Zukunft der Softwareentwicklung in D?
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kartoffelsack schrieb:
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Abgesehen davon sind solche Fragen wie 'welchen Algorithmus nimmt man da' eher Detail-Fragen, die - außer in Spezialfällen - im Alltag weniger schwer wiegen, wie grundsätzliche Architekturentscheidungen. Und da hilft einem zuallererst Erfahrung und viel gelesen haben.
da hast du wohl "mehr gelesen", als deine Informatik-Kollegen...
Auch ein "nicht E-Techniker" kann sich ein bisschen E-Technik beibringen, ein paar Tutorials und Bauanleitungen aus dem Internet ziehen, Löten lernen, und schon kann man sich alles mögliche zusammenbasteln.
Nur würdest du so einem "Hobby-Bastler" wirklich zutrauen ein komplexes System zu entwickeln?
Oder einen "Hobby-Chirurg" an dir rumoperieren lassen?Also ich nicht....
Klar, mit entsprechender Begabung, Erfahrung und Interesse kann man da sicherlich einiges erreichen.
Gruß mathik
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Können studierte Informatiker eigentlich auch einfache Systeme?
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Shade Of Mine schrieb:
aber ich bezweifle, dass wir dadurch lernen bessere Anwendungen zu erstellen.
Wenn du für dein Berufziel, Software-Entwicklung (!?!), von einem Studium
NICHTS erwartest, dann solltest du dir vielleicht nochmal üblegen ob das,
das Richtige, und nicht nur Zeitverschwendung für, dich ist.
Was erwartet du überhaupt von einem (Informatik-)Studium. Scheinbar nur
einen Titel/"Papier" zur Erhöhung deines Einkommens, aber nichts was dich
irgenwie weiterbringt.
Ob das was du an praktische Erfahrung, Engagment und Talent zweifelos
mitbringst wirklich das komplette Wissenspektrum rund um Informatik im
allgemeinen und Anwendungsentwicklung im speziellen abdeckt, so wie es
ein Studium kann/könnte, bezweifle ich persönlich.
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Redhead schrieb:
Wenn du für dein Berufziel, Software-Entwicklung (!?!), von einem Studium
NICHTS erwartest, dann solltest du dir vielleicht nochmal üblegen ob das,
das Richtige, und nicht nur Zeitverschwendung für, dich ist.Lies mal meine Postings, sind recht interessante Gedanken darin
Ich rede hier von Tiefe versus Breite. Weiter in die Tiefe komme ich mit einem Studium sicher nicht, aber dafür in die Breite. Ich werde von der Breite der Ausbildung profitieren (deshalb werde ich ja auch nicht Software-Entwicklung studieren ;)). Die Welt besteht aus mehr als nur Software-Entwicklung. Mir geht es hier darum (aber ich wiederhole mich ja gerne) dass ein Studium einem nicht überlegen macht. Die Leute ohne Studium, die stattdessen diese Jahre in die Tiefe lernen sind nicht unterlegen. zB die Programmierer aus Osteuropa haben keinen fachlichen Nachteil uns gegenüber.
Natürlich profitiert man von einem Studium, keine Frage. Aber man kann mit genug willen und disziplin auch alles selber lernen. Das Studium hat dennoch den Vorteil, dass man gezwungen wird sich damit auseinanderzusetzen und somit sachen zu lernen, die man normalerweise nicht lernen würde.
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Prof84 schrieb:
- Sprich nicht so abwertend über akademische Bildung, wenn Du einen Hörsall noch nie von Innen gesehen hast. Unterwirf Dich doch mal einer harten Prüfungsordung und bestehe. Auf dem eigenen Terran PHP/C/C++ lässt es sich immer leicht kämpfen. Du gewinnst nicht nur fachliches Wissen, sondern auch Persönlichkeitsattribute, die Dir nach Deinen Statement offensichtlich noch fehlen.
Es geht um Breite vs Tiefe. Und nicht um Studium und nicht Studium. Ich habe ja gesagt dass ich studieren werde. Und ich glaube auch, dass ein Studium gut ist, weil es in die _Breite_ geht.
Oder wird ein 'Software-Entwicklungs'-Studium wirklich so in die Tiefe gehen? Wage ich zu bezweifeln, weil der Nutzen dann gleich 0 wäre. Man will ja keine Spezialisten ausbilden, weil man da mit eigener Begeisterung immer weiter kommt als in einer Klasse wo auf den schwächsten rücksicht genommen werden muss.
Die Ausbildung geht in die Breite: man wird neue Ideen kennenlernen, auf die man selber nicht gekommen wäre, neue Fachbereiche werden sich auftun, neue Interessen geweckt, eine breite Allgemeinbildung vermittelt, so dass man sich schnell in neuen Situationen zurecht finden kann. Man wird vielleicht auch Teamfähigkeit trainieren, man wird eine Menge lesen müssen, was man sonst nie gelesen hätte. dadurch werden sich neue Welten auftun. Man wird insgesamt eine sehr breite Basis bekommen. Man wird nachher nicht mehr so auf seinen Fachbreich fokusiert sein.
Das erwarte ich mir vom Studium.
