Physik studieren + "Nebenfach" Informatik



  • Hoi,

    Ich habe jetzt mein Abitur in der Tasche(1,9) und mache jetzt ein Jahr erstmal
    Zivi. Doch danach kommt die Qual der Wahl was man studieren möchte.
    Am meisten interessiert mich die Physik und Informatik.
    Seit der 8 Klasse habe ich mich in meiner Freizeit viel mit C++ beschäftigt
    und auch viel damit geschrieben. Kleine Shooter mit OpenGL, kleinere Server Anwendungen und sogar ein Mini-Mini Betriebsystem.
    Wenn ich nun Physik studiere wäre ich an Sich volkommen zufrieden, aber
    die Informatik reizt mich doch immer wieder.
    So frage ich mich nun. Kann man diese beiden Fächer verbinden,
    oder gibt es sogar spezielle Studienrichtungen dafür?

    Es gibt ja diese Witze:
    Was sagt ein Physiker ohne Arbeit zu einem Physiker mit Arbeit.
    Einmal Pommes Rot-Weiß bitte.

    Ist an den Witzen etwas wahres drann, denn ich habe auch schon gehört, dass man als Physiker nicht soo gefragt ist.

    Aber ich könnte mir vorstellen als Physiker mit "Nebenfach" Informatik
    müsste man doch eigentlich in der Forschung sehr begehrt sein.

    Was wisst ihr so dadrüber?
    Ich möchte nämlich nicht am Ende als Platinen-Löter bei Siemens enden oder so....

    mfg



  • http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,454076,00.html

    Als Physiker und Informatiker gibt's einiges zu tun.



  • Physika schrieb:

    Es gibt ja diese Witze:
    Was sagt ein Physiker ohne Arbeit zu einem Physiker mit Arbeit.
    Einmal Pommes Rot-Weiß bitte.

    Der Witz wird doch mit allen Studien-Richtungen gemacht. Wobei gerade Physiker eigentlich keine Probleme mit Jobs haben dürften.

    Ich möchte nämlich nicht am Ende als Platinen-Löter bei Siemens enden oder so....

    Ne, so was machen idr Maschinen ...

    Studier das was dir gefällt. Wenn du dich für Physik interessierst, dann studier Physik. Wobei ich dir sogar zu E-Technik raten würde. Da hast du auch Physik (eben die Gebiete der E-Technik) und du hast auch viel Programmieren.



  • Hallo,

    also ich bin so einer, allerdings auch noch nicht lange. (Erstie)
    Es gibt für mich das Beifach/Nebenfach Informatik, ein Modul 'Informatik für Physiker', und im BA/MA System noch eine 'berufsvorbereitende Qualifikation' (das ist, wenn du willst, noch mehr Informatik).

    Wie gesagt, viel mehr kann ich auch noch nicht drüber sagen, nur was ich jetzt
    schon sagen kann:

    1. Studienfachwahl nur ausgehend von den erhofften Berufschancen macht auf Dauer unglücklich. Dafür fordert ein Studium einfach zu viel Zeit.
    Mach das, was dir wirklich von Herzen liegt. Das tust du dann nämlich 60-70h/Woche.

    2. Als Hauptfachphysiker ist (zumindest am Anfang) erstmal Schluss mit dem fröhlichen Proggen in der Freizeit. Mein trautes VStudio hab ich seit Oktober nicht mehr gestartet. 😞
    Dafür kann ich jetzt die meisten LaTex Befehle auswendig.

    3. Lass deine Mathekenntnisse nicht zu sehr schleifen. Während des Zivis brauchst du nichts 'vorlernen', aber du solltest auch nicht zu viel vergessen.



  • SeppSchrot schrieb:

    Wie gesagt, viel mehr kann ich auch noch nicht drüber sagen, nur was ich jetzt
    schon sagen kann:

    3x das gleiche Verb in einem Halbsatz.
    Protokolle schreiben stumpft ab 😞



  • Also zu meiner Zeit mussten sich 90% aller Absolventen in der Physik einen Job außerhalb ihres Fachbereichs suchen. Die gute Nachricht war: Naturwissenschaftler wurden überall in der Industrie als "Quereinsteiger" gerne genommen, weil Ihnen fasst alles zugetraut wurde.

