qualitativ hochwertiger Programmcode...



  • die von programmen gemessenen metriken wie "zeilen kommentar/zeilen code" oder "2 punkte für ein if, 5 für ein while und 6 für ein for und dann punkte pro funktion" taugen nix.



  • Marc++us schrieb:

    Für mich tritt Wiederverwendung als Entwicklungsziel ganz klar an letzte Stelle, an erste Stelle setze ich Fehlerfreiheit, dann kurze Entwicklungszeit, dann Wartbarkeit.

    Ja, aber die ganze Entwicklung zielt wohl nicht auf qualitativ hochwertigen Code ab, sondern darauf, Geld zu verdienen, indem man das resultierende Programm möglichst schnell möglichst oft verkauft.

    AFAIK ging es nicht darum, oder?

    Kann man eigentlich generell sagen, dass die Produktivität, auf die du hier wohl wert legst, an einigen Punkten ein Widerspruch zur Qualität ist?



  • Gregor schrieb:

    Kann man eigentlich generell sagen, dass die Produktivität, auf die du hier wohl wert legst, an einigen Punkten ein Widerspruch zur Qualität ist?

    Überhaupt nicht. In einigen Punkten läuft es sogar anders herum - eine monströse Architektur, die mit allen Features für eine etwaige Zukunft aufgeblasen ist wird oftmals viel weniger durchgetestet und bis in alle Ecken erprobt sein, als ein schlankes Programm, das nur genau eine Aufgabe erledigt. Die Suche nach allgemeingültigen Lösungen bläht oft das Design erheblich auf und führt zu mehr Code - und damit auch zu neuen und unnötigen Fehlern.

    Es hat mehr mit der Einstellung der beteiligten Entwickler zu tun, inwieweit der obligatorische Spieltrieb ausgelebt wird und ausgelebt werden kann.

    Die Frage nach Wiederverwendung stellt sich häufig schon während des Entwurfs. Entwickler die starken Wert auf Wiederverwendung legen beginnen schon ab der Entwurfsphase dies einzuplanen. Nehmen wir mal so ein Beispiel, es ging darum eine Ini-Datei (nicht im Windows-Sinne) mit Einstellungen einzulesen und zu parsen. Ein Entwickler setzt sich daran und entwirft ein allgemeines Design dafür, das beliebige Daten nach diesem Schema parsen und erstellen kann. Das dauert einige Wochen, ist ein genialer Programmteil, der schon fast Qualitäten eines DOM entwickelt und kann in anderen Projekten eingesetzt werden. Eine Lösung die nur für dieses Projekt funktioniert, hätte nur einige Tage gedauert. Aber der andere Weg war natürlich interessanter. In dieser und ähnlicher Form entwickelt sich Wiederverwendung im Alltag sehr häufig.

    Kommt noch dazu, daß erstellte Komponenten teilweise wieder verwendbar sind, aber wer weiß davon? Oftmals nur der Entwickler, der sie gemacht hat, aber gleichermaßen findet in kleinen bis mittleren Gruppen (wo noch keine Stabsorganisation existiert) keine zentrale Dokumentation solcher Dinge statt, so daß das Wissen über die Existenz gar nicht vorhanden ist.

    Ich halte daher Wiederverwendung als primäres Entwicklungsziel, das bereits ab Designphase berücksichtigt wird, für wenig hilfreich.

    Erfolgreiche Beispiele von Wiederverwendung, die ich vor allem bei externen Dienstleistern bisher beobachtet habe, sahen alle eher so aus, daß eine Komponenten (z.B. für grafische Darstellung) in einem Programm erstmalig verwendet wurde und dann bei weiteren Entwicklungen erweitert und angepasst wurde. Aber es war nie von Anfang eine große Bibliothek geplant. Die andere Form erscheint in größeren Projekten, wo man für die Implementierung eines Verhaltens bemerkt, daß man dieses Verhalten vollständig auf vorhandenen Operationen abstützen kann und nicht mehr neu entwickeln muß. Dies ergibt sich oftmals ganz wie von selbst aus einem klaren und robusten und _einfachen_ Design des Grundsystems - daß man Zusatzfunktionen auf diesen aufbauen kann und damit eine Vermeidung von Doppelprogrammierung vorliegen hat. Aber auch dann ist Wiederverwendung kein Primärziel gewesen.

