Der Werteverfall des deutschen Fernsehens (=> der Gesellschaft?)



  • Jockelx schrieb:

    durfte man, auf eurer, Schule, eigentlich an beliebigen Stellen, ein Komma setzen, "Casting-Schows" schreiben und bekam, trotzdem noch, eine
    Eins, mit Sternchen ?

    Ich habe keinen Deutsch-LK besucht und bin, was Kommaregeln betrifft, vollständig verwirrt, aber das ist ja okay, im Deutschen setzt man im Zweifelsfalle immer Kommata. Sätze, wie "Ich hatte Dich gefragt, ob Du ein Problem mit den Dingen, die das Fernsehen kolportiert, hast, oder ob Dich nur stört, daß die Leute nicht selber denken." sind also aus kommaregeltechnischer Hinsicht auch für Kinder geeignet. Wo habe ich denn zu viele Kommas gesetzt?

    CarstenJ schrieb:

    Die Tatsache, dass es gesendet wird, halt ich persönlich schon für eine Art Beleidigung. Das sagt mir doch, dass die Fernsehanstalten mich, als Zuschauer, für so blöd halten und davon ausgehen, dass ich das gucke. Wenn z. B. ein Film zum 250. Mal gesendet wird, die Werbung für diesen Film es aber so darstellt, als wäre es das TV-Ereignis der Jahres?!

    Tja, that's Werbung. Aber wenn man deine Schilderungen zum Fernsehen liest, dann ist man ja froh, wenn die überhaupt mal wieder einen Film senden.

    Womöglich gäbs das auch ohne Fernsehen, aber gerade diesen Schönheitswahn, denke ich, nicht, wenn überhaupt, in diesem Ausmaß.

    Vielleicht (s.u). Aber wo ist das Problem mit Schönheit?

    [Schönheitsverwirrsendungen]
    Und, wie du vielleicht schon bemerkt hast, nimmt die Anzahl dieser Sendungen nicht ab, sondern zu.

    Mir ist ja auch nicht ganz klar, warum, aber wenn die Programmchefs der Meinung sind, daß diese Sendung eine große Zielgruppe hat, dann wird es produziert.

    Es gab, gibt und wird immer Sendungen geben, die mir, als Moralapostel, missfallen. Aber das stört mich nicht im geringsten. Was mich stört, ist die Masse der Sendungen, die einfach Schrott sind. Die Qualität des Fernsehens nimmt ab. Die meisten Sender unterscheiden sich kaum noch, die Sendungen sind fast alle gleich oder sehr ähnlich, sodass es kaum noch vernünftige Alternativen gibt.

    Die logische Konsequenz wäre also, nicht mehr fernzusehen. Wenn Du einen schlechten Tag hast, dann schreibe eine Beschwerdebrief an die Sender. Aber allen Menschen, die dir im Internet über den Weg laufen zu erzählen, wie doof das Fernsehprogramm ist, ist nicht zielführend. Es gibt kein Recht auf gutes Fernsehprogramm. Wie auch?

    Da das Fernsehen ein recht großen Einfluss auf die Gesellschaft hat, hat es gleichzeitig sehr viel Verantwortung. Und genau das scheinen die ja überhaupt nicht zu berücksichtigen.

    Ich sehe eben nicht, daß man dem Fernsehen da eine Sonderrolle einräumen sollte ("sehr viel Verantwortung"). Was nicht gegen Gesetze sondern nur gegen lose Moralvorstellungen verstößt, darf gesendet werden.

    Welches Medium bietet so bequem Informationen im Überfluss wie das Fernsehen? Keine Zeitung, kein Internet, kein Radio. Bestimmte Zusammenhänge sind überhaupt nicht notwendig für das Verständnis, viele Berichte sind aus dem Zusammenhang gerissen und vermittel ein falsches (oder unvollständiges) Bild von der Realität.

    Das ist in keinem der oben genannten Medien anders. Auch verstehe ich nicht, wieso Radio so unbequem im Vergleich zum Fernsehen ist.

    Warum sollte ich mich denn damit kritisch auseinandersetzen, wo es doch so bequem ist, alles präsentiert zu bekommen? Ich befürchte, dass es irgendwann Menschen gibt, die nicht mehr richtig argumentieren können und/oder keine eigene Meinung zu irgendwas haben.

    Die gab es immer.

    Das ist deine Interpretation. Nicht jeder kann sich für die gleichen Dinge interessieren, und die "richtigen" Sachen schlechthin gibt es sowieso nicht. Und wenn ich wüsste, was für alle das Richtige ist, hätte ich wahrscheinlich ganz viel Geld. Nur Fakt ist doch, und das wirst du wahrscheinlich auch schon festgestellt haben, dass viele Dinge einfach nicht aus allen Blickwinkeln betrachtet werden.

    D'accord.

    Es ist ganz toll, ein Superstar zu sein. Aber wie ist es, wenn der Ruhm vorbei ist? Wenn die Menschen wieder allein sind? Wie ergeht es Zlatko und Co., wenn sich keiner mehr für sie interessiert? Die Schattenseiten werden kaum gezeigt, weil es nicht bequem ist und keiner sehen will. Meinst du, Daniel Küblböck z. B., wird, wenn sein Ruhm irgendwann mal erblasst, ein ganz normales Leben führen können und sich nicht den Rest seines Lebens fragen, woran er gescheitert ist?!

    Die Übergangsphase Superstar -> normaler Mensch ist sicher nicht ganz bequem, aber ich denke, da muss man mit keinen anhaltenden Schäden rechnen. Schließlich hat jemand, der durch die Vordiplomsprüfung fällt oder dessen Unternehmen bankrott geht, ganz ähnliche Selbstzweifel, aber die meisten finden irgendwas, und landen nicht unter der Brücke. So ähnlich wird's auch bei Showstars sein.

    randa schrieb:

    Nein, aber statistisch essen sich über 70% der Frauen nicht satt (ein großteil davon haben sicher ständig hunger), um schlanker zu werden. Bei Männern wesentlich kleinerer, aber nicht unbedeutender Prozentsatz.
    Jetzt kann zwar einer mit irgendeiner Kritik zu Statistiken kommen, aber worum es geht, sind nicht die genauen Prozentzahlen, sondern der ungefähre Anteil der Leute und die Tendenz.
    Soviel nur zum Schönheitsideal und zum Einfluss auf die Jugend (und damit den Einfluss durch den Fernseher).

