komplexe maschine oder beseeltes etwas



  • Also Placebo ist noch einfach. Man gibt eine Pille und sagt dem Gehirn, "Das hilft", und das Hirn lernt: "Die Pille hilft!"
    Man gibt eine Pille aus Milchzucker und sagt, die ist wie die letzte Pille, nur ne andere Marke. Das Hirn denkt: "Ahja, letztes mal hats mir geholfen, also hilft sie mir nun auch!"
    40% aller Wirkungen von Medikamenten beruhen auf dem Placebo-Effekt, aber verbreitet das bloss nicht, sonst bin ich bald arbeitslos. 😉

    Schwieriger stell ich mir Emotionen und Träume vor. Ich mein, ich denke und handle anders, wenn ich was schönes geträumt habe, weil mich den ganzen Tag so ein wattiges Gefühl begleitet. Auch denke und handle ich anders, wenn ich traurig/depressiv bin - unmotiviert, nachlässig oder nur minimal.
    Dabei dürfte, trotz richtiger Verlinkung der Neuronen und korrekter Implementierung der Hormonkreisläufe, die Simulation versagen.



  • THX 1138 schrieb:

    Also Placebo ist noch einfach. Man gibt eine Pille und sagt dem Gehirn, "Das hilft", und das Hirn lernt: "Die Pille hilft!"
    Man gibt eine Pille aus Milchzucker und sagt, die ist wie die letzte Pille, nur ne andere Marke. Das Hirn denkt: "Ahja, letztes mal hats mir geholfen, also hilft sie mir nun auch!"
    40% aller Wirkungen von Medikamenten beruhen auf dem Placebo-Effekt, aber verbreitet das bloss nicht, sonst bin ich bald arbeitslos. ;

    Wieso? Bist Du Pharma-Hersteller? :p 🤡

    Meine Frau ist Pharmazeutin. Die kennt eine Studie, nach der die Wirksamkeit von Aspirin der eines Placebo entspricht.



  • Elektronix schrieb:

    Und auf welche Ebene willst Du die Psyche ansiedeln? Etwa rein physisch? Das tun nicht einmal Neurologen.
    Ich würde behaupten, die Psyche ist die Verbindung zwischen physischer und metaphysischer Ebene.

    Warum auf einer Ebene ansiedeln? Die Psyche ist einfach ein Produkt der physischen Ebene. Aus dem Grund gibt es physische Erkrankungen und Medikamente, die die Psyche beeinflussen können. Wenn das irgend etwas über-Physisches wäre, dann wäre die Psyche dadurch ja nicht beeinflussbar.



  • Elektronix schrieb:

    Wieso? Bist Du Pharma-Hersteller? :p 🤡

    Nicht grad Hersteller - Drug Discovery ^^

    Elektronix schrieb:

    Meine Frau ist Pharmazeutin. Die kennt eine Studie, nach der die Wirksamkeit von Aspirin der eines Placebo entspricht.

    Hab ne Weile in der Toxikologie gearbeitet, da kam mir zu Ohren, dass Aspirin heut nicht mehr zugelassen würde. Erstens wegen der von dir genannten geringen Wirkung und zweitens wegen der schädigenden Nebenwirkung auf die Nieren.



  • Reden wir eigentlich über eine simulierte, 100% exakte Kopie eines bestehenden Menschenhirns?



  • TactX schrieb:

    Reden wir eigentlich über eine simulierte, 100% exakte Kopie eines bestehenden Menschenhirns?

    Ich dachte ja, oder?



  • THX 1138 schrieb:

    TactX schrieb:

    Reden wir eigentlich über eine simulierte, 100% exakte Kopie eines bestehenden Menschenhirns?

    Ich dachte ja, oder?

