asiatische Sprache lernen?



  • Der koreanische Schriftsatz nennt sich Hangul. Er ist zwar ebenfalls eine Silbenschrift. Jedoch besteht ein Buchstabe/eine Silbe aus mehreren Buchstabenteilen, die jeweils Vokalen und Konsonanten des römischen Zeichensatzes entsprechen dürften (Details). Das Wort Hangul deutet daraufhin, daß die Schrift leicht zuerlernen ist. (eine Übersetzung des Wortes ist mir z.Zt. entfallen). Chinesische Schriftzeichen werden in Korea AFAIR nur noch für Eigennamen verwendet.

    Im Japanischen kannst Du zwar alles in der Silbenschrift (Hiragana/Katakana) schreiben. Doch da es keine Leerzeichen gibt, erschwert dies bei längeren Texten das lesen. Man wird also nicht darum herumkommen, die Kaligraphie-Zeichen (Kanji) zulernen, wenn man sich intensiver mit der Materie beschäftigen möchte. Zum Vergleich: Japanische Zeitungen verwenden einen "standardisierten" Kaligraphie-Schiftsatz von ca. 3000 Kanjis.

    Da man eine Sprache nicht lernen/erlernen kann, wenn man sie nicht verwendet, würde ich Dir eher zum Japanischen raten, da dabei die Chance größer ist, z.B. durch besagte Animes auch hierzulande mit dieser Sprache in Berührung zukommen .


  • Mod

    Blue-Tiger schrieb:

    Hat jemand mit euch Erfahrung mit fernoestlichen Sprachen bzw. spricht vielleicht sogar mehrere? Was fuer Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

    Ohne muttersprachlichen Lehrer geht meiner Meinung nach nicht so viel. Oder Sprachaufenthalt.

    Einfacher als bei uns ist generell die Grammatik. Keine Wortveränderungen durch Zeiten, Stellung im Satz, Geschlecht, usw. Das ist wirklich nett gemacht.

    Schwierig ist jeweils die Schrift, aber das sieht man ja offensichtlich. 😉

    Unangenehm auch die Wortassoziationen - viele Eigenschaftswörter sind zusammengesetzt, so Dinge wie "heißes Herz" - das bedeutet dann aufbrausend. Wenn man also die beiden Wörter "heiß" und "Herz" kennt, kann man den Begriff auf deutsch noch nicht zwangsläufig erkennen. Man muß hier etwas über die Kultur wissen, um die Bedeutung abzuleiten. Oder man muß auch die Wortkombinationen extra auswendig lernen. Oder es gibt so Schweinereien mit den Gattungsbegriffen, d.h. zwei Bier sind dann "zwei <Gattungsbegriff Glas/Gefäß> Bier", zwei Teller sind dann "zwei <Gattungsbegriff flacher Gegenstand> Teller". Und es gibt eine Unzahl an Gattungsbegriffen, die sehr verwirrend (nach unserer Logik) zusammengefasst sind (welche Wörter also zur gleichen Gattung zählen).

    Aber weswegen ich für einen Muttersprachler als Lehrer plädiere: die Aussprache (japanisch ist meines Wissens nicht ganz so kritisch, aber chinesisch ist hier extrem) ist für uns schwer lernbar. Die Silben richtig auszusprechen - im chinesischen gibt's für jede Silbe 5 verschiedene Aussprachearten. Da habe ich ein blindes Gehör dafür, ich höre zwischen den á und à und a und a_ usw keinen so großen Unterschied, aber sobald man was sagt, hört jeder andere diesen Unterschied durchaus... d.h. ein Akzent kann das WORT verändern. Andere Aussprache - anderes Wort. Das ist aus einem Buch oder einem Sprachkurs von CD heraus wohl kaum erlernbar. Wie gesagt, japanisch ist in dieser Hinsicht unkritischer. Kantonesisch und Mandarin sind hier die Herausforderungen.



  • Bei den asiatischen Sprachen ist es auch schwierig einen VHS-Kurs zubelegen. Eine Bekannte hatte das Problem, daß viele Leute nach dem Einsteiger-Kurs aufgegeben haben und deshalb nie Leute für einen weiterführenden Kurs zusammengekommen sind.
    Es kann jedoch sein, daß sich daran (u.a. wegen Manga-Boom), was geändert hat.

