Diskussion: Der BCB / BuilderX und die Zukunft von Borland (war:Builder 7 kommt raus)
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Hallo und allen ein gutes und erfolgreich Jahr 2004.
Auch ich benutze den C++Builder seit der Version 1.0 und bin mit dieser Entwicklungsumgebung sehr zufrieden.
Es geht ja nicht nur darum, das man die Benutzeroberflächen sehr schnell und einfach erzeugen kann. Ich bin sicher, das das mit wxWindows ebenso einfach und schnell geht, ich kann mir darüber aber kein genaues Urteil bilden, da ich das noch nicht getestet hab.
Das weitere Hightlight am CB ist das Benutzen der nichtvisuellen Komponenten, die der SW gewisse Funktionalitäten zur Verfügung stellen (wie z.B. die Datenbank-Komponenten) und damit den Programmieraufwand erheblich vereinfachen. Man kann ja die Eigenschaften zur Entwurfszeit setzen und auch gewisse Ereignisse eintragen, die dann beim Eintreten als Klassenmethode eines bestimmten Klassenobjekts aufgerufen werden. Diese Möglichkeit betrachte ich eigentlich mit als das genialste Konzept des CB-Compilers. Denn das Aufrufen von Klassenmethoden über Methodenzeiger ist beim normalen C++ ja (leider) so nicht möglich, es sei denn, es handelt sich um eine statische Klassenmethode, die an kein bestimmtes Klassenobjekt gebunden ist.Ich frage mich an dieser Stelle: Kann man denn auch mit andere Designern wie z.B. das wxWindows solche nichtvisuellen Komponenten erstellen?
Gruß Burkhard
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Hallo,
ich kann zwar den Ausführungen mit statischen und Klassenmethoden etc. nicht ganz folgen, aber im Grunde geht es Dir ja um die Events. Eigentlich ist die Lösung der VCL simple (man musste nur einmal darauf kommen), die Behandlungsmethoden sind auch keine Klassenmethoden (im Gegenteil, sonst könnte man durch Ableitung die Eigenschaften nicht einfach so ändern, oder verschiedenen Edit- Feldern unterschiedliche Events zuweisen), also ist das mit jedem anderen Framework abbildbar. Dafür muss die Sprache auch nicht angepaßt werden, da reicht C++. Und Properties selber gibt es in wxWindows auch, insoweit bin ich überzeugt, der fertige Designer wird hier einen ähnlichen Komfort bieten, wie der BCB6. Ich habe einmal eine xrc- Datei (entspricht in etwa der dfm- Datei) kopiert, hier sieht man, die Parallelen doch deutlich, nur eben xml- basierend.
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Es sollte also nicht schwer fallen, hier einen vernünftigen Designer aufzusetzen, der ähnlich der VCL arbeitet. Noch ist das, was man sieht, allerdings wirklich nur ein preview. Außerdem arbeitet Borland ja an der Weiterentwicklung von wxWindows aktiv mit, also wird es interessant, wie es weitergeht.
Was die nichtvisuellen Komponenten betrifft, auch hier ist Borland doch beim migrieren, und mit dbExpress kann auch der CBX mit verschiedenen Datenbanken arbeiten. Durch die Art der Implementierung handelt es sich um echte Komponenten, also sollte es auch einfach sein, um diese noch ein bisschen Bedienerfreundlichkeit herumzustricken. Und wenn ich den offenen Brief richtig gelesen habe, dann hat Borland vor, weitere VCL- Komponenten in die neue Umgebung zu migrieren. Da es ja die erklärte Cross- Plattformumgebung ist, und damit für Linux entscheidend, hoffen ja alle auf leistungsfähige Komponenten für Web- Server.