    Für mich fasse ich dies mal als Lehrsätze so zusammen:

    1. Wiederverwendbarkeit ist kein primäres Entwicklungsziel (bei einer Applikation - bei einer Lib natürlich schon), vor allem trifft die Wvwbk Annahmen über zukünftige Applikationen, was gefährlich ist und zu Fehlarbeiten führen kann.
    2. Robuste und schlanke Designs erlauben das Aufsetzen von zusätzlichen Funktionen unter der Vermeidung von Doppelprogrammierung, was das eigentliche Ziel der Wvwbk auf anderem Wege erreicht.

    Du wirst evtl. erkennen, daß einige dieser Argumente z.B. XP oder auch Agile Development entlehnt sind.



  • Ich bin nur ein Hobbyprogrammierer. Aber bei mir funktioniert das mit der wiederverwendung recht gut. Beim ersten Projekt arbeite ich zwar viel länger, als es nötig gewesen wäre, aber die folgenden Projekte gehen wesentlich schneller voran, als es ohne die Arbeit im ersten Projekt möglich gewesen wäre. Und vor allem kann ich mich auf die Fehlerfreiheit verlassen, da es im ersten Projekt ausgibig getestet wurde.



  • Shade Of Mine schrieb:

    schau dir mal XP (Extreme Programming) an.
    da gibt es einige Verfahren zur sicherstellung der code qualitaet.

    Danke für den Tip. Ich wollte den Punkt sowieso in meine Arbeit einbringen. Sollte ich Fragen dazu haben, dann wende ich mich vertauensvoll an Dich.

    Wenn Du mal Zeit und Lust hast, würde ich mich sehr freuen, wenn Du einmal mit eigenen Worten beschreiben würdest, was Du unter XP verstehst. Die Beschreibungen in den Büchern sind doch immer etwas umständlich! Vielleicht hast Du ja auch ein paar gute Links bzw. Bücherempfehlungen?

    Vielen Dank bereits im voraus!

    Ciao
    shot



  • volkard schrieb:

    die von programmen gemessenen metriken wie "zeilen kommentar/zeilen code" oder "2 punkte für ein if, 5 für ein while und 6 für ein for und dann punkte pro funktion" taugen nix.

    Ein Schwerpunkt meine Arbeit soll evtl. Metriken sein!

    Soweit ich es bisher verstanden habe, dann Metriken eine Möglichkeit eine Programmcode mit Hilfe von bestimmten Berechnungsverfahren zu überprüfen. (Ich habe mich noch nicht sehr damit befaßt!)

    Warum taugen sie nix? Wie soll ich meinem Auftraggeber begründen, dass die Mühe hier nicht lohnt?

    Wäre schön, wenn Du es mir erklären könntest!
    Vielen Dank!

    Ciao
    shoat



  • shoat schrieb:

    Wenn Du mal Zeit und Lust hast, würde ich mich sehr freuen, wenn Du einmal mit eigenen Worten beschreiben würdest, was Du unter XP verstehst. Die Beschreibungen in den Büchern sind doch immer etwas umständlich! Vielleicht hast Du ja auch ein paar gute Links bzw. Bücherempfehlungen?

    http://www.c-plusplus.net/titelanzeige.php?ISBN=3827317096
    http://www.c-plusplus.net/titelanzeige.php?ISBN=3827318327



  • Marc++us schrieb:

    Für mich tritt Wiederverwendung als Entwicklungsziel ganz klar an letzte Stelle, an erste Stelle setze ich Fehlerfreiheit, dann kurze Entwicklungszeit, dann Wartbarkeit.

    Warum ist Wartbarkeit für Dich so unwichtig? Ist es nicht besser, wenn man seinen Code von Anfang an immer so gut wartbar macht wie möglich?

    Soweit mir bekannt ist, muss an eigentlich jeder Software nach der Auslieferung beim Kunden noch ewig oft rumgeschraubt werden. Wenn Wartbarkeit aber im Vergleich zu kurzer Entwicklungszeit unwichtig ist, dann wird Kommentierung und Dokumentation zwangsläufig vernachlässigt. Damit wird die nachträgliche Fehlerbehebung erschwert. So ist zwar die Software eher fertig, aber die Service-Kosten steigen. Unter diesem Gesichtspunkt ist schlecht und sogar unwirtschaftlich kurze Entwicklungszeit wichtiger zu nehmen als Wartbarkeit.

