Jahreseinkommen eines Programmierers



  • General schrieb:

    Also ich höre immer Informatik ist ein total billiges Studium, total einfach und so. Kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, daß das so schwer sein soll.

    Hängt AFAIK auch ziemlich von der Uni ab. In München hab ich nichts zu lachen und was ich dagegen über Rosenheim gehört habe, hört sich vergleichsweise deutlich einfacher an. Wissen tu ich es natürlich nicht. Aber nur halb so viel Mathe hört sich in meinen Ohren gut an. 😉



  • General schrieb:

    Also ich höre immer Informatik ist ein total billiges Studium, total einfach und so. Kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, daß das so schwer sein soll.

    Gucken wir uns doch mal Absolventenstatistiken an. Ich habe gerade eine vom Fachbereich Informatik an der Uni Hamburg da:

    Erstsemester:
    
    1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003
    
     226  310  349  430  330  287  293
    
    Diplome:
    
    1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003
    
      90  113   88  101   87   66   54
    

    Auch wenn man da eine gewisse Zeitverzögerung einrechnen muss, sollte man hieran schon halbwegs erkennen können, dass die Anzahl der Absolventen wohl deutlich weniger als ein Drittel der Anfänger entspricht.

    Glaubst du, die Leute hören damit auf, weil ihnen das Studium zu leicht ist? Ich bin mir sicher, dass es Abbrecher gibt, die soetwas behaupten, aber es ist ganz sicher nicht so. Ein erheblicher Anteil der Abbrecher gibt auf, weil ihnen das Studium letztendlich zu schwer ist. Natürlich wird das den Leuten dann anders verkauft: "Das war nichts für mich, deswegen habe ich mich mal umorientiert." und so. Wer gibt schon eigenes Versagen zu?





  • Gregor@Home schrieb:

    Natürlich wird das den Leuten dann anders verkauft: "Das war nichts für mich, deswegen habe ich mich mal umorientiert." und so. Wer gibt schon eigenes Versagen zu?

    in der informatik tummeln sich so viele, die absolut keinen plan hatten, worum es im studiengang geht...
    "zu schwer" ist nicht unbedingt der knackpunkt, eher "zu uninteressant", als das man sich richtig reinhängen würde...



  • maximAL schrieb:

    Gregor@Home schrieb:

    Natürlich wird das den Leuten dann anders verkauft: "Das war nichts für mich, deswegen habe ich mich mal umorientiert." und so. Wer gibt schon eigenes Versagen zu?

    in der informatik tummeln sich so viele, die absolut keinen plan hatten, worum es im studiengang geht...
    "zu schwer" ist nicht unbedingt der knackpunkt, eher "zu uninteressant", als das man sich richtig reinhängen würde...

    Für diese Leute wäre aber auch jeder andere Studiengang uninteressant.



  • Artchi schrieb:

    Also bei uns machen die Fachinformatiker das gleiche was auch die Dipl.-Informatiker machen. Und das vor Ort beim Kunden!!! Interessiert nicht wirklich ob man studiert hat oder nicht, hauptsache das Ergebnis stimmt.

    Ist bei uns genauso, aber bezahlt wird man trotzdem anders. Beim Einstellungsverfahren ist es nämlich noch nicht egal was man für eine Ausbildung hat.

    Und mal ehrlich, was weiß man nach ein paar Jahren Arbeit noch großartig von seiner Ausbildung? Was man ständig braucht weiß man und irgendwelche Sachen die man nie verwendet vergisst man.



  • Wieso uninteressant? So viel langweilige/schwere Mathematik kann es ja nicht sein, dafür gibts ja das Studienfach Mathematik. Bei Informatik programmiert man sicherlich mehr etc.



  • Gregor@Home schrieb:

    Glaubst du, die Leute hören damit auf, weil ihnen das Studium zu leicht ist? Ich bin mir sicher, dass es Abbrecher gibt, die soetwas behaupten, aber es ist ganz sicher nicht so. Ein erheblicher Anteil der Abbrecher gibt auf, weil ihnen das Studium letztendlich zu schwer ist. Natürlich wird das den Leuten dann anders verkauft: "Das war nichts für mich, deswegen habe ich mich mal umorientiert." und so. Wer gibt schon eigenes Versagen zu?

    Ich kenne da ein paar die haben aufgehört, weil ihnen ganz einfach ein Job als Entwickler angeboten wurde oder sie haben sich im Studium schon umgeschaut. Die haben sich also nicht unbedingt nach einem anderen Studium umgeschaut. Das Beispiel trifft natürlich nicht auf alle in deiner Statistik, aber ich will nur sagen, das es mehrere Gründe geben kann.