    Ich streite eben den kausalen Zusammenhang des letzten Satzes mit den geklammerten Teil ab. Schönheitsideale entwickeln sich auch ohne Fernseher (man kann ja die Entwicklung von der Antike bis jetzt schön nachvollziehen), und daß die Jugend diesen Idealen nacheifert ist ganz klar. Jetzt haben wir ja angeblich ein Schönheitsideal, daß sich knapp an der Magersuchtsgrenze bewegt; außerdem haben wir keine so autoritäre Erziehung mehr, also Eltern bis zu einem gewissen Alter das Schlimmste verhindern können. Das hat aber alles nichts mit Fernsehen zu tun.
    Und immer her mit den Statistiken.

    Er argumentiert gar nicht überheblich. Der angrifflustigere von beiden bist du.

    Es ging aber nicht um Angriffslust, sondern darum, die fernsehende Bevölkerung für doof zu erklären. Offenbar hat Carsten das ja nicht so gemeint, allerdings ist mir dann nicht klar, wie er seine Antifernsehargumentation überhaupt noch aufrechterhalten kann.



  • Daniel E. schrieb:

    Ich streite eben den kausalen Zusammenhang des letzten Satzes mit den geklammerten Teil ab. Schönheitsideale entwickeln sich auch ohne Fernseher

    Ja, aber der Fernseher pusht das Ideal so, das sich extremes Verhalten stärker verbreitet. Wenn Kinder sehen, wie cool, reich und (diese Verbindung wird explizit und unterbewusst ausgedrückt) schön Superstars sind, tendieren sie viel mehr dazu, dieses Ideal wirklich zu erreichen. Die Normale Verhaltensebene wäre, dass man zwar so werden möchte, aber nicht alles daran setzt es zu erreichen. Das ist heute aber immer weniger so (Tendenz steigend). Und daran hat der Fernseher, der Botschaften unterbewusst sehr gut rüberbringen kann, eine mitschuld.
    Allerdings kann es sehr gut sein dass das Ideal temporär ist und bereits in einigen Jahren oder Jahrzehnten sich die Sache wieder Normalisiert bzw. in den gesunden Bereich zurückbewegt.



  • aber wenn die Programmchefs der Meinung sind, daß diese Sendung eine große Zielgruppe hat, dann wird es produziert.

    Ja, so ist das. Und das ist schlecht.

    Daniel E. schrieb:

    Vielleicht (s.u). Aber wo ist das Problem mit Schönheit?

    Das Problem ist, dass es als das Wichtigste schlechthin dargestellt wird. Schönheit ist sogar was Estrebenswertes, keine Frage. Aber sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist, mit Fehler und Schwächen, ist meiner Meinung nach noch erstrebenswerter. Es geht darum, sich seiner selbst Bewusst zu werden und sich wirklichen Problem des täglichen Lebens zu stellen. Natürlich sind diese für jeden Menschen anders und jeder hat andere Sorgen und Ängste. Aber eine gesundes Selbstbewusstsein bringt einem auf Dauer mehr als eine schöne Nase.

    Es ist ein Unterschied, ob ich mir mal die Haare färbe oder einfach anders lege, oder ob ich mir mit 16 Brustimplantante genehmige, mit 20 eine "Nicole Kidmann" Nase dranbasteln und mit 30 Fett absaugen lassen.

    Die logische Konsequenz wäre also, nicht mehr fernzusehen. Wenn Du einen schlechten Tag hast, dann schreibe eine Beschwerdebrief an die Sender.

    Es gibt ja durchaus auch interessante Dinge im Fernsehen.

    Aber allen Menschen, die dir im Internet über den Weg laufen zu erzählen, wie doof das Fernsehprogramm ist, ist nicht zielführend.

    Ich hab den Thread nicht gestartet und nur meine Meinung geäußert. Und dass es nix bringt, ist immer relativ. Ich weiss ja jetzt z. B., dass es doch viele Menschen gibt, die ähnlich denken. Für mich ist das schonmal mehr als "Nichts". Außerdem bringt es schon was, über Dinge, die einen bewegen, zu reden oder zu schreiben. Das ist besser, als es in sich reinzufressen.

    Ich sehe eben nicht, daß man dem Fernsehen da eine Sonderrolle einräumen sollte ("sehr viel Verantwortung"). Was nicht gegen Gesetze sondern nur gegen lose Moralvorstellungen verstößt, darf gesendet werden.

    Jeder hat Verantwortung. Aber wenn jemand mehr Menschen erreicht, hat er auch automatisch mehr Verantwortung. Wenn ich bei Rot über die Ampel gehe (unabhängig davon, dass es eine Ordnungswidrigkeit ist) und Kinder sehen das, hat es evtl. Einfluss auf die Kinder die das sehen. Auf alle anderen hat es das nicht. Ich bin mir aber meiner Verantwortung bewusst, und handle eben so, dass es auch Gesetz sein könnte (kategorischer Imperativ, um mal etwas klugzuscheissen). Kurzum: Da das Fernsehen sehr viele Menschen erreicht, hat es eben auch sehr viel Verantwortung.

    Das ist in keinem der oben genannten Medien anders. Auch verstehe ich nicht, wieso Radio so unbequem im Vergleich zum Fernsehen ist.

    Das Fernsehen spricht das Sehen und das Hören an. Das bedeutet, ich brauche keinen Deut Phantasie, um mir etws vorzustellen. Eigentlich brauch ich auch nicht sonderlich viel Intelligenz. Ich kann es schauen, ob ichs verstehe oder nicht. Eine Fernbedienung sollte ich evtl. noch bedienen können.

    Wenn ich z. B. Radio höre, stelle ich mir immer wieder vor, wie wohl die Personen zu den Stimmen aussehen mögen. Es gibt ja auch z. B. Radiohörspiele. Dort ist auf jeden Fall schon mehr Phantasie vonnöten als beim Fernsehen. Bequem ist es aber dennoch, stimmt schon.

