Lohnt es sich noch Informatik (FH) zu studieren?
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etechniker schrieb:
@Bini : Bevor man andere Leute als "zu doof" oder "zu unmotiviert" bezeichnet sollte man erst selber besser gewesen sein...
Nun fühl Dich doch nicht gleich auf den Schlips getreten
Das war tatsächlich eine Frage, denn diese genannte Quote von 60% scheint ja unheimlich hoch und ich kann mir das nicht so richtig erklären. Liegt vielleicht dran, daß ich noch zu zeiten angefangen habe zu studieren, als das Abi noch für alle gleich war, noch nicht so viele studiert haben und das "Abbrechen" daher völlig unüblich war.
Ich selber hab's ja besser gemacht, also darf ich jetzt meckern
?? (War'n SCHERZ)
Marc++us schrieb:
Hat er ja nicht.
Merke: Bini == feminin
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Bini schrieb:
Nun fühl Dich doch nicht gleich auf den Schlips getreten
Das war tatsächlich eine Frage, denn diese genannte Quote von 60% scheint ja unheimlich hoch und ich kann mir das nicht so richtig erklären. Liegt vielleicht dran, daß ich noch zu zeiten angefangen habe zu studieren, als das Abi noch für alle gleich war, noch nicht so viele studiert haben und das "Abbrechen" daher völlig unüblich war.
Fühle mich nicht auf den Schlips getreten, bin ja kein Abbrecher. Zu der Zeit wo du studiert hast, gabs da überhaupt schon ein Informatik-Studium ?
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etechniker2 schrieb:
Zu der Zeit wo du studiert hast, gabs da überhaupt schon ein Informatik-Studium ?
Eine gute Frage *lach*. Doch, gab's schon, so'ne Oma bin ich nun auch noch nicht. Aber 1988 war das in der DDR noch nicht so verbreitet. Also hab ich was anderes studiert und einen großen Umweg genommen, um meine Bestimmung zu finden
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Wie viele Etechniker gibt's denn hier?? Kommt man ja ganz durcheinander...
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Ich bin zwar einer, mir ist aber zum Glück ein anderer Name eingefallen :þ
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Marc++us schrieb:
Ich halte daher auch gar nichts von dem sozialdemokratischen Ideal, daß jeder Schüler Abitur haben sollte.
Lustigerweise ist die PISA-Studie da anderer Ansicht. Die hält unser Schulsystem für viel zu elitär und selektiv.
Auch wenn es in der Öffentlichkeit anscheinend anders wahrgenommen wird, gibt es in Deutschland nicht zu viele Studenten, sondern eher zu wenig. Nur 28% der deutschen Schüler beginnen eine "tertiäre Ausbildung", der OECD-Durchschnitt liegt bei 40%. (Diese Wahrnehmungsstörung ist wahrscheinlich in den hohen Kosten begründet, die diese wenigen Studenten verursachen.)
Besonders in Hinblick auf den lang- bis mittelfristigen Bedarf der Industrie an hochqualifizierten Fachkräften, müsste viel mehr Leuten ein Studium o.ä. ermöglicht werden.Das ist nicht erreichbar, außer man senkt den Level.
Wie wäre es, wenn man den Level erhöht - und zwar den Level der Ausbildungsqualität und nicht den der Anforderungen.
Wenn ich mir meine ehemaligen Mitschüler ansehe, die auf dem Weg zum Abitur verlustig gingen, dann würde ich diese auf keine Fall als "zu doof" für die Lerninhalte einschätzen. "Zu unmotiviert" schon eher.
Hier müsste das Bildungssystem ansetzen. (Und zwar nicht durch gutes Zureden und Fingerfarben, sondern Disziplin und höhere Anforderungen im Unterricht.)Sehr schön sieht man das am Beispiel des Sportunterrichts:
Ein Jahr lang schiebt man nur Mattenwagen und Bänke durch die Gegend. In der letzten Stunde setzt der Lehrer dann aus Notenmangel schnell mal einen 3000m-Lauf an, bei dem der Großteil der Schüler aufgrund mangelnder Vorbereitung natürlich kläglich scheitert. Hätte man kontinuierlich trainiert, wären zweifelsfrei alle eine vorzeigbare Zeit gelaufen.Strenger Unterricht, moderate Prüfungen!