Schöne Grüße aus Berlin
Volker
Dabei gleich noch einmal eine generelle Anmerkung an alle begeisterten Windows- Programmierer (ich bin übrigens auch einer, und würde am liebsten bis zur weiten Rente weiter für Windows entwickeln), die lieber offene Standards und Portabilität über Bord werfen, und dafür komfortable Programmierung wie in C#, ... oder bisher in der VCL haben wollen. Ich habe gerade in der Computerpartner einen Bericht über die IDC- Prognose für 2004 gelesen, "Linux wird als preisgünstiges Betriebssystem für Unternehmen immer interessanter" (und ich bin bestimmt kein Linux- Freak), hier gibt es also erhebliches Potential. Mich macht das, wie schon gesagt, doch nachdenklich. Wer hätte vor 10 Jahren geglaubt, dass Novell im Netzwerkbereich zum Statisten wird und IPX als Protokoll keine Rolle mehr spielt? Wer hätte vor fünf Jahren geglaubt, dass Linux in Kommunen und Verwaltungen einzieht, und gerade im Bereich Web- Server die dominierende Stellung einnimmt? Wer hat Anfang der 90'er gerglaubt, das Lotus 123 defacto untergeht, und warum haben so viele nicht das Ende von Clipper gesehen? Und, eine ganz aktuelle Frage, Microsoft hat die Weiterentwicklung der Unternehmenssoftware- Apertum vor einigen Monaten, trotz neuem Release abgekündigt, die Nutzergemeinde wehrt sich und verhandelt mit Microsoft, dass die Software weiterbesteht. Auch dieses hätte kurz davor keiner für möglich gehalten. Wer weiss denn heute, welche Entwicklung die nächsten 3 Jahre wirklich bringen? Und genau hier haben viele Manager ein Problem, durch Gesetze sind sie zum aktiven Risikomanagement verpflichtet, Begriffe wie Investitionsschutz spielen eine zentrale Rolle. Gerade Sun und Microsoft führen eine Auseinandersetzung, auch mit erheblichen Werbemitteln, aber bekanntermaßen auch vor Gericht, und die Justiz ist manchmal unberechenbar. Und weil ich nicht weiss, wie sich die EDV entwickeln wird, bin ich froh über den CBX und hoffe, dass Borland, wie in der Vergangenheit schon oft, hier eine gute Arbeit macht. Nur die breite Basis von C++, mit wenig spezielle Firmeninteressen in einem breitgestreuten Komitee weiterentwickeln und ständig aktualisiert, gibt doch Sicherheit, und in genau diese breite Basis steuert die CBX zurück. Ich bedauere eben nur, dass die Nutzer so im Dunkeln stehen, anstatt über Strategien, Ziele, etc. aufgeklärt zu werden, und damit der Raum für die wildesten Spekulationen offen steht. Die Informationspolitik ist wirklich sehr schlecht. Eigentlich schade, denn schon jetzt ist der CBX besser als sein Ruf, und er besitzt eine Menge Potential.
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Hallo Volker,
danke für deine sehr ausführliche Antwort.
Was ich mit den Klassenmethoden meinte, dazu sieh Dir am besten mal die Borland Hilfe an, und zwar such nach dem Stichwort __closure.Ich habe den CBX schon mal angetestet, da war noch nicht davon so richtig überzeugt, aber da hatte ich auch noch keinen Designer. Ich glaube schon, das der CBX ein gutes Produkt ist, aber ich werde erstmal noch etwas abwarten.
Und ich gebe Dir auch recht in Bezug auf die Zukunft. Keiner kann doch genau vorraussagen, mit welchen Betriebsystem wir uns noch auseinandersetzen werden. OS/2 war ja auch mal der Renner, und plötzlich war es ganz schnell wieder weg vom Markt. Also hilft nur, sich ständig umzusehen und sich mit neuem auseinanderzusetzen.
In diesem Sinne..
Gruß Burkhard
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Hallo Zusammen,
also, die Aussagen/Meinungen in dem Thread sind wirklich sehr interessant.
Ich hänge auch was die künftige Entwicklung angeht in der Luft.
Ich arbeite seit einigen Jahren mit dem CBuilder und bin im großen und ganzen zufrieden.
