bewerbungsmail



  • Ich persönlich würde den Absatz

    Im Oktober 1999 erlangte ich das Diplom im Fach Informatik an der FH
    Darmstadt mit der Note 1. Ich besitze sehr gute Kenntnisse und
    praktische Erfahrungen in C++. Als Diplomarbeit entwickelte ich einen
    Online-C++-Kurs.

    komplett aus dem Anschreiben herausnehmen. Dafür ist der Lebenslauf und die Kopie des Diploms zuständig. Die Leute sind ja nicht doof und wissen, wo sie kucken müssen. Wenn Du Dich denen so förmlich anpreist, klingt das nach dem Motto "Hey, ich bin gut und brauche diesen Job aber ganz arg".

    Die Punkte von Marc++us find ich ebenfalls gut. Sag denen im Anschreiben, weshalb Du die Stelle gesehen hast und was Dich da so reizt. Mach Sie neugierig auf Dich. Wenn Sie dann den Lebenslauf ankucken (so einen richtigen mit geboren am ... in, Eltern, Geschwister, Hobbies etc.), dann kommt der zweite Ahaeffekt und Dein Diplom rundet diesen positiven Eindruck vollends ab.
    Was ich noch wichtig finde: ggf. einen Link auf das Forum hier (wenn Du magst) und Deinen Online-Kurs angeben (als Anlage). Alles schön zusammenheften (Schnellhefter genügt) und ein nettes Paßfoto nicht vergessen (besser kommt natürlich das ausgedruckte Farbbild auf dem Lebenslauf). Was noch praktisch wäre: wenn Du noch Unterlagen oder Beurteilungen hast, aus denen hervorgeht, wie gut Du in Deinem bisherigen Job warst. Wenn Du es hast: eine Kopie des qualifizierten Arbeitszeugnisses beifügen. Schließlich ist Papier geduldig und der Nachweis besser. Hast Du ein Super- oder gutes Abi gemacht? Dann würd ich auch davon ne Kopie beifügen. Die sollen sich schon ein Bild von Dir machen können.

    Versuche nur positiv zu klingen. Aussagen wie "würde mich mehr reizen" sind nicht positiv für die Firma. Die wollen Dich ja gerne behalten, wenn Sie Dich gut finden und Dich nicht verlieren, wenn Du bei ihnen nach 2 Jahren die Lust verloren hast.
    Und immer schön drandenken: empfängerorientiert und optimistisch schreiben. Du bist für Deine Firma da. Du bist für Deine Studenten da. Du bist der Mann für diesen Job. Du bist kompetent, weißt, was läuft und kannst es der Welt sagen (wie sagte der Focus-Fritze: Fakten, Fakten, Fakten und an die Leser denken!)

    Das ...

    Mir bereitet es Freude, mein Wissen weiterzugeben. Zur Zeit sind
    meine Schüler jedoch Programmieranfänger. Es würde mich mehr reizen,
    aus dem ganzen Fundus schöpfen zu können und gelegentlich auch
    komplexere Problemlösungen zu erarbeiten. Daher hat mich Ihre
    Ausschreibung sofort angesprochen.

    würde ich eher so formulieren:

    Mir ist der Umgang mit Menschen wichtig und macht mir sehr viel Spaß. In meiner bisherigen Lehrtätigkeit und bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Moderator eines C++ Forums konnte ich bereits sehr viele Erfahrungen sammeln. Ich befasse mich sehr gerne auch mit anspruchsvollen Programmlösungen und erarbeite diese zusammen im Team (oder mit zusammen mit den Studenten oder so). <<

    Vielleicht kannste auch noch ein, zwei Sätze darüber verlieren, was Du schon gemacht hast (programm-mäßig) (und was in die Umgebung der Firma paßt). Die Sache mit der Diplomarbeit würde ich weglassen. Das gehört in den Anhang (auf den Zusatz-Zettel mit den Links s. oben) und das können die selber rausfinden (Menschen spielen gerne und entdecken immer gerne etwas). Die Diplomarbeit kannst notfalls im Vorstellungsgespräch verwenden und was erzählen. Ich vermute, daß Du dort auch eine Testvorlesung machen mußt (also auch darauf vorbereiten und schon ein kompaktes, interessantes Thema vorbereiten, indem Du Dich perfekt auskennst).

