Ausbildung Fachinformatiker
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Im Prinzip ist es doch völlig egal wie der Beruf heißt. Bei uns in der Klasse hieß jeder Fachinformatiker, aber jeder hat etwas anderes gemacht. 99% der Leute verstehen eh nur das man "was mit Computern" macht.
Und hinsichtlich der Ausbildung muss man sich auch mal vor Augen führen das es den Beruf ja erst seit ein paar Jahren überhaubt gibt. Wenn ihr euch mal Prüfungen von 99/00 anschaut werdet ihr sehen, das sich seitem einiges verbessert hat. Damals sind die FIs noch vor Gericht gegangen und haben gegen die Prüfungen geklagt.
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asdrubael schrieb:
Und hinsichtlich der Ausbildung muss man sich auch mal vor Augen führen das es den Beruf ja erst seit ein paar Jahren überhaubt gibt.
damals gab es den lehrberuf des programmierers. der ist so richtig eingegangen. er wurde aufgegeben und aus der liste gestrichen. auch damals lag es nicht am fehlenden bedarf, sondern daran, daß der beruf programmierer alten vorstellungen verhaftet war. der bedarf ist geblieben, man hat den fiae aufgemacht. aber die selben funktionen, die damals den programmierer blockiert haben, tun's heute mit dem fiae.
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volkard schrieb:
asdrubael schrieb:
Und hinsichtlich der Ausbildung muss man sich auch mal vor Augen führen das es den Beruf ja erst seit ein paar Jahren überhaubt gibt.
damals gab es den lehrberuf des programmierers. der ist so richtig eingegangen. er wurde aufgegeben und aus der liste gestrichen. auch damals lag es nicht am fehlenden bedarf, sondern daran, daß der beruf programmierer alten vorstellungen verhaftet war. der bedarf ist geblieben, man hat den fiae aufgemacht. aber die selben funktionen, die damals den programmierer blockiert haben, tun's heute mit dem fiae.
Es gab einen Lehrberuf "Programmierer"? Das hör ich jetzt aber zum aller ersten Mal. AFAIK gab es früher überhaupt keinen Lehrberuf für sowas sondern Studium und fertig. Ich kenne nur noch den alten Datenverarbeitungskaumann und das war wirklich etwas anderes.
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space schrieb:
Taaag.
Habe mir nicht alles durchgelesen...
Dann wuerde ich das mal tun...
Also liebe Fachinformatiker. Streicht dieses "informatiker" aus eurer Berufsbezeichnung...
Ach, das hoert sich aber nicht nach jemandem an, der die Existenzberechtigung
der einzelnen Berufssparten tolleriert.Damals sind die FIs noch vor Gericht gegangen und haben gegen die Prüfungen geklagt.
Und das wird immernoch getan! Uns wurde schon zur Zwischenpruefung geraten, uns
schonmal nach einem guten Anwalt umzusehen, falls wir aufgrund unqualifizierter
Fragen durchfallen und diese gibt es immer wieder.mfg
v R
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virtuell Realisticer schrieb:
Und das wird immernoch getan! Uns wurde schon zur Zwischenpruefung geraten, uns
schonmal nach einem guten Anwalt umzusehen, falls wir aufgrund unqualifizierter
Fragen durchfallen und diese gibt es immer wieder.Jepp, kann ich bestätigen. So eine Kandidatin hatte ich in meiner Parallelklasse. Allerdings hat sie (wie auch schon manch anderer) wegen ihrer schlechten Bewertung für ihre Projektarbeit geklagt und sie hat gewonnen. (In wiefern die Bewertung jetzt gerechtfertigt war oder nich, kann ich nicht sagen.)
Generell kann ich aber sagen, das die Abschlußprüfung aber auch rein gar nichts über den Kenntnisstand des Prüflings aussagt. Die Projektarbeit an sich ist ja vielleicht ganz nett gedacht, gibt aber ebenfalls aus der Dokumentation heraus (das ist der relevante Teil der Projektarbeit), kaum Aufschluß darüber was der Prüfling wirklich leisten kann. Das hab ich bei meiner Befragung nach der Präsentation festegstellt. Da kamen 2 kurze Fragen warum ich in meinem Projekt denn einen vector benutzt hätte und was ien Template ist, und das wars danns chon. Der Rest war dann allgemeiner Kram wie UML oder wie denn die Ergonomie-Richtlinien aussehen die ich erwähnt habe.
Ich kann vR nur zustimmen wenn er sagt, wenn man sich zu Hause selbst nicht weiterbildet, dann kann man den Job gleich an den Nagel hängen, weil sich die Chancen dann einfach zu stark verschlechtern.
