Physik-Studium



  • wieso kommt es euch allen so auf die noten an? interesse muss da sein.

    ich habe schon leute gesehen, die haben mathe in der 12 abgewählt und dann im studium des maschinenbaus zu den 10 prozent gehört, die die mathe1 und mathe2 klausur auf anhieb geschafft haben.

    in der uni ist das lernen anders: man lernt für sich, klar, manchmal ist man da auch ziemlich alleine, deswegen: sucht euch gute tutoren und eine nette lerngruppe, und dann läuft die sache und macht spaß (mit lerngruppen kann man immer auch noch kuchenschlachten veranstalten).

    schwer werden es die haben, die ein schulähnliches system erwarten und damit vorgaben, was sie zu tun haben.



  • Griffin schrieb:

    lks sind mathe und info (je 15 punkte) und physik als gk mit 14 punkten... und

    Willst du angeben? 😉 Ich hab in Mathe und Physik insgesamt einen Punkt mehr als du! :p

    edit: in Deutsch dafür wahrscheinlich bedeutend weniger... 😉



  • elise schrieb:

    ich habe schon leute gesehen, die haben mathe in der 12 abgewählt und dann im studium des maschinenbaus zu den 10 prozent gehört, die die mathe1 und mathe2 klausur auf anhieb geschafft haben.

    Na und? Ich habe Biologie auch schon nach der 10. abgegeben, dass heißt ja aber nicht, dass ich da völlig untalentiert wäre und heute nur 5en hätte, wenn ich's denn noch hätte...
    Ich weiß sehr wohl, dass Hühner keine Vögel sind! 😉


  • Mod

    Wanderer schrieb:

    Dann lags bei mir an der Faulheit. Aber mal angenommen ich ziehe das durch, was hab ich am Ende davon? Gibt es genug Möglichkeiten für einen Physiker (oder sei es Mathematiker) auch mal ein bischen Geld zu verdienen?

    Durchaus. Physiker gibt's z.B. in folgenden Bereichen:

    - Mikroelektronik, Halbleiterei, Chip-/ASIC-Entwicklung
    - Wetter- und Klimaforschung (d.h. Software + Simulation)
    - Mikrooptik und Optoelektronik (Laser, Lichtwellenleiter, Datenübertragung, Optiken, Filter)
    - Militärapplikationen
    - Medizintechnik (z.B. Bots für minimal invasive Chirurgie, Diagnosegeräte)
    - Mechatronik
    - Automatisierungstechnik, chemische Industrie (Messen, Steuern, Regeln)
    - Datenübertragungstechniken (Telekomfirmen, Antennenbauer, Hersteller von Handys & Co)
    - Automobilindustrie (vor allem auch im Bereich Grundlagenentwicklung und Sicherheitstechnik)

    Dumm bei einem Physiker ist nur, daß man als Physiker oftmals nur mit Promotion für voll genommen wird. Jemand, der "nur" Diplom-Physiker ist hat es deutlich schwerer. Ich weiß nicht woran das liegt, wahrscheinlich daran weil das Diplom sehr allgemein ist und erst mit dem Dr. eine Spezialisierung erfolgt. Das ist für das Geld verdienen unschön, da ein Dr. der Physik oftmals mit "gewöhnlichen" Diplom-Ingenieuren gleichberechtigt (und eher gleichbesoldet) arbeitet, obwohl er eine größere akademische Vorleistung erbrachte.



  • Marc++us schrieb:

    Durchaus. Physiker gibt's z.B. in folgenden Bereichen:

    Und man sollte noch erwähnen, dass auch viele Physiker nach dem Studium etwas völlig unphysisches machen! Physiker gelten als Generalisten.
    Etwa 1/3 aller Physiker geht nach dem Studium in die Wirtschaft, Versicherungen, Banken usw.


  • Mod

    elise schrieb:

    ich habe schon leute gesehen, die haben mathe in der 12 abgewählt und dann im studium des maschinenbaus zu den 10 prozent gehört, die die mathe1 und mathe2 klausur auf anhieb geschafft haben.

    Da kenne ich keinen einzigen.

    Die Leute, die das Studium schafften (und vor allem in der Regelzeit mit guten oder besseren Noten) waren auch zuvor in der Schule gut - und dort auch in den verwandten Fächern.

    Die Abbrecher waren durchwegs die, die auch in der Schule Mittelmaß waren. [Oder aus Hessen kamen.]

    Analog kenne ich das auch von meinen Klassenkameraden aus der Schulzeit: die vorne waren haben ihr Studium erfolgreich absolviert und stehen in Lohn und Brot, die aus dem 3er-Bereich mußten im Studium kämpfen und die Studienabbrecher kamen auch aus dieser Notenkategorie.