(Da wir gerade dabei sind - auch noch wichtig: Fächer rigoros ausmisten. Religion, Musik und Sport streichen, "Wie gehe ich mit Geld um"- und "Wie werde ich lebensfähig"-Fächer rein.)
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TDKBacke schrieb:
Musik und Sport streichen
Das ist doch nicht etwa Dein Ernst
?? Ein bißchen(!) Abwechslung sollte vielleicht doch noch bleiben. Und Sport kann eher mehr werden...
Ich will mich ja nicht gleich unbeliebt machen, kann's mir aber doch nicht verkneifen, drauf hinzuweisen:
Vieles von dem, was ich hier so im "Forderungskatalog" lese, war zu DDR-Zeiten üblich. Es wird uns eine späte Genugtuung sein, wenn wenigstens einige dieser Dinge, die nach der Wende gegen die ach-so-modernen-West-Methoden ausgewechselt wurden, wieder aus der Mottenkiste rausgekramt werden
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andere meinung! musische fächer sind elementar für das ausbilden von kreativität.. und das ist gefordert, heute mehr denn ... und auch als informatiker /in ist es absolut notwendig.
sport ist wichtig für teamgeist (uff, welch ein wort ich hier benutzte
)
klar, der unterricht muss ordentlicher werden.
aber diese fächer sind absolut notwendig, gerade in hinblick auf das, was kommen wird.
ein kollege ohne teamgeist, ein chef ohne kreatives potential.. keine guten zeiten..
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Lohnt es sich Informatik zu studieren ?
Diese Frage kann man sehr ausführlich diskutieren, trotzdem würde man nicht zu einem klaren Ergebnis bzw. Antwort kommen. Viele meinen ja, wenn man etwas technisches studieren würde, wäre es besser, da es gefragter sei bzw. in der Zukunft sein wird.
Ich glaube, dass ist nicht ganz so richtig. Wenn man bedenkt, dass Anfang der 90'er, Siemens die ganzen Ingenieure auf der Strasse sitzen ließ, obwohl doch Ingenieure von der Wirtschaft angefordert wurden, bzw. ihnen Versprochen wurde, dass doch der Beruf als Ingenieur rosige Zukunft haben wird.Nun ist es das gleiche mit den Informatikern. Vor 5 Jahren wurde dieser Studiengang hochgejubelt. Wenn man nun einen Informatiker, der kurz zuvor sein Diplom bekommen hat, fragen würde, wie es denn so ist auf dem Arbeitsmarkt, bei dieser wirtschaftlichen Lage, dann würde man häufig "beschissen" als Antwort bekommen, weil viele arbeitslos sind.
Ich glaube es wird in der Zukunft nicht mehr so sehr darauf ankommen, ob man mehr technische Studiengänge studiert oder nur Informatik auf Diplom, sondern es wird mehr darauf ankommen, dass man in einem vereinigten Europa in der Lage sein muss sich zurecht zu finden. Das heisst ein Mensch der in Deutschland sein Diplom erworben hat wird so flexibel sein müssen auch im Ausland irgendwo nach Arbeit zu suchen. Dabei spielen natürlich Fremdsprachen sowie Kenntnisse in fremden Kulturen eine gewichtige Rolle. Sogar heutzutage macht es einen guten Eindruck, wenn man nachweisen kann, dass man ein oder mehrere Semester im Ausland studiert hat.
Die Globalisierung schreitet voran und man selber sollte nicht stehen bleiben, sonst kann man schnell im Abseits landen. Deshalb sollte man bei der Suche nach dem richtigen Studiengang nicht die jetzige Situation so sehr in den Vordergrund stellen, sondern man sollte sich überlegen welcher Studiengang in einem zukünftigen vereinten Europa Zukunft haben würde.
Global denken und nicht lokal (hier:Deutschland).
