Arbeitslosenstatistik



  • Marc++us schrieb:

    Btw, zum Thema Winter und Bau: was willst Du denn sonst machen? Wenn über 2 Monate die Projekte stehen und keine Arbeit geleistet wird, wieso soll in dieser Zeit ein Gehalt gezahlt werden? Es kommt doch nix raus, wieso soll was reinkommen?

    Viele Firmen machens so: Die Leute malochen wie die Blöden im Frühjahr/Sommer/Herbst fahren am Montag 600km bis auf Arbeit in den Westen, arbeiten 12/Tag kommen Freitag/Samstag 600km wieder heim. Nächste Woche gehts wieder so los.
    Für die Malochezeit gibts keinen Urlaub, der muß dann im Winter genommen werden (super oder?), wenn keine Arbeit da ist. Den Rest der Zeit wird mit Kurzarbeit oder kurzfristiger Betriebsbedingter Kündigung überbrückt. In der nächsten Periode gehts dann wieder weiter (hoffentlich 🙂 ).

    Tja, früher gabs dafür Schlechtwettergeld und mehr und länger Arbeitslosengeld um so was zu überbrücken. Ist ja jetzt alles zusammengestrichen worden und die Leute bekommen nur noch max. 1 Jahr ALG I, dann schnell schnell ALG II.

    Das Problem ist, das in der Theorie alles so toll funktioniert: Die Leute sollen dadurch animiert werden sich wieder einen Job zu suchen. Ist ja auch völlig richtig. Nur in Gegenden mit >25% Arbeitslosigkeit (40% versteckt) ist das unmöglich, nicht jeder ist für alles qualifiziert oder findet Artverwandte Jobs. Umschulungen von 50Jährigen sind auch kein Jobgarant.

    Zum Thema Zeitarbeitsfirmen und Sklaventreiber:

    Im Vertrag bei solchen Firmen steht ja, dass auch dann Geld kommt, wenn der Arbeitnehmer mal eine Zeit nicht vermittelt werden kann. Klingt erst mal gut, bedeutet aber unterm Strich:

    - Es wird erstmal schon von vornherein weniger gezahlt, um auch solche Zeiten zu überbrücken.
    - Der Sklaventreiber bekommt 30€/h von der Firma, an die die Arbeitskraft verliehen wurde, dem Arbeitnehmer zahlt er nur 6,50€/h Brutto 🙄
    - Die Arbeitnehmer werden verstärkt auch Jobfremd eingesetzt, nur um solche Leerlaufzeiten zu überbrücken und weiterhin als Firma Geld zu verdienen. Das hat zur Folge, dass z.B. qualifizierte Fachkräfte wie Zerspaner, Tischler usw. über 8Wochen 12h täglich für Abbrucharbeiten eingesetzt werden (6,50€/h). Toll, oder?

    Ich war mal in so einem Saftladen für 7,50 DM (!) angestellt, damals als Überbrückung zw. Bund und Studium. Ich kenne diese Maden und ihr vermeindlich selbsgefälliges und wohltätiges Gebaren. Denen sollten lieber heute als morgen das Handwerk gelegt werden.



  • @F98:
    Fändest du es denn besser, wenn die Leute, die jetzt woanders aufgehoben sind stattdessen zuhause Rumsitzen?
    Wenn diese Firmen, die vom Staat unterstützt werden besser sind als die von welchen, die Qualifizierte Leute haben, dann muss es doch so sein, dass die nicht staatlich geförderte Firma recht schlecht ist. Aber Konkurenz belebt das Geschäfft



  • raubritter schrieb:

    Fändest du es denn besser, wenn die Leute, die jetzt woanders aufgehoben sind stattdessen zuhause Rumsitzen?

    Nein.

    Man muß außerdem altersmäßig unterscheiden. z.B. Jugendliche sind aufgrund ihrer Familiären Situation ganz anders verfügbar, weiterbildbar usw. als Leute die ein Haus haben und 50 Jahre alt sind. Aber darum geht es hier nicht.

    Bei dem was ich geschrieben hatte geht es darum, dass durch Missmanagement viel staatliches Geld verschleudert wird, mit dem Ergebnis, dass dabei nichts rauskommt außer, dass die Leute frustriert und perspektivlos wieder in Hartz IV entlassen werden, ohne Chance auf Weiterqualifizierung usw. Und die Verantwortlichen klopfen sich für den Salat auch noch gegenseitig stopz auf die Schulter.

    Außerdem werden durch diese aus dem Nichts entstandenen staatlich gestützten Firmen andere Unternehmen gefährdet, da deren Angestellte eben nicht von öffentlichen Mitteln bezahlt werden sondern über selber erwirtschaftetes Kapital.

    Mach einfach mal eine Firma auf und stell Leute ein. Dann kommt Dr. Hanswurst mit seinen Hartz IV Leuten (vom Amt bezahlt) und macht genau das selbe wie Du und verschenkt (ist wirklich so!) seine Produkte oder bietet sie zu Dumpingpreisen an. Was meinst Du wohl als privater Unternehmer dazu?

    raubritter schrieb:

    Wenn diese Firmen, die vom Staat unterstützt werden besser sind als die von welchen, die Qualifizierte Leute haben, dann muss es doch so sein, dass die nicht staatlich geförderte Firma recht schlecht ist.

    Du hast schlampig gelesen, siehe auch einen Absatz weiter oben, letzter Satz.


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