    Den Wandel vom Saulus zum Paulus konnte man nur im Verhalten bei einigen beobachten, einer unser Springerstiefel+Bombenjackenträger rennt heute nur mit BOSS-Anzug im Mercedes umher und macht Karriere - aber es geht trotzdem einher mit seiner Leistung in Schule, Studium und Beruf. Dort war er immer leicht über dem Durchschnitt. Nur heute säuft er keinen Kasten Bier mehr sondern trinkt Sekt - oha, ich meine natürlich Prosecco.




  • Mod

    Jan schrieb:

    Etwa 1/3 aller Physiker geht nach dem Studium in die Wirtschaft, Versicherungen, Banken usw.

    <flame>
    Oh. Ich ging von den guten Leuten aus. Aber es gibt natürlich auch andere. 🙂

    Das ist richtig, gerade Physiker sind wegen der Black-Scholes-Formel bei Banken sehr beliebt (weil kein BWLer die Differentialgleichungen dazu lösen kann... rofl). Trotzdem passieren dann manchmal solche Dinge wie http://www.ftd.de/ub/fi/1061019384747.html?nv=cpm
    </flame>



  • Marc++us schrieb:

    Oh. Ich ging von den guten Leuten aus. Aber es gibt natürlich auch andere. 🙂

    Lass das nicht die guten, schlechten Physiker hören! 😉



  • Elise hat es auf den Punkt gebracht: Es geht um Interesse. Noten sind nicht primär emtscheidend, nur ein erster Hinweis. Physik ist ein sehr interessantes Gebiet der Naturwissenschaft und hat eine große Zukunft. Als weitere Anregung, bevor es hier wieder nur um den schnöden Mammon geht: http://www.lsw.uni-heidelberg.de/users/amueller/lexdt_s.html



  • Marc++us schrieb:

    elise schrieb:

    ich habe schon leute gesehen, die haben mathe in der 12 abgewählt und dann im studium des maschinenbaus zu den 10 prozent gehört, die die mathe1 und mathe2 klausur auf anhieb geschafft haben.

    Da kenne ich keinen einzigen.

    .

    jetzt kennste eine 😉


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Elise hat es auf den Punkt gebracht: Es geht um Interesse.

    Nicht alleine.

    Interesse ist kein Ersatz für Begabung und Talent auf einem bestimmten Gebiet.

    Talent und Interesse gemeinsam werden es zu Höchstleistungen bringen.
    Talent alleine verschafft den Abschluß, aber wird nie zufrieden machen.
    Interesse alleine kann den Abschluß ermöglichen, aber man wird nie wirklich jemand "mit dem Blick".
    Kein Talent und kein Interesse werden scheitern.

    Die Zwischenwerte kannst Du Dir interpolieren.



  • Marc++us hat Recht: Talent und Interesse (und Fleiß)!
    Elise hat aber auch Recht: Schule und Uni sind völlig verschiedene Welten. Es ist aber genau so wichtig, dass man die richtige Wahl für das Studienfach trifft, sonst kann das Studium zur Qual werden und zum Schluss auch zum finanziellen Disaster. Bei dem Anfragenden vermisse ich noch das wirkliche Interesse an der Physik.

    Beschäftige Dich mit dem Lebenslauf bedeutender Physiker, hier einige interessante Beispiele:
    Albert Einstein: http://www.chemie.uni-bremen.de/stohrer/biograph/einstein.htm
    Werner Heisenberg: http://www.chemie.uni-bremen.de/stohrer/biograph/heisen.htm
    Arnold Sommerfeld: http://www.chemie.uni-bremen.de/stohrer/biograph/sommer.htm
    Wolfgang Pauli: http://www.chemie.uni-bremen.de/stohrer/biograph/pauli.htm

    Einer der begabtesten Lehrer war Richard Feynman (Vorlesungen Caltech, 1961-62):
    http://www.scs-intl.com/trader/frameload.htm?/trader/fb_flp.shtm
    http://www.feynmanonline.com/
    http://www.fotuva.org/online/frameload.htm?/online/QEDinNZ.htm
    http://www.vega.org.uk/series/lectures/feynman/index.html



  • elise schrieb:

    na ja..auf schulnoten gebe ich nicht soviel..

    ich hatte das zweitschlechteste abi der ganzen schule, meine zwei hochschulstudien habe ich mit 'sehr gut' und 'sehr gut mit auszeichnung' abgeschlossen.

    andere schulcracks haben ihre studien geschmissen...

    studium ist einfach was anderes als schule, das macht man für sich selber..

    Glaub ich dir nicht... Welche Studiengänge ? FH oder Uni ?



