativ könntest du auch einfach deine Vergangenheit vergessen.



  • ja und dein problem ist jetzt was? der mensch hat 90 jahre lebenserwartung, mach was draus!


  • Administrator

    @Steffo sagte in Komplett von vorne anfangen:

    Sehr gerne würde ich mein komplettes Leben von vorne beginnen. Neu geboren werden und unter anderen Umständen aufwachsen in denen ich mich frei entfalten kann und vielleicht gefördert werde. Sehr gerne hätte ich dann Mathematik und Physik studiert.

    Ich bin nun 33 und ich hätte meiner Ansicht nach ganz woanders stehen sollen und dieser Gedanke ist wirklich nicht schön...

    Das weisst du jetzt. Aber vor x Jahren konntest du das nicht wissen. Das nennt man aus dem Leben lernen. Klar könnte man zig Fehler im Leben ändern, bzw. nicht machen, wenn man im Voraus alles wüsste. So funktioniert das Leben aber nicht. Man lernt aus dem Leben und wendet es für die Zukunft an. Es gibt Leute, die lernen nichts aus dem Leben und bleiben ihr Leben lang dort stecken, wo sie sind. Du hast aber anscheinend was gelernt und hast dadurch die Möglichkeit deine Zukunft zu gestalten. Du hast noch jede Menge Zeit. Verwende die Zeit! Es ist nie zu spät.

    Mich interessiert Wahrheit und ich denke, dass man durch Mathematik und Physik einen guten Zugang dazu finden kann.

    Nur so eine Sache am Rande: Meiner Meinung nach gibt es nicht nur eine Wahrheit. Die Realität entspricht unserer Wahrnehmung. Die Wahrnehmung ist für jeden anders, wodurch es viele unterschiedliche Realitäten hat. Dadurch können sich auch die Wahrheiten unterscheiden. Mathematik und Physik kann einem einen Zugang zur technischen/wissenschaftlichen Wahrheit geben. Aber das ist eben nur eine.



  • Ehrlich gesagt klingt das nicht so übel, was du schreibst. Es gibt viele Leute, die mit 33 nicht so weit sind wie du. Du hast sicherlich genug Potential und ein FH-Abschluss ist nicht so übel.

    Deine Vergangenheit war vielleicht hart, härter als meine definitiv, aber sie ist Vergangenheit.

    Stell dir doch mal die Frage was du gern anders gemacht hättest und welche Eigenschaften dir dadurch vielleicht heute fehlen würden. Das Leben hat dich geformt und zu dem gemacht was du heute bist. Ist das so schlecht? Für mich klingt das gut was du schreibst.



  • @Steffo sagte in Komplett von vorne anfangen:

    hat jemand von euch auch das Bedürfnis, sein Leben komplett von vorne zu beginnen, weil er/sie der Ansicht ist, dass es hätte anders verlaufen sollen?

    Glaubst du an Reinkarnation?



  • Danke, für eure Antworten. Die ersten beiden empfinde ich allerdings im besten Fall naiv, im schlechtesten taktlos.
    Wer über einen langen Zeitraum einiges durch macht, ist nervlich ziemlich ausgebrannt. Da können sich Krankheiten wie Posttraumatische Belastungsstörungen, Depressionen oder gar bipolare Störungen entwickeln. Das sind nervliche Krankheiten, die sogar über ein MRT nachweisbar sind (Beispiel: limbische Narbe).

    Bei mir wurde eine bipolare Störung diagnostiziert und meine nervliche Belastungsfähigkeit ist deutlich unter dem Durchschnitt. Ich komme bspw. in einem rauem Umfeld sehr schlecht aus. Den Ton empfinde ich hier teils als sehr rau. Ich zucke schon zusammen, wenn ich mir Posts durchlese, wenn mit anderen grob umgegangen wird. Auch Lärm und Gestank, wie Zigarettenrauch oder aufdringliche Gerüche, sind für mich ein Problem.
    Als ich kürzlich das erste mal ein Treffen mit einer Selbsthilfegruppe hatte (es kamen leider nur zwei), da war eine dabei die mit 36 Frührentnerin ist und die andere beantragt nun mit 33 ebenfalls Frührente.
    Die Frage ist nun, ob es Arbeitgeber gibt, in denen ich in einer guten Umgebung arbeiten kann und die Antwort ist bei meinem jetzigen Arbeitgeber (und auch bei meinem letzten), glücklicherweise ja. Aber auch hier geht momentan nichts ohne Medikamente und glücklicherweise vertrage ich die gut, was auch nicht selbstverständlich ist.

