Das Ende der neuen Rechtschreibreform?



  • CarstenJ schrieb:

    Die Rechtschreibreform war absolut zu inkonsequent.

    Klischee. Das ist nur teilweise richtig. Viele Wörter wurden eher der bisherigen Logik angepasst. Natürlich mag das niemand, weil man sich umgewöhnen muss.
    Teilweise wiederrum ist natürlich scheiße gebaut worden, z.B. die drei s.



  • Wo liegt denn das Problem mit den drei s? Ist doch nur logisch, Flusssand zu schreiben. Fluss und Sand => Flusssand.



  • Ich finde es nicht gerade vorbildhaft was der Axel Springer Verlgag da abzieht. Schließlich werden sich einige andere bedeutende Verlage in der deutschen Medienlandschaft danach richten.
    Und irgendwie fällt das diesen Pfeifen auch spät ein, jetzt da man sich schon an die neuen regeln gewöhnt hat.
    Nicht zu vergessen dass gutes Schriftdeutsch auch bei Bewerbungen wichtig ist.
    Dass zu wenig reformiert worden ist, na ja. Man ist mit (gutem) Deutsch ziemlich mächtig unterwegs, man kann es wie einen Feile oder wie einen Vorschlaghammer benutzen. Viele Änderungen hätten dieses ausgefeilte System aus dem Gleichgewicht geworfen.
    Ich jedenfalls werde auch weiterhin die neue Version der Rechtschreibung benutzen und einfach auf Stern umsteigen.

    Bye



  • Klischee. Das ist nur teilweise richtig. Viele Wörter wurden eher der bisherigen Logik angepasst. Natürlich mag das niemand, weil man sich umgewöhnen muss.

    Ne, das ist doch kein Klischee. Natürlich wurden einige Sachen vereinfacht, aber richtig einfach wäre es doch z. B., wenn man "daß" nicht durch "dass" ersetzt hätte, sondern durch "das".

    An viele Dinge habe ich mich mittlerweile gewöhnt, aber so viel Logik kann ich dahinter nicht erkennen.



  • @Bashar
    logisch, ja, aber seit wann waren sprachen strikt logisch? Es ist wiederrum unlogisch, diese Logik dann nicht auf alle Gebiete zu erweitern. Das würde die Sprache komplett verunstalten.
    Diese drei s sehen einfach häßlich aus, und es gibt meineswissens keine verbreitetere Sprache, die drei gleiche Buchstaben hintereinander hat, vorallem bei einem Konsonanten wie s, denn ob ich ss oder sss schreibe, aussprechen tu ich es gleich. Also ist so ein Missgriff imho vermeidbar.



  • Hallo,

    es ist ja nun so, dass die meisten Menschen diese Reform ablehnen. Warum können solche Dinge nicht durch einen Volksentscheid entschieden werden? Da würde sich dann jeder angehört fühlen und hinterher könnte keiner meckern.



  • Vielleicht weil's in Deutschland per Gesetzt verboten ist Volksentscheide abzuhalten?



  • CarstenJ schrieb:

    es ist ja nun so, dass die meisten Menschen diese Reform ablehnen. Warum können solche Dinge nicht durch einen Volksentscheid entschieden werden? Da würde sich dann jeder angehört fühlen und hinterher könnte keiner meckern.

    Der Volsentscheid ist nur eine Ausschmückung. Es gibt ihn nicht wirklich, da er nicht angewendet wird...
    Aber das ist ein anderes Thema 😉

    Vielleicht weil's in Deutschland per Gesetzt verboten ist Volksentscheide abzuhalten?

    Quatsch, das ist doch im Grundgesetz.



  • @randa, check ich nicht.
    wenn ich mich richtig erinnere ist das Grundgesetz zwar eigentlich die Verfassung, aber trotzdem bindend.



  • randa schrieb:

    logisch, ja, aber seit wann waren sprachen strikt logisch?

    Strikt logisch natürlich nie, aber allzuviele Sonderregeln helfen doch auch keinem.

    Diese drei s sehen einfach häßlich aus, und es gibt meineswissens keine verbreitetere Sprache, die drei gleiche Buchstaben hintereinander hat

    Dass du so eine Sprache nicht kennst, dürfte daran liegen, dass die meisten Sprachen keine Wortzusammensetzung kennen. Man schrieb übrigens auch vor der Reform schon Teeei. Von Sauerstoffflasche ganz zu schweigen. Was willst du eigentlich ... geht dir die Reform zu weit oder nicht weit genug?



