Müssen Uni-Klausuren immer künstlich unschaffbar gemacht werden? Korrektur: "künstlich verkompliziert" ;)



  • Hi,

    ich komme gerade von der Uni und habe die Programmierungsklausur (Info I) geschrieben. Zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass:

    *luft mach*

    a) die Aufgaben zu zahlreich waren, als dass man sie alle in der gegebenen Zeit schaffen könnte. Nicht einer aus unserem Klausurraum mit ~40 Leuten ist annähernd fertig geworden. Freunde aus anderen Räumen bestätigten mir, dass es bei ihnen auch so war.

    b) die Aufgaben künstlich schwer gemacht wurden. Die Vorklausur, die vom Grad her - laut Prof - vergleichbar sein sollte, und die Übungen waren gegen diese Klausur ein Witz.

    Wir mussten in 2 Zeitstunden eine seitenlange Klasse analysieren, die irgend einen Mist mit einem Member vom Typ vector<map<int, string>*> macht. Dann mussten wir ein total schwachsinniges UML-Diagramm zeichnen, eine verkettete Liste mit allen möglichen Funktionen entwerfen (get/set/ctor/dtor/merge...), einen Algorithmus mit dreifach verschachteln Schleifen analysieren und dessen Ausgabe anhand einer selbst ausgedachten 4x4-Matrix berechnen, eine Modulusfunktion verifizieren, ein total verwursteltes Java-Programm analysieren und dessen Output vorhersagen ... (usw. - ich habe sicher noch einiges vergessen).

    Dazu kam, dass die Aufgaben in den meisten Fällen total anwendungsfern waren und nicht einmal vernünftige Variablennamen (sondern a,b,z,x,i,j...) verwendet wurden.

    Ich denke, dass ich die Klausur schon irgendwie bestanden habe, aber die Note, die da raus kommt, kann ich doch in die Tonne treten 😞 .

    - Wie ist eure Erfahrung mit solchen Klausuren? Wird im Zweifelsfall wenigstens fair bewertet/heruntergesetzt?
    - Könnt ihr meinen Eindruck bestätigen?

    Euer wütender 😉 Mastah



  • a) Das sind halt "Überhangklausuren", meist braucht man "nur" 60-80% für ne 1,0 (so kann man sich die Aufgaben etwas aussuchen) Außerdem erzeugt sowas Stress und sagt was darüber aus, wie gut man unter Zeitdruck arbeiten kann.
    Oder die Profs möchten kräftig aussortieren in den Anfangssemestern 🤡 um Ressourcen frei zu machen...

    b) naja, kommt einem auch oft nur so vor.

    Aufs Ergebnis waren und Tee trinken...



  • Mit Uni-Klausuren kenne ich mich zwar nicht aus, aber was unsere FH angeht, so gibt es da auch schon ab und zu mal Klausuren wo einfach nicht alle Aufgaben in der gegebenen Zeit machbar sind, aber das ist dann idR auch so gewollt, und wird auch entsprechend gewertet.

    Das an wichtigen Stellen sinnlose Variablennamen benutzt werden ist mir allerdings noch nicht untergekommen, und da hätte ich mich sicher auch beschwert. Denn wenn man Quellcode schreiben will der nicht zu lesen ist dann kann ich auch welchen schreiben den mein Prof nicht so schnell versteht.

    Also locker bleiben.

    Gruß Entyl Sa



  • etechniker schrieb:

    a) Das sind halt "Überhangklausuren", meist braucht man "nur" 60-80% für ne 1,0 (so kann man sich die Aufgaben etwas aussuchen) Außerdem erzeugt sowas Stress und sagt was darüber aus, wie gut man unter Zeitdruck arbeiten kann.
    Oder die Profs möchten kräftig aussortieren in den Anfangssemestern 🤡 um Ressourcen frei zu machen...

    Naja, von Überhang wurde uns nichts gesagt. Oder entscheiden die das nachdem geschrieben wurde daran, was die besten so geschafft haben?



  • Das kommt drauf an. Meistens haben die Leute schon eine Notenskala, aber die wird, wenn allzuviele durchfallen schon mal angepaßt. Manchmal möglicherweise auch, wenn zu wenige rausfallen. 😞
    Warum so viel Zeug? Weil in der Klausur nicht Arbeit, sondern Leistung gemessen werden soll. Und Leistung ist Arbeit pro Zeit.

    Sieh's einfach so: Wenn nur 75% für die 1,0 nötig sind (war bei mir in einer Klausur so), dann kannst Du sozusagen aus 4 Aufgaben immer eine ausschließen: So gesehen ein faires Angebot.

    Toi toi toi, wird schon geklappt haben.
    MfG Jester



  • Ich hatte an der Uni noch keinen wirklichen Zeitdruck bei den Klausuren, obwohl auch bei uns immer viele meckern, dass das ja alles garnicht schaffbar gewesen wäre. IMHO ist es ein Zeichen dafür, dass man den Stoff eben doch nicht so gut kann, wenn man Zeitprobleme kriegt. Es ist nicht vorgesehen, dass du bei solchen Klausuraufgaben groß denken sollst oder nachgucken sollst. Du sollst einfach das Richtige hinschreiben, weil du den Stoff so gut verinnerlicht hast, dass du es einfach hinschreiben kannst und nicht darüber nachdenken mußt.

    Naja, natürlich kenne ich deinen speziellen Fall nicht, wo es selbstverständlich vollkommen anders ist.



  • Jester schrieb:

    Das kommt drauf an. Meistens haben die Leute schon eine Notenskala, aber die wird, wenn allzuviele durchfallen schon mal angepaßt.

    Ja, ist das so? Bei uns fallen regelmäßig mehr als 50% in den Klausuren durch. Was ist denn "zu viel"? Ich glaube, die maximale Durchfallquote, die ich mal gesehen habe, lag bei 70%. Das ist also noch nicht zu viel.



