Ich will einen eigenen Server haben.



  • Hallo,
    da ich mich oft in meiner Freizeit langweile habe ich mich entschieden etwas zu tun, was sich im nachhinein vielleicht als sinnvoll herausstellen wird. Mein erster Gedanke ein Haus selbst zu bauen hat sich nach kurzer Recherche leider als nicht machbar herausgestellt.

    Jetzt will ich einen Server! Vorerst soll der im Keller stehen.

    Ich Frag mich nun, was für Hardware ich dafür nehme. Kurzfristig werde ich erst einmal mit meinem alten PC (Core 2 Quad) anfangen. Allerdings ist der laut und frisst bestimmt auch jede Menge Strom. Mal abgesehen davon will ich den Server, neben all den sinnvollen Dingen die mir hoffentlich noch einfallen, auch als Gaming-Server für einen kleine Freundeskreis benutzen. Was bietet sich hier an?

    Dann stellt sich die Frage nach der Software. Erst einmal brauche ich ein Betriebssystem. Linux scheint mir hier die richtigste Wahl zu sein. Aber welche Distribution nimmt man für sowas? Ich will eigentlich immer die neuste Software haben und nicht Monate oder gar Jahre auf eine neue Version warten müssen.

    Auf dem Server soll außer dem Betriebssystem natürlich auch noch andere Software laufen. Ich weiß selbst noch gar nicht so wirklich was ich mit dem Server überhaupt machen will. Gibt es eine Software, die mehr oder weniger selbständig alle Bilder von Smartphones und so im Heimnetz über wlan raussaugt, sortiert und bereitstellt? Gibt es Software für einen Server mit der man (Software-)Projekte organisieren/planen/durchführen kann? Habt ihr irgendwelche Ideen?


  • Administrator

    @Gruum sagte in Ich will einen eigenen Server haben.:

    Ich Frag mich nun, was für Hardware ich dafür nehme. Kurzfristig werde ich erst einmal mit meinem alten PC (Core 2 Quad) anfangen. Allerdings ist der laut und frisst bestimmt auch jede Menge Strom. Mal abgesehen davon will ich den Server, neben all den sinnvollen Dingen die mir hoffentlich noch einfallen, auch als Gaming-Server für einen kleine Freundeskreis benutzen. Was bietet sich hier an?

    Kommt halt darauf an, wie professionell du sein willst. Aber zuerst vielleicht mal die Frage, ob du wirklich den Server bei dir haben willst? Du kannst Server auch günstig mieten. Zum Beispiel Dedicated Server AX oder EX von Hetzner oder deren Cloud-Server. Das bringt dir schlussendlich allerhand Vorteile bezüglich USV, Kühlung, Lärm, Netzwerkanbindung, Sicherheit, usw.

    Wenn du selber baust, dann für einfache Zwecke kannst du einen ganz normalen PC zusammenbauen. Gib ihm genügend RAM, Cores und gute SSDs. Die neuen AMD Ryzen sind da sicherlich eine sinnvolle Sache. GPU braucht es nicht, ausser du hast spezifische Anforderungen (z.B. GPGPU). Wenn du es nur zum Hobby machst, dann kannst du übrigens mit ganz normalem RAM gehen. Professionell würde ich zu ECC RAM greifen.

    Dann stellt sich die Frage nach der Software. Erst einmal brauche ich ein Betriebssystem. Linux scheint mir hier die richtigste Wahl zu sein. Aber welche Distribution nimmt man für sowas? Ich will eigentlich immer die neuste Software haben und nicht Monate oder gar Jahre auf eine neue Version warten müssen.

    Auf einem Server will man üblicherweise stabile Software haben, welche getestet und ausgereift ist. Zudem will man nicht ständig das Betriebssystem aktualisieren, weil das meistens recht aufwendig sein kann. Dieser Server hier läuft mit einem Ubuntu LTS. Das ist aber teilweise bereits verpönt, wie mir scheint. Viele greifen eher zu Debian, Fedora oder CentOS. Aber das geht dann noch mehr weg von deiner Vorstellung.

    Was man noch zusätzlich machen kann, ist Docker zu verwenden. Damit kannst du neuere Software auf älteren Systemen recht problemlos nutzen. Zusätzlich kannst du darüber deine Prozesse isolieren, deren Ressourcen einschränken und vieles mehr. Man kann auch eigene Netzwerke darüber einrichten und verwalten und somit die einzelnen Prozesse in eigene Netzwerke werfen, um sie noch mehr voneinander zu isolieren.

    Gibt es eine Software, die mehr oder weniger selbständig alle Bilder von Smartphones und so im Heimnetz über wlan raussaugt, sortiert und bereitstellt?

    Kenne ich keine. Ich verwende privat NextCloud, aber da geht nichts automatisch bezüglich raussaugen, sortieren oder bereitstellen.