Ich denke mal, man kann sich wirklich erst dann ein Bild davon machen wie wertvoll ein gutes Framework ist, wenn man mit verschiedenen gearbeitet hat.
Nehmen wir mal beispielsweise VC++(benutze VC++ 6 ebenfalls, hauptsächlich für Systemprogrammierung).
Streng genommen ist das kein "Visual".
Da ist solide Handarbeit angesagt!Die jenigen die versucht haben mit VC++ etwas zu Zeichnen,Schrift- oder Farbeneigenschaften der Kompos anpassen, wissen wovon ich spreche ...
Da sind die Apis schon relativ schlecht gekapselt, mal ganz abgesehen davon,
daß manche MFC Klassen wirklich nicht gerade gut konzeptioniert sind.Da ist der CBuilder um Welten besser(den Bereich Datenbank Programmierung spreche ich erst gar nicht an, da liegt VC unter dem Durchschnitt)
Dafür wird VC++ im Gegensatz zum Builder aber konsistent in einer Sprache gehalten!
Das stört mich ehrlich gesagt beim CBuilder sehr.Ich halte also den CBuilderX Weg und hier gebe ich Dir,Volker Recht für absolut richtig.
Wird sich C# durchsetzen, oder doch Java?
Ich möchte nicht unbedingt C# lernen und nach einem Jahr feststellen, daß dies doch Zeitverschwendung war.
Oder doch Java?Ich persönlich möchte bei C++ bleiben schon alleine wg. STL
Grüße
epidemic
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hallo,
@epidemic: "Dafür wird VC++ im Gegensatz zum Builder aber konsistent in einer Sprache gehalten!"
diese ist aber dann auch weit entfernt vom eigentlichen C++ Standard.
mfg
murphy
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murphy schrieb:
diese ist aber dann auch weit entfernt vom eigentlichen C++ Standard.
Davon war auch nicht die Rede.
epidemic
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Hallo,
abwarten und Tee trinken wird hier von vielen empfohlen, ein schlechter Rat !
Nüchtern betrachtet bleibt einem doch nicht viel übrig. Wenn der C++ Builder eingestellt ist, ist jede weitere Zeile die ich damit schreibe für den Mülleimer geschrieben, da ich so oder so einmal umsteigen MUß. Der Code ist verloren oder muß umgeschrieben werden. Und bei der Hauruck-Mentalität, ist es nur eine Frage der Zeit bis es wieder heißt ... Entwicklung eingestellt !!!
Also bleibt mir doch eingentlich keine Wahl ... umsteigen, besser früher als später ... doch wohin.
BuilderX ... unausgereift ... wird er es mal sein ?
VisualC++ ... nicht so gut aber bei der Microsoft Art wird er wohl lange überleben.
Eine ganz andere Sprache Deplhi ? alles gelernte weg werfen und bei 0 anfangen .... nicht mit mir.Also ... C++Builder ist tot ... es lebe VisualC++
Pronto
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Hallo Pronto,
ich kann Deinen Frust verstehen, wenn er auch an der Sache vorbeigeht. Denn auch Microsoft hat gerade mit "managed" C++ nicht gerade für Ruhe in den eigenen Reihen gesorgt. Ich kann auch weiterhin jedem Entwickler, der mit dem C++ Builder arbeitet, nur empfehlen, keine voreiligen Entschlüsse zu ziehen, und sich nicht von Parolen verunsichern zu lassen. Vielmehr muss es das Ziel sein, die eigenen Anwendungen so zu verändern, dass sie später einen entsprechenden Wechsel erlauben. Also Umstrukturieren, die Möglichkeiten von C++ nutzen. Das Problem liegt ja, wie schon sehr oft genannt, nicht in einer Unstetigkeit von C++ selber, sondern in der Unstetigkeit der VCL, die in ihrer Struktur an die Grenzen gekommen ist. Und wenn dann am Ende der Umstrukturierung der eiegnen Programme eine Entscheidung für Microsoft oder GNU getroffen wird, kann ich das auch verstehen, allerdings denke ich, dass ein weiterentwickelter CBX sicher eine gute Programmierumgebung sein wird.Schöne Grüße aus Berlin
Volker
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Hallo VolkerH,
ich habe die letzten Monate visuelle neue Komponenten entwickelt, die kann ich vergessen. Natürlich ist eine kompatible Programmierung schön, nur nicht ganz praktikabel. Umschreiben muß ich immer.