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Bini schrieb:
TDKBacke schrieb:
Musik und Sport streichen
Ein bißchen(!) Abwechslung sollte vielleicht doch noch bleiben.
Für die Abwechslung ist die - reichlich vorhandene - Freizeit da.
Und Sport kann eher mehr werden...
In meinem Abi-Jahrgang hat fast jeder privat einen Sport betrieben:
Die Damenwelt war weitgehend in Tanzvereinen organisiert oder betrieb Leichtathletik. Die Herren traten gegen Bälle (teilweise in den Nachwuchsteams von großen Bundesligavereinen), betrieben Kampfsport (darunter Teilnahme an Weltmeisterschaften, einer joggt gerade durch Tibet) oder spielten Handball (Bundesliganiveau).
Dieses unkoordinierte Rumgehopse im Sportunterricht ist also völlig unnötig. (Höchstens als Strafe, wenn man nicht privat trainiert.)
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elise schrieb:
musische fächer sind elementar für das ausbilden von kreativität..
Nicht elementar, sondern nur ein Weg unter vielen.
Zudem sieht die Praxis anders aus: Wenn ich auswendig lerne, wann die ehemaligen Sklaven in Chicago mit ihrer Dicke-Backen-Musik angefangen haben, wird meine Kreativität nur beim Suchen der Eselsbrücken gefordert.sport ist wichtig für teamgeist
Zum Thema Sport: siehe Beitrag zuvor.
Auch hier wieder etwas zur Praxis:
Wir mussten gegeneinander laufen, schwimmen und Federball spielen. Der Gewinner bekam die gute Note, der Verlierer nicht.
Teamgeist? Ellenbogen pur!Natürlich gehört auch ein sozialer Aspekt zur Schulausbildung - dewegen habe ich gegen Deutsch und Philosophie ja auch nichts gesagt.
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Erhard Henkes schrieb:
Wer soll denn das in der Schule unterrichten?
Ist ein Problem, gebe ich zu.
Allerdings gibt es da ja die Möglichkeit, externe Kräfte anzufordern. Das wurde bei uns schon praktiziert. (Bewerbungstraining durch eine Personalchefin - durfte anschließend ein paar Fähnchen mit dem Firmenlogo aushändigen und war glücklich)Das muss man sich selbst erarbeiten, manchmal auch auf die harte Tour.
Nachdem sie sich 20.000 Euro geliehen haben und die ersten Raten für Auto (+ Unterbodenbeleuchtung
) und Handy anstehen, haben sich viele Jugendliche ja auch die Erkenntnis "erarbeitet", dass sie nicht mit Geld umgehen können. Ist dann aber etwas spät.
Diese Schulden werden oft ein Leben lang mitgeschleift. Die Allgemeinheit muss es mittragen.
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etechniker schrieb:
Marc++us schrieb:
Ich halte daher auch gar nichts von dem sozialdemokratischen Ideal, daß jeder Schüler Abitur haben sollte. Das ist nicht erreichbar, außer man senkt den Level. Nur cui bono?
Und hier liegt auch der Knackpunkt beim Studium. Die Leute, die stolz ihr Schmalspurabitur gemacht haben und nun meinen auf der Uni studieren zu können fallen halt auf die Nase, weil das Abitur auf Grund der immer geringer werdenden Ansprüche an die Schüler nicht mehr wirklich, so wie es ursprünglich gedacht ist (Hochschulreife), die Studierfähigkeit bescheinigt.
Letzten endes ist deine These aber trotzdem Unsinn, da sich ein Mensch auch ändert.
Es gab schon Hauptschüler die es von der Hauptschule zum Abitur und danach noch weiter geschafft haben.
Warum soll das vom schlechten Abitur zur Uni nicht genauso verlaufen?Und die eigene Reife muß bist zum Ende des Abiturs leider auch nicht unbedingt so weit fortgeschritten sein.
Wenn in der 11. bis zur 13. Klasse die Freundin fehlt, dann kann das die Noten und die Motiviation ganz enorm nach unten drücken.
