Abzocke skurril



  • Hallo!

    Ich habe vor ein paar Tagen einen Brief von einer sog. "XYZ Service AG" aus der Schweiz erhalten, die laut meinen Recherchen auch auf den Namen "ZYX AG" hört (Briefkastenfirma??). In dem Brief geht es darum, dass ich angeblich bei einem Lebensprognosetest mitgemacht haben soll. "Letzte Zahlungserinnerung" heißt es im Betreff, mit einer Zahlungsanweisung von 59 Euro. In dem Brief stand:

    - eine E-Mailadresse, die mir nicht gehört (die ich auch noch nie in meinem Leben gesehen) habe; an die anscheinend die Rechnungen und Zahlungserinnerungen gingen

    - ein Datum und ne Uhrzeit zu der ich nicht mal zuhause war (leider nicht nachweisbar, da bereits im Dezember letzten Jahres)

    - eine IP-Adresse, die ich nach täglicher Überprüfung (per WhoIs) in das AliceDSL-Netz einreihe, ich selbst bin aber bei Freenet.

    - eine mir nicht bekannte Handynummer mit 0178, ich selbst habe aber eine 0171-Vorwahl. (Angerufen habe ich auch schon, aber es kommt ne Mailbox, in der der Name des Telefoninhabers erwähnt wird (den ich hier natürlich nicht nennen kann)

    Das einzige, was an dem Brief meinen Daten entspricht ist mein Name und meine Adresse.

    Im Internet habe ich recherchiert und herausgefunden, dass es dabei um Online-Lebensprognosetests geht und dass hier anscheinend als kostenlos angepriesen wird (über Google-Suche) aber im "kleingedruckten" ein Preis von den geforderten 59 Euro steht.

    Nun gut, wer darauf reinfällt ist selbst schuld (auch wenn überall in Foren geraten wird, einfach nicht zu zahlen, obwohl man die Leistung in Anspruch genommen hat), aber das witzige ist, ich habe ja noch nicht mal da mitgemacht. Wen juckt schon ein Lebensprognosetest...

    Weiter habe ich erfahren, dass nach Ablauf der Zahlungsfrist Inkasso-Büros beauftragt werden.

    Meiner Meinung nach riecht das verdammt nach Abzocke. Eigentlich lässt mich sowas relativ kalt, aber je mehr ich darüber nachdenke und im Internet recherchiere, umso nervöser werde ich.

    Den örtlichen Verbraucherschutz kann ich wohl auch vergessen, da die eine Beratungsgebühr verlangen, da kann ich gleich die 60 Ocken überweisen. Werde da trotzdem mal anrufen und auf eine kostenlose Beratung hoffen. Zum Anwalt will ich auch nicht marschieren, denn der verlangt ja auch seine Beratungsgebühr (kein Rechtsschutz).

    Das einzige, was mir noch einfällt ist, mich bei sämtlichen Medien zu melden und meine Geschichte zu erzählen: Wiso (auf ZDF, hatte neulich einen Bericht über die Kerle), CT, Bizz, Planetopia, Akte, 9Live ( 😃 ) usw.

    Mir ist klar, dass mir hier keiner eine verbindliche Rechtsauskunft geben kann, aber ich wüßte gerne, wie ihr reagieren würdet und was ihr mir für Tipps geben könnt.

    Ich freue mich über jeden ernstgemeinten Post.

    Leicht nervöse Grüße
    Daniel


  • Mod

    Bitte keine Firmennamen nennen.



  • Wie ich reagieren würde? Gar nicht.



  • @marc++us
    sorry, hab eben auch gefunden, dass die gegen foren vorgehen, die den namen mit abzocke in verbindung bringen. wollte es eben editieren.

    @scrub
    hm, scheint ja laut der allgemeinen meinung ein guter tipp zu sein. aber mich machen meine bekannten langsam wahnsinnig mit geschichten wie "das inkassounternehmen kommt dann und pfändet die halbe wohnung, und DU musst dann dein zeug zurückklagen". ich weiß, dass das blödsinn ist (pfänden kann doch nur der kuckuck NACH einer für den gläubiger positiv verlaufenen gerichtsverhandlung), so ist es doch oder? mittlerweile bin ich schon soweit, dass ich in einem c++-Forum um hilfe gegen eine abzockerfirma suche.



  • Inkasso-Unternehmen kann genau garnichts machen, wenn es keinen Titel gegen dich gibt. Und das weiß ich aus eigener Erfahrung - ich war damals allerdings der der das Inkassobüro beauftragt hat (nicht dass ihr jetzt was falsches von mir denkt 😉 )
    Ich würde Widerspruch gegen diese Rechnung einlegen aus oben genannten Gründen. Das ganze denen als Einschreiben schicken und dann erstmal jede weitere Zahlungsaufforderung ignorieren.
    Vielleicht drohst du auch mit einer Klage. Musst da natürlich dann auch plausible Gründe im Brief nennen, weswegen du klagen willst. Könnte auch helfen, dass sie dich in Ruhe lassen.



  • dEUs schrieb:

    Vielleicht drohst du auch mit einer Klage. Musst da natürlich dann auch plausible Gründe im Brief nennen, weswegen du klagen willst. Könnte auch helfen, dass sie dich in Ruhe lassen.

    ja, das könnte helfen.
    offenbar hat jemand diesen dienst benutzt und dabei deine persönlichen daten eingetragen (man sollte übrigens niemals als privatperson online seine wahre identität preisgeben, auch nicht auf 'ner homepage o.ä).
    droh' denen mit 'ner klage (vielleicht haste ja 'ne rechtsschutzversicherung, dann lass gleich deinen anwalt den brief schreiben...)