    Ja, das war Voraussetzung.

    gruss
    v R



  • Ein Mann der Feder, berühmt und bekannt
    als strenger Realist,
    beschloss, einen einfachen Gegenstand
    zu beschreiben, so wie er ist:
    Einen Apfel zum Beispiel, zwei Groschen wert,
    mit allem, was dazu gehört.
    Er beschrieb die Form, die Farbe, den Duft,
    den Geschmack, das Gehäuse, den Stiel,
    den Zweig, den Baum, die Landschaft, die Luft,
    das Gesetz, nach dem er vom Baume fiel ...
    Doch das war nicht der wirkliche Apfel, nicht wahr?
    Denn zu diesem gehörte das Wetter, das Jahr,
    die Sonne, der Mond und die Sterne ...
    Ein paar tausend Seiten beschrieb er zwar,
    doch das Ende lag weit in der Ferne;
    den schließlich gehörte er selber dazu,
    der all dies beschrieb, und der Markt und das Geld
    und Adam und Eva und ich und du
    und Gott und die ganze Welt ...
    Und endlich erkannte der Federmann,
    dass man nie einen Apfel beschreiben kann.
    Von da an ließ er es bleiben,
    die Wirklichkeit zu beschreiben.
    Er begnügte sich indessen
    damit, den Apfel zu essen. 😋

    Michael Ende :xmas1:



  • Elektronix schrieb:

    Zur Metaphysik:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Metaphysik

    Zugegeben, ist eine interessante Diskussion. Aber um das ganze Thema zu beleuchten, reicht der Speicherplatz für das Forum kaum aus 😉

    "Das was nach der Phyik kommt" 🙄
    Das ist also das alles von der Physik, was wir nocht nicht begreifen. Das ist ja das Problem, wir können nicht alle Naturgesetzte kennen und somit können wir das Gehirn nicht zu 100% simulieren.



  • finix schrieb:

    DEvent schrieb:

    mir kommt es allerdings nur so vor, dass viele menschen nicht damit klarkommen können, ohne körper, virtuell also, simuliert zu werden.

    Wer soll den damit klarkommen?

    Die Person im Computer.

    Na das ist ja das geringste Problem.

    finix schrieb:

    DEvent schrieb:

    Nehmen wir mal an du kartografierst mein Gehirn und simulierst es zu 100% in einem Computer. Deswegen würde ich doch immernoch daneben stehen und mich doch nicht auf einmal im Computer befinden.

    Es würde also eine Kopie von mir im Computer sein, aber nicht ich selbst.

    Welcher Unterschied besteht zwischen dir und der Person im Computer?

    Ein Aussenstehender wird keinen bemerken, aber ich werde immernoch auf den Stuhl sitzen (oder so) und mich nicht aufeinmal im PC befinden.



  • Elektronix schrieb:

    ...
    Und endlich erkannte der Federmann,
    dass man nie einen Apfel beschreiben kann.
    Von da an ließ er es bleiben,
    die Wirklichkeit zu beschreiben.
    Er begnügte sich indessen
    damit, den Apfel zu essen.

    Schön auf den Punkt gebracht 👍



  • DEvent schrieb:

    finix schrieb:

    DEvent schrieb:

    mir kommt es allerdings nur so vor, dass viele menschen nicht damit klarkommen können, ohne körper, virtuell also, simuliert zu werden.

    Wer soll den damit klarkommen?

    Die Person im Computer.

    Na das ist ja das geringste Problem.

    finix schrieb:

    DEvent schrieb:

    Nehmen wir mal an du kartografierst mein Gehirn und simulierst es zu 100% in einem Computer. Deswegen würde ich doch immernoch daneben stehen und mich doch nicht auf einmal im Computer befinden.

    Es würde also eine Kopie von mir im Computer sein, aber nicht ich selbst.

    Welcher Unterschied besteht zwischen dir und der Person im Computer?

    Ein Aussenstehender wird keinen bemerken, aber ich werde immernoch auf den Stuhl sitzen (oder so) und mich nicht aufeinmal im PC befinden.

    Die Vorausetzung des OP als gegeben angesehen: Muesste sich die Simulation nicht
    wundern, warum sie ploetzlich nicht mehr auf dem Stuhle sitzt?