Wenn es wirklich so extrem in die Tiefe gehen würde, dass man mir zB mein C++ verbessern würde, würde ich ernsthaft den Sinn hinterfragen. Denn soetwas kann man alleine wesentlich besser lernen. Und darum geht es hier doch: sind die Asiaten und die Leute aus Osteuropa uns unterlegen weil sie kein höheres Studium haben? Vielleicht. Ist ihre Arbeit deshalb schlechter als das was wir abliefern: wohl kaum.Das ist der Punkt, den ich hier (unglücklich) versucht habe zu erklären.
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Shade Of Mine schrieb:
Man will ja keine Spezialisten ausbilden, weil man da mit eigener Begeisterung immer weiter kommt als in einer Klasse wo auf den schwächsten rücksicht genommen werden muss.
Schule ist nicht Uni. Schon mal eine Informatikklausur gesehen?
Da liegt die Durchfallquote selten unter 50%Nebenbei vermittelt die Uni auch keine Allgemeinbildung, das war Aufgabe des Gymnasiums - in der Uni geht es um die Vertiefung deines Fachbereichs und einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit selbigem.
Wenn es wirklich so extrem in die Tiefe gehen würde, dass man mir zB mein C++ verbessern würde, würde ich ernsthaft den Sinn hinterfragen.
Sprachen, auch Programmiersprachen, sind an Unis eigentlich nur Mittel zum Zweck.
Willst du programmieren, dann mach ne Ausbildung und kein StudiumUnd darum geht es hier doch: sind die Asiaten und die Leute aus Osteuropa uns unterlegen weil sie kein höheres Studium haben? Vielleicht. Ist ihre Arbeit deshalb schlechter als das was wir abliefern: wohl kaum.
Sie haben kein minderwertiges Studium.
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sarfuan schrieb:
Nebenbei vermittelt die Uni auch keine Allgemeinbildung, das war Aufgabe des Gymnasiums - in der Uni geht es um die Vertiefung deines Fachbereichs und einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit selbigem.
Ein breiter Fachbereich
Natürlich nicht so breit wie das Gymnasium, aber Informatik ist ja weit gesteckt...
Sprachen, auch Programmiersprachen, sind an Unis eigentlich nur Mittel zum Zweck.
Willst du programmieren, dann mach ne Ausbildung und kein StudiumEben. Es ist ein ganz anderer Blickwinkel.
Ich will ja eben _nicht_ dass man mir beibringt wie man C++ programmiert. Ich will etwas neues lernen.50% durchfall ist zwar viel, aber ich bezweifle dass das bei jedem Test so ist. Sonst bei 5 Jahren und je 1 Test pro Semester bei 1000 Studenten am ende nur noch 2 studenten da sein
Soviel ich weiss, sind diese hohen durchfallquoten nur am anfang als sieb gedacht.
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da hast du wohl "mehr gelesen", als deine Informatik-Kollegen...
ja, vielleicht nicht während und direkt nach dem Studium. Aber seit ich arbeite beschäftige ich mich halt intensiver damit als andere, die das 'richtig' im Informatik-Studium gelernt haben, und dann nur noch alles schnell mit den Mitteln die sie kennen erledigen wollen.
Auch ein "nicht E-Techniker" kann sich ein bisschen E-Technik beibringen, ein paar Tutorials und Bauanleitungen aus dem Internet ziehen, Löten lernen, und schon kann man sich alles mögliche zusammenbasteln.
sicherlich. Aber der Aufwand ist höher, als bei IT-Sachen weil es schwerer ist an das wirklich professionelle Gerät ranzukommen.
Nur würdest du so einem "Hobby-Bastler" wirklich zutrauen ein komplexes System zu entwickeln?
Das ist der Knackpunkt Deiner imho falschen Argumentation. Natürlich traue ich das keinem "Hobby-Bastler" zu. Du vergisst dabei, dass Du von Leuten redest, die vielleicht nicht die allerbeste Ausbildung in Richtung IT genossen haben (obwohl schon das bei Fachleuten aus dem Osten einfach nicht stimmt), sondern von Ingenieuren o.ä., die sich in einem professionellen Umfeld mit der Thematik beschäftigen.
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Shade Of Mine schrieb:
50% durchfall ist zwar viel, aber ich bezweifle dass das bei jedem Test so ist. Sonst bei 5 Jahren und je 1 Test pro Semester bei 1000 Studenten am ende nur noch 2 studenten da sein
Soviel ich weiss, sind diese hohen durchfallquoten nur am anfang als sieb gedacht.
Nein, das ist falsch. 50% Durchfallquote ist für jede Prüfung an der Uni normal. Allerdings hat man normalerweise 3 Versuche, um durchzukommen, so dass das nicht so dramatisch ist, wie es aussieht.
Dennoch schaffen AFAIK im Großen und Ganzen nur 25% der Informatikstudenten am Schluss auch den angestrebten Abschluss. Zumindest aber deutlich unter 50%.
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Gregor@Home schrieb:
Nein, das ist falsch. 50% Durchfallquote ist für jede Prüfung an der Uni normal. Allerdings hat man normalerweise 3 Versuche, um durchzukommen, so dass das nicht so dramatisch ist, wie es aussieht.
