Zukunft der Softwareentwicklung in D?



  • Warum immer China? Der Osten ist näher als man denkt. In Russland gibt es auch gute Programmierer oder Polen, Türkei, Bulgarien, ehem. Jugoslavien...

    Die Leute dort sind sicher nicht dümmer als ein deutscher Programmierer. Das wissen auch die Chefs.



  • dümmer wohl nicht, aber schlechter ausgebildet möchte man doch fast meinen.



  • Wenn die Firma kein Geld hat, Programmierer im Inland zu bezahlen, sollten die uebrigen Angestellten sich ueberlegen, ob sie sich schonmal nach ner anderen Stelle umsehen ...

    Ich war auch mal in so einer Firma, und die ist pleite gegangen.

    Outsourcing bringt nix, kann im Endeffekt sogar teurer sein.

    Eine Projektleitung und Qualitaetssicherung uebrigens, die nicht selber schonmal groessere Geschichten programmiert hat, ist fuer sowas ungeeignet. Auch sollte man genug Leute dafuer bereitstellen, die die Codemengen, die aus der Outsourcing-Filiale kommen noch ueberwachen koennen. Sonst koennen die nur noch mit den Schultern zucken ... man sollte naemlich bedenken, wenn man viele billige Programmierer hat, dass die auch entsprechend viel Output erzeugen.

    Will man Outsourcing wirklich machen, sollte man das von spezialisierten Firmen erledigen lassen (die entsprechende Erfolge vorweisen koennen!) und sich nicht selbst daran versuchen, das kann boese ins Auge gehen!!

    Viel Spass schonmal bei der Firmenpleite!! 😃 😉



  • dümmer wohl nicht, aber schlechter ausgebildet möchte man doch fast meinen.

    Das wag ich zu bezweifeln.



  • dreaddy schrieb:

    dümmer wohl nicht, aber schlechter ausgebildet möchte man doch fast meinen.

    Die besten Programmierer kommen nicht aus Deutschland. Wir denken nur das wir gut sind (siehe TGGC):



  • Hm... Es geht langsam total bergab...

    Gerard schrieb:

    außerdem ist bei so ein auslands geschäft die qualität auch ein großes problem

    Schon. Seltsam wenn man Firmen aus dem Osten ein Projekt übergibt, statt den hauseigenen Programmierern, die die Ansprüche der Firma besser kennen sollten.



  • kartoffelsack schrieb:

    dümmer wohl nicht, aber schlechter ausgebildet möchte man doch fast meinen.

    Das wag ich zu bezweifeln.

    nunja, in einigen der genannten länder gibts ja oft nichtmal rechner an den unis (oder zumindest in ausreichender zahl), von privatrechnern erst gar nicht zu reden...



  • Der Osten ist näher als man denkt. In Russland gibt es auch gute Programmierer ..

    .. aber schlechter ausgebildet möchte man doch fast meinen.

    Ich weiss, dass es in Rumänien sehr gute Programmierer gibt.
    Natürlich ist es für eine deutsche Firma verlockend, Aufträge dort zu vergeben.
    Ein guter Monatsverdienst beträgt dort ~ 200 - 250 Euro.

    Aber ich sehe die Sprachbarriere als ein sehr großes Problem an. Deutsch zu lernen ist für die meisten Osteuropäer problematisch. Englisch / Französisch eher weniger.

    Solange man sich nicht sinnvoll verständigen kann, werden auch keine Aufträge nach Osteuropa gehen, evtl. nur kleine Projekte. Im Moment kann man sich nicht sicher sein, ob die Software den Anforderungen wirklich entspricht.

    Der Trend geht (wie in den meisten Branchen) schon dahin, billig im Ausland zu produzieren, aber die Informatiker sind nicht so akut bedroht wie die Mitarbeiter bei den Automobilherstellern.