    @Dravere sagte in Komplett von vorne anfangen:

    Das weisst du jetzt. Aber vor x Jahren konntest du das nicht wissen. Das nennt man aus dem Leben lernen. Klar könnte man zig Fehler im Leben ändern, bzw. nicht machen, wenn man im Voraus alles wüsste. So funktioniert das Leben aber nicht. Man lernt aus dem Leben und wendet es für die Zukunft an. Es gibt Leute, die lernen nichts aus dem Leben und bleiben ihr Leben lang dort stecken, wo sie sind. Du hast aber anscheinend was gelernt und hast dadurch die Möglichkeit deine Zukunft zu gestalten. Du hast noch jede Menge Zeit. Verwende die Zeit! Es ist nie zu spät.

    Ich rede ja nicht nur von Fehlern, sondern von Steinen, die mir in den Weg gelegt wurden. Ich war praktisch immer auf mich allein gestellt. Wenig wurde mir in die Wiege gelegt, außer vielleicht genetisches Potential. Aber ja: Ich habe aus meiner Situation bis dato praktisch das Beste gemacht. Sehr gerne hätte ich viel mehr herausgeholt und wäre gerne in Spitzenforschung wie Nanotechnologie und dergleichen tätig.

    Nur so eine Sache am Rande: Meiner Meinung nach gibt es nicht nur eine Wahrheit. Die Realität entspricht unserer Wahrnehmung. Die Wahrnehmung ist für jeden anders, wodurch es viele unterschiedliche Realitäten hat. Dadurch können sich auch die Wahrheiten unterscheiden. Mathematik und Physik kann einem einen Zugang zur technischen/wissenschaftlichen Wahrheit geben. Aber das ist eben nur eine.

    Zumindest wird das Denkaparat so gut geschult, sodass man zunehmend einen besseren Blick für die Realität entwickelt. Ich finde es erstaunlich, dass vieles theoretisch vorausgesagt wurde und sich später dann auch bewahrheitet hat. Das Beste Beispiel sind Einsteins Theorien von denen er teils glaubte, dass man sie nie experimentell beweisen könnte.

    @It0101 sagte in Komplett von vorne anfangen:

    Ehrlich gesagt klingt das nicht so übel, was du schreibst. Es gibt viele Leute, die mit 33 nicht so weit sind wie du. Du hast sicherlich genug Potential und ein FH-Abschluss ist nicht so übel.

    Deine Vergangenheit war vielleicht hart, härter als meine definitiv, aber sie ist Vergangenheit.

    Stell dir doch mal die Frage was du gern anders gemacht hättest und welche Eigenschaften dir dadurch vielleicht heute fehlen würden. Das Leben hat dich geformt und zu dem gemacht was du heute bist. Ist das so schlecht? Für mich klingt das gut was du schreibst.

    Danke, ja, das ist auch eine absolut legitime Perspektive. Vielleicht bin ich schon die beste Version von mir, weil ich das durchgemacht habe, was ich eben durchgemacht habe.

    @JAMP sagte in Komplett von vorne anfangen:

    @Steffo sagte in Komplett von vorne anfangen:

    hat jemand von euch auch das Bedürfnis, sein Leben komplett von vorne zu beginnen, weil er/sie der Ansicht ist, dass es hätte anders verlaufen sollen?

    Glaubst du an Reinkarnation?

    Naja, das eine ist ein Bedürfnis, das andere eine Glaubensfrage. Ich kann Reinkarnation nicht ausschließen, genauso wenig wie ich nicht ausschließen kann, dass der physische Tod der endgültige Tod ist.



  • @Steffo sagte in Komplett von vorne anfangen:

    Ich kann Reinkarnation nicht ausschließen, genauso wenig wie ich nicht ausschließen kann, dass der physische Tod der endgültige Tod ist.

    Für Erstgenanntes spricht nichts, für letzteres sehr viel.


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  • Administrator

    Ich habe eine Menge hier abgeschnitten. Psychische Krankheiten sind anerkannt und ein ernsthaftes Problem. Daran gibt es keine Diskussion in diesem Thema. Wer das nicht glauben will, soll sich damit entsprechend beschäftigen und nicht halbgares Wissen präsentieren, dabei wilde Behauptungen aufstellen und schon gar nicht Beleidigungen von sich geben!

    Wer damit nicht umgehen kann, soll sich von diesem Thema fernhalten.