Das macht also pro Prüfung nur 12% durchfälle... das ist doch ok.
Dennoch schaffen AFAIK im Großen und Ganzen nur 25% der Informatikstudenten am Schluss auch den angestrebten Abschluss. Zumindest aber deutlich unter 50%.
Ist auch ok. es soll ja auch nicht so einfach sein. aber wenn 30% am ende noch da sind, ist es doch etwas anderes als wenn pro prüfung 50% gehen müssen
dass viele leute das studium nicht schaffen ist ja schon darin begründet dass viele mit falschen erwartungen hinein gehen...
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kartoffelsack schrieb:
Auch ein "nicht E-Techniker" kann sich ein bisschen E-Technik beibringen, ein paar Tutorials und Bauanleitungen aus dem Internet ziehen, Löten lernen, und schon kann man sich alles mögliche zusammenbasteln.
sicherlich. Aber der Aufwand ist höher, als bei IT-Sachen weil es schwerer ist an das wirklich professionelle Gerät ranzukommen.
ach was. mit lötkolben, multimeter und oszilloskop kommt man schon sehr weit. für computerfreaks ist es auch schwer, an professionelle software zu kommen, wenn sie nicht raubkopieren wollen.
ach ja und... der wichtigste grund warum ingenieure gewissenhafter arbeiten müssen als informatiker ist ganz einfach: macht ein ingenieur einen designfehler kann das verdammt teuer und peinlich werden, massenweise hardware ist dann für die tonne. ein softwerker kann sich viel pfusch erlauben, dann werden einfach updates nachgeschoben wenn was hakelt und gut ist's (microsoft ist doch das beste beispiel). aber eben diese durchdachte, systematische arbeitsweise lernt man im ingenieursstudium. ich bezweifle mal, dass bei informatikern ähnlich viel wert darauf gelegt wird.
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net schrieb:
aber eben diese durchdachte, systematische arbeitsweise lernt man im ingenieursstudium. ich bezweifle mal, dass bei informatikern ähnlich viel wert darauf gelegt wird.
Würde ich nicht sagen. Ich studiere ein Mittelding aus Informatik und Maschinenbau und lerne in beiden Richtungen die Strukturierung großer Systeme. Vielleicht macht es auch gerade die Kombination, aber ich würde den Informatikern nicht von vorne herein unterstellen, dass sie weniger Wert auf durchdachte und systematische Arbeitsweise legen.
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Walli schrieb:
Ich studiere ein Mittelding aus Informatik und Maschinenbau und lerne in beiden Richtungen die Strukturierung großer Systeme.
wie heisst das? robotik? kybernetik? stell ich mir interessant vor...
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Nennt sich Computational Engineering Science. Im Grundstudium hat man halt sehr viel Mathematik, (wobei parallel immer die numerischen Methoden gelehrt werden), Informatik sowie einige klassische Ingenieursvorlesungen. Im Hauptstudium (in das ich voraussichtlich in einem Semester komme) kann man sich dann spezialisieren.
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net schrieb:
ach ja und... der wichtigste grund warum ingenieure gewissenhafter arbeiten müssen als informatiker ist ganz einfach: macht ein ingenieur einen designfehler kann das verdammt teuer und peinlich werden, massenweise hardware ist dann für die tonne. ein softwerker kann sich viel pfusch erlauben, dann werden einfach updates nachgeschoben wenn was hakelt und gut ist's (microsoft ist doch das beste beispiel). aber eben diese durchdachte, systematische arbeitsweise lernt man im ingenieursstudium. ich bezweifle mal, dass bei informatikern ähnlich viel wert darauf gelegt wird.
Wenn ein Softwareentwickler einen Fehler macht, kostet das auch Unmengen. Die Updates werden nicht freiwillig am Feierabend geschrieben
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Die Updates werden nicht freiwillig am Feierabend geschrieben
Ist trotzdem kaum zu vergleichen. Wir haben hier beides im Haus - die Kosten und Turnaroundzeiten bei Hardware sind einfach höher.
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kommt wohl auf den bereich an... Das schönste flugzeug bringts nicht, wenn es von der software gegen einen berg gesteuert wird. Mal eben Update einreichen ist dann auch nicht mehr drin.
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DrGreenthumb schrieb:
Das schönste flugzeug bringts nicht, wenn es von der software gegen einen berg gesteuert wird. Mal eben Update einreichen ist dann auch nicht mehr drin.
das wird alles 'im trockenen' getestet bevor's in den flieger kommt.
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naja, es sind trotzdem schon raumschiffe wegen einem softwarefehler vom himmel gefallen.
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DrGreenthumb schrieb:
naja, es sind trotzdem schon raumschiffe wegen einem softwarefehler vom himmel gefallen.
Und dann war da noch das:
Normale Software: 25 Fehler pro 1000 Zeilen
Wichtige Software: 2 - 3 Fehler pro 1000 Zeilen
Medizinische Software: 0.2 Fehler pro 1000 Zeilen
Space Shuttle Software: < 0.1 Fehler pro 1000 Zeilen