Und was BuilderX angeht, sind wohl die Schlüsselwörter "sein wird".
Sicher hast du Recht, er hat (oder wird haben) tolle neue Feature. Doch ich muß micht jetzt entscheiden. Stecke ich jetzt die nächten Monate sehr viel Arbeit in das bestehende Projekt und werfe die dann hinterher weg, oder mache ich den Wechsel und habe von dem Code auch im nächsten Jahr noch was. Einfach den Leuten den Boden unter den Füßen weg zu ziehen ist keine Art. Ich kann auch nicht einfach den Kunden sagen, "werft eure ganze Arbeit der letzten Jahre weg, es gibt was Neues". Welche Firma macht so was ?
Pronto
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Hallo Pronto,
wir wissen immer noch nicht, ob es eine Unterstützung für bestehenden Code auch im neuen Compiler geben wird, oder ob es einen Assistenten gibt, der bestehenden Code transformiert. Eigentlich hat Borland solches ja immer angeboten, und es gibt auch eine vorsaichtige ussage im offenen Brief aus dem Oktober, dass es eine entsprechende Unterstützung geben wird. Deshalb sollte man jetzt keine voreiligen Schlüsse ziehen und in Panik reagieren. Sicher, es ist richtig, um so spezieller man die Entwicklung an die VCL anpaßt, umso größer der Anteil der VCL ist, destso schwieriger wird der Schritt werden. Und die Entwickler, die ihr Geld vornehmlich im Bereich der Entwicklung von VCL- Komponenten verdient haben, sollten sich vielleicht am ehesten nach neuen Herausforderungen umschauen. Allerdings waren das ja meistens Delphi- Entwickler, und auch diese müssen ja in den letzten Wochen Entscheidungen treffen (Delphi 8 -> .net).Aber es ist wirklich einfach, mit C++ eine saubere Architektur zusammenzubauen, wenn es um die Verwendung der VCL geht. Voraussetzung sind allerdings erweiterte Kenntnisse von C++ und ein bisschen abstraktes Denkvermögen (aber das sollte man als Entwickler eigentlich mitbringen). Als erstes baust Du in Deinem Programm eine Schicht ein, in der Du in abstrakten Klassen Deine Erwartungen formulierst, die Du bisher mit der VCL umgesetzt hast (Erzeugen von Formularen, Ansprechen von einzelnen Elementen auf den Formularen, ..., Nachrichtenbehandlung, ... , Ansprechen von Datenbanken, Erzeugen von Queries, Arbeiten mit Ergbnismengen und Parameterm, ..., FTP, ...). Dann implementierst Du diese Klassen mit Hilfe der VCL, das ist einfach. Dann ergänzt Du eine abstrakte Providerklasse (oder Factory- Klasse) mit Methoden zum Erzeugen von konkreten Instanzen für diese Schnittstellenklassen und implementierst das Ganze mit den vorhergeschriebenen VCL- Implementierungen. Und in Deiner Anwendung verwendest Du dann nur die abstrakten Klassen, nur an einer einzigen Stelle benötigst Du in Deinen Programmen die Instanzierung dieser konkreten Factory- Klasse, dann kannst Du beim Programmieren die RAD- Features weiterbenutzen, und wenn es einen Wechsel des Frameworks gib, implementierst Du Deine "Erwartungen" einfach neu. Die Arbeit dürfte nicht länger als einige Tage dauern. Im Extremfall suchst Du Dir einfach einen Experten für dieses Framework, entscheidend ist nur noch die Frage, ob dieses Deinen "Erwartungen", die Du in den abstrakten Klassen aufgestellt hast, erfüllen können. Dann kannst Du Dein Programm darauf umstellen. Da es abstrakte Klassen sind, verlierst Du keine nennenswerte Performance im Programm.