  • Ich finde die Reform bis auf manche Änderungen bei der Getrennt- und Zusammenschreibung gut.



  • Bashar schrieb:

    Was willst du eigentlich ... geht dir die Reform zu weit oder nicht weit genug?

    Keins von beiden. Sie ist so wie sie aktuell ist akzeptabel, wenn auch nicht optimal.



  • Ich weiß auch nicht was das alles soll. OK, als die Reform kam, war ich schon aus der Schule raus. Und ich habe kein Problem die neue Schreibweise zu lesen (was doch erstmal wichtig ist) und schreiben tue ich so, wie ich es mal gelernt habe. Und die Schüler, mein Gott, wenn die zwei Fremdsprachen in der Schule lernen sollen, werden die doch auch noch ein paar neue Rechtschreibregeln gebacken bekommen oder? Und Grundschüler betrifft das doch eh nichts, die kennen doch nur die neuen Regeln.

    Was soll also der ganze Mist? Meiner Ansicht nach sind das alles Wichtigtuer... wollen den Leuten die was gegen die Reform haben nur in den A**** krieschen.





  • Ich finde die Reform nicht sonderlich gut, aber sie jetzt Rückgängig zu machen halte ich für einen großen Fehler - die Schulkinder wären vollkommen verwirrt, es müssten wieder Massen von eigetlich noch neuen Schulbüchern eingestampft und neu gedruckt werden (da profitiren der Verlage wieder von 🙄 )

    Außerdem, was soll denn da das Ausland denken? Die haben ja schon gekotzt als die Reform eingeführt worden ist und teilweise wurde an ausländischen Schulen der angebotene Deutschunterricht abgeschafft. Diesmal würde es das Ausland wohl entgültig aufgeben Deutsch zu unterrichten. 🙄

    Fazit:
    Es war genauso ein Fehler diese Reform einzuführen, wie es ein Fehler wäre sie jetzt wieder rückgängig zu machen.
    Eher schon ich mich mit den Gedanken anfreunden konsequent nachzubessern, d.h. z.B.
    - kein "dass" oder "daß" stattdessen
    - generell kein "ß" mehr
    - ü,ö,ä werden zu ue,oe, ae
    - keine Ausnahmereglungen für einzelne Wörter mehr
    usw.

    btw.: heisst es noch Physik oder schon Füsik? 😃



  • Ich finde die Rechtschreibreform gut und sie hat auf alle Fälle die Sprache logischer gemacht.
    Statt "aufwendig" schreibt man jetzt "aufwändig" (wg. Aufwand), statt "plazieren" wird "platzieren" geschrieben (Platz) usw.

    Mir ist es völlig unverständlich, wie man über solche sinnvollen Änderungen meckern kann. Naja, wir Deutschen meckern halt generell gerne. 👎
    Zu dem Vorhaben des Springer-Verlages und des Spiegels kann ich nur sagen, dass ich es für arrogante Mischung aus Machtdemonstration (wir sind so mächtig, wir können uns über bestehnde Normen hinwegsetzen) und Einschleimen beim Volk (die sich ja mehrheitlich gegen die neue Rechtschreibung aussprechen) halte.

    Aber ob die Leute jetzt ihre Rechtschreibfehler in der alten oder neuen Rechtschreibung machen, ist ja egal... :p



  • Ich finde die gesamte Diskussion einfach nur lächerlich.
    Diese Reform ist 6 Jahre alt und jetzt fängt man langsam an zu realisieren, dass die neue Rechtschreibung "nicht so optimal" ist, wie man dachte. Versuchen dort nur 'einige Leute an den Sitzen der SPD in der Regierung zu sägen'[1]? Um das Sommerloch zu überbrücken, oder ist dieses Land mit seinen 80 Millionen Einwohnern, die teilweise weder die alte noch die neue Rechtschreibung beherrschen, wirklich so langsam?

    Zwei Menschen haben es jetzt doch tatsächlich geschafft und festgestellt, dass die neue Rechtschreibung "nicht optimal" ist, und sich auf Grund der großen Leserzahl fast schon "verpflichtet"[2] fühlten, diesen "Unsinn" rückgängig zu machen.