    Oder ist in der meiner Argumentation ein Fehler?

    Allgemein möchte ich noch sagen, dass ich (persönlich) beim Programmieren wesentlich schneller vorankomme, wenn ich den Programmcode gleich mit ordentlichen Kommentare versehe, keine kryptischen Befehle verwende und ich ihn ordentlich gestalte. Und zwar einfach deswegen, weil ich dann selber besser verstehe, warum ich was an eine bestimmten Stelle wie mache. Dieses Verstehen hilft mir dabei weniger Fehler zu machen bzw. Fehler schneller zu finden. Der Mehraufwand für Kommentierung etc. wird also durch die Einsparung bei der Fehlersuche und durch Fehlervermeidung mehr als wettgemacht.

    Wie ist es bei Dir?

    Viele Grüße!

    Ciao
    shoat



  • Hallo Leute,

    zuerst mal Danke für die vielen Beiträge!

    Wenn ich alles richtig verstanden habe, dann kann man zusammenfassend sagen, dass "guter" Programmcode durch folgende Eigenschaften charakterisiert werden kann:

    - Er ist (möglichst) fehlerfrei
    - Er ist gut kommentiert / dokumentiert und damit wartbar
    - Er hat eine gute Performance / ist schnell
    - Er ist plattformunabhängig / leicht portabel
    - Er ist (wenigstens teilweise) wiederverwendbar

    Einige der Punkte sind bestimmt nicht ganz unstrittig. Aber jeder der Punkte kann je nach Anwendung / Betrieb / Entwickler / Einsatzziel ein Qualitätsmerkmal darstellen!

    **Fallen jemanden noch andere wichtige Punkte ein, die in dieser Aufstellung vergessen wurden?
    **
    Zusätzlich würde ich gerne wissen, was jeder einzelne von Euch dafür tut, dass sein Programmcode die für ihn wichtigen Merkmale erfüllt.

    Für zahlreiche Antworten wäre ich abermals sehr dankbar!
    Nochmals vielen Dank für Eure Hilfe!

    Viele Grüße!

    Ciao
    shoat



  • Marc++us schrieb:

    shoat schrieb:

    Wenn Du mal Zeit und Lust hast, würde ich mich sehr freuen, wenn Du einmal mit eigenen Worten beschreiben würdest, was Du unter XP verstehst. Die Beschreibungen in den Büchern sind doch immer etwas umständlich! Vielleicht hast Du ja auch ein paar gute Links bzw. Bücherempfehlungen?

    http://www.c-plusplus.net/titelanzeige.php?ISBN=3827317096
    http://www.c-plusplus.net/titelanzeige.php?ISBN=3827318327

    Vielen Dank. Ich schau gleich mal rein!

    Ciao
    shoat



  • shoat schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Für mich tritt Wiederverwendung als Entwicklungsziel ganz klar an letzte Stelle, an erste Stelle setze ich Fehlerfreiheit, dann kurze Entwicklungszeit, dann Wartbarkeit.

    Warum ist Wartbarkeit für Dich so unwichtig? Ist es nicht besser, wenn man seinen Code von Anfang an immer so gut wartbar macht wie möglich?

    Warte, warte, ich habe Wartbarkeit nicht als unwichtig eingestuft!

    Ich habe nur Fehlerfreiheit vor die Wartbarkeit gesetzt...

    1. Fehlerfreiheit
      Ganz klar - wenn das Produkt von Anfang an funktioniert, muß ich weniger warten.

    2. kurze Entwicklungszeit
      Wenn die Sache zu lange dauert, bekomme ich kein Geld, Leute werden ungeduldig - dann komme ich nie zur Wartung oder Wiederverwendung