  • Ach, das wird sich bald sicherlich ändern. Ich hab bei mir an der Uni schon mit einigen gesprochen - aus Bosnien, Mazedonien, Weißrussland, Russland und der Ukraine - und alle machen das Selbe.
    Irgendwann mal Deutsch gelernt (die ausm Balkan üblicherweise während sie als Kriegsflüchtlinge in Deutschland waren), studieren sie jetzt in Deutschland (perfektionieren so nebenbei ihre Deutschkenntnisse und erwerben Englischkenntnisse), und absovlieren eben ein "kostenloses" deutsches Studium. So ausgestattet hat keiner vor, hier zu bleiben. Zumindest auf meine Frage wollten alle wieder "nach Hause", weil sie dort dann eben mit ihrer guten Ausbildung sehr, sehr gefragt sind.
    Ach ja, studieren alle IT-Sachen wie Informatik und Computerlinguistik 🙂



  • Das die gut wild Code drauflos tippen können is klar, das lernt man auch quasi von Selbst wenn man ein paar Jahre Praxis hat und man sich dahiner hängt.
    Fraglich ist nur ob sie auch das Andere im Bereich Softwareentwicklung können was man nach dem Studium können sollte... dann sollte man optimalerweise etwas anders Software entwickeln :>



  • dreaddy schrieb:

    Das die gut wild Code drauflos tippen können is klar, das lernt man auch quasi von Selbst wenn man ein paar Jahre Praxis hat und man sich dahiner hängt.
    Fraglich ist nur ob sie auch das Andere im Bereich Softwareentwicklung können was man nach dem Studium können sollte... dann sollte man optimalerweise etwas anders Software entwickeln :>

    1. es gibt Internet
    2. es gibt Bibliotheken
    3. es gibt Buecherversandhaeuser

    ich will nicht sagen rassistisch, aber die Meinung "die im Osten sind doch alle Analphabeten" ist ehm.... Brett-vorm-Kopf-isch



  • Naja ich kann nur mit Gewissheit sagen, das was ich atm im Studium lerne ich mir nur zu einem begrenzten Teil völlig ohne Hilfe beibringen könnte, teils aus Faulheit, teils weil einfach was fehlen würde.

    Ich mein wenn es so einfach wäre und man sich alles problemlos selbst beibringen könnte und auch würde, würde es weder Schulen, noch Unis noch sonstwas geben.
    Sicher gibt es einige Ausnahmen, aber das reicht denke ich bei weitem nicht aus um die Arbeitsplätze abzudecken.

    Ich mein ich weiss ehrlichgesagt nicht wie hoch das *WortmitNiwasichimmmerfalschschreibe* der dortigen Schulen dort ist, aber ich kann nicht glauben das die da die gleichen finanziellen Mittel haben wie wir und selbst wir sind schon am stöhnen 😉
    Und irgendwo wirkt sich das dann doch aus.



  • dreaddy schrieb:

    Ich mein wenn es so einfach wäre und man sich alles problemlos selbst beibringen könnte und auch würde, würde es weder Schulen, noch Unis noch sonstwas geben.

    Das Problem ist doch lediglich die Motivation.

    Mag sein dass es im Studium anders ist (wage ich aber zu bezweifeln). In der Schule ist es doch so: wenn du dich privat mit einem Thema beschäftigt hast, bist du um längen besser als alle Klassenkameraden, in ein paar Fächern kann man sogar besser als der Lehrer sein (hängt davon ab, wie stark der Lehrer sich selber privat damit beschäftigt).

    Also sind Schulen so gesehen 'technisch' nicht nötig. Praktisch natürlich schon, denn sonst beschäftigt man sich mit essentiellen Sachen garnicht. Deshalb sind Schulen natürlich essentiell. Wenn man etwas aber wirklich lernen will, dann ist man ohne Schule (wo die schwachen ja bremsen) besser dran.

    Und irgendwo wirkt sich das dann doch aus.

    Klar, die breite ist nicht gut abgedeckt. Aber in die Tiefe kann man selber sowieso wesentlich besser alleine gehen.



  • dreaddy schrieb:

    Ich mein wenn es so einfach wäre und man sich alles problemlos selbst beibringen könnte und auch würde, würde es weder Schulen, noch Unis noch sonstwas geben.

    Ja, wie bereits gesagt: Es stimmt nicht. Im Internet und Bibliotheken findet sich alles, was man braucht, um eine Programmiersprache oder sonstwas zu lernen. Man benötigt nur das nötige Interesse. Gut wird man aber natürlich erst durch Praxis.