Das hört sich jetzt alles einfach an, ist es eigentlich auch. Die jeweiligen Plattformen sind sich sehr ähnlich, was die Möglichkeiten betrifft. Und die VCL ist in Delphi geschrieben, und dort gibt es nur eingeschränkte Möglichkeiten bei der Modellierung. Wichtig ist nur, dass man sich auf das wesentliche beschränkt, und nur "Erwartungen" formuliert, die man auch wirklich braucht. Es setzt aber voraus, dass man sich mit C++ und abstrakten Klassen beschäftigt, die elegantesten Implementierungen erhält man mit Hilfe der virtuellen (partiellen) mehrfachen Vererbung und templates. Datentypen hat C++ nun wirklich genug und die STL bietet reichlichst Container, die ich alle im Rahmen der Schnittstellen und im Businessbereich meiner Anwendungen verwenden kann. So gibt es keinerlei Einschränkungen, in vielen Fällen wird der Code sogar lesbarer und kompakter.
Wenn man sich also die Arbeit macht, das Entwicklungswerkzeug auszutauschen, muss man diesen Code sowieso komplett umschreiben. Dann sollte man es doch richtig machen, vorher ein bisschen C++ Grundlagen lernen und das ganze mit der bekannten und vertrauten Entwicklungsumgebung umschreiben. Wenn es dann eine Entscheidung gibt, ob nun für den CBX oder Visual C++, dann ist es nicht mehr schwierig, dadurch kommt man aber jetzt nicht in die Situation, Code zu schreiben, der dann vielleicht überflüssig ist.
Schöne Grüße aus Berlin
Volker
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Hallo VolkerH,
in deiner Darstellung kommen mir zu viele "wenn", "aber" und "vielleicht" vor.
Sicher ist :
a.) Alle Komponente, die ich jetzt entwickle werden "vielleicht" mal konvertier werden können.
b.) Es gibt schon seit Jahren kaum noch Bücher über den Borlad C++ Builder.
c.) Von gutem kompatieblen Code sieht der Endanwender nix.
d.) mit dem BuilderX kann ich im Moment keine vernünftige Entwicklung machen, auch wenn ich damit 5% mehr Endanwender erreichen kann.
e.) guten kompatieblen Sourcecode kann ich auch im VisualC++ schreiben. Die Arbeit bleibt also die gleiche. (ohne hoffen zu müssen !!!)Mich errinnern deine Texte stark an die Durchhalteparolen zu den guten alten Amiga/Atari Zeiten. Das waren schöne Zeiten, mein A3000 steht noch immer in einer Glasvitriene, und ich werden den Borland C++ Builder wohl dazu stellen.
Ich will Anwendungen schreiben, die nicht vielleicht mal fertig werden. Die Komponenten die ich jetzt noch entwicklen werde, sollen auch in späteren Projekten noch benutzt werden können. Sicher ist es mal nötig mit Altem zu brechen und NEU anzufangen, nur das kann ich für mich allein machen aber nicht für meine Kunden mitbestimmen. Ich glaube viele werden zu dem selben Schluß kommen und sich anderen Entwicklungsumgebungen zuwenden, und da ein Programm immer noch von den Käufern LEBT, wird es keine Zukunft für den BuilderX geben. Innovation allein macht noch keinen Standard, sonst stände auf meinem Schreibtisch ein Amiga und daneben ein Betamax-Videorekorder.
Sich mit schönen VIELLEICHTS zu tösten und zu hoffen mag sicher angebracht sein, die REALISTEN werden sich jedoch anpassen und wechseln.
