Informatikstudiuminhalte nebenbei lernen - Wie vorgehen?



  • @abbes so kann man sich irren. aber wofür braucht man denn dann noch den FI/AE?

    ich habe jedenfalls mal gelernt, dass spätere anwender auf jeden fall mit in den test einbezogen werden müssen, weil diese immer ganz andere denk- und vorgehensweisen haben.



  • Ich kann nur aus meiner Erfahrung in der Webentwicklung und als Admin sprechen. Gut, ich habe nur in vier verschiedene Firmen gearbeitet. In einer gab es sogar einen Informatiker, aber der hat genau den gleichen Job gemacht wie wir alle. Die Firmen waren klein und wir hatten auch keine Großkunden oder kritische Systeme. Unterm Strich war das alles Frameworks zusammen klatschen, hübsch machen und noch Kundenwunsch konfigurieren. Außer bei meinem ersten Job, da musste ich alles von Hand schreiben und hatte keine Ahnung was ich da tue. Das hat das ganze Projekt natürlich nach hinten verschoben, aber keine Werbeagentur(Die haben damals Webdesign/Entwicklung oft angeboten) wollte den Job sonst machen. Ich habe mit einem Kumpel ganz frech gesagt wir schaffen das, ohne aber je einen Plan gehabt zu haben. Schließlich haben wir es hinbekommen und die Firma gibt es heute noch und das Produkt(wurde mittlerweile stark angepasst).

    Ok, das ist bei mir nur ein Einzelfall gewesen, aber ich kann ja auch nur aus meiner persönlichen Praxis sprechen. Heute kann man so was, wie bei meinem ersten Job, natürlich nicht mehr bringen



  • Der FI ist ja der „gescheite Informatiker“, zumindest in der Theorie. Denke @abbes bezog sich da eher auf outsourcen nach Indien, Ungarn etc. Das haben viele Firmen gemacht, aber einige setzen wieder auf Entwicklung im Inland, da sie gemerkt haben, dass man den billigen Code aus dem Ausland in die Tonne klopfen kann, sobald Änderungen gemacht werden müssen (wodurch es am Ende teurer wird als es gleich richtig zu machen). Zumindest so wurde mir das mal erzählt.



  • In meinen Jobs (relativ komplizierte technische Anwendungen, >1 Mio Zeilen C++) hab ich, soweit ich weiß, fast nur mit MINT-Absolventen aller Art zusammengearbeitet. Fachinformatiker haben sich um die IT gekümmert, interne Webseiten, das Netzwerk am laufen halten, Buildserver administrieren, solche Dinge.



  • @Wade1234 sagte in Informatikstudiuminhalte nebenbei lernen - Wie vorgehen?:

    @abbes so kann man sich irren. aber wofür braucht man denn dann noch den FI/AE?

    ich habe jedenfalls mal gelernt, dass spätere anwender auf jeden fall mit in den test einbezogen werden müssen, weil diese immer ganz andere denk- und vorgehensweisen haben.

    Aber wir sprechen ja vom V-Modell. Da gibt es natürlich wieder enorme Unterschiede was genau man entwickelt und wo/wie genau der Kunden eingebunden sein muss.
    Für SW-Unit-Tests, SW-Integration, teilweise SW-Qualifikation, etc. braucht es den Kunden schlichtweg nicht. Hier bist du Systemintern unterwegs und wie/was du dort tust ist grundsätzlich erstmal deine Sache - auch wenn es natürlich Nachweise (für den Kunden) geben muss, was die Vorgaben an den Entwicklungszyklus angeht, ganz tief bspw. ob nach dem C11 Standard entwickelt wurde. Oder das überhaupt interne Schnittstellen spezifiziert, korrekt implementiert und getestet wurden. Kundentests ansich, bzw. Abnahmetests werden "oben rechts" ausgeführt.
    Ein komplexes mechatronisches Produkt ist da natürlich wieder auf einer anderen Ebene unterwegs, als vielleicht eine Handy-App, oder eine Anwendung um Artikel/Teile in einem kleinen produzierenden Betrieb zu verwalten. Auch wenn ich hier ebenso der Meinung bin, der Kunden muss die Interna der SW nicht kennen.

