Und noch ein Amokläufer



  • Wieso? Weil die Matrix proprietäre Software ist? :p


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Er war evtl. ein Mensch, der sich geistig anderen überlegen fühlte, die nur dieses sinnlose von "Faschisten" vorgegebene Leben führen. Er hätte vielleicht "Schuld und Sühne" lesen sollen. http://de.wikipedia.org/wiki/Schuld_und_Sühne

    Interessante Thematik - aber: Findest du den nur wegen des Endes toll? Was wäre wenn er Buddhist geworden wäre?

    "Metal"-Musik ("Die Motherfucker Die") verstärkt

    Höre ja auch ungern Metal, aber wenn du damit das Video hier (http://www.myvideo.de/watch/234465) meinst - das ist mal edel 👍

    Bei Counterstrike kann man sich die Seite z.B. aussuchen (terrorist oder antiterrorist), also Gut und Böse. Für mich ist Counterstrike nichts anderes als unser altes "Cowboy und Indianer". Die Politiker, die das verbieten wollen, haben das sicher noch nie selbst gespielt, begreifen also nichts.

    Full ACK, ich bin kein potentieller Amokläufer 🤡

    MfG SideWinder



  • Erhard Henkes schrieb:

    Hier sind brutale Filme (nicht die Spiele!), evtl. auch durch "dumpfe" "Metal"-Musik ("Die Motherfucker Die") verstärkt, das Entscheidende, denn dort regiert nicht mehr das Gute (Ethos), sondern das Starke und Rücksichtslose.

    ⚠ Klischeealarm ⚠
    Was denn, nun Killerfilme und Killermusik. Ich persönlich steh auch auf solche Musik und hab meine Schulzeit trotzdem überstanden. Ich seh diese ganzen "bösen" Sachen als Ventil und nicht als Manipulator. Man ist doch nicht komplett ferngesteuert. Gerade wenn man sich in so einer Metal-Szene bewegt, merkt man, dass das in der Regel alles 'liebe' Menschen sind. Um mit einer Waffe über den Schulhof zu rennen, muss einem schon in einer 'anderen' Welt leben.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Ein anderer Punkt ist vielleicht sein fehlendes Grundethos, auf das er bauen kann. Hier sind brutale Filme (nicht die Spiele!), evtl. auch durch "dumpfe" "Metal"-Musik ("Die Motherfucker Die") verstärkt, das Entscheidende, denn dort regiert nicht mehr das Gute (Ethos), sondern das Starke und Rücksichtslose.

    Haha, 1 A. EH wie er leibt und lebt. Das konnte ja nur von dir kommen.



  • Es ist nicht das einzige, es ist das Produkt aus allem: Umwelt*Familie*Freunde*Schule*Musik*Gamez*Movies ...



  • Erhard Henkes schrieb:

    Ein anderer Punkt ist vielleicht sein fehlendes Grundethos, auf das er bauen kann. Hier sind brutale Filme (nicht die Spiele!), evtl. auch durch "dumpfe" "Metal"-Musik ("Die Motherfucker Die") verstärkt, das Entscheidende, denn dort regiert nicht mehr das Gute (Ethos), sondern das Starke und Rücksichtslose.

    Och nöö... "Die MF Die" rockt und hat bich bisher noch nie zu nem Amoklauf inspiriert 😮 😉
    Ausserdem hören CS-Spielende Kiddies gar ned so gute Musik....



  • Wirklich interessant der Brief. Hat meine Vorstellung, von dem was in den Kopf eines solchen Amokläufers vorgehen kann, doch ganzschön geändert. Auch, weil ich selber ähnliche teilweise Gedanken habe. Keine Angst, im Bezug auf Waffen bin ich genau anderer Meinung. Nicht jeder, sondern keiner sollte eine haben. Aber die solche Ideen wie diese

    Ich erkannte das die Welt wie sie mir erschien nicht existiert, das ie eine Illusion war, die hauptsächlich von den Medien erzeugt wurde. Ich merkte mehr und mehr in was für einer Welt ich mich befand. Eine Welt in der Geld alles regiert, selbst in der Schule ging es nur darum. Man musste das neuste Handy haben, die neusten Klamotten, ...