  • Hi Steffo,
    wenn ich Deine Beschreibung richtig interpretiere könnte es möglicherweise sein, dass Du eine leichte Form von Asperger hast. Auf jeden Fall sind Deine Symptome zum Teil ähnlich, und daher glaube ich, das es Dir helfen könnte, wenn Du Deine "Behandlung", sowohl durch die selbst als auch durch Therapeuten daran orientierst. Sprich Deinen Therapeuten mal darauf an, ob das, oder so was ähnliches bei Dir zutreffen könnte. Für den Umgang und die Therapie (wobei das nur eine Belastungsminimierung sein kann, Asperger ist keine Krankheit, sondern eine Eigenschaft) von Asperger-Patienten gibt es eine ganze Menge Erfahrungswerte, und ich denke, sie könnten auch Dir helfen, auch wenn es bei Dir nicht zutrifft.

    Noch einmal ganz von vorne Anfangen ist ein Wunsch den sehr viele Menschen verspühren. Aber glaub mir, das würde auch nicht helfen. Der Mensch ist ei Ergebnis seiner Vergangenheit. Das was Du heute bist resultiert daraus, was Du erlebt hast, im positiven wie im negativen.
    Wenn ich heute mein Leben noch mal neu beginnen könnte, würde ich sicher nicht nur meine Brille bei Fielmann kaufen. Aber das ist aus meinem jetzigen Wissen so.
    Wenn ich wieder jenes kleine Kind von damals wäre, glaub mir, ich würde mit sicherheit alle die Fehler die ich bisher gemacht habe noch mal machen. Erst mein bisheriges Leben hat mich zu dem gemacht was ich heute bin. Und genau so ist es auch bei Dir.

    Man sagt immer, Genie und Wahnsinn liegen dich beieinander, und so ist es auch. Gucke Dir mal die Biographien der ganzen großen Mathematiker Physiker, Künstler... an. "Normal" war von denen sicher keiner. NOrmal ist langweilig und schafft nur mittelmaß oder maximal gehobene Mittelklasse. Nur die, die nicht in die üblichen Schablonen passen bringen die Menschheit wirklich weiter. Vielleicht ist es der preis, den man für besondere Leistungsfähigkeieit zahlen muss... Ich weiß es nicht.
    Sicher fehlen mir zu einem Genie mindestens noch 99,9%, aber wenn Du meine Kollegen fragen würdest, würden die Dir sicher alle bestätigen, das ich einen gewaltigen Sockenschuss habe. Dieses kleine Maß an verrücktheit ist es, das einen dann ein bisschen über den Tellerrand gucken lässt und wodurch man sieht was auf dem Tisch liegt.

    Das wichtigste ist glaube ich, das Du dein so wie Du bist sein nicht als Krankheit, sondern als Eigenschaft emfindest (is not a bug, is a feature). Jeder Mensch ist im Prinziep mit seinen Eigenschaften, Fähigkeiten... sowas wie ein Spinnendiagramm. Das Mittel aus allen ist die 100%-Marke, und jeder Mensch weicht von all den Punkten mehr oder weniger ab.
    Die Abweichungen, die Du hast machen es für Dich vielleicht schwerer, befähigen Dich aber andererseits zu Leistungen die die anderen nicht können. Versuch Deinen Frieden mit dir zu machen und Dich als das was Du bist zu sehen, jemanden der emhr kann als der Rest.

    Deine Vergangenheit zu vergessen ist sicher ncht der richtige Weg. Mit den normalen Methoden ist es nur ein Verdrängen und dann gährt es im Unterbewustsein. Aber es gibt Lerntheorien, wie man sich Dinge merkt und sie dann bewusst "vergisst" so dass sie dann im Hintergrund als Wissen bereitstehen und bei Bedarf abgreifbar sind, aber nicht die Oberfläche blockieren, vielleicht können Dir derartige Techniken helfen. Hatte da vor langer Zeit mal was darüber gelesen, weiß aber leider nicht mehr wo.

