Nervt Euch die Kirchenwerbung auf Sat1 auch so?



  • Sandmann schrieb:

    FULL ACK == Full acknowledgement == vollste Zustimmung

    Ich hatte eigentlich gedacht, dass FULL ACK==FUC* ALL heißt.
    LOL so kann man sich irren, aber mein gedanke ist gerechtfertigt immerhin passt es so schön das man LL und CK vertauschen kann und es kommt auch was sinnvolles raus... 😃



  • Mich würde mal interesieren mit welcher Begründung der Richter der Klage stattgegeben hat.



  • operator void schrieb:

    Ich kenne kein Unternehmen, dass es sich herausnehmen darf, vor allem Schulkinder derart aggressiv zu missionieren - wo jede andere Werbung doch so fleißig vom Schulhof verbannt wird...

    Das stimmt, da geb ich dir recht. Missionierung ist auch meiner Meinung nach schwachsinnig.

    Viel Geld geben die Kirchen nicht gerade für die Unterstützung Armer & Alter aus

    Das ist auch nicht in erster Linie die Aufgabe der Kirche. "Sozialität" kann über Zahlungen hinausgehen...

    Da soll man das Geld lieber direkt in rein soziale Bereiche stecken.

    Das stimmt.Ganz deiner Meinung. 👍
    Tja, also ganz sinnvoll scheint mir die Kirchenwerbung auch nicht zu sein, aber ich kenne die auch nicht. Sollte für eine Religion geworben werden, dann 👎 (wird ja wahrscheinlich so sein, oder ?) Aber ansonsten...es stellt sich halt immer die Frage, inwieweit ein Staat eingreifen sollte in die Marktwirtschaft und wahrscheinlich liegt es auch an diesem Forum (,das ja von vermutlich überwiegend rational denkenden Proggern benutzt wird (keine Kritik - nicht falsch auffassen !)), dass die Antworten eher gegen die Werbung gerichtet sind. Naja...
    Gruß
    E-the-Real



  • Hi,

    AJ schrieb:

    Mich würde mal interesieren mit welcher Begründung der Richter der Klage stattgegeben hat.

    weil's so im Gesetz steht? Das ist ja das Schlimme...

    Google doch mal nach Rundfunkstaatsvertrag und Kirche.

    ChrisM



  • § 42 (Sendezeit für Dritte)

    (1) Den Evangelischen Kirchen, der Katholischen Kirche und den Jüdischen Gemeinden sind auf Wunsch angemessene Sendezeiten zur Übertragung religiöser Sendungen einzuräumen; die Veranstalter können die Erstattung ihrer Selbstkosten verlangen.

    (2) Parteien ist während ihrer Beteiligung an den Wahlen zum Deutschen Bundestag gegen Erstattung der Selbstkosten angemessene Sendezeit einzuräumen, wenn mindestens eine Landesliste für sie zugelassen wurde. Ferner haben Parteien und sonstige politische Vereinigungen während ihrer Beteiligung an den Wahlen der Abgeordneten aus der Bundesrepublik Deutschland für das Europäische Parlament gegen Erstattung der Selbstkosten Anspruch auf angemessene Sendezeit, wenn mindestens ein Wahlvorschlag für sie zugelassen wurde.

    (3) Die Absätze 1 und 2 gelten nur für bundesweit verbreiteten privaten Rundfunk.



  • Helium schrieb:

    Welche Unternehmen verkörpern denn sonst noch so große Weltreligionen, damit wir einen Vergleich haben?

    ethereal begründet die Unterstützung/das Heben auf einen Level mit privaten Unternehmen, soweit ich das sehe, nur damit, dass es der Kirche schlecht(er) geht und sie im Bereich Soziales agiert. Auf die Beschreibung passen nicht nur große Weltreligionen.
    Reden wir aneinander vorbei? 🙂



  • ethereal schrieb:

    Aber ich denke, dass die Kirchen von vornherein nicht die gleichen Möglichkeiten wie private Unternehmen haben, einfach, weil die Position der Kirchen in der Gesellschaft seit dem 18.Jhdt stark abgenommen hat. Man könnte also die Subventionierung der Werbung als "Auf einen Level heben" der Kirchen auffassen, die doch eigentlich auch Bestandteil des Sozialen sind, oder sieht das jemand anders ?

