Zeiger in C



  • @Quiche-Lorraine sagte in Zeiger in C:

    @cbeginner

    Buchempfehlungen für C

    Danke werde ich mir mal anschauen. Werde das Grundlagenbuch dennoch durchlesen (habe schließlich Geld dafür bezahlt 😕 )


  • Mod

    @Quiche-Lorraine sagte in Zeiger in C:

    @cbeginner
    Ok leck, ist der Code grottig. Die Variable fptr ist nicht initialisiert, wird aber mit einem Wert verundet. Das Verhalten ist undefiniert und dürfte zu einem Absturz führen.

    Nein. Der Code ist technisch gesehen korrekt. Das Problem ist die Erklärung

    ,,Nun zeigen fval1 und fval2 auf dieselbe Adresse! Das heißt natürlich auch, dass wenn Sie den Wert von val1 ändern, sich damit gleichzeitig der Wert von fval2 ändert. Probieren Sie dies ruhig aus, und Sie sehen, dass Zeiger wirklich nur Verweise in der Variablentabelle sind."

    Was halt völliger Müll ist, wie cbeginner schon selber festgestellt hat. Und das ist auch kein Produktionsfehler - Jürgen Wolf weiß das wirklich nicht besser.


  • Mod

    @cbeginner sagte in Zeiger in C:

    Danke werde ich mir mal anschauen. Werde das Grundlagenbuch dennoch durchlesen (habe schließlich Geld dafür bezahlt 😕 )

    Nein! Tu das nicht! Jürgen Wolf ist wirklich so schlecht, dass du (ohne Scherz oder Übertreibung) dümmer wirst, wenn du das liest. Da ist noch mehr solcher Stuss in den Büchern, wie dieser hier. Und wie sollst du das als Anfänger erkennen, wenn du nicht rigoros alles hinterfragst? Und wenn du alles so rigoros hinterfragst, dann brauchst du das Lehrbuch nicht. Und ich rede nicht nur von objektiv überprüfbaren Fakten, die falsch sind. Du darfst auch davon ausgehen, dass eine Menge von dem Stil und Anekdoten in dem Buch nicht hilfreich sind, und das kannst du dann ohne langjährige eigene Erfahrung gar nicht selber als solches erkennen.

    Der Punkt ist jedenfalls, dass da so viel falsches drin steht, dass du dir fast sicher ein paar falsche Sachen angewöhnen wirst, und die wird man nur schwer wieder los. Und das was du da vielleicht doch noch an Richtigem rausziehen kannst (Mit viel Mühe!), das bekommst du anderswo besser.



  • @cbeginner sagte in Zeiger in C:

    ,,Grundkurs C" von Jürgen Wolf und René Krooß

    Wir sollten uns das Ding besorgen, auseinandernehmen und die Ergebnisse dem Rheinwerk Verlag stecken!



  • @SeppJ
    Ups, ich hatte anstatt

    fptr =& fval1;

    fptr &= fval1;

    gelesen.



  • @cbeginner sagte in Zeiger in C:

    float *fptr;
    float fval1 = 111.111f, fval2;
    fptr =& fval1;
    fval2 = *fptr;
    

    Was der Autor beschreibt sieht man in folgenden Code, aber dazu braucht man zwei Zeiger, die auf zuerst auf unterschiedliche Variablen verweisen und dann auf dieselbe.