  • asdrubael schrieb:

    Artchi schrieb:

    Also bei uns machen die Fachinformatiker das gleiche was auch die Dipl.-Informatiker machen. Und das vor Ort beim Kunden!!! Interessiert nicht wirklich ob man studiert hat oder nicht, hauptsache das Ergebnis stimmt.

    Ist bei uns genauso, aber bezahlt wird man trotzdem anders. Beim Einstellungsverfahren ist es nämlich noch nicht egal was man für eine Ausbildung hat.

    Das Gehalt wird ja dann meistens ausgehandelt, das ein Fachinformatiker sich vielleicht nicht so verkaufen kann, wie einer mit Diplom ist klar. Aber ich spreche ja von der Leistung im beruflichen Alltag.



  • Gregor@Home schrieb:

    Ehrlich gesagt würde ich für eine Person, die mir einen besseren Kalender zusammenklicken soll auch nicht ein Gehalt zahlen, das für einen Dipl.-Inf. angemessen wäre. Da ist eine Auszubildende genau richtig für. Ihr setzt in eurer Firma also Diplominformatiker ein, um da vergleichsweise Arbeiten zu machen? Tja, dann sind die für euch wohl auch nicht mehr wert. Ihr nutzt deren Qualifikationen nicht aus. Vermutlich habt ihr eine sehr schlechte Firmenleitung. VW war das bei dir, oder? Naja, da gehen die Verantwortlichen ja eh alle viel lieber auf Lustreisen, anstatt sich vernünftig um die Firma zu kümmern. 😉 :p

    Liebr Gregor, da hast du mich irgendwie falsch verstanden. Das was die Azubine gemacht hat, hat der Kunde nicht bezahlt. Die Azubis werden zum Kunden natürlich geschickt um Praxiserfahrung (zumindest eine gewisse) zu sammeln, der Kunde zahlt dafür natürlich nichts. Das Bsp. mit dem Terminplaner war auch nur EIN Beispiel. Die Azubis werden auch in große Projekte gesteckt, z.B. für Recyclingoptimierung u.ä. und arbeiten neben den alt eingesessenen.

    Gregor@Home schrieb:

    Aber verallgemeiner davon mal nicht. Es gibt viele Aufgaben, die ein FI einfach nicht übernehmen kann. Ich habe vor einiger Zeit mal eine Aufstellung von IT-Anwendungen gesehen, die in mittelfristiger Zukunft in Europa realisiert werden sollten. Letztendlich waren das alles Dinge, die ein erhebliches Niveau hatten. Beispielsweise sind viele dieser Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz einzuordnen. Fahrerassistenzsysteme zum Beispiel. An solche Dinge kannst du keinen FI lassen, da ihm die entsprechenden Grundlagen einfach fehlen. Den kannst du halt nur für deine Terminplanung und ähnliche Aufgaben nutzen.

    Da stimme ich mit dir ein, was ich auch in einem meiner vorherigen Postings angedeutet habe. Hatte ja geschrieben, das es Spezialgebiete gibt, wo ein Dipl.-Informatiker auch sitzen sollte. Nur wieviel potentielle Stellen gibt es denn da? Die relation "Verfügbare Informatiker und wissenschaftliche Stellen" stimmt nicht. Deshalb schrieb ich ja auch, das in den meisten Branchen auch Fachinformatiker die Arbeit der vielen Dipl-Informatiker ohne Problem erledigen können. Vieles kann auch ein Dipl.Info. nicht, ohne sich vorher in der Branche einzuarbeiten. Der muß sich auch erstmal spezialisieren, und das nicht in 1 Std. sondern in Monaten oder gar Jahren. Und wenn ein FI nicht doof ist, kann auch er das lernen und sich spezialisieren um es dann in Software umzusetzen.

    Ich glaube nicht das ein Dipl.Info nach dem Studium bei dem größten europ. Autokonzern die Prozesse kennt. 🙄 Unser Kunde hat hier in Wolfsburg über 150 IT-Zulieferer, ich schätze mal es arbeiten über 5000 IT-Leute von diesen Zulieferern alleine in WOB in den Büros des Autobauers (große Bürozentren in der Stadt Wolfsburg verteilt, das geht also schon!). Ich bezweifel mal das die alle Super-Genies in Sachen Automobilbau sind. 😉 Da muß sich jeder erstmal einarbeiten, was auch ein FI kann.

    Und was so Steuersoftware für Benzin-/Dieselmotoren angeht, das machen eher Dipl.Ings für Fahrzeugtechnik (gibts hier ein spezielles Studium in WOB und mein Bruder macht gerade sein Dipl. in Fahrzeugtechnik). Da sehe ich auch einen Dipl.Informatiker am falschen Platz.



