Tätigkeiten eines Diplom-Informatikers?
-
Genau das.
Bye, TGGC
-
Wer besser ist, lässt sich nur am persönlichen Interesse und an angeborenen Fähigkeiten messen.
Ein Titel sagt nur aus, ob jemand 5 oder 3 Jahre "gelernt" (bachtet die Anführungszeihen) hat.
Ich bezweifle, dass Linus Torvalds ein System auf Grund ein paar Seminare die er sich auf der Uni angehört hat, gecodet hat. Der Typ hatte es einfach draufgruss
-
-
Irgendwie ödet mich die Vorstellung ja schon an mein ganzes Leben so ein langweiliges Programmier Nerd Zeug zu machen, aber dann wiederum das kann ich wenigstens halbwegs. Was soll man machen, ne?
-
oh man was für deppen. man muss 2 mal auf den link klicken damit er funktioniert.
-
In 13,3 Semestern sag ich Euch evtl. was man als Dipl. Inf. macht. :p
-
Herrje Jungs.
Was ist besser, ein Mechaniker oder ein Maschinenbauer?Sicherlich ist die Grenze in unserem Fachgebiet noch nicht so scharf wie beim o.g. Beispiel, aber so ist es eigentlich. Es rutschen zwar viele Dipl-Infs in die Jobs von FIs, aber das liegt dann entweder an beschissener Planung bei grossen Firmen oder der Notwendigkeit bei kleinen Firmen (weil man sich keinen FI und Dipl-Inf leisten kann).
Nach Definition sind FIs fuer die Umsetzung, Wartung, ... von Programmen zustaendig und die Dipl-Infs zur Konzipierung. Wenn das Team klein ist, kann ein FI sicherlich auch die Aufgaben eines Dipl-Inf bis zu einem gewissen Grad machen und manche Dipl-Infs sind auch richtig gute Coder, aber die Idee dahinter ist anders.
Wobei durch die aktuell umsichgreifende Bachelorose und der damit verbundenen Entwertung von Uniabschluessen diese Grenze noch weiter schwindet. Bachelors und FIs haben spaeter mal in etwa die gleichen Aufgaben, der Bachelor vll mit etwas mehr Verantwortung weil er von der Uni kommt.Aber zum Thema: Dipl-Infs sind nicht alle gleich, da gibts BA, FH und Uni und dann nochmal unterschiede in den Ausrichtungen. Hier an der Uni gibts nen riesigen Schwerpunkt Software Engineering und die, die das machen, die werden spaeter wohl Software konzipieren. Dann gibts die IT Sicherheits/Krypto-Leute die spaeter wohl neue Verschluesselungssysteme entwerfen, ...
Denke das ist mit einer der Hauptunterschiede. FIs sind Programmierer, Dipl-Infs koennen fast alles sein. Ausnahmen bestaetigen die Regel.
-
Tanzfreak schrieb:
Wir haben 3 Studienschwerpunkte: Software Engineering, Technik, Wirtschaft.
Die Wirtschaftler interessieren sich nunmal weniger für's Programmieren. Dies hat zur Folge:beim Programmieren helfen lassen MÜSSEN
Ich glaube nicht, dass man als Dipl. - Inf. alles wissen muss. Im Studium werden einem die Grundlagen vermittelt. Später im Berufsleben kann man auf diesen aufbauen.
tja. meine beobachtung ist, daß 2/3 der diplominformatiker bei erlangung des diploms solche aufgaben wie "1.5 hühner legen in 1.5 tagen 1.5 eier. wieviele eier legt 1 huhn pro tag?" nicht lösen können. auch nicht mit stift und papier oder taschenrechner.
die leute schreibe ich einfach gleich ab. die können auch nicht programieren und in der wirtschaft haben sie auch nix zu suchen (obgleich sie dort gerne landen, aus historischen gründen, denn die informatiker in der wirtschaft vor ihnen sind auch so und natürlich aus grund x: wer mathe nicht rafft, studiert wirtschaft).
was dann allerdings passiert, ist daß sie sachen sagen wie "Ich glaube nicht, dass man als Dipl. - Inf. alles wissen muss." und infolge des abschlusses über den fachinformatikern stehen. nehmen wir bei den fachinfos mal die gleiche quote an und zufällige paarungen, dann steht mit der wahrscheinlichkeit 2/3*1/3==2/9=22% ein diplominformatiker, der es nicht kann über einem fachinformatiker, der es kann. und was für ein gefühl für den fachinformatiker das ist, dauernd völlig blödsinnige detailaufgaben erfüllen zu müssen, stat es einfach richtig machen zu dürfen, das kenne ich.
ich bin der meinung, man muß als informatiker *sehr* gut dreisatz können, um wirtschaftliche entscheidungen größeren umfangs treffen zu können.
ich bin der meinung, man muß als informatiker *sehr* gut programmieren können, um technische entscheidungen größeren umfangs treffen zu können.