    #include <stdio.h>
    #include <stdlib.h>
    
    void print_vars (float var1, float var2, float *ptr1, float *ptr2) {
        void *p1 = ptr1, *p2 = ptr2; // leider notwendig für Ausgabe, da printf nur void* und nicht float* akzeptiert.
    
        printf ("%.3f, %.3f, %.3f, %.3f, p1=%p, p2=%p\n", var1, var2, *ptr1, *ptr2, p1, p2);
    }
    
    int main () {
        float fval1 = 1.0f, fval2 = 2.0f;
        float *fptr1 = &fval1, *fptr2 = &fval2;
    
        print_vars (fval1, fval2, fptr1, fptr2);
    
        fptr2 = &fval1;
    
        print_vars (fval1, fval2, fptr1, fptr2);
    
        return EXIT_SUCCESS;
    }
    

    Damit man sieht was im Code des Autoren passiert, habe ich die Ausgabefunktion kopiert, und dann den Code leicht modifiziert

    #include <stdio.h>
    #include <stdlib.h>
    
    void print_vars (float var1, float var2, float *ptr1, float *ptr2) {
        void *p1 = ptr1, *p2 = ptr2; // leider notwendig für Ausgabe, da printf nur void* und nicht float* akzeptiert.
    
        printf ("%.3f, %.3f, %.3f, %.3f, p1=%p, p2=%p\n", var1, var2, *ptr1, *ptr2, p1, p2);
    }
    
    int main () {
        // die beiden Zeilen dienen nur dazu, dass die exakt selbe Funktion print_vars genutzt werden kann
        float zero = 0.0f;
        float *fptr2 = &zero;
    
        // Der Code ist etwas modifiziert.
        // Anstatt fptr heisst die Pointer-Variable fptr1.
        // fval2 wird mit einem Wert 2.0 initialisiert und fval1 bekommt den Wert 1.0
        float *fptr1;
        float fval1 = 1.0f, fval2 = 2.0f;
        fptr1 = &fval1;
    
        print_vars (fval1, fval2, fptr1, fptr2);
    
        fval2 = *fptr1;
    
        print_vars (fval1, fval2, fptr1, fptr2);
    
        return EXIT_SUCCESS;
    }
    
    


  • @john-0 sagte in Zeiger in C:

    void *p1 = ptr1, *p2 = ptr2; // leider notwendig für Ausgabe, da printf nur void* und nicht float* akzeptiert.
    

    🤔



  • @Peter-Viehweger ISO/IEC 9899:202x (E) § 7.21.6.1/8:

    p The argument shall be a pointer to void. The value of the pointer is converted to a sequence of printing characters, in an implementation-defined manner.

    @john-0 Ein cast hätt's auch getan.



  • Der Compiler führt aber den impliziten Cast zu "void *" aus, weshalb so etwas nur unnötig den Code aufpustet.



  • @Peter-Viehweger

    @Peter-Viehweger sagte in Zeiger in C:

    Der Compiler führt aber den impliziten Cast zu "void *" aus, [...]

    ISO/IEC 9899:202x (E) § 6.5.2.2:

    § 6.5.2.2/7: [...] The ellipsis notation in a function prototype declarator causes argument type conversion to stop after the last declared parameter. The default argument promotions are performed on trailing arguments.

    § 6.5.2.2/6: If the expression that denotes the called function has a type that does not include a prototype, the integer promotions are performed on each argument, and arguments that have type float are promoted to double. These are called the default argument promotions. [...]

    Nix magically float* to void*. Verbreite bitte mit Halbwissen keinen Unsinn und geh' mir aus der Sonne. Danke.



  • int main()
    {
    	float f = 0.0;
    
    	printf("%p\n", &f);
    	printf("%p\n", (void *) &f);
    
    	getchar();
    
    	return 0;
    }
    
    00000027A76FFA20
    00000027A76FFA20
    

    Keine Fehler, keine Warnungen, keine Unterschiede im Programmablauf. Was für Probleme sollen denn deiner Meinung nach auftreten?



  • @Peter-Viehweger Ich habe dir oben zitiert was der Standard sagt. Punkt.