  • BloodLord schrieb:

    dreaddy schrieb:

    Ich mein wenn es so einfach wäre und man sich alles problemlos selbst beibringen könnte und auch würde, würde es weder Schulen, noch Unis noch sonstwas geben.

    Ja, wie bereits gesagt: Es stimmt nicht. Im Internet und Bibliotheken findet sich alles, was man braucht, um eine Programmiersprache oder sonstwas zu lernen. Man benötigt nur das nötige Interesse. Gut wird man aber natürlich erst durch Praxis.

    ich behaupte, dass jeder "Depp" eine Programmiersprache lernen kann und jeder "Depp" programmieren kann.
    Allerdings kann nicht jeder "Depp" komplexe Systeme anständig programmieren. Dies erfordert ein solides Grundlagenwissen aus dem Informatik-Studium und viel praktische Erfahrung.

    Eine Programmiersprache ist nur ein Werkzeug um ein System zu implementieren. Ähnlich wie ein Schraubendreher ein Werkzeug für einen Handwerker ist, mit dem er irgendwas zusammenbastelt...
    Man muss aber natürlich auch mit dem Werkzeug umgehen können.

    Gruß mathik



  • Es ist nunmal Lauf der Geschichte, dass "Produktions"bereiche ausgelagert werden.
    Irgendwann war die Elektronik mal High-Tech. Und wo werden heute die Fernseher
    produziert? In Deutschland? Bald werden viele Nationen auf unserem heutigen Aus-
    bildungsniveau sein und dann auch anständige Software designen können. Wir können
    nur hoffen, dass wir dann schon wieder ein Stückchen besser sind.

    Köhler hat es in seiner Rede zum Beschäftigungs-Gipfel der Parteien sehr schön
    gesagt: Wie können wir unseren höheren Preis für die gleiche Leistung z.B. im
    Vergleich zu Polen rechtfertigen? Gar nicht. Gleiche Leistung, gleicher Preis.

    Wir müssen also besser sein und uns neuen Bereichen widmen. Wir wundern uns heute,
    wenn wer eine Ausbildung zum Bergbauer (?) macht - teils sogar schon, wenn jemand
    als Fahrzeugtechniker _für die Industrie_ anfängt. Irgendwann werden wir auch den
    Kopf schütteln über angehende Informatiker.

    @mathik: Dazu kann man ergänzen, dass die Programmierung ansatzweise sogar schon
    automatisierbar ist (vgl. andere ehemalige High-Tech-Bereiche). Der wirkliche
    Anspruch liegt in der Formulierung der richtigen Aufgabe (vgl. "Per Anhalter
    durch die Galaxis" 😃 ) - also die Erstellung des Konzeptes.



  • nunja, in einigen der genannten länder gibts ja oft nichtmal rechner an den unis (oder zumindest in ausreichender zahl), von privatrechnern erst gar nicht zu reden...

    Und? Ich hab mit aller 14 Tage KC 85/1 angefangen...

    Dies erfordert ein solides Grundlagenwissen aus dem Informatik-Studium und viel praktische Erfahrung.

    Das einzige was ich hier streichen würde ist "aus dem Informatik-Studium".

    Ein gutes Ausbildungssystem sichert einen gewissen Durchsatz an "guten Zweien", die für eine langfristige Stabilität eines Wirtschaftszweiges notwendig sind. Aber - wie jemand mal sehr treffend bemerkt hat: Es gibt eine Spitze von 5%, die kriegst Du mit dem schlechtesten Bildungssystem nicht kaputt. Um sich daraus ein kompetentes Team zusammenzusammeln, braucht man wirklich nicht bis nach China zu gehen.

    China ist hauptsächlcih interessant, weil fast alles Kapital zur Zeit dorthin fließt, und jeder versucht, soviel wie möglich davon abzuschöpfen.



  • Naja der Standard Programmierer ohne Studium kann dir ein gutes Programm zusammenbasteln wenn er was drauf hat.

    Irgendwo fehlen ihm dann aber doch die theoretischen Grundlagen um beispielsweise darüber entscheiden zu können welcher Algorythmus an welcher Stelle besser kommt oder an welcher Stelle das Programm drei Stunden rumrechnet und was dagegen zu tun ist.
    Soll nicht heissen das das in 100% der Falle so ist, aber so sollte es theoretisch sein und ist es wohl auch meist.