    sind mir nicht fremd. Nicht in der Form von Matrix Illusion wie von Erhard Henkes behautpet, was woll auch nicht der Gedanke von ihm war, sondern diese "Konsumverarsche" wie sie von den Medien betrieben wird und die fast alle mitmachen. Man muss ein teures Auto, ein Handy, nen MP3 Player usw. haben, weil es alle haben. Man fährt im Urlaub weg, damit man was zum angeben hat und nicht um sich zu erholen. Die ganze Sinnlosigkeit von dem was man so als normales Leben, oder er als S.A.A.R.T., bezeichnet. Aber ich hab einige Dinge die mir Spass machen gefunden und noch einige Träume die ich gern verwirklichen würde, was er wohl nicht hatte (Außer seine Rache).
    Das fehlen von irgend einem Sinn in seinem Leben und seine Bereitschaft zur Gewalt haben ihn dann wohl dazu veranlasst Amok zu laufen. Was ihn so gewaltbereit machte ist etwas was ich nicht verstehen kann. Die "Killerspiele" können es wohl nicht (nur) sein, ich hab früher auch DOOM 2 durchgespielt und einige Levels gebaut (keine Schule). Ich wurde auch in der Schule von einigen "gemobbt", wie man heute so schön sagt. Ich war wohl nicht ein so krasser Außenseiter wie er, aber mit vielen hab ich nicht geredet. Wie es in seiner Familie ausgesehen hat, wäre interessant zu wissen, aber die erwähnt er irgendwie gar nicht. Ich hab nicht wirklich eine Idee wie man so wird. Vielleicht liegt es doch größtenteils an der Erziehung.

    Erhard Henkes schrieb:

    ...evtl. auch durch "dumpfe" "Metal"-Musik ("Die Motherfucker Die") verstärkt, das Entscheidende, denn dort regiert nicht mehr das Gute (Ethos), sondern das Starke und Rücksichtslose.
    Bei Counterstrike kann man sich die Seite z.B. aussuchen (terrorist oder antiterrorist), also Gut und Böse. Für mich ist Counterstrike nichts anderes als unser altes "Cowboy und Indianer". Die Politiker, die das verbieten wollen, haben das sicher noch nie selbst gespielt, begreifen also nichts.

    Du hörst wohl die Musik nicht und kennst auch die Texte nicht wirklich, im Gegensatz zu Counterstrike. Ich höre doch manche z.B. Metallica (die haben schon das Metal im Namen, böse böse). In Songs wie "For Whom the Bell Tolls" (...Take a look to the sky just before you die...) und "Disposable Heroes" (...I was born for dying...) geht es um Krieg und "Master of Puppets" (...how I'm killing you...) um Drogen, dagegen, nicht dafür wie du meinst und es sich anhört, wenn man nur ein paar Worte aufschnappt. Und in "Creeping Death" soll es um eine Geschichte aus der Bibel gehen (...Die by my hand...), ich weiß nicht welche Stelle, aber du wirst es wahrscheinlich erkennen. Du solltest nur mal zuerst lesen, bevor du urteilst, sonst könne man auf die Idee kommen, dass du so bist wie Politiker die über CS urteilen.



  • Freak_Coder schrieb:

    VERSUCHT ihnen zu helfen... Doch dies geschieht ja eindeutig nicht.

    Nein, leider. Die sind alle ziemlich hilflos.

    ICH DENKE nicht das du ins Raster gepasst hättest. Es sind bestimmt Leute bei denen man das Vermuten würde und ICH GLAUBE das deine Lehrer bei dir nie so ne Vermutung hatten.

    Ich heute und ich in der Schule sind zwei Welten. 😉



  • Als ich diesen "Abschiedsbrief" gelesen hatte ist mir sofort, wie von selbst, folgender Satz durch den Kopf gegeistert:

    "Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe."

    Meiner Meinung nach hat der Typ es nie gelernt bekommen, dass man sich die Anerkennung anderer verdienen muß. Sein Außenseitertum hat genau das Gegenteil bewirkt, er hat sich selbst ausgegrenzt und "die anderen" dafür verantwortlich gemacht.

    An den Kopf greife ich mir, wenn ich dann solche Berichte lese, wo sinngemäß die Worte "Counterstrike" und "Waffengesetz" drin vorkommen. Das sind nicht die Ursachen. Die Ursache war meiner Meinung nach das lasche, desinteressierte Umfeld.



  • F98 schrieb:

    Als ich diesen "Abschiedsbrief" gelesen hatte ist mir sofort, wie von selbst, folgender Satz durch den Kopf gegeistert:

    "Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe."

    Meiner Meinung nach hat der Typ es nie gelernt bekommen, dass man sich die Anerkennung anderer verdienen muß. Sein Außenseitertum hat genau das Gegenteil bewirkt, er hat sich selbst ausgegrenzt und "die anderen" dafür verantwortlich gemacht.