Wenn ich könnte würde ich auch gerne noch eine FH besuchen, aber das erlaubt mir meine Situation zZ leider überhaupt nicht.
Aber ich hoffe das ich das ändern kann.
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asdrubael schrieb:
Auf die IHK zu schimpfen ist immer einfach, aber man sollte sich lieber drauf konzentrieren was zu lernen statt zu meckern warum "die" einem nix anständiges beibringen.
Stimmt nicht ich hab in meiner Abschlusspruefung den Hylafaxserver behandelt und meine Arbeit haben die schlicht nicht verstanden. Ich hab sie aber einem befreundeten Fachinformatiker gegeben der auch noch nie was mit hylafax zu tun hatte und der konnte ohne Probleme einen Faxserver nach meinem Muster aufsetzen also so schlecht kanns nicht gewesen sein. bei der Pruefung sind ihnen dann nicht mal vernuenftige Fragen eingefallen und sie haben behauptet ich wuerde suserechte verletzen wenn ich den capi4hylafax(bin mir nicht mehr sicher obs wirklich der war)von der SuSE seite als source lade und auf einem Debian installiere damit mach ich mich strafbar. auserdem kamm die Ansage das das www in einer Domain der Dienstaname is ich konnte den kerle auch nicht vom gegeteil ueberzeugen und sowas prueft mich dann ganz toll.
MFG eiskalt
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@eiskaltfaul:
Wo ist dein Problem, wenn die Prüfer nicht verstehen was du da machst? Das ist für dich nur von Vorteil, weil sie dir dann nur Grundlagen abfragen können. Für alle die immer noch glauben die Prüfer würden das hauptberuflich machen und dafür bezahlt werden:Prüfungsausschuss
Jede IHK beruft für die verschiedenen Berufe Prüfungsausschüsse. Die müssen nach dem Bundesbildungsgesetz BBiG zu gleichen Teilen aus Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern sowie mindestens einem Lehrer bestehen. Die Mitgliedschaft in einem Prüfungsausschuss ist ein Ehrenamt, das zur Verschwiegenheit verpflichtet. Mitglied kann nur werden, wer nachweislich Fachmann ist.
Die Prüfungsausschüsse korrigieren die schriftlichen Prüfungsaufgaben, führen mündliche Ergänzungsprüfungen durch, genehmigen Anträge für Projektarbeiten, bewerten die Projektarbeit und benoten Präsentation und Fachgespräch.
Die Prüfungsausschüsse prüfen nach der Prüfungsordnung ihrer IHK und den gesetzlichen Vorgaben für den betreffenden Beruf. Sie tragen die alleinige Verantwortung für jede Benotung und fällen ihre Entscheidung ausschließlich nach eigenem Ermessen. Benotungsentscheidungen sind rechtlich grundsätzlich unanfechtbar. Ausnahmen hiervon sind nur bei Formfehlern oder Verletzung allgemeiner Rechtsgüter denkbar.
Das man für ein Ehrenamt nicht immer die Fachmänner kriegt die man gern hätte, dürfte klar sein.
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Hallo,
asdrubael schrieb:
Das man für ein Ehrenamt nicht immer die Fachmänner kriegt die man gern hätte, dürfte klar sein.
mag sein, aber das fördert ja nun nicht gerade das Ansehen der Fachinformatiker. Ein entscheidender Schritt wäre in meinen Augen, die Ergebnisse der Berufsschule mit einfließen zu lassen, weil man da zumindest hauptberuflicher Lehrer hat, die einen bewerten und über einen längeren Zeitraum beurteilt wird.
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EdiRitter schrieb:
Was ich noch blöd finde: Von einem Studenten kann man ruhig erwarten, dass er sich mit einem Thema auseinandersetzt und sich viele Sachen selbst beibringt. Aber doch nicht von einem Auszubildenden. Heisst ja auch 'Ausbilden', d.h. ihm etwas beibringen.
Vielleicht liegt das Problem aber auch eher in der anderen Richtung. Auszubildender ist so ein blödes Wort, das klingt so passiv. Man setzt sich da hin und dann *wird man* ausgebildet. Besser wäre es ein aktiveres Wort dafür zu verwenden, weil es den Sinn besser trägt. Ich glaube bei dm heißen die Azubis Lernlinge oder so ähnlich. Damit meine ich jetzt nicht nur die Verkäufer... dm hat auch Software-Entwicklung.
Wenn FIs nachher selbständig arbeiten können sollen, dann müssen sie das auch lernen und üben. Und dazu gehört nunmal auch sich selbst Kenntnisse anzueignen. Daß man sie damit ganz alleine läßt ist natürlich ganz schlecht. Aber ich denke nicht, daß man ihnen alles vorkauen sollte.