  • ten schrieb:

    vielleicht haste ja 'ne rechtsschutzversicherung, dann lass gleich deinen anwalt den brief schreiben...

    lesen hilft 🙄



  • dEUs schrieb:

    lesen hilft 🙄

    zumindest 'alles' lesen hilft 😉



  • ten schrieb:

    (man sollte übrigens niemals als privatperson online seine wahre identität preisgeben, auch nicht auf 'ner homepage o.ä).

    Aber damit kannst du auch schnell Probleme bekommen (Stichwort: Impressiumspflicht).



  • CStoll schrieb:

    ten schrieb:

    (man sollte übrigens niemals als privatperson online seine wahre identität preisgeben, auch nicht auf 'ner homepage o.ä).

    Aber damit kannst du auch schnell Probleme bekommen (Stichwort: Impressiumspflicht).

    ist duch schnurz.
    man kann doch 'ne homepage bei 'nem freien webhoster anlegen...
    gibt ja genug, auch ohne werbeeinblendungen usw...



  • Was hat denn das damit zu tun? Für die Frage, ob du ein Impressum benötigst, ist es egal, wer deine Seite hostet.



  • ten schrieb:

    offenbar hat jemand diesen dienst benutzt und dabei deine persönlichen daten eingetragen (man sollte übrigens niemals als privatperson online seine wahre identität preisgeben, auch nicht auf 'ner homepage o.ä).
    droh' denen mit 'ner klage (vielleicht haste ja 'ne rechtsschutzversicherung, dann lass gleich deinen anwalt den brief schreiben...)

    Nein, vermutlich hat jemand diesen Dienst benutzt, der den gleichen Namen hat, aber ohne die Addresse einzutragen- oder die Addresse aus dem Telephonbuch genommen hat. Oder die Firma hat die Addresse auf eigene Faust recherchiert und falsch ermittelt. Passiert öfters.
    Wenn Du zurückschreibst, würde ich aber auf keinen Fall Deine eigenen IP-/ E-Mail- Daten angeben, die könnten nämlich evtl. genau für sone Masche gegen Dich mißbraucht werden. Aber das weißt Du ja. 👍



  • CStoll schrieb:

    Was hat denn das damit zu tun? Für die Frage, ob du ein Impressum benötigst, ist es egal, wer deine Seite hostet.

    nee, nicht ganz.
    haste normal webspace gemietet und kein impressum, dann meldet sich der abmahner bei deinem webhoster und der muss dann wahrscheinlich deine adresse rausrücken.
    benutzt du freien webspace und hast kein impressum, dann kriegen sie dich nicht, (natürlich vorausgesetzt du hast dich mit irgendwelchen phantasiedaten angemeldet).
    im schlimmsten fall löscht der webhoster deine seiten und sperrt deinen zugang (dann meldet man sich eben neu an). mehr passiert da nicht.
    🙂



  • Dein Rechtsempfinden möchte ich haben. So ein Impressum existiert nicht nur, um irgendwelchen Abmahnern ein sicheres Einkommen zu sichern. Und wenn du anfängst, dich mit falschen Daten irgendwo anzumelden, kannst du schnell größere Probleme haben als "nur" eine gesperrte Seite.

    PS: Ja, der Webhoster hat den Speicher bereitgestellt, aber für den Inhalt bist DU ganz alleine verantwortlich.

    PPS: Aber ich glaube, wir schweifen hier etwas vom eigentlichen Thema ab 😉



  • Da hast du recht CStoll. So einfach ist das tatsächlich nicht, und da spreche ich aus eigener Erfahrung...



  • also ich dachte immer, die impressumspflicht hätten nur dienstleister wie onlineshops oder firmen, da ohne impressum dem mitbewerber ein wettbewerbstechnischer nachteil entsteht (was dann ja auch in der anklageschrift steht). den inhaber einer domain kann doch jeder kostenlos bei der denic abfragen. aber egal, tut ja nichts zur sache.

    so wie es aussieht, muss ich wohl tatsächlich den gerichtlichen mahnbescheid abwarten und diesem dann widersprechen. nein, eine rechtsschutzversicherung habe ich nicht (was im nachhinein betrachtet ziemlich doof von mir ist). also anwalt ist damit erst mal nicht drin.

    wie sieht es bei euch so aus. weiß einer, ob eine beratung vom verbraucherschutz tatsächlich geld kostet? weitere meinungen?



  • Wie gesagt, der Rechnung solltest du auf jeden Fall ausdrücklich widersprechen.



  • Wende dich an die Verbraucherschutzzentrale. Die wissen vermutlich was man am besten macht und es kostet dich nichts (außer Zeit 😞 )



  • Damit hätten sie aber die Gewissheit, dass es mich wirklich gibt... wie gesagt, in deren Adresskartei dürfte ich ja nichtmal drinstehen. Ich weiß ja auch nicht, wo die meine Daten herhaben. Ich hab mal etwas weiter recherchiert, die meisten empfehlen den Mahnbescheid abzuwarten und diesem dann zu widersprechen. Ich weiß allerdings nicht, ob man den Aussagen im Internet so wirklich trauen kann. Hinterher heißts dann, hätten Sie mal lieber vorher... ne?



  • @rüdiger

    bist du sicher, dass es nichts kostet? Man beachte den Punkt Beratung Verbraucherrecht: http://www.verbraucherzentrale-bayern.de/UNIQ117145305307791/link11873A-page2.html


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