    Der Typ wurde gemobbt bis zum geht nicht mehr. Ich habe fast genau die gleiche Vergangenheit wie der Typ da, nur halt das ich nich so'n waffennarr bin und auch nicht zum Satanismus tendiere, und ich kann ihn gut verstehen (nicht in allem, aber in vielen Teilen)
    Wenn man gemobbt und total fertig und zum Außenseiter gemacht wird, dann ist es ganz klar das einem irgendwann mal die Sicherung rausfliegt.



  • Randall Flagg schrieb:

    Wenn man gemobbt und total fertig und zum Außenseiter gemacht wird, dann ist es ganz klar das einem irgendwann mal die Sicherung rausfliegt.

    Eben nicht. In der Regel spielt man dann Killerspiele, hört Heavy Metal, sieht sich brutale Filme an und findet dadurch Gleichgesinnte und die Welt ist nicht mehr ganz so gemein! 🤡



  • Hallo.

    also ich muss sagen, ich fand den Abschiedsbrief ebenfalls durchaus interessant. Vor allem, dass alle von den recht sozialkritischen Aspekten überhaupt nicht in den Medien auftauchen. Leider bisher auch noch nicht in diesem Thread. Folgende Überlegungen würde ich hervorheben, die mir zeigen, dass ihm u.a. auch die Sinnhaftigkeit im Leben gefehlt hat:

    Eine Welt in der Geld alles regiert

    Also muss man seinem Leben einen Sinn geben, und das mache ich nicht indem ich einem überbezahlten Chef im Arsch rumkrieche

    Schule, Ausbildung, Arbeit, Rente, Tod Das ist der Lebenslauf eines "normalen" Menschen heutzutage.

    Leider werden diese Aussagen von so viel diversen Hasstiraden überschattet, dass sie nicht mehr ernst genommen werden, auch ist der letzte Satz etwas übertrieben. Aber meiner Meinung nach ist es in der heutigen modernen Gesellschaft durchaus möglich, über eine bessere Verteilung der Arbeit nachzudenken. In der derzeitigen Situation ist es ja oft so, dass man sich auf der einen Seite entweder "für den Chef" totschufftet (siehe Millionen von Überstunden), oder man ist Hartz4-Empfänger. Da hat er vielleicht auch keine Perspektive gesehen, sein Leben dazwischen zu gestalten.

    H.W.



  • Ich denke, bezüglich der Musik habt ihr Recht, das ist kein wesentlicher Auslöser, aber man sollte trotzdem nicht die Wirkung von Sounds unterschätzen. Filme arbeiten stark damit, merkt man sofort, wenn man den Ton weg nimmt oder ganz leise schaltet.

    Seine sozialkritischen Sätze treffen einen wesentlichen Punkt in unserer Gesellschaft: die Sinnlosigkeit des menschlichen Daseins, wenn man "isoliert" ist.



  • Erhard Henkes schrieb:

    [..] die Sinnlosigkeit des menschlichen Daseins, wenn man "isoliert" ist.

    Das ist wohl auch die wesentliche Vorraussetzung für so eine Tat und das Kernproblem. Im besten Falle sollte man genau da ansetzen, zB gegen die verschiedenen Formen der Ausgrenzungen angehen ..



  • don_basto schrieb:

    Randall Flagg schrieb:

    Wenn man gemobbt und total fertig und zum Außenseiter gemacht wird, dann ist es ganz klar das einem irgendwann mal die Sicherung rausfliegt.

    Eben nicht. In der Regel spielt man dann Killerspiele, hört Heavy Metal, sieht sich brutale Filme an und findet dadurch Gleichgesinnte und die Welt ist nicht mehr ganz so gemein! 🤡

    Jein... die Welt ist noch genauso - aber man zeigt den anderen irgendwie, wie sehr man sie ablehnt.

    Heute wundere ich mich, dass meine Ohren noch so gut sind. Immer wenn ich sauer war habe ich Walkman gehört: Lautstärke voll auf (hoffentlich nervts die Anwesenden) und dann je nach Stimmung Böhse Onkelz (wütend), Tote Hosen (traurig) oder Ärzte (einfach nur Protest und Laune aufbessern).
    Hat zumindest kurzfristig immer sehr gut geholfen. 🙂



  • Hans Wurst schrieb:

    Vor allem, dass alle von den recht sozialkritischen Aspekten überhaupt nicht in den Medien auftauchen. Leider bisher auch noch nicht in diesem Thread.

    Sozialkritische Aussagen?

    Indem er seinem fiktiven Gegenüber einfach einen Haufen zusammenhangloser Gründe, verpackt in unreflektierten billigen Sätzen, hinballert?