    Unter anderem ich seh das anders. Ihr vergleicht doch schon wieder Äpfel mit Birnen. Es ist doch überhaupt nicht relevant, ob die Kirche mit einem Unternehmen gleich zu setzen ist oder gar die gleichen Chancen haben sollte. Wenn dieses Argument greifen sollte, so müßtest Du zum Beispiel auch die DGZRS speziell fördern, da dies erstens gemeinnützig ist und zweitens sich die Werbung auch nicht selbst leisten kann.

    Auf den selben Level heben kannst Du nur die Bestandteile einer Gesellschaft, die diesen selben Level aufgrund ihres Selbstzecks auch nötig haben. Abgesehen davon muss es IMHO auch garnicht der "selbe Level" sein, es reicht doch schon, wenn es der "gleiche Level" ist. Der "selbe Level" würde es nämlich notwendig machen, auf der anderen Seite den Einfluss von Coca-Cola auszudehnen, indem man "Grundkenntnisse in Cola-Sorten" in den Lehrplan der Schulen aufnimmt. Die Firmen haben schließlich hier erstmal noch keinen direkten Einfluss.

    Ich sehe da im wesentlichen vier Probleme:

    • Es vermag wohl kaum jemand ernsthaft die einzelnen Bestandteile dieses Levels gegeneinander zu gewichten.
    • Es müßte Deiner Logik folgend noch wesentlich mehr subventioniert werden, so daß a) imense Kosten anfallen und b) ein imenser Verwaltungsaufwand entsteht. b) führt dann erfahrungsgemäß zu noch mehr Aufwand, weil jede Verwaltung ja von einer anderen Verwaltung kontrolliert werden muss. Diese Verwaltung benötigt dann eine Verwaltung der Verwaltung der Verwaltung, bis irgendwo hoch zu einem Gericht, wo dann Subventionen eingeklagt werden könnten. Das Gericht mögen wir schon haben, die restliche Verwaltung müßtest Du erst noch erschaffen.
    • Wenn die gesellschaftliche Position einer Institution abnimmt, dann stellt sich doch die Frage ob die Politik in einer Demokratie dieser abnehmenden Bedeutung nicht Rechnung tragen muss. Ansonsten erhälst Du über Jahre Institutionen am Leben, die keine Sau mehr benötigt. Es ergibt sich also die Frage, wo bei der ganzen Subventionierung der Schlussstrich gezogen wird.
    • Und nun kommen wir zum Kern der Sache: Im wesentliche stört mich, daß hier nicht seitens eines Staates subventioniert wird - damit kann ich noch irgendwie leben, da auch Subventionen zum Aufgabengebiet eines Staates gehören - sondern das hier jemand rechtsstaatlich verpflichtet wird, einen anderen Marktteilnehmer zu subventionieren. Übertrieben ausgedrückt, könnte man hier auch gleich MS verpflichten, Linux zu subventionieren, da es ja unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten eben nicht auf dem selben Level steht, wie Windows. Merke: (Präferenzierung==gut && Benachteiligung unbeteiligter == Böse) -> True

    Gruß Jens
    [EDIT]Tags korrigiert[/EDIT]



  • Neben all dem politischen Kram der da dahinter steckt würde ich zu gerne mal wissen, was passiert, wenn ein islamischer- oder buddhistischer Verein selbstfinanziert einen Werbespot erstellt und den über diese Sender publiziert ... ich möchte mal sehen "wie demokratisch man in Deutschland wirklich sein kann" 🙂



  • Danke @Michamab

    Da steht ja auch drin, dass die Veranstalter zumindest die Selbstkosten verlangen können.