    Zurück zu ersten Frage: FI/AE haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Das Gros derer, die ich kenne (die Wenigen, die auch bei uns beschäftigt werden) machen einen super Job in ihrem Bereich.
    Wenn man mich fragt, was der Sinn und Zweck eines Studiums ist, werde ich immer behaupten, es ist nicht die reine Vermittlung von Wissen, sondern die Befähigung um sich komplexes Wissen anzueignen und es in einer Transferleistung anzuwenden.
    Und um die Aussage von Chris weiter oben aufzugreifen; ob man ein Skript liest und es verstanden hat, zeigt sich dann immer erst in den Klausuren. Nicht umsonst sind die Durchfallquoten i.d.R. bei über 90% in den MINT-Fächern. Btw, wir hatten auch schon Klausuren, die niemand bestanden hat - da hat auch kein Runterstufen mehr geholfen 🙂
    Beim Erststudium (E-Technik).
    Informatik (zweites, über Fernstudium allerdings) viel mir da eine ganze Ecke einfacher, vermutlich weil man sich das akademische Lernen/Arbeiten vorher angeeignet hat.
    Und hier macht sich dann m.E. (so erlebe ich es in den regelmäßigen Diskussionen) der Unterschied bemerkbar zwischen einem FI/AE der eher Ergebnisorientiert arbeitet und einem Informatiker, der eher Lösungsorientiert arbeitet.
    Ich denke ein Unternehmen braucht beides um effizient arbeiten zu können, denn nicht immer ist das eine oder das andere der bessere Weg, aber die Ansicht man braucht einfach nur "Monkeys" halte für grundlegend falsch.



  • Ich denke auch, dass die Anforderungen an einen IT-Entwickler Job eine große Bandbreite aufweisen. Von Wordpress, über Zend-Framework bis hin zu technischen oder gar medizinischen Anwendungen, in so sehr schweren Sprachen wie C++, ist alles vertreten und ja nach Einsatz reicht ein Autodiktat mit Praxiserfahrung bis hin zum Master Informatiker oder gar Doktor Prof. whatever.

    Mir hat meine Ausbildung als Elektroniker sehr geholfen beim Programmieren. Da ich in der Ausbildung sehr gerne Digitale Schaltungen gebaut habe und SPS Programmierung geliebt habe, fand ich den Einstieg in die Software Entwicklung nicht schwer. Zumal ich auf den Heimcomputern früher viel Basic und später dann auf dem Amiga Assembler programmiert hatte.

    Ja, so hat halt jeder seinen Werdegang.



  • Mit der Zeit werden Unterschiede zwischen eine studierten Informatiker und einem Anwendungsentwickler oft immer vernachlässigbarer. Ein guter Anwendungsentwickler mit Erfahrung hat sich dann auch die ganzen theoretischen Themen angeschaut und kann nach paar Jahren ebenso mitreden, und der Akademiker hat eh alles vergessen 😉

    Nochmal wegen dem V-Modell... Ist Softwaredesign jetzt "Informatik"? Natürlich hatten wir das im Studium, und das seh ich jetzt auch nicht als Aufgabe für Anwendungsentwickler, aber ist das "Informatik"? Das ist doch auch eher etwas praxisorientiertes, was an der Uni vielleicht auch gar nicht unbedingt drankommt.



  • naja du musst zumindest die informatik benutzen, um überhaupt das konzept aufzustellen, oder?



  • Muss ich das? Ich bin selber überhaupt kein Theoretiker, und kann das auch nicht genau einordnen, deswegen auch die Frage. Was für mich z.B. eindeutig "Informatik" wäre, wären Berechenbarkeits- oder Komplexitätstheorie. Brauch ich das jemals, um ein Konzept aufzustellen, eine Software zu planen, oder für sonst irgendwas im V-Modell? Nein, eher nicht 😉



  • also wenn ich daten von meinem computer über das netzwerk zum server senden möchte ist das doch informatik, oder irre ich da? also unter der annahme, dass das nicht mit filezilla passiert.



  • Es ist nicht das, was ich unter theoretischer Informatik verstehen würde. Das meiste, was man im Studium macht, ist irgendwie "IT-bezogen", aber es ist keine reine Informatik.
    Und in der Frage gings um Grundlagen der Informatik. Und ich weiß echt nicht, ob man das ganze IT Zeugs zu Grundlagen der Informatik zählen sollte, und andererseits, obs nicht genau das ist, was den TE interessiert. Weil Datenbanken ist für mich auch wieder etwas sehr konkretes, was nichts mit Informatik als Wissenschaft zu tun hat.