    Was Deine Empfindsamkeit gegenüber rauhem Ton... betrifft, Du musst Dich selber einschätzen können, wie aushaltefähig Du bist. Wenn Du meinst, dass Du es abkannst, dann kannst Du einen Crashkurs zur erhöhung der Toleranzschwelle machen. Ein viertel Jahr in ner Baubrigade oder in ner Schlosserbrigade, wo der Ton so rauh ist, dass Du zum einen ein bisschen eine Elefantenhaut bekommst, und zum anderen damit umzugehen lernst, also schlagfertiger wirst. Ich war in der Schule auch ein recht schüchternes Kind. Aber nach der Lehre in der Werkstatt (Dreherei in einem Großbetrieb) blieb mir nichts anderes übrig als mithalten zu lernen. Der eigene Nullpunkt verschiebt sich dabei sehr schnell in Richtung unempfindlicher und man lernt auch Konter zu geben.
    Wenn man als Gegensatz den Bürojob nimmt, begreift man dann auch schnell, dass der rauhe Ton zwar derb arber meist doch herzlich und meist sehr ehrlich ist. Der Büroton klingt gewählter, ziviilisierter, aber er ist es nicht, da sind die gemeinheiten meist größer, aber unauffällig verpackt.

    Aber bevor Du so einen Crashkurs versuchst, versuche vorher zu testen ob Du eine Chance hast ihn zu bestehen. Mal nach Feierabend wo mitmachen... Oder Dich einfach möglichst realistisch selbst einschätzen, und daran denken, dass es kein Makel ist wenn Du meist dass es nicht geht.

    Wenn ein Crashkurs nicht geht, dann am besten für Dich Deine Nische suchen. Ein Einzelzimmer, wo Du Dich in die Arbeit verbeißen kannst, und wo Du den Kontakt selber bestimmen kannst.
    Denke immer daran, jetzt gerade eben ist der Moment, wo der Rest Deines Lebens beginnt. Ic hab mit 31 mein erstes Studium begonnen, und das zweite mit 36 Jahren. Beide hab ich mit Erfolg über die Bühne bekommen. Mit 40 hab ich dann einen Job als Softwareentwickler bekommen, der mit meinem bisherigen Job (Dreher) absolut nichts gemein hatte. Davon von den vierzig bis Du noch ein gefühltes Vierteljahrhunder entfernt.
    Mathematik und Physik zu studieren ist sicher nicht nötig, denn ein Physikstudium ist im Prinzip ein verkapptes Mathestudium (genauwie ein Informatikstudium an ner UNI), nur eben mit nem fachlichen Bezug. Eines von Beiden ist für Dich sicher noch möglich. Die Frage ist nur, brauchst Du es wirklich. So wie ich das entnommen habe bist Du auch so sehr gut in der Lage, Dir Wissen und Informationen zu erschließen. Wenn Du es unbedingt willst, dann schreib Dich ein und ziehe ein Studium durch. Aber ich denke, für Erfolg und interessante Arbeit ist es nur bedingt nötig. Sicher die Menschen gucken zu denen auf, die den Urknall und das zusammenwirken der Galaxien erklären können, abewr das Land, die Bevölkerung, die Menschheit voran bringen die, die eine neue Maschine erfinden oder eine vorhandene so weit verbessern, dass das Leben der Menschen an Qualität gewinnt.
    Icxh hoffe, ich konnte Dir ein wenig einen Weg zeigen.

    Gruß Mümmel



  • Hi muemmel ,
    danke, für deine Antwort. Vom Asperger-Syndrom habe ich immer nur vom Hörensagen gehört. Die Umweltaktivistin Greta hat das glaube ich. Da werde ich mal recherchieren, danke.
    Ich finde es gut, was du über Selbstakzeptanz schreibst, allerdings finde ich dich in deinen letzten Absätzen ein wenig widersprüchlich. Ein dickes Fell zu haben, gehört ja nicht zu meiner Eigenart und im richtigen Umfeld ist das eher eine Qualität sensibel zu sein. Ich würde sagen, dass das in meinem jetzigen Umfeld eine Qualität ist und meine Wesenheit zu verbiegen erscheint mir nicht sinnvoll, sondern führt eher dazu, dass wir alle gleicher werden anstatt Unterschiede zu akzeptieren und damit umgehen zu lernen.
    An Schlagfertigkeit mangelt es mir denke ich nicht mehr. Ich nutze sie aber eher, um dem anderen vorzuhalten, dass er sich daneben benimmt. Wenn sich mein Gegenüber für sein Verhalten schämt, dann habe ich genau den Lerneffekt für den anderen, den ich mir wünsche. Diesen Lerneffekt habe ich beim anderen nicht im selben Maße bzw. nicht in derselben Qualität, wenn ich ihn erniedrige.
    Ich finde es toll, dass du mit über 30 noch zwei mal die "Schulbank" gedrückt hast. Ich durfte auch eine Kollegin kennen lernen, die mit 33 angefangen hat Informatik zu studieren und das bis zum Doktor durchgezogen hat. Ich denke, das inspiriert nicht nur mich, sondern auch andere.