    Trotzdem finde ich es eine Sauerei, dass nur diese drei Religionen dieses Privileg haben. Wenn man schon sowas macht, dann sollte das eigentlich jede Religion dürfen. Wie war denn das nochmal mit der Gleichheit?? Ich glaube sogar, dass jede Religion einen entsprechenden Rechtsstreit gewinnen würde, die da nicht dabei ist. Außer die Richter sind fanatische Anhänger einer der drei bevorteiligten Religionen.

    Manchmal kann man sich echt nur noch wundern, was für undemokratische Gesetze wir haben und es keinen interesiert das zu ändern. Da werden lieber "Reformen" gemacht, die eine neue Steuer einführt, eine andere Steuer erhöht und dort wieder eine bestimmte Vergünstigung macht und alles in allem alles nur noch komplizierter, undurchsichtiger und verwirrend macht. *kopfschüttel*



  • Sa(n)dman schrieb:

    Ich sehe da im wesentlichen vier Probleme:

    • Es müßte Deiner Logik folgend noch wesentlich mehr subventioniert werden, so daß a) imense Kosten anfallen und b) ein imenser Verwaltungsaufwand entsteht. b) führt dann erfahrungsgemäß zu noch mehr Aufwand, weil jede Verwaltung ja von einer anderen Verwaltung kontrolliert werden muss. Diese Verwaltung benötigt dann eine Verwaltung der Verwaltung der Verwaltung, bis irgendwo hoch zu einem Gericht, wo dann Subventionen eingeklagt werden könnten. Das Gericht mögen wir schon haben, die restliche Verwaltung müßtest Du erst noch erschaffen.

    Das stimmt, deswg.

    ethereal schrieb:

    (...)es stellt sich halt immer die Frage, inwieweit ein Staat eingreifen sollte in die Marktwirtschaft (...)

    Es ist halt eine Frage der Konsequenz, mit der man solch eine Politik führt.
    Gruß
    E-the-Real



  • Hi,

    mal eine Frage, ich glaube, mich mal erinnern zu können, dass jedermann eine Verfassungsüberprüfung veranlassen kann. Nicht, dass ich das notwendige jur. Wissen dazu hätte, aber warum wurde das hier noch nicht gemacht?

    ChrisM



  • CengizS schrieb:

    Neben all dem politischen Kram der da dahinter steckt würde ich zu gerne mal wissen, was passiert, wenn ein islamischer- oder buddhistischer Verein selbstfinanziert einen Werbespot erstellt und den über diese Sender publiziert ... ich möchte mal sehen "wie demokratisch man in Deutschland wirklich sein kann" 🙂

    Hihi, das gäb ne Mordsgaudi.


  • Mod

    ChrisM schrieb:

    mal eine Frage, ich glaube, mich mal erinnern zu können, dass jedermann eine Verfassungsüberprüfung veranlassen kann.

    Da bist Du schief gewickelt... zunächst mal kostet eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht GELD. Nennt sich Gebühren, um den Mißbrauch mit Verfassungsklagen abzuwehren. Nett, oder? Wurde mal eingeführt, weil immer mehr Leute gegen staatlichen Verfassungsbruch protestierten - nun kostet eine Klage wenn sie abgewiesen wird Geld, um eine Abschreckungsbarriere zu schaffen.

    Rate übrigens mal, welche Personen diese Gebühren NICHT zahlen müssen?

    Weiterhin mußt Du selbst unmittelbar betroffener eines Gesetzes sein, also Partei. Z.B. bei solchen Sachen wie dem Medienrecht bist Du aber keine Partei, das sind nur die Sender und die erwähnten Organisationen.

    *welcome to the real world*



  • Die Kirche eine gemeinnützige Organisation? 😃
    Natürlich, die Kirchen wollen nur dein Bestes. 😉

    Marilyn Manson schrieb:

    We are the nobodies
    Wanna be somebodies
    We're dead, we know just who we are


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