    3. Wartbarkeit
      Nun darfst Du. Natürlich ist Wartbarkeit wichtig, aber wenn man abwägen muß ist es wichtiger, daß ein Programm fehlerfrei ist, als daß es wartbar ist. Denn wenn es funktioniert, muß man es weniger warten. Wartbarkeit hat für mich kaum was mit Kommentaren zu tun - unter Wartbarkeit verstehe ich ein gutes OO-Design, stabile Klassen, die genau das tun was sie sollen, klare Trennung, und schlanke Schnittstellen, geringe Kohäsion. Dann ist das Programm wartbar. Zur Not sogar mit wenig Kommentaren. Mir bringen Kommentare gar nichts, wenn dafür die Klassen 40 Methoden haben, wo man den Unterschied nicht mehr versteht. Ein gutes Design versteht man intuitiv wenn man es sieht, auch ohne viele Kommentare (durch die Namen, Denkweise, etc). Und ein solches Design ist auch wartbar (d.h. man kann Fehler lokal eingrenzen und neue Funktionen leicht aufbauen).

    4. Wiederverwendung
      habe ich schon beschrieben



  • shoat schrieb:

    - Er ist gut kommentiert / dokumentiert und damit wartbar

    Diese Schlußfolgerung gefällt mir nicht.

    Teile es auf:
    - er ist gut kommentiert/dokumentiert
    - er ist wartbar

    Wie zuvor ausgeführt, beruht Wartbarkeit auch auf gutem Design des Programms.

    Schlechtes Design mit vielen Kommentaren führt nicht zur Wartbarkeit.



  • @Marcus: Du stellst die Fehlerfreiheit vor die Wartbarkeit. Da wir alle wissen, dass absolute Fehlerfreiheit nie möglich ist, und Wartungseingriffe sowieso nötig sind, würde es da nicht Sinn machen, wenn man die Wartbarkeit und die Fehlerfreiheit zumindest auf die selbe Stufe stellt, wenn nicht sogar die Wartbarkeit höher bewertet?

    -junix



  • junix schrieb:

    @Marcus: Du stellst die Fehlerfreiheit vor die Wartbarkeit. Da wir alle wissen, dass absolute Fehlerfreiheit nie möglich ist, und Wartungseingriffe sowieso nötig sind, würde es da nicht Sinn machen, wenn man die Wartbarkeit und die Fehlerfreiheit zumindest auf die selbe Stufe stellt, wenn nicht sogar die Wartbarkeit höher bewertet?

    -junix

    Das mag ich aus psychologischen Gründen nicht. Damit schafft man von Anbeginn an eine Rechtfertigung für Fehler, nach dem Motto "das wird sowieso nicht laufen, das weiß ja jeder, war schon immer so".

    Das kann ich aus meiner Sicht als Ingenieur nicht akzeptieren, daß man etwas so baut, daß die beim Bauen gemachten Fehler leicht behebbar sind. Wenn Du darüber nachdenkst erkennst Du sicher, daß diese Vorgehensweise irgendwie seltsam ist.

    Ich will fordern, daß die Anzahl an Fehlern von Anfang an gering ist. Diese Forderung treibt vor allem die Sorgfalt bei der Entwicklung, was wiederum zu eher robusten und wartbaren Designs führen wird. Wartbarkeit als Folge der Fehlerfreiheit.



  • Marc++us schrieb:

    shoat schrieb:

    - Er ist gut kommentiert / dokumentiert und damit wartbar

    Diese Schlußfolgerung gefällt mir nicht.

    Teile es auf:
    - er ist gut kommentiert/dokumentiert
    - er ist wartbar

    Wie zuvor ausgeführt, beruht Wartbarkeit auch auf gutem Design des Programms.

    Schlechtes Design mit vielen Kommentaren führt nicht zur Wartbarkeit.

    Ok. Damit kann ich mich gut anfreuden. Ich werde es so in meine Aufzeichnungen übernehmen!

    Danke!

    Ciao
    shoat



  • Marc++us schrieb:

    Ich will fordern, daß die Anzahl an Fehlern von Anfang an gering ist.

    Das bringt mich gleich zu meiner Frage von oben zurück.

    Wie stellst Du sicher, dass Programmcode möglichst fehlerfrei ist?

    Ok, Du testet!

    Aber, wie?

    Nur so alla: " Da schraube ich hier mal ein wenig rum und probiere da mal ein paar Fälle aus? "

    Oder nutzt Du automatische Testtools? Vielleicht hast Du auch selber ein eigenes kleines Testframework? Oder etwas ganz anderes? Oder alles ein wenig?