    Warum Du zu Deinem neuen Arbeitgeber willst, haste ja schon zu Beginn erläutert.

    Die Sache mit dem "nicht familiär gebunden und flexibel" würd ich weglassen. Schließlich mußt Du beim Vorstellungsgespräch ja was zu quatschen haben. Außerdem kann man das teilweise Deinem Lebenslauf entnehmen (Familienstand: ledig) und Du mußt nicht alles Pulver gleich verschießen.

    Du mußt uns aber auch versprechen zu sagen, wenn es geklappt hat, ok? 🙂



  • Ich glaube eigentlich kaum, dass man mit einer Bewerbungsmail durchkommen kann.
    Letztlich ist eine e-mail nur eine Chance eine gewisse Hintertür aufzumachen, und kann nur bei Unternehmen funktionieren, bei denen es wirklich brennt.
    Da ich im Augenblick auch ein wenig am rumschnuppern bin, kann ich nur meinen Strategieansatz aufzeigen. Das ist eine e-mail, in der ich eine ganz grobe (aber vielleicht lockende) Darstellung bringe, mit der versteckten Botschaft "Hoppla, das ist aber ein schöner Job. Bevor ihr irgendwen einstellt , gebt mir die Chance meine Bewerbung abzuschicken."
    Wenn man dann die brave Bitte stellt, eine schnelle unverbindliche Antwort zu bekommen, ob man in ihr Bewerberprofil passen würde, hat man vielleicht die Chance eine Telefonnummer zu bekommen und damit den zweiten Fuss vor der eigentlichen Bewerbung reinzusetzen. Eine gewisse Aufmerksamkeit ist ja geweckt. Ist nur so eine Idee, aber irgendwas muss man sich ja einfallen lassen, um an der Masse vorbeizukommen.
    Ich bin auch so ehrlich hinzuzufügen, dass die Form der Anfrage vielleicht nicht den üblichen Standards genügt, ich aber als bislang Selbständiger mit dieser Prozedur auch nicht vertraut bin. Das sollte einen kleinen Denkvorgang auslösen.



  • Marc++us schrieb:

    Bei dem Anschreiben gefällt mir nicht, daß es so normal klingt.

    es ist an sich mein ziel, normal zu klingen.
    du sagst, das soll nicht sein. wen soll ich spielen?



  • Ich bin nicht familiär gebunden und daher zeitlich und örtlich
    flexibel.

    ... und wenn ich erstmal eine frau gefunden habe, dann sieht die welt natürlich anders aus. klingelts 😉 ???



  • Bei uns in der Schule war demletzt ein "Assessment-Center-Training". Da kam dann so ein Mann, der uns allerhand über Bewerbungen und Assessment-Centers erzählt hat. Bei den Bewerbungen hat er uns u.a. folgenden Tipp gegeben: Niemals "ich würde mich freuen" schreiben, sondern "ich freue mich"! Es ist direkter und fordernder.
    Also solltest Du schreiben: "Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen!" oder "Ich freue mich auf das Vorstellungsgespräch!".



  • Du sollst niemandem etwas vorspielen und dich nicht besser machen als du bist.
    Wichtig ist aber das du deine Qualifikationen hervorhebst.
    Du weiß genau wie groß das Gebiet C++ ist.
    Ein Anschreiben soll kurz und interessant sein. Wenige pregante Sätze die dich sofort in ein, für die Firma, gutes Licht heben.
    Fakten haben darin eigentlich nichts verloren. Diese gehören in einen Lebenslauf.
    Mein erster Satz im Anschreiben war meist: "Als Leiter der technischen Abteilung war ich von ..... für .. .Mitarbeiter ...."

    Dabei sollte man aber nicht schon die ganze Munition verschießen sondern in diesem Stil weiter machen.
    Gefällt ihm das Anschreiben und stehen darin für seine Firma relevante Sachverhalte (macht oft keinen Sinn sich für eine leitende Position zu Bewerben wenn man noch keine Erfahrung darin hat, es aber gefordert wurde), wird er sich auch den Lebenslauf anschauen b.z.w. in die nächste Runde bringen.