    Nochwas zu Kanjis:
    Im Japanischen kann man fast alle Kanjis auf mehrer Art aussprechen/lesen. Wie sie gelesen werden ist abhängig mit welchen Kanjis sie zusammenstehen. Also muß man das Wort kennen, um die Kanjis lesen zukönnen.

    @Marc++us
    Hasen gehörten z.B. zum Gattungsbegriff der Vögel. Das hat seine Ursprünge im Buddhismus, welcher das Essen von Tieren verbot (Ein Schelm, der an einen anderen Thread denkt ;)). Ausgenommen waren Vögel und da man auch Hasen essen wollte, hat man sie einfach zu den Vögeln gezählt. Diese Regel ist jedoch veraltet, so daß sie nur noch selten und wenn überhaupt nur von älteren Menschen angewandt wird.
    Hinzukommt auch noch, daß je nach Gattungsbegriff das Zahlwort umgeformt werden muß.



  • thx fuer die Informationen 🙂

    Ich hatte eigentlich vor, das Ganze als Zweitstudium an der Uni zu belegen. Wenn das aber wirklich derart viel schwieriger als "Englisch in der Schule" ist...

    Jedenfalls thx fuer die Infos (-:


  • Mod

    Zum Thema Essen: ein Frosch heißt auf einer chinesischen Speisekarte "Feldhuhn" und hat auch den Wortstamm von Geflügel... böse Falle. 😉



  • Blue-Tiger schrieb:

    thx fuer die Informationen 🙂

    Ich hatte eigentlich vor, das Ganze als Zweitstudium an der Uni zu belegen. Wenn das aber wirklich derart viel schwieriger als "Englisch in der Schule" ist...

    Ich weiss zwar nicht genau wie das Studium abläuft, aber es wird ja so sein vom Schweirigkeitsgrad, dass man es auch als nicht Muttersprachler schafft.

    @Marc++us
    och, Frosch soll doch eh nach Huhn schmecken, im besten Fall fällt dir der Fehler also gar nicht auf 😉



  • Hier ist eine Einführung in Chinesisch mit wav-dateien und pinyin incl. Betonung (1 is the flat tone , 2 the rising tone , 3 the falling-rising tone , 4 the falling tone , and nothing for the light or no tone)

    http://www.languagecourse.net/online-sprachkurs/out.php3?site=1062254752

    Welche kostengünstigen effizienten Methoden verwendet ihr, um Chinesisch online oder offline zu lernen?


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Welche kostengünstigen effizienten Methoden verwendet ihr, um Chinesisch online oder offline zu lernen?

    Chinesische Freundin. Nein, nur'n Scherz. Ist nicht kostengünstig. 🤡

    Ich höre sehr oft die Pimsleur-Kurse... kann man ganz gut nebenher machen.

    Aber trotzdem, ich glaube ohne 4-8 Wochen Intensivkurs in China bringt's nicht viel... die Aussprache, die Aussprache, das ist ein echtes Problem bis man es hinbekommt.

    Nächsten Donnerstag geht's dann wieder los. 🙂



  • Da europaeische Sprachen an und fuer sich alle recht aehnlich sind

    einer aus meinem bekanntenkreis kann deutsch( 🤡 ),englisch,französich,italienisch, und einige andere europäischens prachen, an Ungarisch beist er sich aber die Zähne aus, weil es so verdammt anders ist als das was man sonst so in Europa spricht.



  • Ungarisch ähnelt angeblich dem Finnischen sehr stark, hier an der Hauptuni gibt es daher auch eine Studienrichtung "Finno-Ugristik". Hören natürlich weder die Finnen noch die Ungaren gerne. 😉



  • Hi,

    ungarisch gehört doch ebenfalls zu den germanischen Sprachen, gell?

    MfG Eisflamme



  • Mis2com schrieb:

    ungarisch gehört doch ebenfalls zu den germanischen Sprachen, gell?

    Hm, wäre mir eigentlich neu, aber ich bin auch kein Sprachwissenschaftler. Am besten mal googeln oder Wikipedia fragen.