Der Markt ist heute, die Hoffnung kommt da zu spät.Chris
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Hallo
Leider sprichst du mir aus der Seele
Warum nur verprellt Borland hier die Builder-Gemeinde
Denn bei Delphi funktioniert es (Delphi 8.Net)Ich bin von Borland sehr frustriert und werde mich (vermutlich)
mit dem VCanfreunden muessen
MfG
Klaus
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Hallo,
eigentlich wollte ich mich dazu nicht zu Wort melden, mache es jetzt aber doch. Nur vorneweg, wenn ich selber Fehler mache, und die mir gegebenen Möglichkeiten nicht nutze, muss ich mich nicht beschweren, wenn es dann Probleme gibt. Und da sind keine "vielleichts" oder "wenns", wer in einem C++ - Programm bis zu 80% VCL- Code hat, sich mit AnsiStrings und TLists zufrieden gibt, obwohl es standardisierte (und damit automatisch sichere) Alternativen gibt, die auch noch leistungsfähiger sind, muss dann nicht aufbrüllen, wenn diese nicht mehr weiterentwickelt werden. Man hat sich in eine vermeidbare Abhängigkeit begeben. Und dabei ist es egal, ob der Builder 7 vielleicht doch noch kommen wird, es ist ein Fehler. Und diesen muss man korrigieren, in dem man den betroffenen Code umstrukturiert, und wenn einem dafür die Fertigkeiten fehlen, muss man dieses nachholen, und noch einmal lernen. Und ich will auch keinen für den CBX bekehren, wer mit Visual glücklicher ist, soll es werden (im Grunde ist derjenige glücklich, der diese Entscheidung alleine treffen kann, weil in Firmen sind das meistens politische Entscheidungen). Ich wollte 1999 auch vom damaligen C++ Builder zu Microsoft wechseln, weil Borland in meinen Augen die C++ Entwickler zugunsten von Kylix vernachlässigt hat, während wir in einem großen Projekt die Bugs reihenweise fanden. Also wechsle zum Visual C++, aber höre bitte auf, andere dafür verantwortlich zu machen. Und, wenn Du dann denselben Fehler machst, und Deinen Code zu sehr von Visual - Erweiterungen und dem Framework abhängig machst, wirst Du irgendwann Microsoft die Schuld geben, wenn diese irgendwelche Fehlentwicklungen (ob es nun welche sind oder nicht) zurückschrauben, wie zum Beispiel zu große Einschränkungen bezüglich "managed" C++. Borland muss seine Entscheidungen und Arbeiten verantworten, da hast Du recht, und die Zukunft wird uns zeigen, ob Borland das richtig gemacht hat, aber Du musst Deine Fehler verantworten, gegebenfalls auch gegenüber Kunden. Und da hilft Dir lautes Schreien und Sprüche garnichts.Wenn man sich also die Arbeit macht, das Entwicklungswerkzeug auszutauschen, muss man diesen Code sowieso komplett umschreiben. Dann sollte man es doch richtig machen, vorher ein bisschen C++ Grundlagen lernen und das ganze mit der bekannten und vertrauten Entwicklungsumgebung umschreiben. Wenn es dann eine Entscheidung gibt, ob nun für den CBX oder Visual C++, dann ist es nicht mehr schwierig, dadurch kommt man aber jetzt nicht in die Situation, Code zu schreiben, der dann vielleicht überflüssig ist.