    Und zu deiner mein-compiler-meckert-nicht-Theorie:

    Swordfish@Neptune:/mnt/c/Users/Swordfish> tail foo.c
    #include <stdio.h>
    
    int main(void)
    {
            float pi = 3.1415f;
            printf("%p\n", &pi);
    }
    
    Swordfish@Neptune:/mnt/c/Users/Swordfish> gcc -Wall -Wextra -pedantic-errors foo.c -o foo
    foo.c: In function ‘main’:
    foo.c:6:11: warning: format ‘%p’ expects argument of type ‘void *’, but argument 2 has type ‘float *’ [-Wformat=]
      printf("%p\n", &pi);
              ~^     ~~~
    
    Swordfish@Neptune:/mnt/c/Users/Swordfish> clang -Wall -Wextra -pedantic foo.c -o foo
    foo.c:6:17: warning: format specifies type 'void *' but the argument has type 'float *' [-Wformat-pedantic]
            printf("%p\n", &pi);
                    ~~     ^~~
    1 warning generated.
    Swordfish@Neptune:/mnt/c/Users/Swordfish>
    


  • @Swordfish sagte in Zeiger in C:

    @john-0 Ein cast hätt's auch getan.

    Ich caste nicht, wenn es ohne geht, weil Casts schnell echte Fehler verdecken.

    Nachtrag @Peter-Viehweger: Ich habe die beiden Programme mit gcc -std=c11 -pedantic -Wall -Wextra übersetzt, der Unterschied zu C17 ist gering, da die Änderungen auch in der C11 Version eingepflegt wurden, d.h. auch mit -std=c17 wird das Programm gleich übersetzt.



  • Ja man kann immer Warnungen aus dem Compiler "herauskitzeln". Die Warnung wird aber nur deshalb ausgegeben, weil mit -pedantic auf Standardkonformität geprüft wird und der Standard - wie du bereits erläutert hast - besagt, dass an printf beim Spezifizierer "%p" ein "void *" übergeben werden sollte. Das ist aber auch der einzige Grund.

    Hier gibt es keine Warnung, obwohl dort ja auch ein "float *" übergeben wird, wo "void *" erwartet wird:

    #include <unistd.h>
    #include <fcntl.h>
    
    int main()
    {
            float f;
    
            int fd;
            int n;
            int rc;
    
            fd  = open("/dev/random", O_RDONLY);
            if(fd == -1)
            {
                    return 1;
            }
    
            n = read(fd, &f, sizeof(f));
            if(n != sizeof(f))
            {
                    return 1;
            }
    
            rc = close(fd);
            if(rc == -1)
            {
                    return 1;
            }
    
            return 0;
    }
    
    [root@FreeBSD ~]# cc -o main -Wall -Wextra -pedantic main.c
    [root@FreeBSD ~]# gcc -o main -Wall -Wextra -pedantic main.c
    [root@FreeBSD ~]#
    

    Muss ja eigentlich auch so sein, oder?



  • @john-0 Ja aber du führst den impliziten Cast in Zeile 5 durch und hast eigentlich nichts dadurch gewonnen. Diese Regel nur Zeiger auf void zu übergeben kann man eigentlich echt streichen und deshalb gibt es da auch nur eine Warnung, die auch noch mit pedantic rausgeholt werden muss.



  • @Peter-Viehweger sagte in Zeiger in C:

    @john-0 Ja aber du führst den impliziten Cast in Zeile 5 durch

    Nein, das ist eine Zuweisung und eben kein Cast. Insbesondere C Casts sind ein großes Problem, weil man da ganz schnell vollkommen inkompatibel Dinge einander zuweisen kann.

    #include <stdio.h>
    #include <stdlib.h>
    
    int main () {
        size_t size = 10000;
    
        printf ("%p\n", (void*)size);
    
        return EXIT_SUCCESS;
    }
    


  • @john-0 https://de.wikibooks.org/wiki/C-Programmierung:_Typumwandlung

    Das gilt nicht nur für int und float, sondern auch für void * und float *



  • @Peter-Viehweger Es geht darum, dass man so programmiert, dass Programme unabhängig vom verwendeten Compiler bzw. der Compilerversion sich übersetzen lassen. D.h. normkonforme Programme werden auch in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne Änderungen übersetzbar bleiben und das gleiche Verhalten aufweisen. Wenn man anfängt irgend eine ähnliche Sprache wie in der betreffenden Norm zu verwenden läuft man Gefahr, dass dies in Zukunft nicht mehr der Fall sein wird. Mich ärgert das, dass Compiler nicht gleich mit allen Flags aktiviert übersetzen, und man diese explizit anschalten muss. Sinnvoller wäre es, dass man die Normprüfung mit Flags stufenweise abschalten kann.