    Hans Wurst schrieb:

    Schule, Ausbildung, Arbeit, Rente, Tod Das ist der Lebenslauf eines "normalen" Menschen heutzutage.

    Der Typ hatte ein generelles Problem mit der Sinnhaftigkeit und Wertigkeit seines Lebens und der Lebens anderer. Für dieses Problem macht er andere verantwortlich, damit ist er vermeintlich fein raus.

    Aber es ist müßig darüber zu diskutieren. Das ist wie mit den Onboard-Trollen hier: Fliegt einer raus, steigt morgen wieder eine neuer aus dem Bett und nervt die Welt. Da kann man aber nicht das Forum (austauschbar mit Begriffen wie "Counterstrike, Waffengesetz, Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit") verantworlich machen, sondern das billige unbefriedigte Ego des Einzelnen und die Gründe, die dazu geführt haben.



  • don_basto schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    [..] die Sinnlosigkeit des menschlichen Daseins, wenn man "isoliert" ist.

    Das ist wohl auch die wesentliche Vorraussetzung für so eine Tat und das Kernproblem. Im besten Falle sollte man genau da ansetzen, zB gegen die verschiedenen Formen der Ausgrenzungen angehen ..

    👍 👍 👍

    Allerdings denke ich nicht, dass es an Ausgrenzungen liegt: Isolation sehe ich nicht als Folge von Ausgrenzung, sondern als fehlende Integration! Ich weiß ja nicht ob es immer schon so war, aber in größeren Städten z.B. redet man mit niemandem, es sei denn, man kennt ihn. Man beachtet niemanden, sieht niemanden an, es gibt nur einen selbst und halt die "Anderen". IMO gibt es nur noch kleine, starke, abgegrenzte Gesellschaften (a lá Freundeskreis) und größere, etwas schwächer zusammenhaltende Gesellschaften (a lá Interessengruppen). Gesellschaften sind dabei gesellschaftlich verbundene Personen.
    Wenn man nun Probleme hat, sich in solche kleinen oder größeren gesellschaftlichen Gruppierungen einzugliedern, bleibt man außen vor, man wird nicht beachtet, nicht angesprochen und fühlt sich eben nicht als Teil der Gesellschaft. Dabei sinkt rapide das Selbstwertgefühl, Verzweiflung äußert sich durch Neid und Hass. ➡ Meine Meinung.

    Viele Tiere sterben, wenn sie isoliert sind. Kann mir gut vorstellen, dass man dabei als Mensch auch innerlich zu Grunde gehen kann!

    Zusammengefasst: Grundeinstellung der Gesellschaft muss sich ändern; Lösungsvorschläge: Keine^^



  • Badestrand schrieb:

    Allerdings denke ich nicht, dass es an Ausgrenzungen liegt: Isolation sehe ich nicht als Folge von Ausgrenzung, sondern als fehlende Integration!

    Aber du kannst niemandem vorschreiben andere nicht auszugrenzen (im Gegensatz zu "mobben"), geschweige denn 'zu integrieren'.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Seine sozialkritischen Sätze treffen einen wesentlichen Punkt in unserer Gesellschaft: die Sinnlosigkeit des menschlichen Daseins, wenn man "isoliert" ist.

    Ne, seine sozialkritischen Sätze zeigen einfach nur einen wichtigen Aspekt: Er war unfähig seine eigene Schuld einzugestehen und sucht die Schuld für seine Situation bei der Gesellschaft oder eben bei seinen Mitschülern/Lehrern. Dabei ist es ganz klar seine Schuld. Er hätte mit seinen Problemen klar kommen müssen. Aber er verhält sich eben wie ein Kind, das in seiner Phantasie-Welt aus Computer-Spielen und Krieg spielen im Wald lebt.

    Es ist sicher nicht die Schuld "der Gesellschaft" oder seines Umfeldes, das er Amok gelaufen ist.



  • rüdiger schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Seine sozialkritischen Sätze treffen einen wesentlichen Punkt in unserer Gesellschaft: die Sinnlosigkeit des menschlichen Daseins, wenn man "isoliert" ist.

    Ne, seine sozialkritischen Sätze zeigen einfach nur einen wichtigen Aspekt: Er war unfähig seine eigene Schuld einzugestehen und sucht die Schuld für seine Situation bei der Gesellschaft oder eben bei seinen Mitschülern/Lehrern. Dabei ist es ganz klar seine Schuld. Er hätte mit seinen Problemen klar kommen müssen [...]

    Das hat er. Er hat seine Probleme geloest.


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