  • Sys-Admin schrieb:

    Wie seht ihr die Zukunft?

    Viele große Firmen lassen mittlerweile ihre Software von hauseigenen Unternehmen in China und ähnlichen Ländern produzieren. In Deutschland wir primär nur noch die Qualitätssicherung und die Projektleitung abgewickelt. 👎

    Mit den Preisen können wir einfach nicht mithalten. Die verdienen viel weniger als wir, arbeiten dafür 50-60 Stunden die Woche.

    Warum ich auf dieses Thema komme: Auch bei uns in der Firma wird jetzt ein neues Projekt in China abgewickelt werden. Da ich zum Glück Admin bin, bin ich davon nicht betroffen. Aber das scheint leider die Zukunft zu sein. 😞

    Man kann nur hoffen, daß die Politik etwas unternimmt.

    Off-Shore and Outsourcing ...

    Die Globalisierung kümmt net, sie ist schon da!

    Für den 08/15 Standard-Programmierer ist sie zweifelsohne eine große Gefahr. Es ist mittlerweile so, dass chinesische und indische Firmen die deutschen AGs aufkaufen, um sich mitteleuropäische Distributionsmöglichkeiten zu sicher.
    Versuch Dir dann mal Westlöhne zu sichern, wenn das Mutterhaus indisch ist :D.

    Laut dem IT-Freelancer Magazin werden in Zukunft nur die besten Freiberufler überleben können, die a) weltweite Alleinstellungsmerkmale besitzen oder b) fasst alles können - Management, Beratung, Entwicklung, Teten, Schulen etc.

    Die Gewinner werden Serviceanbieter für die weltweite Nutzung sein, die beste Referenzen haben. In der Globalisierung gilt dann nämlich 'Winner takes all'. Z.B. den besten Finanzberatungswebservice. Das sind die Geldmaschinen der Zukunft.

    Laut einer Studie arbeiten zur Zeit in Deutschland ca. 758.000 Mitarbeiter im IT-Bereich. Dazu kommen nochmal ca. 62.000 offiziell beim Bundesamt für Statistik registrierte Freiberufler. Man rechnet, dass in diesen Jahr nochmal ca. 50.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.

    Die Politik hat hierbei allerdings nichts zu suchen.
    Protektionismus ist Selbstmord in der Branche!

    Fazit:
    Als einfacher Coder hat man in D auf Dauer nichts mehr zu lachen. Da kannst Du hoffen, dass Deine Firma nicht Pleite macht oder Dein Arbeitsplatz weg-rationalisiert wird. Für gefragte Spezialisten, die zudem auch noch flexibel sind, brechen die Goldenen Zeiten erst an.



  • dreaddy schrieb:

    dümmer wohl nicht, aber schlechter ausgebildet möchte man doch fast meinen.

    Woher willst du das wissen? Kennst du jemanden persönlich aus der Umgebung, der dir das bestätigen kann? Bereits in der Schule "versagt" das deutsche Schulsystem, weil die Themen, die man in einem gewissen Alter/Schulklasse durchgeht, für die Leute im Osten ein Witz ist. Diese Entwicklung ist in Deutschland viel langsamer. Man wird im Osten schneller ausgebildet, was nicht heißt, dass es irgendwie schlecht(er) ist.
    Ich war letzten Sommer in Russland, die Informatikbranche ist da ebenfalls nicht mehr der Bringer; in dem Land ändern sich die Sachen rasant. Richtig Geld machen jetzt die Chemiker, Physiker. Es wurden in den letzten Jahren Informatiker im Überfluss ausgebildet und jetzt will sie keine Sau mehr haben. Keiner empfehlt mehr das Fach Informatik als Geldbringer und das schon seit Jahren. Wahrscheinlich deswegen zieht man dann auch nach Europa, Deutschland, denn hier gibt es mehr von den großen und international gefragten Unternehmern, bei denen die Chance größer sein soll.
    Meine Ansicht ist die, dass man Informatik auf jeden Fall weiter ausdehnen und in Verbindung mit Biologie, Chemie... bringen sollte.


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