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Erhard Henkes schrieb:
"Wie gehe ich mit Geld um"- und "Wie werde ich lebensfähig"-Fächer
Wer soll denn das in der Schule unterrichten? Lehrer haben doch nichts anderes gesehen als Schule/Hochschule und als Beamte ihren "Versorgungseid geschworen". Auch geistig drehen sie sich vielfach im Kreise. Das muss man sich selbst erarbeiten, manchmal auch auf die harte Tour.
Der Einwand war gut.
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TDKBacke schrieb:
In meinem Abi-Jahrgang hat fast jeder privat einen Sport betrieben
Ok, so kann man's natürlich auch betrachten. Das war bei mir nun gar nicht so. Dann gehen wir einen Kompromiß ein und einigen uns, daß Sport ab der Abistufe wegfällt
Wer reicht die Vorschläge an die KMK weiter?
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Wenn ich so ansehe wie sich die Entwicklung im Computerbereich noch weiterentwickeln wird kann man doch mit ziemlicher Sicherheit sagen das die Arbeitsplätze im Informatikbereich noch ziemlich steigen werden.
Klar gibt es im Moment keine soo riesige Nachfrage wie vorher, aber nur weil nicht mehr alle drängen das man wieder Inder importiert heisst das doch nicht das man nie einen Job finden wird.
Ich würde mich sicher schon etwas anpassen, aber was bringt es dir irgendwas zu studieren nur weil es grad gefragt ist?
Dann ist in 4 Jahren genauso der grosse Boom vorbei und dann stehst du da mit einem Studium wo du eigentlich keine Lust zu hast mit zu arbeiten und wo du auch nicht mehr Geld bekommst als bei etwas wo du Lust zu gehabt hättest.
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TDKBacke schrieb:
elise schrieb:
musische fächer sind elementar für das ausbilden von kreativität..
Nicht elementar, sondern nur ein Weg unter vielen.
Zudem sieht die Praxis anders aus: Wenn ich auswendig lerne, wann die ehemaligen Sklaven in Chicago mit ihrer Dicke-Backen-Musik angefangen haben, wird meine Kreativität nur beim Suchen der Eselsbrücken gefordert.
.ich bin da ganz egoistisch... ich möchte die kids um mich rum nicht in eine welt ohne musische erziehung groß werden lassen. gut, es kann auch im privaten bereich geschehen, aber ich bin anhängerin der schulen nach vorbild spanien, ganztagsbetrieb, späterer anfang, essen und schularbeiten in der schule, um 16 uhr schluss und dann freizeit. dann muss eine solche schule auch diese ausbildung mit übernehmen.
klar muss es schultypen geben, verzweigungen nach begabung in den höheren stufen. aber ein mindesmaß an allem müssen alle lernen.
ach scheiß schulen... wenn ich sehe, was mein mitbewohner (15) da durchmachen muss... uff, die lehrer sind sowas von nichtskönner, und autoritäten (positiv gemeint) sind se auch nicht. es ist zum heulen, wie ihm jedes jahr mehr die lust verdorben wird, und er hält sich doch ziemlich wacker...
kinder wollen lernen. nur man läßt sie nicht
ps: ich bin übrigens in hinblick kreativität geformt von verhaltensforschern und psychologen aus russland, so die gruppe um Wygotski, Lew S
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Erhard Henkes schrieb:
"Wie gehe ich mit Geld um"- und "Wie werde ich lebensfähig"-Fächer
Wer soll denn das in der Schule unterrichten? Lehrer haben doch nichts anderes gesehen als Schule/Hochschule und als Beamte ihren "Versorgungseid geschworen". Auch geistig drehen sie sich vielfach im Kreise. Das muss man sich selbst erarbeiten, manchmal auch auf die harte Tour.
"Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir!
Und die, die nichts mit dem Leben zu tuen haben wollten, die gingen wieder zurück in die Schule!" (Volker Pispers on stage)
Vielleicht sind unsere Senioren doch noch zu was nütze. Statt Rente, Bildungsauftrag!! ...