    Internet spricht womöglich auch noch Hören & Sehen an, liefert mir aber immer noch gefilterte Informationen bzw. ich muss bewusst nach bestimmten Informationen suchen. Außerdem legt es mich zeitlich auch nicht fest. Wenn ich um 18 Uhr ins Internet gehen will, mach ich das, genauso wie wenn ich um 20, 22, oder 22.23 Uhr ins Forum gehen will. Im Fernsehen wird mir der Inhalt vom Programmplan diktiert.

    Und Zeitung ist ja wohl alles andere als bequem. Ich muss aktiv lesen, d. h. ich muss mich zwangsläufig mit der Sache, die gerade vor mir liegt, beschäftigen. Ausnahmen gibts für jedes dieser Medien.

    Natürlich sind das Internet und die Zeitung (oder das Buch) nicht uneingeschränkt gute Errungenschaften, und haben auch ihre Vor- und Nachteile. Aber das will ich jetzt nicht weiter ausführen.

    Schließlich hat jemand, der durch die Vordiplomsprüfung fällt oder dessen Unternehmen bankrott geht, ganz ähnliche Selbstzweifel, aber die meisten finden irgendwas, und landen nicht unter der Brücke. So ähnlich wird's auch bei Showstars sein.

    Natürlich gibt es auch noch andere Lebenssituationen. Womöglich ist der Verlust einer Firma noch schlimmer, aber das kann man nur schwer beurteilen. Nur sind das bei Superstars eben keine Superstars, sondern größtenteils noch Kinder. Und ob die damit so umgehen können, lass mich mal dahingestellt.

    Schönheitsideale entwickeln sich auch ohne Fernseher (man kann ja die Entwicklung von der Antike bis jetzt schön nachvollziehen), und daß die Jugend diesen Idealen nacheifert ist ganz klar.

    100% Zustimmung.

    Das hat aber alles nichts mit Fernsehen zu tun.
    Und immer her mit den Statistiken.

    Tja, dann zeig du mir doch mal Statistiken, die das Gegenteil beweisen?! Natürlich trägt das Fernsehen nicht allein die Schuld daran, möglicherweise noch nicht einemal einen sehr großen Anteil. Aber dass es so gar nicht damit zusammenhängt, ist auch Quatsch. Da reicht ein Blick über diverse Medizinseiten.



  • CarstenJ schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    aber wenn die Programmchefs der Meinung sind, daß diese Sendung eine große Zielgruppe hat, dann wird es produziert.

    Ja, so ist das. Und das ist schlecht.

    Wenn ein Restaurant nur Dinge anbietet, die mir nicht schmecken, dann esse ich dort nicht. Wenn es vielen anderen Leuten schmeckt, dann soll's mir recht sein. Wenn's giftig ist, dann verstößt das gegen das Gesetz.

    Schönheit ist sogar was Estrebenswertes, keine Frage. Aber sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist, mit Fehler und Schwächen, ist meiner Meinung nach noch erstrebenswerter.

    Das kann man auch lernen, wenn man drei Schönheitsoperationen hinter sich hat.

    Die logische Konsequenz wäre also, nicht mehr fernzusehen. Wenn Du einen schlechten Tag hast, dann schreibe eine Beschwerdebrief an die Sender.

    Es gibt ja durchaus auch interessante Dinge im Fernsehen.

    Du musst Dich ja nicht über alles beschweren.

    Ich hab den Thread nicht gestartet und nur meine Meinung geäußert. Und dass es nix bringt, ist immer relativ. Ich weiss ja jetzt z. B., dass es doch viele Menschen gibt, die ähnlich denken. Für mich ist das schonmal mehr als "Nichts". Außerdem bringt es schon was, über Dinge, die einen bewegen, zu reden oder zu schreiben. Das ist besser, als es in sich reinzufressen.

    Sicher, verlangt auch niemand, allerdings hat sich seit Beginn des Fadens das Fernsehprogramm nicht verändert. Und daß Du viele gefunden hast, die der gleichen Meinung sind, verwundert mich auch nicht. Man findet auch immer viele Gleichgesinnte, wenn man über die BILD, die Politiker, die Benzinpreise oder das Wetter schimpft.

    Kurzum: Da das Fernsehen sehr viele Menschen erreicht, hat es eben auch sehr viel Verantwortung.

    Und wenn es nur einen Menschen erreichen würde, dann könnte es machen, was es will? -- Scherz beiseite: Das Fernsehen bietet eine Dienstleistung an. Niemand zwingt Dich zum Fernsehen.

    Das Fernsehen spricht das Sehen und das Hören an. Das bedeutet, ich brauche keinen Deut Phantasie, um mir etws vorzustellen. Eigentlich brauch ich auch nicht sonderlich viel Intelligenz. Ich kann es schauen, ob ichs verstehe oder nicht.

    Wenn man nichts versteht, dann schadet es ja auch nicht. Das einzige Problem ist dann, das etwas Falsches ausgestrahlt wird, und alle es verstehen.

    Nur sind das bei Superstars eben keine Superstars, sondern größtenteils noch Kinder.

    Formal ja nicht unbedingt. Aber ich sehe schon, das ist das eigentliche Problem, auf das die Diskussion hinausläuft: Was ist mit dem Kindern? Dazu habe ich auch keine Lösung parat, weil es schwierig ist, einem Erwachsenen (auf dem Papier) etwas zu verbieten, was erlaubt ist. -- Ich denke nur, daß es gesamtgesellschaftlich keine große Rolle spielt, was diese paar Leute machen. Man kann sie ja nicht zu ihrem Glück zwingen, man kann nur auf sie einreden, und das Problem erklären.

    Das hat aber alles nichts mit Fernsehen zu tun.
    Und immer her mit den Statistiken.

    Tja, dann zeig du mir doch mal Statistiken, die das Gegenteil beweisen?!

    Statistiken zeigen nur Korrelationen, keine kausalen Zusammenhänge, also "Beweise". Mal abgesehen davon habt ihr eine steile Behauptung aufgestellt (70% der Mädchen im Alter soundso essen nicht genug, weil Fernsehen), also seid ihr auch beweispflichtig. Ich stelle hier ja nur die Fragen :).

    Natürlich trägt das Fernsehen nicht allein die Schuld daran, möglicherweise noch nicht einemal einen sehr großen Anteil. Aber dass es so gar nicht damit zusammenhängt, ist auch Quatsch.