    Ihr scheinheiligen Samariter! Sollen die Leute doch auf die Straße gehen, wenn sie etwas gegen diese Reform einzuwenden haben! Sie dürfen ja schließlich. Das Versammlungsrecht ist seit 1949 im Grundgesetz verankert, falls ihr es noch nicht mitbekommen habt...
    Mir kann diese Diskussion gestohlen bleiben. Das Thema hätte schon vor Jahren abgehandelt werden können und müssen.

    mfg

    [1]Link

    [...] Ahnen betonte gegenüber der Nachrichtenagentur ddp, sie fände den Antrag Schreiers "etwas merkwürdig", da das Gremium erst im Juni einstimmig festgelegt habe, dass die Neuregelung der Rechtschreibung im nächsten Jahr verbindlich werden soll....

    [2]Link

    [...] Aus Verantwortung für die nachfolgenden Generationen...



  • Eine Reform hätte viel zwingender durchgreifen müssen.
    z.B. empfinde ich, dass jedes e vor einem r wie ein ä gesprochen wird, und erst ein nachfolgendes h macht es zum 'richtigen' e, ohne dass das Wort dadurch 'länger' wird, wie es bei h eigentlich sein sollte.
    Eine solche Reform wäre direkt abgelehnt worden.
    Dass über jede halbherzige Reform früher oder später weitergemeckert wird, war doch klar.
    Ich halt's mit Günter Graß :p



  • Bitsy: Na, sprichst du denn auch Hochdeutsch 😉

    Ich bin absolut für die neue Rechtschreibreform. Ich habe sowieso schon vor der Reform so geschrieben, wie es jetzt richtig ist *g*.

    Die Regelungen mit ß und ss sind hervorragend und helfen beim Lesen ungemein, weil man sofort die Aussprache erkennt. Wenn ich dann allerdings sowas lese wie "Spass", muss ich fast kotzen, auch wenn manche Leute das so aussprechen mögen.

    Natürlich gibts auch ein paar Ausnahmen, aber im großen und ganzen ist die Reform super. Man braucht doch einfach nur die Schüler zu fragen... dass die, die vorher die alte Rechtschreibung gelernt haben, jetzt am meckern sind, ist doch klar... schließlich sind wir Deutschen Reformscheu und faul.



  • interpreter schrieb:

    Ich finde die Rechtschreibreform gut und sie hat auf alle Fälle die Sprache logischer gemacht.
    Statt "aufwendig" schreibt man jetzt "aufwändig" (wg. Aufwand), statt "plazieren" wird "platzieren" geschrieben (Platz) usw.

    ist aber nicht logischer...
    warum leitet man "aufwendig" nicht von "aufwenden" her? dann wird es weiterhin mit e geschrieben. "plazieren" wurde wegen seiner herkunft aus dem lateinischen mit z geschrieben. wer dann im zuge einer reform ankündigt, die herkunft der wörter stärker zu berücksichtigen, dann aber sowas neuregelt, der ist irgendwie nicht logisch.

    interpreter schrieb:

    Mir ist es völlig unverständlich, wie man über solche sinnvollen Änderungen meckern kann. Naja, wir Deutschen meckern halt generell gerne.

    darüber kann man meckern, wenn man es nicht für sinnvoll hält. und inkonsequent ist die reform obendrein. die spanier habens richtig gemacht, die haben wirklich alle fremdwörter mit ph integriert, da wird kein einziges wort mehr mit ph geschieben- und was kriegen wir hier in deutschland? den gummiparagraphen "wenn das wort gebräuchlich ist, wirds mit f geschrieben, wenn nicht, immer noch mit ph". perfekt. klasse.

    interpreter schrieb:

    Zu dem Vorhaben des Springer-Verlages und des Spiegels kann ich nur sagen, dass ich es für arrogante Mischung aus Machtdemonstration (wir sind so mächtig, wir können uns über bestehnde Normen hinwegsetzen) und Einschleimen beim Volk (die sich ja mehrheitlich gegen die neue Rechtschreibung aussprechen) halte.

    mal davon abgesehen, daß ich es begrüße, wieder in alter schreibung erstellte zeitschriften zu lesen: die normung der rechtschreibung ist sowieso nur für beamte und schüler verbindlich, alle anderen können eh schreiben, wie sie lustig sind.

    interpreter schrieb:

    Aber ob die Leute jetzt ihre Rechtschreibfehler in der alten oder neuen Rechtschreibung machen, ist ja egal... :p

    wie bitte? das war doch DAS argument für die reform: "alles wird viel einfacher, viel logischer, viel besser- weniger fehler werden die folge sein" ich sehe aber bis jetzt nur eine ekelhafte beliebigkeit, die darin gipfelt, sogar innerhalb von sätzen zwischen alt und neu zu wechseln. und was mich noch aufregt, ist der generelle drang zu aus einander zu schreiben. aber weniger fehler- seh ich nicht.


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