    Oder sieht die Person im Computer die Simulation als Real an? Wie war das mit
    dem Gehirn im Tank?

    gruss
    v R



  • THX 1138 schrieb:

    Elektronix schrieb:

    ...
    Und endlich erkannte der Federmann,
    dass man nie einen Apfel beschreiben kann.
    Von da an ließ er es bleiben,
    die Wirklichkeit zu beschreiben.
    Er begnügte sich indessen
    damit, den Apfel zu essen.

    Schön auf den Punkt gebracht 👍

    Wer war der Dichter? Kein Wissenschaftler oder? Die sollten niemals nie sagen 😉

    gruss
    v R



  • Das Problem ist doch das Modell (Mensch, Umwelt, Interaktion), was man zu Grunde legt. Wie soll dieses Modell aufgebaut sein: Differenzialgleichungen n-ter Ordnung? Da sind so viele Abhängigkeiten drin ... aua, aua. Wie sollen solche komplexen Systeme gelöst werden, mit Näherungsverfahren 😃 ?



  • THX 1138 schrieb:

    Schwieriger stell ich mir Emotionen und Träume vor. Ich mein, ich denke und handle anders, wenn ich was schönes geträumt habe, weil mich den ganzen Tag so ein wattiges Gefühl begleitet. Auch denke und handle ich anders, wenn ich traurig/depressiv bin - unmotiviert, nachlässig oder nur minimal.
    Dabei dürfte, trotz richtiger Verlinkung der Neuronen und korrekter Implementierung der Hormonkreisläufe, die Simulation versagen.

    Wieso sollte es? Das du depressiv oder gut gelaunt bist, ist doch als "status" in deinen Neuronen gespeichert.

    Man könnte das doch auch so beschreiben: Tagsüber sammelst du erfahrungen, gut oder schlecht, wie auch immer. In der Nacht verarbeitet das gehirn die Erfahrungen. Dabei werden irgendwo im Gehirn ganz bestimmte neuronen befeuert und von da aus wird -durch höchst komplexe Vorgänge- eine kettenreaktion ausgelöst. Mit ein bischen Glück- oder Pech, je nachdem- breitet sich die Kettenreaktion in den Gehirnteil aus, in dem sich unser "Bewusstsein" befindet-wir träumen. Diese Träume werden dann wieder verarbeitet und bewertet, (ist es ein schöner Traum, oder ist es ein Alptraum) und wie jede Erfahrung wirkt sich auch diese auf unsere Laune aus.

    Hoch spekulativ, ich gebe es zu, aber es soll nur ein Beispiel sein, wie es ohne irgendwelche metaphysischen Vorgänge funktionieren könnte.

    Ach, komm, willst Du mir weiß machen, Du könntest Dir das nicht denken. Ich habe von Inspiration und Intuition gesprochen (wenn Du nicht weißt, was das ist, schlags mal bei Wiki oder Bertelsmann nach). Dazu kommen noch spirituelle Erfahrungen, Nahtodeserfahrungen ect..

    Für die intuition gibt es aber auch schon eine Menge erklärungsansätze.
    Immerhin gibt es das Wort "Bauchgefühl" oder den Ausdruck "Aus dem Bauch heraus" nicht ohne Grund. Ein Teil der Intuition scheint demnach aus dem Nervengeflecht um unseren Darm herum zu kommen, welche das Gehirn nicht versprachlichen kann.
    Hierbei sei das ungute Gefühl in der Magengrube erwähnt, wenn sich Leute wegen einer Sache sorgen machen.
    Ein anderer Ansatz,vorallem im bereich der Logik, ist, dass bestimmte Sachlagen vom Unterbewusstsein analysiert werden, und dann ohne Umweg über das Bewusstsein versprachlicht werden.