    Das habe ich ja auch nicht gesagt. Ich glaube nur nicht, daß das Fernsehen jeden Unsinn zum Ideal erklären kann, obwohl das Volk was ganz anderes will.



  • Wenn ein Restaurant nur Dinge anbietet, die mir nicht schmecken, dann esse ich dort nicht. Wenn es vielen anderen Leuten schmeckt, dann soll's mir recht sein. Wenn's giftig ist, dann verstößt das gegen das Gesetz.

    Der Verglich hinkt. Passender wäre: Wenn alles Essen schlecht wäre, dann würde ich halt nix mehr essen.

    Das kann man auch lernen, wenn man drei Schönheitsoperationen hinter sich hat.

    Das kommt auf das Alter an. Ich denke, wenn man so elementare Dinge, wie sein Aussehen verändert hat, steht man dem Leben schon anders gegenüber. Zum Lernen allgemein ist es nie zu spät, aber manche Dinge werde durch bestimmte Umstände extrem erschwert.

    Man findet auch immer viele Gleichgesinnte, wenn man über die BILD, die Politiker, die Benzinpreise oder das Wetter schimpft.

    Was auch richtig ist. Wieso das kommentarlos hinnehmen, was einen stört? Und wenn ich nicht nur gegen irgendwas bin, weil es gerade trendy ist, dann ist das doch schonmal was. Wenn ich es plausibel begründen kann, kann ich gegen alles sein und dagegen argumentieren.

    Wenn ich aber einfach nur dagegen bin, weil es im Fernsehen angeprangert wird (Politik, Bildung), die Hintergründe aber nicht kenne, dann ist doch genau das Problem aufgetreten, welches ich die ganze Zeit anspreche. Frag doch mal verschiedene Jugendliche, die gegen Schröder sind, warum sie es sind! Interessante Verwicklung übrigens...

    Das Fernsehen bietet eine Dienstleistung an. Niemand zwingt Dich zum Fernsehen.

    Stimmt, aber es geht ja auch nicht um mich. Ich kann unterscheiden und bewerten, was ich schauen möchte. Und manche Leute, die sich aufs Fernsehen eingeschossen haben, sind auf eine gewissen Art und Weise schon "gezwungen", wenn sie keine Alternativen haben.

    Ich denke nur, daß es gesamtgesellschaftlich keine große Rolle spielt, was diese paar Leute machen. Man kann sie ja nicht zu ihrem Glück zwingen, man kann nur auf sie einreden, und das Problem erklären.

    Die Welt wird vielleicht nicht untergehen aufgrund des Fernsehens. Interessant dazu ist folgender Link zum Thema:
    http://www.faz.net/s/RubCC21B04EE95145B3AC877C874FB1B611/DocE5BE351463BF24E959EC0526A2DA0DC49ATplEcommonScontent.html

    Natürlich halte ich einige Aussagen schon für etwas dramtisch, aber die Grundaussage vertrete ich voll und ganz.

    Das habe ich ja auch nicht gesagt. Ich glaube nur nicht, daß das Fernsehen jeden Unsinn zum Ideal erklären kann, obwohl das Volk was ganz anderes will.

    Tja, um das fertzustellen, müsste man wohl Marktforschung betreiben. Wobei ich natürlich schon glaube, dass das mit Big Brother, Superstars, Ich bin ein Star..., Die Alm und diversen Talkshows schon passiert ist.



  • Ich guck nur noch Arte... 🙄



  • Daniel E. schrieb:

    Mal abgesehen davon habt ihr eine steile Behauptung aufgestellt (70% der Mädchen im Alter soundso essen nicht genug, weil Fernsehen), also seid ihr auch beweispflichtig.

    Ne ne: nicht weil fernsehen, sonder fernseher hat mitschuld. Ob es nun 70% oder 60% oder 50% sind, es ist trotzdem zuviel. Jedenfalls waren es 70% bei dieser Befragung. Auf jeden fall deckt sich die Tendenz dahinter mit den Beobachtungen.



  • CarstenJ schrieb:

    Wenn ein Restaurant nur Dinge anbietet, die mir nicht schmecken, dann esse ich dort nicht. Wenn es vielen anderen Leuten schmeckt, dann soll's mir recht sein. Wenn's giftig ist, dann verstößt das gegen das Gesetz.

    Der Verglich hinkt. Passender wäre: Wenn alles Essen schlecht wäre, dann würde ich halt nix mehr essen.

    Warum? Ein anderes Unterhaltungsprogramm (= Restaurant) existiert. Wenn dir keins gefällt, dann musst Du kochen.

    Was auch richtig ist. Wieso das kommentarlos hinnehmen, was einen stört? Und wenn ich nicht nur gegen irgendwas bin, weil es gerade trendy ist, dann ist das doch schonmal was. Wenn ich es plausibel begründen kann, kann ich gegen alles sein und dagegen argumentieren.

    Natürlich kannst Du das. Solange man sich aber nicht darum bemüht, irgendwas zu ändern, sondern nur gegen alles argumentiert (lies: 'rummotzt), so ist das heuchlerisch. A gentleman does not complain about that, which he is unable or unwilling to change.

    Frag doch mal verschiedene Jugendliche, die gegen Schröder sind, warum sie es sind!

    Gegen wayne?

    Und manche Leute, die sich aufs Fernsehen eingeschossen haben, sind auf eine gewissen Art und Weise schon "gezwungen", wenn sie keine Alternativen haben.

    Haben sie aber, nur ist der Fernseher interessanter, sonst würden sie nicht gucken.

    Die Welt wird vielleicht nicht untergehen aufgrund des Fernsehens. Interessant dazu ist folgender Link zum Thema:
    http://www.faz.net/s/RubCC21B04EE95145B3AC877C874FB1B611/DocE5BE351463BF24E959EC0526A2DA0DC49ATplEcommonScontent.html

    Natürlich halte ich einige Aussagen schon für etwas dramtisch, aber die Grundaussage vertrete ich voll und ganz.