    Ein Lebenslauf beginnt aber auch nicht beim Erhalt des Diplomes.
    Im Lebenslauf kannst du alle praktischen Erfahrungen anführen. Insbesondere auch Projekte u.s.w.


  • Mod

    volkard schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Bei dem Anschreiben gefällt mir nicht, daß es so normal klingt.

    es ist an sich mein ziel, normal zu klingen.
    du sagst, das soll nicht sein. wen soll ich spielen?

    Jemand, der für diesen Job interessant ist und über dem Durchschnitt liegt.

    Irgendein Eyecatcher, den nicht jeder hat.



  • vielleicht auch kurz hinzufügen, welche Programmiersprache du noch kanns

    falls du per Post schickst: lege eine CD bei, mit Referenzen und (komplexen) Quellcodes(natürlich kommenteirt etc.)

    dann sehenm, das du das wirklich kannst



  • Hauptmann schrieb:

    falls du per Post schickst: lege eine CD bei, mit Referenzen und (komplexen) Quellcodes(natürlich kommenteirt etc.)

    dann sehenm, das du das wirklich kannst

    ich bezweifel stark, dass sich jemand die mühe macht, das teil überhaupt mal einzulegen..., ganz abgesehn von der gefahr, dass sich darauf ja sonstwas verbergen könnte...



  • dann könnte er ja in seineer Bewerung anbieten, er könne Refernzen schicken



  • Man sollte etwas daran denken das die die die Bewerbungen lesen auch nur Menschen sind...

    Also wenn ich eine Bewerbung bekomme ist mir die Form eigentlich völlig egal.
    Wichtig ist mir das man das was wichtig ist lesen kann und vorallem da steht. Gestern kam erst eine... Form hat kein Schwein intressiert, Hauptkritikpunkte waren weniger gutes Zeugnis, Verhaltensnote unter aller Sau(da achtet doch jemand drauf 😛 ) und beide Eltern Sozialpädagogen ( 🙄 ).

    Die Rechtschreibfehler die da drin waren hat eigentlich keine Sau intressiert, genausowenig die die Einrückungen oder ob das mit freundlichen Grüssen jetzt kariert oder gepunktet da steht.

    Kommt natürlich immer darauf an um was für eine Stelle man sich bewirbt... als Deutsch Lehrer ist ein Rechtschreibfehler fataler als wenn man sich als Programmierer bewirbt.



  • also wenn sich rechtschreibfehler haeufen wuerde ich schon skeptisch werden. wenn sich jemand nicht mal fuer einen kurzen brief konzentrieren kann, wie soll der dann seine arbeit ordentlich machen?


  • Mod

    Sehe ich genauso.

    Und da Softwareentwicklung mehr ist als nur coden, bin ich auch bei der äußeren Form anspruchsvoll. Wenn sich jemand nicht mal bei einem Schreiben Mühe gibt, wo er seinen wertvollsten Besitz anbietet (sich selbst), wie kann ich es dann verantworten den mal eine Mail an Kunden schicken zu lassen? Oder ihn persönlich rausschicken?



  • Klar darf man keine Rechtschreibfehler in Massen machen und muss so schreiben das man beim lesen auf den Text und nicht auf die Fehler achtet, aber die meisten Leute die eine Bewerbung schreiben tun immer so als würde sie in der Firma durch eine Maschine gehauen die dann am Ende sowas ausspuckt wie

    Rechtschreibfehler: 3
    Grammatikfehler: 2
    Fomulierungen die man hätte besser machen können: 10
    Notendurchschnitt: 2,3
    Automatische Auswertung: nicht angenommen

    und das wars...

    Ich mein ob du jetzt schreibst "Ich bewerbe mich hiermit um blabla" oder du auf tausend Leute hörst die sagen "Nee komm das is Standard" "Nee fang Satz nicht mit Ich an" "Arg was machst du da, du hast eine Einrückung zu viel" usw. ... man kanns auch übertreiben.