  • Hi,

    wikipedia scheint sich auch nicht ganz einig zu sein:

    Sprachverwandtschaft

    Zusammen mit den Chanten (früher auch Ostjaken, 12.000 in Russland) und Mansen (früher auch Wogulen, 4.000 in Russland), zwei östlich des Ural lebenden Völkern, bilden die Ungarn (rund 15.000.000 weltweit) die ugrische Untergruppe. Die finno-ugrischen Sprachen wiederum bilden zusammen mit der kleinen Gruppe der Nenzensprachen die uralische Sprachfamilie.
    [bearbeiten]

    Geschichte

    Auf der Suche nach den Ursprüngen des Ungarischen gab es unterschiedliche Herleitungsversuche. So wurde versucht, Ungarisch der türkischen Sprachgruppe zuzuordnen. Dieser Sprachgruppe gehören neben dem Türkischen auch Sprachen Zentralasiens wie Kasachisch, Turkmenisch oder Kirgisisch an.

    Die Europäer hielten die Ungarn beim ersten Kontakt für einen mit den Türken verwandten Volkstamm. Der Name "Ungar" selbst ist verwandt mit der Bezeichnung, die ihnen die Slawen zuerst gaben "Onogur" bedeutet "Zehn Stämme". Die Diskrepanz zur Selbstbezeichnung der Ungarn ("magyar") sticht ins Auge.

    Die Theorie der Verwandtschaft zu den Türken erhielt vor allem dadurch Nahrung, weil die Turksprachen ebenfalls agglutinierende Sprachen und vokalharmonisch aufgebaut sind.

    Von dieser Theorie hat man jedoch ebenso Abstand genommen wie von der Idee, Ungarisch könne ein entfernter Verwandter des Japanischen sein, da eine Reihe kurzer Wörter für allgemeine Landschaftsbezeichnungen auffällige Ähnlichkeiten in beiden Sprachen aufwiesen.

    Unter den Ungarn selbst hielt sich etwa seit dem 12. Jahrhundert die Legende (Hunor und Magor), man stamme von den Hunnen ab, was aber nicht der Fall ist. Der Name "Attila" ist bis zum heutigen Tag ein recht beliebter männlicher Vorname in Ungarn. Attila ist allerdings gotisch und bedeutet soviel wie "Väterchen" Auf diese irrtümliche Verbindung mit den Hunnen geht auch die in zahlreichen europäischen Sprachen übliche Schreibung des Landesnamens mit "H-" zurück, vgl. deutsch (veraltet) Hungarn, französisch Hongrie, englisch Hungary.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Ungarische_Sprache

    MfG Eisflamme



  • Naja, Hinweise die für Deine These sprechen finden sich darin so weit ich das gesehen habe keine, oder?



  • Warum heißt im chinesischen Papa und Mama (fast) wie bei uns? Wo kommt das her?

    Was sind Pimsleur-Kurse?


  • Mod

    .. schrieb:

    Warum heißt im chinesischen Papa und Mama (fast) wie bei uns? Wo kommt das her?

    In Thai auch... hat mich auch schon gewundert. Ähnelt sich in vielen Sprachen über die ganze Welt hindurch. Ein Rest einer gemeinsamen Ursprache? Keine Ahnung.

    .. schrieb:

    Was sind Pimsleur-Kurse?

    z.B.

    für "chinesisch" (Mandarin)

    http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/0671790331/marcbackccecke

    für kantonesisch

    http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/0743500164/marcbackccecke

    Hab's mir nach mp3 konvertiert und auf mein Handy aufgespielt, sehr praktisch für zwischendurch & unterwegs. Kann schon "sju ze nei nek m nek seh teng jingman a" sagen. _



  • Was benötigt man für die Ecke in Schanghai?


  • Mod

    .. schrieb:

    Was benötigt man für die Ecke in Schanghai?

    Mandarin für Peking, Shanghai, Taiwan [,Singapore, Malaysia] = offizielle Amtssprache

    Kantonesisch für Hongkong, Kanton (=Guangdong), also eher den Süden. Ist zwar "nur" ein lokaler Dialekt, aber sprechen glaube ich knapp 200 Mio Leute. :o



  • .. schrieb:

    Warum heißt im chinesischen Papa und Mama (fast) wie bei uns? Wo kommt das her?

    Könnte auch daran liegen dass solche Worte natürlich kleinkindtauglich sein müssen und sowohl "Papa" als auch "Mama", als auch "Oma" oder "Nonna" sind ziemlich einfache Worte.



  • Nonna? Welche Bedeutung hat das Wort in welchern Sprachen?


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