-
volkard schrieb:
ich bin der meinung, man muß als informatiker *sehr* gut programmieren können
Kannst du mal etwas genauer ausführen, was du unter "*sehr* gut programmieren können" verstehst? Was gehört da alles dazu? Sicherlich muss man eine oder mehrere Programmiersprachen gut beherrschen. Was noch? Vermutlich muss man sich gut mit häufig genutzten Datenstrukturen und Algorithmen auskennen. Was noch? Vermutlich muss man sich mit Patterns auskennen und vermutlich muss man vor allem eine ganze Menge Erfahrung angesammelt haben. Was noch? Grenz mal etwas ab, was in deinen Augen zu *sehr* guten Programmierfähigkeiten dazugehört. Würde mich echt interessieren.
-
volkard schrieb:
und was für ein gefühl für den fachinformatiker das ist, dauernd völlig blödsinnige detailaufgaben erfüllen zu müssen, stat es einfach richtig machen zu dürfen, das kenne ich.
Das ist aber leider nicht nur in der IT Branche so. Ich kenne genug CTAler (Chemisch-Technische Assistenten) die unter einem Doc arbeiten bzw einem Doktorand zugeteilt sind, der nur Scheisse bauen wuerden wenn seine "Untergeordneten" ihm da nicht einiges abnehmen wuerden.
volkard schrieb:
ich bin der meinung, man muß als informatiker *sehr* gut dreisatz können, um wirtschaftliche entscheidungen größeren umfangs treffen zu können.
Natuerlich. Als Dipl-Inf sollte man fundierteste mathematische Kennsnisse besitzen, denn das Studium ist in vielen Faellen nichts anderes als Anwendung von Mathematik. Bei deinem Beispiel handelt es sich halt um ein speziell formuliertes Beispiel um den Menschen hereinzulegen. Wenn man das falsch berechnet liegt das nicht an mangelnden Mathekenntnissen sondern eher an dem fehlenden Auge fuers Ganze und das ist fast noch wichtiger fuer Infe.
volkard schrieb:
ich bin der meinung, man muß als informatiker *sehr* gut programmieren können, um technische entscheidungen größeren umfangs treffen zu können.
Wie Gregor schon schrieb ist das immer Ansichtssache. Ich finde, ein guter Dipl-Inf muss schon programmieren koennen, aber das *sehr* kommt wieder darauf an was er macht. Ist er mehr der Leiter dann brauch er sicherlich nicht sehr gut programmieren koennen, er muss sich nur gut mit der Sprache und eventuell verwendeten APIs auskennen. Das ist zwar schon die halbe Miete, aber die kleinen Feinheiten muss er nur koennen wenn er auch an der Keyboardfront eingesetzt wird. Das ist bei kleinen Firmen bzw in der Forschung eigentlich immer der Fall, aber wenn man Teamleiter bei ner Consultingfirma wird oder bei IBM eine Abteilung leitet dann sind diese Kenntnisse nebensaechlich.
Wie gut ein Dipl-Inf also programmieren koennen sollte haengt von seinem Arbeitsfeld ab, aber er sollte schon *gut* programmieren koennen.
-
Gregor@Home schrieb:
volkard schrieb:
ich bin der meinung, man muß als informatiker *sehr* gut programmieren können
Kannst du mal etwas genauer ausführen, was du unter "*sehr* gut programmieren können" verstehst? Was gehört da alles dazu? Sicherlich muss man eine oder mehrere Programmiersprachen gut beherrschen.
ja, sagen wir mal zwei sprachen. nicht die apis, die sind egal. anderenfalls führt diese unkenntnis zu fatalen fehlentscheidungen. zunächst mal in der sprachenwahl, klar. aber man muß auch den mitarbeitern auf die finger schauen können und schlechte kräfte als solche erkennen. da immer auch schaumschläger und mobber dabei sind, kann man nur mit fundierten fachkenntnissen unveräppelt bleiben.