    Die Inspiration kann aber auch erklärt werden. Und zwar geht es dabei um die Theorie, dass der Logisch/Sprachliche Teil unseres Gehirns im normalen Leben dominiert. Der Künsterlisch/Kreative teil hingegen hat nicht die Möglichkeit, sich angemessen auszudrücken und wird übergangen. Demzufolge erreichen kreative eingebungen oftmals nicht unser bewusstsein, sondern werden irgendwo auf dem weg abgeblockt.
    Allerdings gibt es Vorgänge, die der Logische Teil des Gehirns nur höchst unzureichend erfüllen kann. zb das erkennen von Formen.
    Man kann sich also Vorstellen, dass die logische hälfte abschaltet, wenn der mensch eine schöne Frau beobachtet, und somit plötzlich Platz für die denkmuster der kreativen aspekte unseres Gehirns ist, gedanken gelangen von dort aus in unser bewusstsein, und eine inspiration "entsteht".

    Das Klingt insofern Logisch, als dass vorallem inspirationen nur von kurzer dauer sind, weswegen Künstler oft ein Skizzenblock mit haben, auf dem sie diese eindrücke so schnell wie möglich versuchen festzuhalten, bevor sie wieder verschwimmen, und dies klingt in meinen Ohren so, als ob der Teil, der für das analysieren,kategorisieren und speichern solcher informationen zuständig ist, in diesem moment nicht die Kontrolle hat.
    Ein anderer Punkt ist, dass Künstler oder Wissenschaftler nicht in der Lage sind, ihre inspirationen in worten auszudrücken, bis sie sie auf einem Blatt papier stehen haben. Oftmals kann man mit ihnen in der zeit nichtmal vernünftig reden.



  • virtuell Realisticer schrieb:

    Die Vorausetzung des OP als gegeben angesehen: Muesste sich die Simulation nicht
    wundern, warum sie ploetzlich nicht mehr auf dem Stuhle sitzt?

    Oder sieht die Person im Computer die Simulation als Real an? Wie war das mit
    dem Gehirn im Tank?

    gruss
    v R

    Nun, wenn die Simulation simultan mit den Hirnströmen etc. der realen Person gefüttert wird, dann sitzt sie immer noch auf dem Stuhl. "Your mind makes it real"

    Sag niemals nie, probiers mit Poesie 😉



  • otze schrieb:

    ...wie es ohne irgendwelche metaphysischen Vorgänge funktionieren könnte.

    Irgendwie traurige Vorstellung, dass alles nur auf biochemisch-physikalischen Vorgängen basiert.



  • THX 1138 schrieb:

    virtuell Realisticer schrieb:

    Die Vorausetzung des OP als gegeben angesehen: Muesste sich die Simulation nicht
    wundern, warum sie ploetzlich nicht mehr auf dem Stuhle sitzt?

    Nun, wenn die Simulation simultan mit den Hirnströmen etc. der realen Person gefüttert wird, dann sitzt sie immer noch auf dem Stuhl. "Your mind makes it real"

    Dann ist es aber keine Simulation, sondern eine Emulation... 🤡



  • THX 1138 schrieb:

    otze schrieb:

    ...wie es ohne irgendwelche metaphysischen Vorgänge funktionieren könnte.

    Irgendwie traurige Vorstellung, dass alles nur auf biochemisch-physikalischen Vorgängen basiert.

    wieso? Also ich musste mir bei dem Gedanken keine Tränen unterdrücken. Wahrscheinlich hängt das auch damit zusammen, woran man _glaubt_. Natürlich wird ein Mensch, der an ein Leben nach dem Tod glaubt, sich nicht mit einem Gehirn ohne metaphysische Vorgänge zufrieden geben können. Nunja, ich glaube nicht dran.



  • Elektronix schrieb:

    Meine Frau ist Pharmazeutin. Die kennt eine Studie, nach der die Wirksamkeit von Aspirin der eines Placebo entspricht.

    Ich bin Biertrinker und kann auf Basis eigener Untersuchungen sagen, dass das nicht stimmt.


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