Wo sind hier die "Durchhalteparolen"? Die VCL musste irgendwann an ihre Grenzen stossen. Der C++ Builder erzeugt relativ langsamen und großen Code, und er ist weniger verbreitet, als Du annimmst. Warum glaubst Du, gibt es den kaum noch Bücher für den C++ Builder? Das hat ja wohl kaum etwas mit Borland zu tun. Viele entwickeln noch heute mit dem Borland C++ 5 Compiler (nicht mit dem Builder verwechseln, ich habe irgendwann mal gelesen, es sollen sogar 30% der Borland- C++ Nutzer sein). Außerdem liegt der Marktanteil von Borland gegenüber Microsoft wohl auch bei 30%. Freie GNU- Compiler (wie Ming) erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit, und greifen die Position von Borland und Microsoft an an. Ich denke, in den nächsten 5 Jahren wird sich hier der Marktanteil spürbar erhöhen, vielleicht sogar Borland überholen, deshalb musste man reagieren. Und genau auf diese Trends ist der CBX eine gute Antwort. Der Fehler, den Borland gemacht hat, liegt einige Jahre zurück, damals hatte man einen relativ innovativen Compiler, und hat diesen gegen den Delphi- Bruder geopfert, übrigens gegen jeden Standard und am Anfang auch ohne erstzunehmende Unterstützung. Aus einer verrückten Idee heraus, hat man C++ der eigenen Sprache Delphi untergeordnet. Denn der Standard ist C++, offen und durch ein unabhängiges Kommitee gesteuert, nicht die VCL und die Erweiterungen, die hierfür im Builder notwendig waren. Wenn man jetzt schreibt
... wird es keine Zukunft für den BuilderX geben. Innovation allein macht noch keinen Standard, sonst stände auf meinem Schreibtisch ein Amiga und daneben ein Betamax-Videorekorder.
ist das schon putzig, weil Du verkehrt herum denkst. Deine Forderungen an Borland, die alte Technologie am Leben zu erhalten, würden bedeuten, dass heute noch die Amigas auf den Schreibtischen stehen würden. Und nur weil der Amiga so leicht zu bedienen war, und mir ans Herz gewachsen ist, wäre es dumm, weiterhin alles an diesem zu messen.
Nur um das noch einmal für Dich zusammenzufassen. Ich halte hier keine Lobeshymne für Borland und den CBX, und damit auch keine "Durchhalteparolen", sondern für die Möglichkeiten, die C++ uns bietet, egal, ob wir nun Borland, Microsoft oder GNU verwenden. Nur muss man diese auch einsetzen, und dabei gibt es keine "vielleichts" und "wenns", nur weil man Dir nicht recht gibt.
Schöne Grüße
Volker
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bzw:
http://homepages.borland.com/aohlsson/blog_beta/archive/2004_05_09_archive#108429619147508564
In Kurzform (Stand 13.05.2004)
Es ist lt. Borland (!!!) ein neuer C++ Builder Release mit Versionsnummer 9 geplant.
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Danke für den Hinweis, das sind doch mal gute Nachrichten.
Hoffentlich bewahrheitet sich das auch, bei Borlands Informations- und Produktpolitik sind gewisse Zweifel ja doch angebracht.Fährt hier zufällig jemand zu einer der Roadshows (bzw. "Borland Devtracks") in Berlin oder Hamburg im Juni? Vielleicht gibt's da ja schon nähere Information.
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Bezueglich Informationspolitik hat sich in den letzten Wochen/Monaten
augenscheinlich einiges getan."Get the word out" heisst die neue Devise.
Ich empfehle folgende Links bzw. BLogs verschiedener Borlander:
http://homepages.borland.com/dthorpe/blog/delphi/
http://homepages.borland.com/mswindell/
http://homepages.borland.com/aohlsson/blog_beta/archive/2004_05_02_archive#108403199207353987Die Newsgroups
borland.public.cbuilder.non-technical
borland.public.cbuilderx.non-technicalbehandeln das aktuelle Thema.
Besonderes Augenmerk verdient Robert Ehteshamzadeh (Borland C++QA).http://groups.google.de/groups?q=Robert+Ehteshamzadeh&hl=de&lr=&sa=G&scoring=d
Im uebrigen soll der zweite C++ "Open Letter", der im Oktober angekuendigt worden ist, diese/naechste Woche kommen.
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Benutzt der aktuelle C++ Builder X (Personal) eigentlich den Compiler von C++ Builder 6?
Weil im Compiler-Log steht:
Borland C++ 5.6.4 für Win32 Copyright (c) 1993, 2002 Borland
...