Was noch? Vermutlich muss man sich gut mit häufig genutzten Datenstrukturen und Algorithmen auskennen.
ja. schon beim einfachsten entwurf von datenbanktabellen bringt ein sicheres händchen für einfache algos automatisch, daß die sache effizient werden wird und nichtskönner machen hingegen nur unfug, der den schnellsten rechner lahmlegt.
Was noch? Vermutlich muss man sich mit Patterns auskennen
nö. patterns sind unwichtig. geht in richtung uml-falle. apis sind unwichtig. datenbanken sind unwichtig.
und vermutlich muss man vor allem eine ganze Menge Erfahrung angesammelt haben.
das ist hilfreich. aber darf nicht dazu führen, daß man automatisch einen 45-jährigen c/c++-programmierer einem jungen Chefkoch vorzieht. das wäre nämlich ein echter fehler bei dem c/c++-programmierer und dem Chefkoch, die ich im auge habe.
Was noch? Grenz mal etwas ab, was in deinen Augen zu *sehr* guten Programmierfähigkeiten dazugehört. Würde mich echt interessieren.
im wesentlichen muß der mann neugierig sein und beim sonnenuntergang an raleighstrahlung denken.
logischerweise wird er java nicht mögen, was man gleich als einfachen test nehmen kann, wer in die engere wahl genommen wird.
-
pli schrieb:
Ich finde, ein guter Dipl-Inf muss schon programmieren koennen, aber das *sehr* kommt wieder darauf an was er macht. Ist er mehr der Leiter dann brauch er sicherlich nicht sehr gut programmieren koennen, er muss sich nur gut mit der Sprache und eventuell verwendeten APIs auskennen.
mit den apis nicht. die kann er lesen. und er muß wenigstens im prinzip *sehr gut* programmieren können. auch wenn er dabei zehnmal so langsam wie seine untergebenen wäre. er muß aber sehen können, was gut und was schlecht ist. er muß seine jungs leiten können.
Das ist zwar schon die halbe Miete, aber die kleinen Feinheiten muss er nur koennen wenn er auch an der Keyboardfront eingesetzt wird. Das ist bei kleinen Firmen bzw in der Forschung eigentlich immer der Fall, aber wenn man Teamleiter bei ner Consultingfirma wird oder bei IBM eine Abteilung leitet dann sind diese Kenntnisse nebensaechlich.
wenn er beim consulten nur der consulteten firma allgemeinplätze verkauft, dann ist das klar. jo. falls die consultete firma aber auch mal fragt, sollen wir das so oder so machen, diese oder jene sprache nehmen, wenige schnelle oder viele langsame server nehmen? diese entscheidungen können an einem total kleinen detail hängen.
man muß sich doch vorstellen können, auf welche probleme die programmier stoßen werden. sonst verkauft man dem kunden unbedacht ein feature dazu, was die programmierer ger nicht schaffen können. hab da von einem fall gehört, daß ein programmierer mal schnell noch einbauen soll, daß beliebig viele leute änderunen an einer datenbank machen können, aber auch von den laptops, die gerade nicht connected sind. das feature ist verkauft, aber programmierbar ist es nicht, weil beim abendlichen einspielen völlig unklar ist, was mt datensätzen gemacht werden soll, die von mehreren leuten geändert wurden.
-
volkard schrieb:
im wesentlichen muß der mann neugierig sein und beim sonnenuntergang an raleighstrahlung denken.
logischerweise wird er java nicht mögen, was man gleich als einfachen test nehmen kann, wer in die engere wahl genommen wird.
Uuh. Gleich zwei Gründe, warum ich kein guter Informatiker werden kann.
Das muss ich jetzt erstmal verkraften.
...ein Glück, dass ich "zweigleisig" studiere.
-
volkard schrieb:
pli schrieb:
Ich finde, ein guter Dipl-Inf muss schon programmieren koennen, aber das *sehr* kommt wieder darauf an was er macht. Ist er mehr der Leiter dann brauch er sicherlich nicht sehr gut programmieren koennen, er muss sich nur gut mit der Sprache und eventuell verwendeten APIs auskennen.
mit den apis nicht. die kann er lesen. und er muß wenigstens im prinzip *sehr gut* programmieren können. auch wenn er dabei zehnmal so langsam wie seine untergebenen wäre. er muß aber sehen können, was gut und was schlecht ist. er muß seine jungs leiten können.