    Gibt es Software für einen Server mit der man (Software-)Projekte organisieren/planen/durchführen kann? Habt ihr irgendwelche Ideen?

    Davon gibt es jede Menge. Ich persönlich verwende vor allem GitLab. Von GitLab selbst gibt es ein fix fertiges Docker Image. Weitere Issue Tracker und ähnliches:

    Wahrscheinlich vergesse ich noch jede Menge und/oder kenne verschiedene nicht.



  • Danke erstmal für die Antworten. Das hilft mir denke ich weiter.

    Ich hab auch schon darüber nachgedacht einen Server zu mieten. Aber im Moment kann ich für mich die Kosten für die Miete nicht rechtfertigen. USV, Kühlung und Sicherheit sind erstmal nicht so wichtig. Eine bessere Anbindung ans Internet könnte ich zwar schon gebrauchen, aber dem steht halt auch die schlechtere Anbindung an mein Heimnetzwerk gegenüber.

    Mittelfristig würde ich gerne ein semi-professionelles Produkt entwickeln, dass auf einem Server läuft. Aber das eilt nicht und bis es soweit ist, ist das ganze nur Hobby.

    Reicht die kostenlose Variante von GitLab, oder fehlen wichtige features? Ich fühl mich immer schlecht, wenn ich auf nützliche features verzichten muss.


  • Administrator

    @Gruum sagte in Ich will einen eigenen Server haben.:

    Reicht die kostenlose Variante von GitLab, oder fehlen wichtige features? Ich fühl mich immer schlecht, wenn ich auf nützliche features verzichten muss.

    Mir reicht sie bisher. Kannst die aber auch ausprobieren und später upgraden. Unterschiede siehst du hier: https://about.gitlab.com/pricing/self-managed/feature-comparison/



  • Würde erstmal mitm Raspberry anfangen. Billig in Anschaffung und Unterhalt. Paar Bilder vom Smartphone sollte damit ja kein Problem sein, bist ja sicher kein Pro Photograph mit zig Gigabytes Daten.



  • Ich würde auch zu einem RaspPi raten. Ich für meinen Teil bin froh keinen Server oder NAS mehr im Daueronlinezustand hier laufen zu haben. Ich habe wirklich alles in die Cloud ausgelagert und so kann ich hier auch mal die Wohnung für zwei Wochen komplett Stromlos schalten und komme trotzdem immer an meine Daten. Große Dienstleister sind auch viel mehr in der Materie drin als ich es je sein könnte und dann haben die auch schöne Backupsysteme und so weiter und so fort.

    Aber zum Lernen ist so etwas sicher toll. Neben eignen kleinen Servern hatte ich dann später mir auch so virtuelle Rootserver mit nacktem Debian gemietet und damit rumgespielt(Webserver, SSH per Portknocking oder wie das heißt etc.). Aber auch da muss man ständig am Ball bleiben was die Sicherheit angeht. Mal ein halbes Jahr nicht geupdatet und schon kann das Ding offen sein wie ein Scheunentor.

    Da ich nie der Megaadmin war überlasse ich sowas gern den Profis. Die werden täglich angegriffen und wissen wie sie ihre System schützen und konfigurieren etc. Ich bin so ein richtiger Cloud Fan geworden. Hier könnte die Bude abfackeln und ich würde keinerlei Daten vermissen.

    tldr;
    Jo, also als Lernprojekt ist ein eignen Server toll, persönlich möchte ich sowas nicht mehr haben.



  • also ich hab bei mir an der wand ein mini-itx board hängen. mit netzteil, arbeitsspeicher und festplatte hat das teil knapp 120€ gekostet. da läuft freebsd drauf und ich kann mich nicht beklagen.

    ist halt so zum experimentieren und zum üben.



  • Ich hab mit FreeBSD auf Servern gute Erfahrungen gemacht. Das hat auch (im Gegensatz zu älteren Versuchen mit Linux) bisher mehrere Major-Upgrades und regelmäßige Updates der Pakete problemfrei überlebt.

    Bugtracker kann ich Trac empfehlen; sehr angenehm zu benutzen. Es ist aber eine eierlegende Wollmilchsau, da Wiki gleich integriert, also relativ groß.

    Solange du nichts konkretes mit dem Server vor hast, würde ich annehmen, dass ein leistungsschwaches, aber auch entsprechend stromsparendes und wenig teures Gerät völlig ausreicht, z.B. die schon genannten Raspis. Oder halt ein abgelegter Desktop-PC, der zumindest bei den Beschaffungskosten vorne liegt.

    Du solltest dir aber noch Gedanken machen über das Thema feste IP/Dynamic DNS, damit das Ding auch von außen mal erreichbar ist.

    Was du mit dem Ding noch machen könntest: Mails selbst hosten, also IMAP-Mailserver (Posteingangsserver)


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