Turbo Incremental Link 5.65 Copyright (c) 1997-2002 Borland
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Ja
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<a href= schrieb:
Wichtig">Als Compiler wird bei allen CBX-Varianten Borlands bcc32 in derselben Version wie im BCB6 mitgeliefert.
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Hallo,
wenn man sich die Mühe macht, den amerikanischen Diskussionen zu folgen, kann man in den letzten Tagen sehr viel lachen. So wird Borland empfohlen, ein Projekt "open letter" ins Leben zu rufen. Fest steht, dass die Aussage, die hier für so viel Freude gesorgt hat, nicht offiziell ist. Und einen Brief ohne Beteiligung des Managements, wer glaubt das schon? Da der CBX auch auf den Linux- und Solaris- Markt gerichtet war, wird man ihn einfach so zu Grabe tragen, wie dort behauptet? Vielleicht wird dieser offene Brief kommen (er ist überfällig) und vielleicht entschließt sich Borland auch, tatsächlich einen Builder9 zu schreiben (wird er dann, wie Delphi 8, nur .net können?). Aber wer weiss das schon so genau in diesen Tagen. Natürlich, wir können weiter warten und nichts tun. Nur wer glaubt, dann ja auch nichts verkehrt zu machen, der irrt sich.Das Thema, Borlands Informationspolitik. Sie ist ja nun wirklich zum Haareausreissen und wir können nicht verstehen, warum es keine Kommunikation gibt. Allerdings, lassen wir die Kirche mal im Dorf, wissen wir denn, wie es mit VC++ von Microsoft wirklich weitergeht, oder mit JAVA, nachdem SUN doch augenscheinlich die Puste ausgeht? Nein! Weil es ein Problem aller großen Unternehmen, insbesondere der amerikanischen ist, schlecht zu informieren. Das macht das ganze aber nicht schöner. So am Rande habe ich auch gelesen, dass IBM ein neues Konzept vorgestellt hat, die Desktop- Hoheit von Microsoft wieder aufzubrechen. Was immer das wird, sollten die großen Rivalen wieder gegeneinander antreten, wissen wir nicht, was Microsoft dann machen wird. Was will ich damit sagen, in unser Branche gibt es nur kurz- bis mittelfristige Zusagen. Und umso kleiner die Informationseinheit wird (z.B. BCB oder VC++), über die man Aussagen treffen möchte, desto schwieriger wird das (globale Aussagen sind verlässlicher). Und selbst, wenn es jetzt einen BCB9 gibt, was wird danach kommen?
Ich weiss, dass ich mich vielleicht wiederhole. Es kann in dieser Zeit nur eine einzige vernünftige Entscheidung geben, den Code zu säubern und möglichst unabhängig zu gestalten, um im Zweifelsfall mit geringem Aufwand zu springen. Damit wird die Investition in die Software geschützt. Ausserdem wird Euer Know How größer, und auch hier ist es wichtig, dass man nach aussen nicht zu stark an ein einziges Entwicklungstool gebunden wird. C++ ist die noch mit Abstand dominierende Programmiersprache, noch. Wir haben vor über einem Jahr ein sehr großes Projekt nicht bekommen, weil wir keine Aussagen über die Zukunft des BCB6 treffen konnten, hätten wir uns nicht auf Borland fokusiert, sondern auf C++ und die Stärken von C++, hätten wir es vielleicht bekommen (es ist im nachhinein immer schwer, das zu wissen).
Schöne Grüße aus Berlin
Volker
Achso, irgendwo im Internet habe ich auch eine Onlinepetition an Borland gefunden, den Builder als VCL- Tool weiterzuentwickeln. Diese geistert schon eine Weile durch das Internet, und es haben sich gerade mal 419 Personen gefunden, die dieses unterzeichnet haben (was man im Internet so ja eigentlich garnicht bezeichnen kann). Es geht also doch kein Ruck durch die Community.