    Wäre für mich unheimlich wichtig zu wissen, wie es damit in der Praxis wirklich aussieht? Vor allem, weil es ja heißt, dass im Allgemeinen fast überall viel zu wenig getestet wird!

    Ciao
    shoat



  • shoat schrieb:

    volkard schrieb:

    die von programmen gemessenen metriken wie "zeilen kommentar/zeilen code" oder "2 punkte für ein if, 5 für ein while und 6 für ein for und dann punkte pro funktion" taugen nix.

    Ein Schwerpunkt meine Arbeit soll evtl. Metriken sein!

    ich weiß. das steht bereits recht offen im titel der arbeit.

    Soweit ich es bisher verstanden habe, dann Metriken eine Möglichkeit eine Programmcode mit Hilfe von bestimmten Berechnungsverfahren zu überprüfen. (Ich habe mich noch nicht sehr damit befaßt!)

    ja.

    Warum taugen sie nix? Wie soll ich meinem Auftraggeber begründen, dass die Mühe hier nicht lohnt?

    beispiel: kommentare pro zeile

    double* find(double toFind,double* arr,int size)
    {
       for(int i=0;i<size;++i)
          if(arr[i]==toFind)
             return &arr[i];
       return 0;
    }
    

    diese funktion krieg offensichlich null punkte, obgleich sie fast perfekt ist.
    dafür bekommt aber dieser humbug total viele punkte:

    /****************************************************************************
    FUNKTION find
    Parameter: toFind - Zahl, die gesucht wird
    Parameter: arr - Array, das durchsucht wird
    Parameter: size - Größe des Arrays
    Rückgabewert: Adresse der gefundenen Zahl
    Zweck: Diese Funktion such eine Zahl und gibt deren Adresse zurück. Sie gibt 
    NULL zurück, wenn keine gefunden wurde.
    ****************************************************************************/
    double* find(double toFind,double* arr,int size)
    {
       int i,*result=NULL;
       for(i=0;i<size&&result;++i)
          if(arr[i]==toFind)
             result=arr[i]+i;
       return result;
    }
    

    die funktion deklariert i und *result in einer zeile, was unfug ist, weil a) i innerhalb des for lokaler wäre, b) result=NULL ein eigener bedeutungsinhalt ist, der ne eigene zeile verdient, c) result=NULL eh weg sollte, weils umständlich ist. sie hat ne zu große laufbedingung. sie will die adresse des i-ten elements und schreibt iteratorensyntax statt "adresse von a[i]". also einfach nur schlecht lesbar, die funktion.

    Und dann soll es noch leute geben, die normalerweise verdammt wenig code erzeugen. die es halt oft schaffen, mit einem zehntel dessen auszukommen, was die kollegen verbraten. allein die kleinheit ist offensichlicher gewaltiger wartungsvorteil. den erkennt aber keine metrik. es werden ja nicht zwei lösungen zum selben problem verglichen und kein bot (und nicht einer von 100 chefs) kann wissen, wieviel code man wirklich braucht.

    void Mobile::go(int richtung)
    {
       switch(richtung)
       {
          case 0: goNorthWest(); break;
          case 1: goNorth(); break;
          case 2: goNorthEast(); break;
          case 3: goWest(); break;
          case 4: ; break;
          case 5: East(); break;
          case 6: goSouthWest(); break;
          case 7: goSouth(); break;
          case 8: goSouthEast(); break;
       }
    }
    void goNorthWest()
    {
       x-=1;
       y-=1;
    }
    //..und noch sieben funktionen
    //(1*10+8*2)/9==2.9 zeilen pro funktion
    

    zwerfällt bei langem anstarren zu
    void Mobile::go(int richtung)
    {
    int rx=richtung%3-1;
    int ry=richting/3-1;
    x+=rx;
    y+=ry;
    }
    //4 zeilen pro funktion, schlechter gemetirkt.
    [/cpp]

    die metriken helfen meiner meinung nach, um zu bewerten, ob idiot a besser codet als idiot b, aber sie sperren reihenweise die sehr guten lösungen aus.