  • Informatik kann doch sowohl Praktische,/Angewandte oder Theoretische Informatik sein. Da gibt es sicher eine Schnittmenge, aber Datenbanken gehören meiner Meinung nach auch in ein Informatik Töpfchen. Ich würde das in Angewandte/Praktische Informatik tun. Mit dieser Definition sind Datenbanken ein Teilgebiet der Informatik.



  • naja die entwicklung der steuerung einer anlage zum bierbrauen ist auch informatik, weil da ja abläufe und austausch von informationen stattfinden. das ist ebenso informatik, wie buchhaltungssoftware, relationenalgebra oder rechnerarchitekturen. aber nur letzteres hat was mit computern zu tun. 🙄



  • Auch Analog Computer gehören dazu, auch wenn da durch die Verbindung von Schaltungen programmiert wird. Wir haben in meiner Ausbildung zudem Logische Schaltungen mit Pneumatik gebaut, also völlig ohne Strom fest "programmiert"(hardwired), war auch interessant. Mit ein paar NOR und NAND Gatter kann man ne Menge machen, dort wurde das mit Kugeln realisiert die dann die Luftstrom freigaben oder verhinderten.



  • @Wade1234 sagte in Informatikstudiuminhalte nebenbei lernen - Wie vorgehen?:

    aber sobald da zahlen eingesetzt werden

    sag mal, da steht Theorie. Und für Numerik kann ich Dir gerne zum Geburtstag ein paar Zahlen kaufen.



  • Dieser Beitrag wurde gelöscht!


  • @nop
    an dieser Stelle gibt es etwas:
    Mathematik nicht nur für Informatiker
    Die Videos zum Buch sind sowieso kostenlos, aber da Du an einer Uni eingeschrieben bist, erhältst Du das Buch auch kostenlos:
    Springer Link
    Der Kanal von Prof. Dr. Edmund Weitz ist eine 1A Fundgrube für Dein Anliegen.
    VG



  • @Swordfish sagte in Informatikstudiuminhalte nebenbei lernen - Wie vorgehen?:

    sag mal, da steht Theorie. Und für Numerik kann ich Dir gerne zum Geburtstag ein paar Zahlen kaufen.

    also ich hatte im studium im psysikalischen praktikum diverse messreihen auszuwerten und keine lust gehabt, 25 mal die gleiche rechnung in den taschenrechner einzutippen. also habe ich die formel einfach in einen c-quelltext eingetippt und die werte der variable in ein array eingefügt und über eine schleife alle ergebnisse berechnen und ausgeben lassen.

    bei sowas würde ich dir noch zustimmen, dass das mathe (naja eigentlich auch rechnen) ist, aber für ein simples programm, dass den benutzer nach seinem namen fragt, den namen von der tastatur einliest und den benutzer dann mit seinem namen begrüßt, muss ich doch einen programmablauf planen und das ist ganz klar informatik.



  • @Wade1234 Ja.

    #include <iostream>
    #include <string>
    
    int main()
    {
        std::string name;
        std::cin >> name;
        std::cout << "Hello, " << name << "!\n";
    }
    

    ist Informatik. Ganz klar. Geh bitte weiter spielen.

    @Wade1234 sagte in Informatikstudiuminhalte nebenbei lernen - Wie vorgehen?:

    im studium

    Ein weiteres Indiz dafür daß heutzutage Universitäten Vollidioten produzieren.



  • @Swordfish sagte in Informatikstudiuminhalte nebenbei lernen - Wie vorgehen?:

    ist Informatik. Ganz klar. Geh bitte weiter spielen.

    also

     -----------------------
    |     Programmstart     |
     -----------------------
                |
     -----------------------
    | Benutzername von      |
    | der Tastatur einlesen |
     -----------------------
                |
     ------------------------
    |   Benutzername auf dem |
    |   Bildschirm ausgeben  |
     ------------------------
                |
     ------------------------
    |       Programmende     |
     ------------------------
    

    ist ja wohl informatik.

    @Wade1234 sagte in Informatikstudiuminhalte nebenbei lernen - Wie vorgehen?:

    im studium

    Ein weiteres Indiz dafür daß heutzutage Universitäten Vollidioten produzieren.

    ehrlich gesagt scheinst du grad eher nicht so die ahnung zu haben.


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