    Siehste, ich nicht. Ich glaube sogar, daß das breite Volk noch in keiner Zeit sein Hirn so anstrengen musste, wenn es einigermaßen sinnvoll mit seiner Umwelt interagieren wollte. Dabei hat man natürlich schon von vielen Dingen gehört, und sie gemacht, ohne zu verstehen, was genau dahintersteckt. Auf der anderen Seite wächst aber auch der Hang zur Fachidiotie, aus genau den selben Gründen: Man kann nicht überall Experte sein, weil unsere Welt so komplex geworden ist.

    Ich glaube nur nicht, daß das Fernsehen jeden Unsinn zum Ideal erklären kann, obwohl das Volk was ganz anderes will.

    Tja, um das fertzustellen, müsste man wohl Marktforschung betreiben. Wobei ich natürlich schon glaube, dass das mit Big Brother, Superstars, Ich bin ein Star..., Die Alm und diversen Talkshows schon passiert ist.

    Du glaubst, die Leute würden stattdessen lieber das Literarische Quartett gucken? -- Diese ganzen Sendungen funktionieren doch alle noch dem Prinzip, das man auch bei Menschen beobachten kann, die die Vorgänge im Dorf durch Hervorlucken hinter der Gardine überwachen. Spannertum eben. Das es auch welche gibt, die sich für Geld zum Affen machen, habe ich fast erwartet.

    randa schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Mal abgesehen davon habt ihr eine steile Behauptung aufgestellt (70% der Mädchen im Alter soundso essen nicht genug, weil Fernsehen), also seid ihr auch beweispflichtig.

    Ne ne: nicht weil fernsehen, sonder fernseher hat mitschuld. Ob es nun 70% oder 60% oder 50% sind, es ist trotzdem zuviel. Jedenfalls waren es 70% bei dieser Befragung. Auf jeden fall deckt sich die Tendenz dahinter mit den Beobachtungen.

    Auf eine Mitschuld können wir uns meinetwegen auch einigen. Andererseits gibt's in den USA auch Fernseher, aber die Zuschauer werden im Durchschnitt nicht schlanker. Im Gegenteil. Woran liegt's?



  • Daniel E. schrieb:

    Woran liegt's?

    An Genuss- bzw. Wohlstandssucht.



  • Warum? Ein anderes Unterhaltungsprogramm (= Restaurant) existiert. Wenn dir keins gefällt, dann musst Du kochen.

    Naja, das kann man jetzt bis ans Ende aller Tage fortführen. Andere Unterhaltungsprogramme, wie schon erwähnt, sind aber nicht so einfach zu finden, weil die vorhandenen sich kaum unterscheiden. Das mit dem selber kochen versteh ich nicht?!

    Natürlich kannst Du das. Solange man sich aber nicht darum bemüht, irgendwas zu ändern, sondern nur gegen alles argumentiert (lies: 'rummotzt), so ist das heuchlerisch. A gentleman does not complain about that, which he is unable or unwilling to change.

    Wenn das deine Lebenseinstellung ist, dürftest du ja entweder alles gut finden oder alles verändert haben, was du kritisierst. Tja, leider bin ich nicht so und muss mich manchmal über Dinge auslassen, die ich momentan nicht zu ändern in der Lage bin.

    Haben sie aber, nur ist der Fernseher interessanter, sonst würden sie nicht gucken.

    Jo, du hast meine Aussage genau richtig verstanden.

    Ich glaube sogar, daß das breite Volk noch in keiner Zeit sein Hirn so anstrengen musste, wenn es einigermaßen sinnvoll mit seiner Umwelt interagieren wollte.

    Siehste. Ich denke genau das Gegenteil.

    Auf der anderen Seite wächst aber auch der Hang zur Fachidiotie, aus genau den selben Gründen: Man kann nicht überall Experte sein, weil unsere Welt so komplex geworden ist.

    Da stimm ich dir zu. Aber es gibt ja nicht nur absolute Fachidiotie oder das Allroundtalent. Man kann sich schon, mit etwas gutem Willen, so tief in eine Materie reinarbeiten, dass man Zusammenhänge versteht und trotzdem noch in einem oder vielleicht sogar mehreren Gebieten ein Experte ist. Z. B. mag ich Leute, die mir sagen, dass die Relativitätstheorie E =mc2 ist, es aber im Grunde nicht verstanden haben. Oder die, die mir erzählen, dass Politiker alle korrupt sind, aber gar nicht wissen, welche Parteien momentan an der Regierung sind.

    Du glaubst, die Leute würden stattdessen lieber das Literarische Quartett gucken? -- Diese ganzen Sendungen funktionieren doch alle noch dem Prinzip, das man auch bei Menschen beobachten kann, die die Vorgänge im Dorf durch Hervorlucken hinter der Gardine überwachen. Spannertum eben. Das es auch welche gibt, die sich für Geld zum Affen machen, habe ich fast erwartet.

    Deinen Aussagen zufolge gibts ja nur Schwarz und Weiß.



  • CarstenJ schrieb:

    Das mit dem selber kochen versteh ich nicht?!

    Man ändert was. Dazu braucht man natürlich Zutaten. Sehr praxisnah scheint mir der Aufkauf eines Fernsehsenders allerdings auch nicht zu sein. Aber Beschwerdemails an die Programmdirektoren wären doch schon mal ein Anfang.

    A gentleman does not complain about that, which he is unable or unwilling to change.

    Wenn das deine Lebenseinstellung ist, dürftest du ja entweder alles gut finden oder alles verändert haben, was du kritisierst.

    Nein, weder das eine noch das andere. Es gibt ja auch noch Dinge, die mich nicht interessieren, oder wo meine persönliche Schmerzgrenze noch nicht erreicht ist (ich also noch wichtigeres zu tun habe). Ich kann es aber nicht ab, wenn man sich von den Friseusen erzählen lassen muss, das früher alles besser war und die aktuellen Politiker alles Versager sind. Ist ja logisch, weil die, die es besser könnten, schließlich mit Haareschneiden beschäftigt sind.

    Ich glaube sogar, daß das breite Volk noch in keiner Zeit sein Hirn so anstrengen musste, wenn es einigermaßen sinnvoll mit seiner Umwelt interagieren wollte.

    Siehste. Ich denke genau das Gegenteil.

    Was waren denn so die intellektuellen Herausvorderungen von Bauern im Mittelalter oder von Fabrikarbeitern vor 150 Jahren?