    Ich mein jeder merkt das du nur irgendwas gesucht hast um den Satz zu beginnen wenn du sowas schreibst wie "Das Zusammenarbeiten mit Menschen hat mir schon immer Spass gemacht, darum möchte ich mich um die Stelle als xxx bewerben"


  • Mod

    Also, gerade das Denken über das was man schreibt hilft ungemein.

    Nehmen wir mal das Ich:

    Natürlich soll man im Normalfall ein Schreiben nicht mit einem "Ich..."-Satz beginnen, weil das unhöflich ist.

    Aber gerade bei einer Bewerbung soll man das "Ich" betonen um dem Leser klarzumachen, daß man sich seiner selbst bewußt ist.

    Und das kann man auch ausdrücken:

    "In der FAZ vom 22.22.2222 bieten Sie eine Stelle für einen Softwareentwickler an. Ich bewerbe mich für diese Stelle."

    Damit ist viel gesagt.



  • > Ich bewerbe mich für diese Stelle.
    Naja - also das finde ich eher nicht so toll.

    eher würde ich den ersten Satz nehmen, und dran hängen
    ", um die ich mich hiermit bewerbe."

    Das andere klingt irgendwie so abgehackt.

    Aber vielleicht hab ich auch nur zuviel Mist von der IHK gelesen 😉



  • Wenn man schon so ran geht würde ich das hiermit auch weglassen..
    1. schreibt das jeder
    2. ist es in 99% aller Fälle unnötig
    3. nervt es wenn man viele Bewerbungen liest und jeder hat andauernd hiermit drin

    Fällt in dieselbe Sparte wie "möchte", "würde mich gerne" blabla.... Man würde es nicht gerne man WILL es...

    Und so kann man dann lustig mit allem Möglichen weitermachen bis sämtliche Wörter gestrichen sind.



  • woerter sind nicht verboten, wenn sie zu oft vorkommen, sondern wenn sie ueberfluessige floskeln sind. "ich wuerde mich hiermit gerne bewerben" ist unsinnig und fordert dazu auf dass man "dann tus doch" denkt und den brief weglegt. "ich bewerbe mich hiermit" ist sinnvoll. hiermit sagt, dass es sich beim vorliegenden dokument um genau diese bewerbung handelt und es nicht nur die ankuendigung einer bewerbung ist. wenn man lust hat, kann man ja "hiermit" durch "mit diesem schreiben" ersetzten.



  • JFK schrieb:

    Ich persönlich würde den Absatz

    Im Oktober 1999 erlangte ich das Diplom im Fach Informatik an der FH
    Darmstadt mit der Note 1. Ich besitze sehr gute Kenntnisse und
    praktische Erfahrungen in C++. Als Diplomarbeit entwickelte ich einen
    Online-C++-Kurs.

    komplett aus dem Anschreiben herausnehmen. Dafür ist der Lebenslauf und die Kopie des Diploms zuständig. Die Leute sind ja nicht doof und wissen, wo sie kucken müssen.

    Das sehe ich eigentlich nicht so. 4 von 5 Chefs, bei denen ich gearbeitet habe, würden die Unterlagen gerade mal flüchtig durchlesen. Und selbst wenn sie sich doch mal Zeit nehmen, können sie die Informationen nicht richtig einordnen.
    Diese besagten 4 Chefs könnte nach durchsicht nicht einmal sagen, wie alt Du bist oder in welcher Stadt Du wohnst.
    Auch zwischen den Zeilen zu lesen, ist nicht jedermann Sache.

    Deswegen gehören wichtige Informationen explizit in den Text.

    Man muss bedennken, dass viele kleine Firmen nun einmal keine eigene Personalabteilung haben, in der die Angestellten auf das richtige Lesen von Bewerbungen geschult sind.

    Oft ist es, in kleineren bis mittleren Unternehmen, der Chef selbst, der die Bewerbungen liest. Und der hat "wichtigeres" zu tun, als zu lesen.



  • @ Volkard: Ist zwar etwas OT, aber folgendes interessiert mich einfach:

    Wie kommt es eigentlich, dass du dein FH-Diplom erst mit 30 Jahren erworben hast? Hast du davor schon etwas anderes gemacht?


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