    Dir noch einen schönen Abend und danke für deinen Beitrag,
    Steffo



  • Hi Steffo,

    also wenn es einen gibt, der das Asberger-Syndrom mit SICHERHEIT NICHT hat, dann ist es Greta.
    Stand übrigens auch mal ne gute Erklärung von einem der es hat in einem Leserbrief, der genau dargelegt hat dass sie es gar niciht haben kann. Weiß aber nicht mehr welche Zeitung und welcher Beitrag das war.
    Wenn man Greta ins Gesicht guckt, dann spricht das eher für Trisomie 21 und FAS (fetales Alkohol-Syndrom, früher etwas taktlos als Säuferkind bezeichnet). Da ich fast 20 Jahre mit einem mit T21 im gleichen Haus gewohnt habe denke ich schon, dass ich da einen etwas geschärften Blick habe.

    Ein dickes Fell steht mit Sensibilität nicht in Wiederspruch. Das soll ja nicht als Dynamik-Kompressor dienen sondern ledilich als Begrenzer die Spitzen abfangen, also für die Dinge die zu derb sind ein LMAA-Gefühl bereitstellen.

    Mal einem richtig Kontra geben, auch zur Not bis weit unter die Gürtellinie (was aber nicht Gewohnheit werden sollte) dient nicht dazu für Dich einen Lerneffekt zu ermöglichen oder Dich zu pushen, sondern nur dazu dem anderen unmissverständlich seine Grenzen aufzuzeigen.
    Es gibt Leute, die haben so ein dickes Fell, bei denen erreichst Du mit nichts, dass sie sich schämen. Die sehen das höchstens als Ansporn um noch ne Kohle aufzulegen. Da hilft wirklich nur ein richtig doller Schuss vor den Bug, damit sie merken dass sie sich besser einen anderen suchen.
    Meistens kommt man mit denen, wenn man einmal die Grenzen abgesteckt hat, dann doch sehr gut hin. Danach akzeptieren sie Dich als gleichwertig (ne Werkhalle ist da ein tolles Lernobjekt).

    Bis zum Doktor hat es bei mir nicht gereicht. Kurz nach dem 2. Abschluss hab ich dann einen Job an der UNI bekommen, und da hieß es tagsüber Programm stricken, und abends zu Hause die nötigen Komponenten dafür entwickeln. Da war einfach keine Zeit mehr zum Weitermachen. Zumal ich dafür ja erst noch nen Uni-Diplom hätte nachholen müssen. Auch bin ich dafür wohl ein wenig falsch gestrikt. Als alter Werkstattknochen ist bei mir immer der Drang zur praktischen Nutzbarkeit da, rein theoretische Untersuchungen hätten mich nicht begeistern können. Aber wenn es zum Erlangen eines Jobs notwendig gewesen wäre hätte ich es trotzdem durchgezogen.
    Ist im übrigen ein zweischneidiges Schwert, Du hast schriftlich dass Du gut bist, bist aber damit automatisch auch teurer und damit "überqualifiziert". Bei einer Firma wo ich ne Absage wegen "überqualifiziert" bekommen hatt hab ich dann gesagt "das ist hier der Unterschied zur Polizei, dort hilft es nur wenn man dumm ist, aber hier ist es Voraussetzung". Freunde sind wir dann nicht mehr geworden.

    Gruß Mümmel



  • @muemmel sagte in Komplett von vorne anfangen:

    also wenn es einen gibt, der das Asberger-Syndrom mit SICHERHEIT NICHT hat, dann ist es Greta.

    Ich will den Thread hier nicht crashen, aber die Aussage ist so an den Haaren herbei gezogen, dass ich noch nicht mal eine Verschwörungstheorienseite gefunden habe, die die Behauptung stützt



  • Viel mehr als

    @Dravere sagte in Komplett von vorne anfangen:

    Psychische Krankheiten sind anerkannt und ein ernsthaftes Problem.

    kann man eh nicht sagen. Daher ist psychologische Beratung in einem C++-Forum eh nicht optimal und wenn der Arzt dann auch noch jemand ist, der ansonsten nur skurrile Thesen raus haut, dann sollten wirklich alle Alarmglocken angehen und sich überlegen, ob man hier gut aufgehoben ist.


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