  • ich finde Physik deutlich schwerer als mathe, muss ich gerade sleber miterlében...

    Ich gehe auf eine Naturwissenschaftlich-technisch orientierte Schule und hab als LKs mathe und Physik.
    In Mathe und Phydik hatte ich nach der 10. jeweils ne 1 ohne mich anzustrengen.
    Jetzt bin ich 11. und mathe ist immer noch kein Problem. Physik dagegen... da muss ich mich echt hinsezten und zuhause nochmal alles überdenken...

    Gruß, Maxi



  • edit: Arg... da gibts ja schon ne 2. Seite...

    Marc++us schrieb:

    - Mikroelektronik, Halbleiterei, Chip-/ASIC-Entwicklung
    - Wetter- und Klimaforschung (d.h. Software + Simulation)
    - Mikrooptik und Optoelektronik (Laser, Lichtwellenleiter, Datenübertragung, Optiken, Filter)
    - Militärapplikationen
    - Medizintechnik (z.B. Bots für minimal invasive Chirurgie, Diagnosegeräte)
    - Mechatronik
    - Automatisierungstechnik, chemische Industrie (Messen, Steuern, Regeln)
    - Datenübertragungstechniken (Telekomfirmen, Antennenbauer, Hersteller von Handys & Co)
    - Automobilindustrie (vor allem auch im Bereich Grundlagenentwicklung und Sicherheitstechnik)

    Sind das nicht alles Primär Betätigungsfelder für E-Techniker? 😕


  • Mod

    Ja.

    Aber Du wirst in diesen Bereichen feststellen, daß auf 3-4 Etechniker immer wieder ein Physiker kommt. Oftmals haben die Physiker ein wenig mehr die Ausrichtung auf die Forschung/Entwicklung, während die Etechniker stärker in der Konstruktion/Anwendung aufsetzen - wobei das absolut fliessend ist.



  • Ah, wieder etwas schlauer. 🙂

    /me fängt in 6 Wochen nämlich mit nem E-Technik-Studium an 🙄



  • Also, will ich auch mal meinen Senf dazugeben, weil ich hab das Glück, dass mein Vater Physik studiert hat und auch in diesem Gebiet seinen Doktor gemacht hat.

    Er selber sagt, dass das Physik-Studium nicht einfach ist. Bei ihm war es wohl so, dass gerade im Vordiplom viel gesiebt worden ist. Wer aber das überstanden hat, hatte normalerweise auch gute Möglichkeiten, das Diplom ganz zu schaffen.

    Ich denke aber, und damit schließe ich mich meinen Vorrednern an, dass Talent und Interesse zusammen kommen muss. Derjenige, für den das für Physik zutrifft, wird wohl auch das Studium wagen können, bzw. das sollte er sogar :).

    Wie die Jobsituation für Physiker ist, kann ich eben auch nicht allgemein beurteilen, sondern wieder nur die Lage von meinem Vater wiedergeben. Er hatte keine Schwierigkeiten Arbeit zu finden. Seinen Doktor machte er im Kernforschungszentrum, wo er auch nach der Promotion weiterforschte. Damals hatte er als Ziel, in der Wissenschaft zu bleiben, und - wenn möglich - seinen Professor zu machen. Er hat dann aber sich zum Spaß bei Dornier für eine Stelle beworben, die ihn auch sofort haben wollten. Die Bezahlung bei Dornier war natürlich viel höher als die im Forschungszentrum, und damit hatte er an der Wirtschaft Blut geleckt (was ich sehr schade finde) und nahm die Stelle an. Er arbeitet dort ein Jahr, bis er zu Perkin Elmer wechselte. Ich weiß nicht genau wie lange er dort arbeitete, aber es war eine längere Zeit und in führender Stelle. Er entwickelte dort Messgeräte zum messen verschiedener Luftschadstoffe. Es kam aber zu einer Art "Intrige", und Perkin Elmer entließ meinen Vater. Vor Gericht aber hat er die maximale Abfindung herausgeschlagen, und entwickelt nun selbstständig Konkurrenzgeräte zu Perkin Elmer :p .

    Naja, so ein Mist, wollte ursprünglich eigentlich gar nicht die Lebensgeschichte von meinem Dad hier posten ;). Aber ich denke, dass veranschaulicht, wie vielfältige Möglichkeiten jemandem mit einem Physik studium gegeben sind.


  • Mod

    Ach ja, das mit der Selbständigkeit ist ein guter Hinweis:

    Ein Physiker kann kein Ingenieurbüro gründen.
    Das erschwert Firmengründungen "kleinerer" Firmen etwas.


Anmelden zum Antworten