    Z. B. mag ich Leute, die mir sagen, dass die Relativitätstheorie E =mc2 ist, es aber im Grunde nicht verstanden haben. Oder die, die mir erzählen, dass Politiker alle korrupt sind, aber gar nicht wissen, welche Parteien momentan an der Regierung sind.

    Du magst Aufschneider und Stammtischschwätzer? Ich kapier's nicht.

    Diese ganzen Sendungen funktionieren doch alle noch dem Prinzip, das man auch bei Menschen beobachten kann, die die Vorgänge im Dorf durch Hervorlucken hinter der Gardine überwachen. Spannertum eben. Das es auch welche gibt, die sich für Geld zum Affen machen, habe ich fast erwartet.

    Deinen Aussagen zufolge gibts ja nur Schwarz und Weiß.

    Ich verstehe nicht ganz. Ich habe Dir zu erklären versucht, daß die von Dir aufgeführten Sendungen konzeptionell alte Hüte sind, und keineswegs etwas revolutionär Neues in die Gesellschaft eingeführt haben (erst recht nicht gegen ihren Willen). Was ist jetzt daran s/w?

    randa: Diese, durch's Fernsehen induzierte Genusssucht gibt es bei uns nicht, denn die Leute essen sich hier nicht mal statt. Dann sollte man sich vielleicht über die neuen amerikanischen Formate im Fernsehen freuen, wirken sie doch dem Magersuchtstrend entgegen.



  • Dann sollte man sich vielleicht über die neuen amerikanischen Formate im Fernsehen freuen, wirken sie doch dem Magersuchtstrend entgegen.

    Das hilft ja nichts dagegen, dass die Menschen sogar noch lieber konsumieren. Und mit Genusssucht ist ja auch gemeint, das man es sich lieber bequem macht, was leckeres isst, lieber ein bisschen weniger arbeitet als "zuviel", sich "tolle" sachen kauft (die man aber nicht braucht), usw... also all unsere bequemlichkeiten, an denen fast jeder Mensch "leidet" (auch Leute wie ich, die das kritisieren, haben diese westliche krankheit mehr oder weniger). Daraus, aus dieser Sucht, folgt, dass die Menschen auch zunehmen. Zum Konsumieren bzw. Geniessen gehört ja, wie gesagt, auch (gutes) essen und wenig Anstrengen, und deshalb sind Menschen übergewichtiger (Zugegebenermaßen mehr Männer als Frauen, aber im großen und ganzen lässt sich das auf beide Geschlechter abbilden).

    Edit: Genusssucht. 🙄 Scheiß neue Rechtsschreibung.



  • Es gibt ja auch noch Dinge, die mich nicht interessieren, oder wo meine persönliche Schmerzgrenze noch nicht erreicht ist (ich also noch wichtigeres zu tun habe). Ich kann es aber nicht ab, wenn man sich von den Friseusen erzählen lassen muss, das früher alles besser war und die aktuellen Politiker alles Versager sind. Ist ja logisch, weil die, die es besser könnten, schließlich mit Haareschneiden beschäftigt sind

    Meine persönliche Schmerzgrenze ist aber erreicht, und das Thema interessiert mich. Ich habe auch Wichtigeres zu tun und unterhalte mich ja nicht jeden Tag (naja, hier schon) mit allen Leuten darüber, wie schlecht das Fernsehprogramm doch ist und wieviel Einfluss es auf das täglich Leben hat. Aber da dies hier ein Diskussionsforum ist, diskutier ich halt darüber, höre mir die Ideen und Einstellungen anderer Leute an und vertrete meine Meinung oder ändere sie, je nachdem. Es ist auch nicht meine Lebensaufgabe, das Fernsehprogramm zu verändern oder sogar zu verbessern, aber wenn eine paar Leute durch so eine Diskussion zum Nachdenken angeregt werden, ist das doch schonmal was.

    Was waren denn so die intellektuellen Herausvorderungen von Bauern im Mittelalter oder von Fabrikarbeitern vor 150 Jahren?

    Die Leute wurden nicht von Informationen überschüttet und konnten sich auf das Wesentliche, die Arbeit z. B., konzentrieren. Es interessierte die wahrscheinlich nicht, ob in Japan ein Zug explodierte oder in Bolivien ein Baueraufstand herrschte (wobei Letzteres wahrscheinlich schon interessanter für den Bauern hätte sein können). Das Leben der Leute wurde einfach nicht mit so viele Banalitäten zugemüllt.

    Dass sich die Leute mehr anstrengen müssen, mag sogar sein, aber nur deshalb, weil es schwieriger ist, die unbedeutenden Dinge von den bedeutenden zu unterscheiden und zu bewerten. Das Fernsehen lehrt keine Zusammenhänge zwischen einzelnen Nachrichten, die müssen erarbeitet werden. Und da das zu unbequem ist, lässt man es einfach.

    Dass es natürlich auch interessant und wichtig sein kann, zu wissen, wie bestimmte Dinge in anderen Ländern, Städten oder Stämmen gehandhabt werden, steht auch außer Frage, ist aber auch nicht Punkt dieser Diskussion.

    Du magst Aufschneider und Stammtischschwätzer? Ich kapier's nicht.

    Das war Ironie. Damit wollte ich zeigen, dass ich rhetorisch auch ganz schön was auf dem Kasten habe.

    Ich verstehe nicht ganz.

    Ja, ich habe leider die falsche Aussagen zitiert. Gemeint habe ich diese hier:

    Du glaubst, die Leute würden stattdessen lieber das Literarische Quartett gucken?

    Damit meinte ich, dass es nicht nur Sendungen für hochintellektuelle oder dumme Menschen gibt, sondern durchaus Nuancen dazwischen.

    Spannertum eben.

    Naja, muss man solche Dinge fördern? Ich finde es gibt andere Eigenschaften und Triebe, die man, auch im Fernsehen, fördern kann und sollte.



  • CarstenJ schrieb:

    Meine persönliche Schmerzgrenze ist aber erreicht, und das Thema interessiert mich. Ich habe auch Wichtigeres zu tun und unterhalte mich ja nicht jeden Tag (naja, hier schon) mit allen Leuten darüber, wie schlecht das Fernsehprogramm doch ist und wieviel Einfluss es auf das täglich Leben hat. Aber da dies hier ein Diskussionsforum ist, diskutier ich halt darüber, höre mir die Ideen und Einstellungen anderer Leute an und vertrete meine Meinung oder ändere sie, je nachdem.

