Erfahrungsberichte zu Slackware



  • Fröhlichen Sonntag,

    mich würden mal Eure Erfahrungsberichte zu Slackware interessieren. Auf mich macht diese Distribution zur Zeit einen sehr guten Eindruck, allerdings konnte ich noch nirgends gute Erfahrungsberichte dazu finden(auch nicht in dem FAQ-Eintrag).

    Wie funktioniert eigentlich das Paketmanagement? Sind das wirklich einfache .tgz Files? Kann es trotzdem Abhängigkeiten auflösen?

    Dank an alle!



  • Debian User schrieb:

    Wie funktioniert eigentlich das Paketmanagement?

    http://www.slackware.com/faq/do_faq.php?faq=distro#3

    Mir gefällt's ganz gut für ein Linux.



  • Ich persönlich konnte Slackware nicht sonderlich leiden, das Paketmanagement war zu ruppig und die Struktur der init-skripte zu konfus. Da konnte sich jemand nicht zwischen SysV und BSD entscheiden. 😉

    Das letzte Slackware, das ich benutzt habe, war 9.1, und das war ziemlich...naja, ich sag mal, ein Unix von der alten Schule. Von der uralten Schule. Wenn es dir nichts ausmacht, selbst in den Systemskripten rumzuschreiben und alles von Hand zu machen, du aber zu faul bist, LFS zu benutzen, dann könnte Slackware was für dich sein. Ansonsten - als Anwenderlinux ist es m.E. ziemlich unbrauchbar - ich erinner mich zum Beispiel dran, dass die Menüeinträge im KDE-Paket enthalten waren, was dazu führte, dass du auf jeden Fall Verknüpfungen für alle Pakete der Distribution hast, weswegen im Zweifel nur jeder dritte Eintrag überhaupt funktionierte. Sonderlich ergonomisch war das nun nicht...

    Wenn du meine Meinung hören willst: Bleib bei Debian.



  • Ich benutze ebenfalls Slackware und es gefällt mir sehr gut. Da ich eine generelle Abneigung gegen Source-basierte Linux-Systeme habe, aber gerne viel selber in der Hand habe (und mich nicht durch irgendwelche GUIs klicken will), ist Slackware genau richtig für mich. Das Paketsystem ist sehr einfach gehalten und man kann sehr leicht upgraden. Mein heutiges Upgrade hat nicht mal 20min gedauert (man muss seinen Rechner - wie bei Debian - nicht mal neustarten). Darüber hinaus gibt es noch slapt-get, was du dir gerade als Debian-Jünger auf jeden Fall mal zu Gemüte führen solltest, wenn du dich mit Slack beschäftigst.



  • Ich hab so ziemlich überall Debian laufen, und nach nem update musste ich nur dann neu starten, wenn ich nen neuen Kernel eingespielt habe. Naja - eigentlich musste ich es dann auch nicht, aber es machte irgendwo Sinn, den neuen Kernel dann auch zu booten... 😉 Ähnliches gilt für die GUI-Klickerei, meine Config-Files bau ich von Hand.

    Was mir am Inneren Aufbau Slackwares vor allem missfallen hat, war der unstrukturierte Aufbau der Systemskripte. Ich bin der Meinung, dass man die Konfiguration nach Möglichkeit vom konfigurierten Code trennen sollte, um den Überblick behalten zu können, Slackware ist da völlig anderer Ansicht und erwartet, dass man, um das Systemverhalten zu ändern, selbst an den Skripten Hand anlegt. Ich hatte damals ernsthafte Probleme, rauszufinden, wo ich was einstellen konnte. Dazu kam, dass die Init-Skripte sich teilweise gegenseitig aufriefen und es ziemlich schwierig war, herauszufinden, was eigentlich in welchem Runlevel gestartet wurde - was den Sinn des SysV-Init irgendwie negierte... Ähnliche Effekte hatte ich mit dem Paketsystem, insbesondere mit den Distributionspaketen. Das Dateisystem war ziemlich unordentlich - es gab vier oder fünf unterschiedliche etc-verzeichnisse (/etc, /usr/etc/, /usr/local/etc, /opt/etc, und ich glaub, da war noch irgendwo eins), in denen man seine Konfigs nie wieder gefunden hat, und auch die Abgrenzung der Paketinhalte war teilweise recht merkwürdig - das mit dem KDE-Menü habe ich ja schon beschrieben.

    Naja, ich schätze, im Endeffekt ist es Geschmackssache, aber Slackware wirkte auf mich, als sei es mit einer sehr heißen Nadel zusammengestrickt worden. Allerdings ist das ja auch schon wieder ne Weile her, vielleicht ist Slackware 10 da umgänglicher.



  • init ist IMHO eh so eine Sache. Gerade dort könnte man mal ein paar gute Ideen brauchen.



  • Hmm, Slackware war mein erstes Linux. Das war noch auf nem 386er... 🙂
    Na ja, ich war damals ganz froh, ein funktionierendes Linux zu haben. Wie Slackware heute ist, kann ich nicht genau sagen, aber damals war es sehr genügsam, was die Hardware anbelangt: Der Installer war eine Sammlung von mehreren Shellscrips (trotzdem ganz komfortabel). Wenn du aber Wert darauf legst, in deinen Konfigurationsdateien alles einstellen zu können, nimm lieber Debian oder Gentoo.



  • Steven schrieb:

    Hmm, Slackware war mein erstes Linux.

    Meins auch. 🙂

    Aber wirklich benutzt hab ich das nicht, das erste GNU/ Linux mit dem ich auch was gemacht habe war ein SuSE.


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