  • also so schlimm war die Klausur doch garnicht...
    OK, der C++ Teil war ein bischen blöd, aber der C++ Prof. iss ehh unfähig von dem kann man keine gescheite Klausur erwarten . Aber mit dem Java-anteil bin ich innerhalb der hälfte der Zeit fertig geworden.



  • @Gregor: Also ich kann ausschließen, dass ich den Stoff nicht genug verinnerlicht hatte. Die Vorklausur habe ich ohne Probleme mit über 80% bestanden und in den Übungen hatte ich auch keinen Druck an die nötigen 50% für den Schein zu kommen. Es war einfach nur sauviel. Und Java bzw. C++ programmieren auf dem Papier ist nicht so einfach wie auf dem PC. Ständig verschreibt man sich oder muss durchstreichen.



  • Abbadon schrieb:

    also so schlimm war die Klausur doch garnicht...
    OK, der C++ Teil war ein bischen blöd, aber der C++ Prof. iss ehh unfähig von dem kann man keine gescheite Klausur erwarten . Aber mit dem Java-anteil bin ich innerhalb der hälfte der Zeit fertig geworden.

    Mit dem Java-Teil hatte ich auch wenig Probleme. Die Verfikation in A2 und die Analyse in A1 war OK. A3 ging auch noch. A4 hab ich jetzt nicht mehr im Kopf. Der C++ Teil war eigentlich auch nicht schwer, aber die Aufgabe mit der Blackbox konnte ich z.B. aus Zeitmangel erst garnicht anfangen. War schon etwas ärgerlich. Es hat einfach eine halbe Stunde gefehlt.



  • MaSTaH schrieb:

    @Gregor: Also ich kann ausschließen, dass ich den Stoff nicht genug verinnerlicht hatte. Die Vorklausur habe ich ohne Probleme mit über 80% bestanden und in den Übungen hatte ich auch keinen Druck an die nötigen 50% für den Schein zu kommen. Es war einfach nur sauviel. Und Java bzw. C++ programmieren auf dem Papier ist nicht so einfach wie auf dem PC. Ständig verschreibt man sich oder muss durchstreichen.

    Ja, ich habe ja schon gesagt, dass es in deinem Fall selbstverständlich ganz anders ist. Die Schuld haben immer die, die die Klausur stellen.



  • Naja, vielleicht rege ich mich auch nur unnötig auf. Erstmal abwarten.

    @Abbandon: Darf man fragen in welchem Studiengang du bist? CM, WI oder CES?



  • Gregor schrieb:

    Ja, ich habe ja schon gesagt, dass es in deinem Fall selbstverständlich ganz anders ist. Die Schuld haben immer die, die die Klausur stellen.

    Du scheinst etwas in den falschen Hals bekommen zu haben. Ich meckere nicht weil ich es nicht konnte sondern eben weil ich es eigentlich konnte, aber die Klausur (besonders der 2. Teil) blöd gestellt war. Die Klausur (bzw. der Java-Teil) ist mittlerweile im Netz und beim drüberfliegen habe ich mittlerweile den Eindruck, dass der Java-Teil auch ganz passabel bei mir geworden ist.



  • Gregor schrieb:

    Bei uns fallen regelmäßig mehr als 50% in den Klausuren durch. Was ist denn "zu viel"? Ich glaube, die maximale Durchfallquote, die ich mal gesehen habe, lag bei 70%. Das ist also noch nicht zu viel.

    Jo, das ist wohl normal. Wobei es im Hauptdiplom etwas lockerer ist. Vielleicht aber auch nur deshalb, weil die Pfeifen raus sind und die Leute für ne ordentliche Note und nicht auf's Bestehen lernen.

    Wieviel zu viel ist, das hängt wohl stark davon ab, wie groß der Studiengang ist. Wir hatten mal ne Nachklausur mit über 80% DQ, aber ich habe auch schon von Klausuren gehört, bei denen die notwendige Punktzahl abgesenkt wurde.

    MfG Jester



  • Und Java bzw. C++ programmieren auf dem Papier ist nicht so einfach wie auf dem PC.

    Ich bin zwar noch nicht in den Genuss einer Uni Klausur gekommen, aber bei uns in Informatik (12. Klasse LK) ist programmieren nur auf dem Papier. Und bei der letzten Klausur (4 Zeitstunden) waren über 50% der Klausur irgendwelche Implementationen...



  • Es ist aber lästig. Mir fehlt dann einfach Ctrl-Z und der Backspace 😉 .



  • Hehe, naja ich finde, da lernt man sich mal vernünftig zu konzentrieren *g*



  • Klar, aber wenn Du ein Stück Code fertig implementiert hast. Was machst Du dann?

    Ich persönlich schau's mir nochmal kurz an und dann drück ich auf F5. Nachschauen, was es tut. Und genau das fehlt mir in den Klausuren immer. Aber ich mußte bis jetzt zum Glück nie was längeres Programmieren in der Klausur.

    MfG Jester



  • Ich schau es mir als nicht an, ich jags durch den Compiler korrigiere evt. Tippfehler
    und schaue ob mir kein logischer Fehler unterlaufen ist(was bei den kleinen Progrämmchen selten der Fall ist).
    Geht aufm papier nicht. Wir müssen aber immer Struktugramme machen, da können
    höchstens logische Fehler auftreten und diese kann man ausmerzen 🙂



  • MaSTaH schrieb:

    @Abbandon: Darf man fragen in welchem Studiengang du bist? CM, WI oder CES?

    Um mal meinen ehmaligen Physiklehrer zu zitieren: Ja darf man.

    PS: Bin ich mal nicht so. Ich studier CM


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