    Allerdings sah das hier zu Threadbeginn um Seite zwei nicht nach Diskussion, sondern nach gemeinschaftlichem 'Rumheulen aus, ohne selbst Verantwortung übernehmen zu wollen. Gegen Diskussionen habe ich nichts, wenn mehr kommt, als die üblichen Vorurteile.

    Die Leute wurden nicht von Informationen überschüttet und konnten sich auf das Wesentliche, die Arbeit z. B., konzentrieren. [...]
    Dass sich die Leute mehr anstrengen müssen, mag sogar sein, aber nur deshalb, weil es schwieriger ist, die unbedeutenden Dinge von den bedeutenden zu unterscheiden und zu bewerten.

    Und da ist es natürlich besser, wenn man ihnen gar nichts erzählt. Hauptsache, sie molochen fleißig weiter, oder wie?

    Das war Ironie. Damit wollte ich zeigen, dass ich rhetorisch auch ganz schön was auf dem Kasten habe.

    Das kam jetzt sehr überrschend.

    Damit meinte ich, dass es nicht nur Sendungen für hochintellektuelle oder dumme Menschen gibt, sondern durchaus Nuancen dazwischen.

    Ich doch auch.

    [Spannertum]
    Naja, muss man solche Dinge fördern? Ich finde es gibt andere Eigenschaften und Triebe, die man, auch im Fernsehen, fördern kann und sollte.

    Vielleicht, aber das ist nun ein ganz anderes Argument.

    randa: Sicher, und am Konsumverhalten ist das Fernsehen ja sogar wirklich recht stark beteiligt (sonst gäb's keine Werbung), wenigstens stärker als an der "Idealbildung". Ob die Menscheit heute süchtiger nach Genuß ist als früher, oder ob man es sich einfach eher leisten kann, ist die nächste Frage. Ich tippe schwer auf letzteres.



  • CarstenJ schrieb:

    Naja, muss man solche Dinge fördern? Ich finde es gibt andere Eigenschaften und Triebe, die man, auch im Fernsehen, fördern kann und sollte.

    Gut gebrüllt Löwe. Allerdings sprechen die Einschaltquoten wohl leider eine andere Sprache.



  • Daniel E. schrieb:

    Allerdings sah das hier zu Threadbeginn um Seite zwei nicht nach Diskussion, sondern nach gemeinschaftlichem 'Rumheulen aus, ohne selbst Verantwortung übernehmen zu wollen.

    Dann können wir ja von Glück reden, dass du auf der Bildfläche erschienen bist und dem Thread wenigstens ein bisschen Qualität geschenkt hast.

    Dir könnte ich auch (nochmal) vorwerfen, dass du nix anderes tust und jede Aussage hinterfragst, aber selbst auch nur mit spärlichen Stellungnahmen aufwartest. Das Thema gab es zwar schon, aber so viel weiter sind wir nicht gekommen.

    Gegen Diskussionen habe ich nichts, wenn mehr kommt, als die üblichen Vorurteile.

    Welche da wären?

    Und da ist es natürlich besser, wenn man ihnen gar nichts erzählt. Hauptsache, sie molochen fleißig weiter, oder wie?

    Siehe Anfang des Postes.

    Vielleicht, aber das ist nun ein ganz anderes Argument.

    Was? Dass das Fernsehen an die niederen Instikte appelliert?

    Sicher, und am Konsumverhalten ist das Fernsehen ja sogar wirklich recht stark beteiligt (sonst gäb's keine Werbung), wenigstens stärker als an der "Idealbildung".

    Der erste Satz war ok, dann kam wieder die altbekannte Einschränkung. Du scheinst dem Fernsehen ja tatsächlich eine nicht erwähnenswerte Bedeutung einzuräumen. Nunja...

    AJ schrieb:

    Gut gebrüllt Löwe. Allerdings sprechen die Einschaltquoten wohl leider eine andere Sprache.

    Stimmt. Aber so weit waren wir schon.



  • CarstenJ schrieb:

    Dir könnte ich auch (nochmal) vorwerfen, dass du nix anderes tust und jede Aussage hinterfragst, aber selbst auch nur mit spärlichen Stellungnahmen aufwartest. Das Thema gab es zwar schon, aber so viel weiter sind wir nicht gekommen.

    Nicht? Immerhin scheinst Du jetzt schon eingesehen zu haben, daß das Fernsehen nicht beliebige Idealvorstellungen in die Köpfe der Zuschauer projizieren kann, und das unsere Welt recht komplex ist.

    Und da ist es natürlich besser, wenn man ihnen gar nichts erzählt. Hauptsache, sie molochen fleißig weiter, oder wie?

    Siehe Anfang des Postes.

    Deswegen frage ich nach. Einerseits willst Du die Leute zum Nachdenken anregen, andererseits willst Du ihnen bestimmte Informationen gar nicht erst geben, damit man die Ärmsten nicht verwirrt, und sie sich mal wieder so richtig auf das wesentliche Arbeiten konzentrieren können. Ich würde eben gerne wissen, wie Du Dir eine perfekte Gesellschaft vorstellst.

    Vielleicht, aber das ist nun ein ganz anderes Argument.

    Was? Dass das Fernsehen an die niederen Instikte appelliert?

    Darum ging es aber nicht. Ich habe Dir zu erklären versucht, daß "Die Alm" & Co nichts neues gegen den Willen der Menschen ausstrahlen. Nun erklärst Du mir im Gegenzug, daß man auch andere Sachen senden kann. Das stimmt aber natürlich, aber das Programm zeigt's nicht deswegen nicht, weil sie die Idealvorstellungen manipulieren, sondern weil's vermutlich niemanden interessiert, wenn die Leute nett zueinander sind.
    Ob Voyeurismus ein "niederer Insinkt" ist, kann ich nicht beurteilen. Tiere tun's aber nicht, wenn ich mich nicht täusche.

    Sicher, und am Konsumverhalten ist das Fernsehen ja sogar wirklich recht stark beteiligt (sonst gäb's keine Werbung), wenigstens stärker als an der "Idealbildung".