    Heute ist es noch krasser: Wenn ich ein Diplinf oder ein Diplkauf im Meeting eintütte, weil er unbedingt "sehen wollte" (Poker-Analogie) und ich dann gefragt wurde was mein Background ist, und ich dann sage Diplchem & Diplphys, beobachte ich immer das stillschweigende Nicken der Manager. Du hast eine Menge Bonus was intellektuelle Fähigkeiten anbelangt als Naturwissenschaftler, auch wenn das Thema nicht dein offizieller Fachbereich ist. Die Leute trauen dir eine Menge zu (manchmal sogar Alles 😉 ) ...



  • SeppSchrot hat absolut Recht. Such dein Studium danach aus, was dir mehr liegt! Was hilfts dir, wenn du am Ende ein Diplom hast in einem Gebiet, das dich eh nicht interessiert? Abgesehen davon dass das ganze Studium dabei langweilig wird.

    Ich machs übrigens genau anders rum, studier Informatik und nebenher noch etwas Physik. Ich würde dir raten, einfach mal ein Semester lang in beide Studien reinzuschnuppern. Damit verlierst du zwar schlimmstenfalls ein Semester, kriegst aber vielleicht mit, was das interessantere für dich ist!



  • Blue-Tiger schrieb:

    Ich machs übrigens genau anders rum, studier Informatik und nebenher noch etwas Physik. Ich würde dir raten, einfach mal ein Semester lang in beide Studien reinzuschnuppern. Damit verlierst du zwar schlimmstenfalls ein Semester, kriegst aber vielleicht mit, was das interessantere für dich ist!

    Gerade nach dem ersten Semester kann man noch ohne Probleme zwischen Haupt- und Nebenfach wechseln - die erbrachten Leistungen werden dabei eigentlich immer anerkannt. Es entsteht dabei also überhaupt kein Schaden ...



  • Manchmal, zB in Heidelberg, gibt es auch solche Sachen wie "Physik Diplom mit Vertiefungsfach Informatik".

    Die Fächer kann man im Übrigen wunderbar verbinden, viele Physiker arbeiten sogar hinterher in der Softwareentwicklung.



  • ich schließ' mich mal den anderen an. das studium bestimmt den weiteren lebensverlauf, und man sollte das machen, was man mag. vor allem ist dann die chance größer, dass man gut ist, und einen job kriegt.

    OT:

    Heidelberger schrieb:

    Manchmal, zB in Heidelberg, gibt es auch solche Sachen wie "Physik Diplom mit Vertiefungsfach Informatik".

    Die Fächer kann man im Übrigen wunderbar verbinden, viele Physiker arbeiten sogar hinterher in der Softwareentwicklung.

    studiengang/semester?



  • Physik, drittes...



  • Hi,

    der Vollständigkeit halber: Ich bin set 1995 Dipl-Phys und (nach einer kleinen "Mal-Lehramt-versuchen-Schleife") seit 97 als Anwendungsentwicklier (Programmieren auch, aber die wirklich entscheidenden Dinge machn inzwischen 90% meiner Arbeit aus) in einem BankenRZ.
    Geht wirklich gut und vor "Voll-Informatikern" muß ich auch keine Manschetten haben (obwohl es natürlich immer Leute gibt, die besser sind als man selbst - geht aber den Informatikern auch nciht anders).

    Gruß,

    Simon2.



  • Heidelberger schrieb:

    Physik, drittes...

    hm. ich auch.



  • Physika schrieb:

    Aber ich könnte mir vorstellen als Physiker mit "Nebenfach" Informatik
    müsste man doch eigentlich in der Forschung sehr begehrt sein.

    Wie kommst Du darauf?

    Ich habe einen gewissen Einblick in beide Disziplinen. Und irgendwie sehe ich nicht allzuviele Stellen, an denen sich die Informatik mit der Physik sinnvoll verknüpfen lässt. Ok, vielleicht nutzt man in der Teilchenphysik neuronale Netze, um Ereignisse in Detektoren zu klassifizieren.