  • General schrieb:

    Wieso uninteressant? So viel langweilige/schwere Mathematik kann es ja nicht sein, dafür gibts ja das Studienfach Mathematik. Bei Informatik programmiert man sicherlich mehr etc.

    Die Mathematiker programmieren meist genau so viel wie die Informatiker.



  • Artchi schrieb:

    Und was so Steuersoftware für Benzin-/Dieselmotoren angeht, das machen eher Dipl.Ings für Fahrzeugtechnik (gibts hier ein spezielles Studium in WOB und mein Bruder macht gerade sein Dipl. in Fahrzeugtechnik). Da sehe ich auch einen Dipl.Informatiker am falschen Platz.

    ACK. Sobald die Sache einen physikalischen Hintergrund hat lässt man lieber Ingenieure auf die Sache los. Mittlerweile gehört eine informatische Grundausbildung bei den Ingenieuren quasi dazu und kann im Hauptstudium je nach Interesse vertieft werden. Was genau macht also ein Dipl-Inf? Mir scheint als gäbe es da ein nicht allzu breites Spektrum.



  • General schrieb:

    Wieso uninteressant? So viel langweilige/schwere Mathematik kann es ja nicht sein, dafür gibts ja das Studienfach Mathematik. Bei Informatik programmiert man sicherlich mehr etc.

    programmiert wird an der uni erstmal schon nicht so wahnsinnig viel.
    desweiteren ist mathe bei weitem nicht der einzige knackpunkt im studium. zumindest bei mir ist mathe noch vergleichsweise human, im gegensatz zu einigen sachen wie logik, theoretischer informatik etc.
    viele hatten vor dem studium keine ahnung auf was genau sie sich da eigentlich einlassen und dachten informatik wäre EDV.
    zudem können die meissten inf studenten eh nicht programmieren. interessiert viele auch nicht. da bleiben C und java ein buch mit sieben siegeln, von haskell und prolog ganz zu schweigen.



  • Ist doch ganz einfach. Ein Wirtschaftsingenieur kann halt nicht in Maschinensprache ein komplexes Programm mit GUI schreiben. Informatikier braucht man, um Betriebssysteme, Compiler, Libraries, etc. zu entwickeln.



  • ACK. Sobald die Sache einen physikalischen Hintergrund hat lässt man lieber Ingenieure auf die Sache los.

    Besser wäre eine Mischung.



  • Und was soll man studieren wo man was programmiert wenn nicht Informatik?



  • Studieren? Gar nichts.



  • mix2 schrieb:

    ACK. Sobald die Sache einen physikalischen Hintergrund hat lässt man lieber Ingenieure auf die Sache los.

    Besser wäre eine Mischung.

    Genau. Und da komme ich ins Spiel 🙂 .



  • Optimizer schrieb:

    Ist doch ganz einfach. Ein Wirtschaftsingenieur kann halt nicht in Maschinensprache ein komplexes Programm mit GUI schreiben. Informatikier braucht man, um Betriebssysteme, Compiler, Libraries, etc. zu entwickeln.

    Naja, Wirt-Ings sind ja auch meist halbe BWLer (je nach Uni mehr oder weniger technische Inhalte).

    Bei uns z.B. muss man durchaus Rechnerstrukturen, Systemprogrammierung und Software-Engineering belegen und im Hauptstudium kann ich auch viele Sachen aus dem Informatik-Katalog belegen, wo etwas wie Compilerbau auch dabei ist.



  • Ich weiß jetzt nicht, was du studierst. Jedenfalls wollte ich zum Ausdruck bringen, dass der gemeine Ingeneur natürlich schon was in Visual Basic auf die Beine stellen kann, womit er dann irgendwelche Querkräfte bei der Planung eines Gebäudes berechnen kann. Dafür ist es aber notwendig, durch Informatiker Vorarbeit zu leisten. Übersetzerbau ist etwas, was nicht in jedem Studiengang bis zur Perfektion betrieben wird und das ist jetzt auch nur als Beispiel zu verstehen. Es gibt mehr als genug Dinge im Computer-Bereich, die ein Ingeneur nicht machen kann.
    Es hat sich nämlich in diesem Thread so ein bisschen so angehört, als könne man Informatiker nicht wirklich brauchen, weil sobald es ein "echtes" Problem zu lösen gibt, muss man eh einen "Spezialisten" dran setzen. Nur dass da noch 20 Schichten andere "echte" Probleme darunter liegen, in dem Moment, wo der Ingeneur seinen Computer einschaltet. Ich bin ja froh, wenn ich keinen Terminkalender schreiben muss.


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