    Der erste Satz war ok, dann kam wieder die altbekannte Einschränkung.

    Ich kann im Zitat überhaupt nur einen Satz erkennen, von daher werte ich das einfach mal als Zustimmung.

    Nehmen wir mal an, das Fernsehen hätte einen starken Einfluß auf, sagnwama körperliche Idealvorstellungen, wieso will man dann abgemagerte Gestalten, und keine genuß-, rauch-, alkohol-, automobilsüchtigen, wo letztere doch eher die Zielgruppe der Werbung sind? Oder steckt hinter alledem eine Slimfast-Verschwörung?



  • Nicht? Immerhin scheinst Du jetzt schon eingesehen zu haben, daß das Fernsehen nicht beliebige Idealvorstellungen in die Köpfe der Zuschauer projizieren kann, und das unsere Welt recht komplex ist.

    Neue Einsichten hast du mir nicht vermittelt. Dass das Fernsehen nicht "Urmel aus dem Eis" als plötzliches Schönheitsideal bestimmen kann und jeder strebt dem nach, war mir schon klar. Aber das Fernsehen kann bestimmte Dinge forcieren, bestimmte Tendenzen aufnehmen und verstärken. Und das ist das, was momentan geschieht.

    Du musst meine Ansicht natürlich nicht teilen, aber ich frage mich, vorher du zu wissen glaubst, was richtig oder falsch ist?! Im Grunde bewegen wir uns im Kreis, denn ich höre wieder eine Überheblichkeit aus deinen Aussagen heraus, die mir unerklärlich ist.

    Einerseits willst Du die Leute zum Nachdenken anregen, andererseits willst Du ihnen bestimmte Informationen gar nicht erst geben, damit man die Ärmsten nicht verwirrt, und sie sich mal wieder so richtig auf das wesentliche Arbeiten konzentrieren können.

    Das widerspricht sich ja nicht. Man muss ja kein Soziologe oder Medienwissenschaftler sein, um zu wissen, dass das Gehirn eine begrenzte Aufnahmefähigkeit hat. Der Bauer wird schon die Informationen bekommen, die er braucht, und er hatte damals wie heute Mittel, sich diese zu beschaffen. Vor allem wird er wissen, was er braucht, dazu benötigte er keinen Fernsehapparat. Er wird auch die Informationen bekommen, um zu wissen, was ihm Freude macht, womit er seine Freizeit verbringen kann und um Gut von Böse unterscheiden zu können.

    Ich würde eben gerne wissen, wie Du Dir eine perfekte Gesellschaft vorstellst.

    Du implizierst mit dieser Aussage, dass ich die ganze Gesellschaft verdamme und es mir zur Lebensaufgabe gemacht habe, über Dinge zu lamentieren, die ich nicht ändern kann. Woher soll ich denn bitte ein Patentrezept für die perfekte Gesellschaft herzaubern? Weder bin ich der, der bestimmten kann (darf) was Perfektion ist (was ich aber auch nie irgendwo behauptet habe), noch ist es mein Ziel, Dinge zu verändern, die ich nicht überblicken kann oder verstehe. Wenn ich etwas kritisiere, dann versuche das schon zu hinterfragen.

    Wenn du immer noch nicht verstanden hast, was ich kritisiere, frag einfach nochmal.

    Ich kann im Zitat überhaupt nur einen Satz erkennen, von daher werte ich das einfach mal als Zustimmung.

    Naja, da stellt sich natürlich die Frage, ob die Aussage nicht trotzdem hätte verständen werden können?! Du hast Recht, es gab nur einen Satz, aber ich meinte den ersten Teil, vor dem Komma.

    Nehmen wir mal an, das Fernsehen hätte einen starken Einfluß auf, sagnwama körperliche Idealvorstellungen, wieso will man dann abgemagerte Gestalten, und keine genuß-, rauch-, alkohol-, automobilsüchtigen, wo letztere doch eher die Zielgruppe der Werbung sind? Oder steckt hinter alledem eine Slimfast-Verschwörung?

    Was heisst hier wollen? Wer will die? Woran sieht man denn, dass die Leute rauch-, alkohol-, automobilsüchtig sind? Die Magersüchtigen sind die, die auf dem Laufsteg rumstolzieren und sich präsentieren.

    Aber das Rauchen ist ein gutes Beispiel. Ich will hier nicht die Zusammenhänge zwischen dem Rauchen und dem Fernsehen darstellen, allerdings hab ich immer noch im Hinterkopf, wenn ich ans Rauchen denke, den einsamen Cowboy, der mit seinem Pferd durch die Prärie reitet, cool, lässig, mit der Zigarette im Mund. Ein Bild, welches unter anderem vom Fernsehen geprägt wurde.



  • CarstenJ schrieb:

    AJ schrieb:

    Gut gebrüllt Löwe. Allerdings sprechen die Einschaltquoten wohl leider eine andere Sprache.

    Stimmt. Aber so weit waren wir schon.

    Sicher doch, allerdings kommt sonst auch nichts neues rüber. Dass das Fernsehen hauptsächlich "Schrott" sendet und wohl besser was anderes senden sollte, wissen wir schon mit dem Einstandsposting.

    Entweder du versuchst etwas gegen die "Mißstände" zu tun (nicht nur drüber zu diskutieren) oder du lässt die Gesellschaft einfach Gesellschaft sein. Entweder sie lernt es irgendwann selber oder sie hat es nicht anders verdient.

    Ich halte vom derzeitigen Angebot der meisten Sender auch nicht viel. Deswegen läuft bei mir die Kiste auch kaum. Ich finde es sogar ganz gut so.



  • Sicher doch, allerdings kommt sonst auch nichts neues rüber

    Dann passt dein Post hier tatsächlich rein, denn beide Aussagen waren fast wortwörtlich schon irgendwo zulesen.

    Entweder du versuchst etwas gegen die "Mißstände" zu tun (nicht nur drüber zu diskutieren) oder du lässt die Gesellschaft einfach Gesellschaft sein. Entweder sie lernt es irgendwann selber oder sie hat es nicht anders verdient.

    Genu dazu kann ich auf irgendne Stelle zwischen Seite 4 und 6 verweisen. Da kam schonmal was in der Art "Tu was oder sei leise".


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