    Aber viel mehr ist da nicht. Man schreibt zwar auch mal Simulationen in der Physik, die liefern aber keinen Erkenntnisgewinn in Form von physikalischen Gesetzmäßigkeiten, sondern nur Ergebnisse. Abgesehen davon lernt man im Info-Studium nicht allzuviel über Monte-Carlo Verfahren. ...und im Nebenfach Informatik erst recht nicht. Nebenfachkenntnisse sind aus meiner Sicht eigentlich fast gar nichts wert.



  • Ich habe erst gestern einen Artikel über Uspex gelesen, welches für die Materialwissenschaft ziemlich interessant sein soll, da es erfolgreich das Verhalten von Materialien bei beliebigen Druckverhältnissen vorhersagen kann. Meine Facharbeit in Physik damals in der Schule bestand aus einer (nicht wirklich anspruchsvollen) Simulation des Biot-Savart'schen Gesetzes für beliebige Leiter.
    Aber darum geht's mir gar nicht. Ich bin auch Nebenfach-Informatiker und besuche als solcher auch die Veranstaltungen der Diplom-Informatiker (es gibt ab dem 2. Semester keine Extra-Veranstaltungen für Nebenfächler bei uns) und erkenne keinen großartigen Niveau-Unterschied. Die Universität hier darf sich Elite-Universität nennen, an deren grundsätzlicher Niveau-Losigkeit - wie in einem anderem Thread vorgeschlagen - liegt's also vermutlich weniger ...
    Insofern würde ich das Nebenfach Informatik nicht als wertlos abdisqualifizieren.



  • minhen schrieb:

    Ich bin auch Nebenfach-Informatiker und besuche als solcher auch die Veranstaltungen der Diplom-Informatiker (es gibt ab dem 2. Semester keine Extra-Veranstaltungen für Nebenfächler bei uns) und erkenne keinen großartigen Niveau-Unterschied.
    [...]
    Insofern würde ich das Nebenfach Informatik nicht als wertlos abdisqualifizieren.

    Das ist aus meiner Sicht keine Frage des Niveaus, sondern ganz einfach eine Frage der Masse des Stoffs. Aus meiner Sicht wachsen die einzelnen Gebiete innerhalb der Informatik selbst im Info-Studium erst relativ spät derartig zusammen, dass man wirklich im Großen und Ganzen eine Struktur in der Disziplin erkennen kann. Vorher läuft vieles so nebeneinander her. Man braucht die Struktur aber, um in sinnvoller Art und Weise informatisch handeln zu können.



  • Hallo

    Ich hol diesen Thread mal aus der Versenkung. Ich kann mich auch nicht recht entscheiden, ob ich Physik oder Inf machen soll (beide Bacc und Master). Es gäbe zwar auch ein Mischstudium "Computational Science", allerdings erscheint mir das inkonsequent.

    Interesse hab ich vor allem an der Programmierung und der Softwareentwicklung, in den Bereichen:

    KI
    Neuronale Netze
    Physik-Engines

    Diese Gebiete sind natürlich alle sehr groß und ich hab selber auch noch nie eine Physik-Engine programmiert. Es würde mich aber reizen die reale oder eine fiktive Welt auf dem Computer zu simulieren.

    Welches Studium schlagt ihr da vor?

    Informatik
    Physik
    was anders? (CS)

    Hier die Links:
    http://mibla.tugraz.at/04_05/Stk_21a/Bakk_Informatik.doc
    http://physik.htu.tugraz.at/wiki/images/a/ae/Studienplanbakk.pdf
    http://www.uni-graz.at/cs/

    Grüße,
    Uli



  • Hallo

    strangequark schrieb:

    Welches Studium schlagt ihr da vor?
    Informatik
    Physik
    was anders? (CS)

    Studier' doch Mathe. Dann gibt's selten Verständnisprobleme in Informatik oder Physik.

    Gruß



  • Informatik studiert ja heute jeder der nen computer einschalten kann. 👎



  • deshalb schaffen es aber auch net mehr 😃 (mal abgesehen davon, dass die aussage quatsch is)


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