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Also ich fühle mich glatt gezwungen, da auch mal meinen Kaffee auf den Hosen zu verteilen..
Ich bin nunmehr seit 2 Jahren, und (morgen) 4 Monaten geprüfter Fachinformatiker. Glücklicherweise wurde ich in meinem Ausbildungsbetrieb übernommen. Sämtliche FI's, die ich kenne und nicht in meiner Anstalt gearbeitet haben, sind zeitweise oder immernoch arbeitslos gewesen.
Der Beruf FI ist die Eierlegende Wollmilchsau. Man soll in 3 Jahren nur das technische Verständnis erlangen, sich sämtliche benötigten Dinge selbst beizubringen.
Es wird einfach davon ausgegangen, dass es heutzutage wichtiger ist, sich Dinge aneignen zu können wenn man sie braucht, als Dinge auswendig zu lernen, die morgen eh überholt sind.Trotzdem war der Beru einfach eine Sturzgeburt und viele Dinge arg unüberlegt.
Beispielsweise gibt es deutschlandweit (Bayern ist hier die Ausnahme) die gleiche Prüfung. trotzdem darf jede Berufsschule quasi lehren, was sie will.allein dies bedingt, dass viele Fachinformatiker durchfallen, da sie die entsprechenden Themen zu den Prüfungsfragen nie gelernt hatten.
"Ach, das war Thema in der Zwischenprüfung?" war der Kommentar meines Sozialkundelehrers zu einer 20%-Frage in der Zwischenprüfung als wir ihm davon erzählen. Wir lernten trotzdfem weiterhin fröhlich, welche Frau welches Bundespräsitenten welche sozialen Aktivitäten durchmachte und wie ihr Hund hieß.
In Wirtschaftskunde hatten wir am Tag nach der Zwischenprüfung mit einem Thema angefangen, welches in der Zwischenprüfung gefragt wurde.Berufsschulen scheinen allgemein ein Abstellgleis für Lehrer zu sein, die nicht kompetent sind - und wenn doch, dann werden diese doch einfach mit der Begründung abgeschoben, dass ihnen des "Feindbild Schüler" fehlt.
Wirkliche Chancen in diesem Beruf hat man eigentlich nur, wenn man Selbständigkeit an den Tag legt und das, was man benötigt selber lernt.
Man muss sich verkaufen können.Zum Glück ist dies auch Teil der Ausbildung. Ich hab in den 3 Jahren mindestens 30 Vorträge halten müssen, also so (grob) alle 4 Wochen einen.
Im Endeffekt ist dieses Produkt des Aktionismus dem ähnlich, was jetzt Hartz 4 ist : Gut gemeint, aber schlecht durchdacht.
Aaaber es hat sich doch schon einiges geändert. Immerhin lernen die jetzigen Lehrgänge in meiner "Firma" nicht mehr 8 Monate lang COBOL, sondern sogar schon 3 Wochen Java und 2 Wochen PHP - ich muss mir das jetzt alles selber beibiegen..
Soo. klingt ziemlich ernüchternd, aber ist eigentlich nicht sooo schlimm, wenn man die Ausbildung im richtigen Betrieb macht. Die Berufsschulen.. naja, der Sport soll wohl ganz entspannend sein, aber mangels Lehrern hatten wir diesen nie...
cYa
DjR
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CarstenJ schrieb:
asdrubael schrieb:
Das man für ein Ehrenamt nicht immer die Fachmänner kriegt die man gern hätte, dürfte klar sein.
mag sein, aber das fördert ja nun nicht gerade das Ansehen der Fachinformatiker. Ein entscheidender Schritt wäre in meinen Augen, die Ergebnisse der Berufsschule mit einfließen zu lassen, weil man da zumindest hauptberuflicher Lehrer hat, die einen bewerten und über einen längeren Zeitraum beurteilt wird.
Stimmt das die Berufsschule nach 3 Jahren ein Zeugnis ausstellt, das niemanden ernsthaft interessiert ist wirklich absolut dämlich. Dito die Zwischenprüfung. Im Prinzip kann man 2,5 Jahre nur schlechte Leistungen bringen, dann auf die AP büffeln und gut abschneiden. Die IHK scheint sich da aber um´s verrecken nicht "reinreden" lassen zu wollen, unser Lehrer hat damals erzählt die hätten ihm gesagt er darf bei der AP zugucken und sonst nichts.
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nein das ist nicht gut ein Pruefer der mit seinem Halbwissen auftaucht und dann auch noch darauf besteht das er es besser weiss als ich kann einem alles versauen der kerl is immerhin der Pruefer und sitzt am laengeren hebel. Ich musste leider feststellen das manche DAUs sich einfach nicht von dem abbringen lassen was in der Computerbild steht.
MFG eiskalt