    Zu dem konkreten Verhalten in C: Natürlich findet an dieser Stelle eine Zuweisung mit Typumwandlung statt, aber es war noch nie eine gute Idee hier entweder auf einen Casts zu setzen (das hebelt die Typprüfung faktisch aus) oder einfach so zu tun, als ob die Formatstringprüfung eine lästige Petitesse wäre. Es gibt Exploits die Formatstringfehler ausnutzen, und deshalb ist so extrem wichtig hier diese Fehlermeldungen eben nicht zu ignorieren.



  • @Peter-Viehweger sagte in Zeiger in C:

    Ja man kann immer Warnungen aus dem Compiler "herauskitzeln". Die Warnung wird aber nur deshalb ausgegeben, weil mit -pedantic auf Standardkonformität geprüft wird und der Standard - wie du bereits erläutert hast - besagt, dass an printf beim Spezifizierer "%p" ein "void *" übergeben werden sollte. Das ist aber auch der einzige Grund.

    Du bist hier im C-Forum. Im Standard-C-Forum.


    @Peter-Viehweger sagte in Zeiger in C:

        n = read(fd, &f, sizeof(f));
    

    @Peter-Viehweger sagte in Zeiger in C:

    Muss ja eigentlich auch so sein, oder?

    Das ist ja auch keine Funktion mit einer Ellipse.

    ISO/IEC 9899:202x (E) § 6.5.2.2/7:

    If the expression that denotes the called function has a type that does include a prototype, the arguments are implicitly converted, as if by assignment, to the types of the corresponding parameters, taking the type of each parameter to be the unqualified version of its declared type. [...]



  • @Peter-Viehweger
    Es macht einen Unterschied ob du etwas an eine "normale" Funktion oder an eine "varargs" Funktion (so eine mit ", ...") im "varargs" Teil übergibst.

    Bei der Übergabe an eine normale Funktion wird z.B. auch eine Konvertierung long -> int oder long long -> int implizit durchgeführt.

    Bei der Übergabe im varargs Teil nicht. Und das kann dann zu echten Fehlern führen.
    Beispiel:

    #include <stdio.h>
    
    void int_fun(int i) {}
    
    int main()
    {
        long long ll = 42;
    
        int_fun(ll); // OK
        printf("%d, %d\n", ll, ll); // falsch
    
        return 0;
    }
    // Übliche Ausgabe auf 32 Bit Systemen: 42, 0
    

    Da braucht man dann auch kein -pedantic mehr um eine Warning zu bekommen.

    <source>:10:11: warning: format '%d' expects argument of type 'int', but argument 2 has type 'long long int' [-Wformat=]
       10 |  printf("%d, %d\n", ll, ll);
          |          ~^         ~~
          |           |         |
          |           int       long long int
          |          %lld
    <source>:10:15: warning: format '%d' expects argument of type 'int', but argument 3 has type 'long long int' [-Wformat=]
       10 |  printf("%d, %d\n", ll, ll);
          |              ~^         ~~
          |               |         |
          |               int       long long int
          |              %lld
    

    %p und nicht-void Zeiger ist hier ein Sonderfall, weil die Repräsentation von Zeigern im Speicher bzw. Registern üblicherweise für alle Zeiger gleich ist. D.h. es wird üblicherweise "trotzdem funktionieren". Das weiss der Compiler, und daher gibt er dir nur eine Warning mit -pedantic. Das heisst aber nicht dass es richtig ist.


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