Das war das auf was ich im Endeffekt hinaus wollte bzw was ich meinte. Aber fuer mich gehoert zu sehr gut eben auch recht schnell.
Ein Dipl-Inf sollte theoretisch in jeder Sprache, ggf unter Verwendung einer Referenz, jedes Programm schreiben koennen, weil er weiss was er wo brauch aber halt zur Not mal schnell die Syntax nachschlagen muss. Es ist also wirklich mehr das Systemverstaendnis und das Erkennen von kleinsten Teilen im Ganzen wichtig als schon 627 3D-Engines und coole Demos geschrieben zu haben.Und folgendes Statement kann ich nur voll und ganz unterstuetzen:
volkard schrieb:
logischerweise wird er java nicht mögen, was man gleich als einfachen test nehmen kann, wer in die engere wahl genommen wird.
Denn Java gehoert zur dunklen Seite der Programmierung. Es ist einfach, fuehrt schnell zum Erfolg und nimmt keine Ruecksicht auf die Ressourcen. Java ist boese
-
Gregor@Home schrieb:
Uuh. Gleich zwei Gründe, warum ich kein guter Informatiker werden kann.
ups. nee, da ist es wohl sinnvoller, dich als gegenbeweis zu nehmen und festzustellen, daß ich unrecht habe. naja, vieleicht hab ich nicht total unrecht und ein paar ideen von mir könnten gute anregunen sein.
edit: vielleicht tuste ja auch mal das paradoxon auflösen, indem du dich von java lossagst?
-
volkard schrieb:
Was noch? Vermutlich muss man sich mit Patterns auskennen
nö. patterns sind unwichtig. geht in richtung uml-falle.
patterns haben nix mit uml zutun.
-
volkard schrieb:
edit: vielleicht tuste ja auch mal das paradoxon auflösen, indem du dich von java lossagst?
Hmmm. Der Aufforderung kann ich ja kaum widerstehen, zumal ich feststellen mußte, dass Java gerade in meinem Spezialgebiet, der Bildverarbeitung, relativ ungeeignet erscheint. Es gibt gerade in diesem Gebiet Gründe warum Java zu massiven Performanceproblemen führen kann (und in diesem Gebiet braucht man die ganze Performance oder besser noch mehr). Zudem ist das Fehlen von einigen Sprachmitteln und auch die schlechte Implementierung der Generics gerade in diesem Gebiet besonders hinderlich.
Ha, reingelegt: Natürlich kann ich widerstehen. :p Java bietet auf anderen Gebieten Dinge, die es so bei keiner anderen Sprache außer vielleicht C# gibt, aber das ist nun wirklich keine Alternative.
Java wird auf absehbare Zeit meine bevorzugte Sprache bleiben und Alternativen werde ich nur da einsetzen, wo ich die Nachteile von Java als Problem sehe. Die ernsthafte Bildverarbeitung ist da sicherlich ein Gebiet, aber nicht gerade mein Hobby-BV-Projekt (das eigentlich gar nicht um Bildverarbeitung geht).
...um mal wieder etwas auf das Thema zurückzukommen: Ich denke schon, dass die Kenntnis von Standardbibliotheken, als auch Design Patterns zum "Programmieren können" dazugehören. Wenn man die zentralen Bereiche von einer Standardbibliothek nicht kennt, dann kann man in der entsprechenden Sprache auch nicht effizient programmieren. Ähnliches denke ich auch über Patterns. Allerdings ist beides mit "Erfahrung" verbunden. Das ist Wissen, das man sich automatisch aneignet, wenn man in einer Sprache häufiger programmiert und vielleicht auch mal ein Projekt durchzieht, das die 1000 Zeilen deutlich übertrifft. Ich glaube, man kann es fast auf diesen einen Punkt reduzieren: "Man kann in einer Sprache gut programmieren, wenn man mal ein wartbares Projekt in dieser Sprache realisiert hat, das eine nennenswerte Größe hat." Soetwas sollte IMHO jeder (Dipl.-)Informatiker mal gemacht haben, egal als was man später arbeiten möchte. Viele machen das zugegebenermaßen nicht.