    was ist, wenn der, der das MVC-konzept verwendet, um das modell von der oberfläche abzukoppeln, um das modell sogar plattformunabhängig zu haben, das mit einem if pro modellklasse bezahlen muß? die blinden metriken sehen überhaupt nicht, obs was taugt. haben keine ahnung von exceptionsicherheit. geben keinen minuspunkt, weil obige find-funktion, obwohl sie danach schreit, nicht zum template wurde. geben nix auf schlechte kommentare und erst recht nix auf schlechten bezeichner.

    deinem chef kannste eigentlich nicht begründen, daß metriken, außer in seltenen spezialfällen nix taugen. immerhin hat er schon davon gehört. und metriken begeistern chefs. endlich ein werkzeug, um den entwicklern da unten mal auf die finger zu schauen.
    aber ich kenne deinen chef nicht. er könnte auch der eine von hundert sein.



  • Marc++us schrieb:

    Das mag ich aus psychologischen Gründen nicht. Damit schafft man von Anbeginn an eine Rechtfertigung für Fehler, nach dem Motto "das wird sowieso nicht laufen, das weiß ja jeder, war schon immer so".

    Du bemerkst vielleicht an meiner Zögerlichen Art, vorzuschlagen, dass die Wartbarkeit stärker bewertet werden sollte, dass ich diesen Gedanken natürlich auch shcon hatte. Wartbarkeit beinhaltet allerdings nicht nur die Behebung von Fehlern sondern auch ggf. die Änderung oder das Hinzufügen von Verhalten und Funktionsweisen, da der Kunde erfahrungsgemäss erst exakt weiss was er will, nachdem er den ersten Kontakt mit dem Entwurf hatte.

    Es sollte selbstverständlich nicht als Rechtfertigung für Fehler dargestellt werden. Das macht keinen Sinnn und ist auch blöd. Aber das sollte eigentlich jedem auch klar sein. Ausserdem ist eine fehlerfreie Anwendung ja irgendwo durch auch eine Visitenkarte. "Ah der Kerl schreibt software die im ersten Release bestimmt nicht läuft!" oder "Ah, die Software des Typen läuft immer schon im ersten Release den er in die Hand gibt". Mir persönlich wäre letzteres Bild lieber (auch wenn ich leider weit davon entfernt bin. aber da bin ich selberschuld.)

    Fehler sind immer ärgerlich (sowohl für den Produzenten als auch den Konsumenten) und müssen daher immer möglichst vermieden werden. Trotzdem halte ich jeden der behauptet auf Anhieb fehlerfreie Software (komplexer als ein Hello World selbstverständlich (o; ) zu produzieren für einen Aufschneider... Was nicht heissen muss, dass er sich nicht bemüht möglichst fehlerfrei zu arbeiten. Aber wir sind alles menschen. UNd kein System, egal wie gut, sützt vor der Dummheit und Bequemlichkeit der Menschen die es anwenden (sollten). Naja lange rede kurzer sinn: Ich denke nicht, dass man die Heraufstufung der Wartbarkeit als Entschuldigung bzw. Rechtfertigung für Fehler interpretieren sollte... Das wäre ja eine Interpretation ala "ich hab ja nen Pneuhändler, also fahr ich doch einfach über das Nagelbrett drüber" (wobei gilt Pneuhändler = Wartbarkeit bzw. Möglichkeit Probleme zu fixen und Nagelbrett = potentieller Bug) und wer bitteschön denkt schon so?

    -junix



  • @ volkard / Metriken

    Ich habe das Problem verstanden. Deswegen werde ich mich mal in das Thema selber kurz einarbeiten, um eine eigene Meinung zu haben. Dabei werde ich immer Deine Warnung im Hinterkopf behalten! In jedem Fall werde ich danach meinem "Chef" die Probleme darlegen. Mal schauen, was er dazu sagt.
    (Vielleicht ist er ja der eine von hundert.)

    Zum Glück soll mein Hauptschwerpunkt ja auch "automatisertes Testen" sein. Hoffentlich hast Du dagegen nicht auch einen berechtigten starken Einwand.

    Vielen Dank für Deinen Beitrag!
    Und viele Grüße!

    Ciao
    shoat



  • shoat schrieb:

    Zum Glück soll mein Hauptschwerpunkt ja auch "automatisertes Testen" sein. Hoffentlich hast Du dagegen nicht auch einen berechtigten starken Einwand.

    automatisiertes testen ist klasse.


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