Falsches Deutsch?



  • Und was ist dessen Wirkung?
    Sie stellen fest: "Karotte muss mit dt statt mit tt geschrieben werden" und alle tun das? Eher nicht ...

    Ansonsten ist mein Posting oben merkwürdiger Weise abgehackt worden, wie ich nun sehe. Nach dem "; schreiben" sollte eig. " eher weniger und sprechen schon gar nicht" gestanden haben :-\



  • minhen schrieb:

    Reyx schrieb:

    Tun sie aber erfahrungsgemäß eher weniger; schreiben

    Das sieht der Thread hier aber anders. Aber auch ernsthaft betrachtet ist deine Aussage schlicht falsch. Die Menschen tun das - gerade erfahrungsgemäß - nämlich sehr wohl. Zugegeben, ich weiß nicht, worauf sich das "erfahrungsgemäß" bei dir bezieht.

    Fast (?) jede nenneswerte Zeitung hat hauseigene Richtlinien zur Rechtschreibung festgesetzt (SZ, Spiegel, NZZ) oder schreibt alt (FAZ, [Bild?]), die sich nicht mit den "offiziellen" decken. Folien an der Uni beinhalten bei mir immer noch "Potential" und so einen Kram. Ich kann nicht erkennen, daß sich überhaupt irgendjemand um die "Reform" schert.

    Davon unabhängig ist der Sinn eines solchen Komitees völlig irrelevant. Es kommt ausschließlich auf die Wirkung an, nicht auf dessen Legitimation.

    Du vergißt, daß Du immerhin mit deinem Geld deren Freizeitvergnügen bezahlst. Und wenn sowohl die Wirkung, als auch die Legitimation, als auch der Sinn der Veranstaltung fragwürdig ist und die Finanzierung eher schräg, dann kann man sich den Spaß auch sparen, findeste nicht?

    Ich fände es zB voll okay, wenn sich die Dudenverleger, die Langenscheidt-Verleger, die Wahrig-Verleger und wie sie alle heißen, sich einmal im Monat zum Kaffee treffen und dabei darauf achten, daß sie alle halbwegs das gleiche in ihre Bücher schreiben. Das ist zwar auch eher sinnlos, aber man muß es wenigstens nicht bezahlen.



  • Reyx schrieb:

    minhen schrieb:

    Im Grunde kann sich der Japaner genauso wundern wie du dich.

    Wunderte ich mich?

    Nein, denn es ist Dir sowieso Wurst.

    Reyx schrieb:

    ... dass viele der penibelst eingehaltenen (oder besser: einzuhaltenen) Regelungen zur Kommunikation - auch der schriftlichen - absolut irrelevant sind.

    Sind sie eben nicht, siehe einfach mal in die Ghettos von Berlin usw. mit Migrationshintergrund. Der Idiotenkauderwelsch, der dort fabriziert wird ist einfach nur lächerlich und entbehrt einer wesentlichen Grundlage -> nämlich der deutschen Sprache und seiner gestrickten Regeln.

    Unterhalte Dich mal mit so einem Typen und Du wirst feststellen, dass es schwierig wird, weil einer von beiden sich nicht an die allgemeingültigen Regeln der deutschen Sprache hält.



  • Reyx schrieb:

    Und was ist dessen Wirkung?

    minhen schrieb:

    Wenn die Menschen so schreiben und sprechen wie es irgendein Kommittee verlangt, dann tut es das sehr wohl.

    Daniel E. schrieb:

    Folien an der Uni beinhalten bei mir immer noch "Potential" und so einen Kram. Ich kann nicht erkennen, daß sich überhaupt irgendjemand um die "Reform" schert.

    Auch wenn es dir offenbar nicht bekannt ist, aber "Potential" ist auch nach neuer Rechtschreibung völlig korrekt ...

    Daniel E. schrieb:

    Du vergißt, daß Du immerhin mit deinem Geld deren Freizeitvergnügen bezahlst. Und wenn sowohl die Wirkung, als auch die Legitimation, als auch der Sinn der Veranstaltung fragwürdig ist und die Finanzierung eher schräg, dann kann man sich den Spaß auch sparen, findeste nicht?

    Und du vergißt dass ich hier weder die konkrete Rechtschreibreform noch eine konkrete Reform diskutiere sondern nur bei grundsätzlichen Punkten Reyx begründet widerspreche.



  • minhen schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Folien an der Uni beinhalten bei mir immer noch "Potential" und so einen Kram. Ich kann nicht erkennen, daß sich überhaupt irgendjemand um die "Reform" schert.

    Auch wenn es dir offenbar nicht bekannt ist, aber "Potential" ist auch nach neuer Rechtschreibung völlig korrekt ...

    Völlig korrekt ... es ist in neuen Texten unerwünscht, darum ist es eine 'gültige Nebenform', was etwa bedeuten soll: "nur reformfeindliche, reaktionäre Antichristen benutzen sowas." F98 scheint auch so einer zu sein. schreibt Ghetto, wo es doch Getto heißt und so. Schlimme Sache.

    Daniel E. schrieb:

    Du vergißt, daß Du immerhin mit deinem Geld deren Freizeitvergnügen bezahlst. Und wenn sowohl die Wirkung, als auch die Legitimation, als auch der Sinn der Veranstaltung fragwürdig ist und die Finanzierung eher schräg, dann kann man sich den Spaß auch sparen, findeste nicht?

    Und du vergißt dass ich hier weder die konkrete Rechtschreibreform noch eine konkrete Reform diskutiere sondern nur bei grundsätzlichen Punkten Reyx begründet widerspreche.

    Aha.

    Ich bezog mich hier auf dein: "Davon unabhängig ist der Sinn eines solchen Komitees völlig irrelevant. Es kommt ausschließlich auf die Wirkung an, nicht auf dessen Legitimation."

    Erstens bezweifle ich die von dir unterstellte Wirkung im konkreten Fall und zweitens bezweifle ich den Sinn und die Legitimation erst recht. Aber anscheinend kann ich dein Zitat nicht kommentieren, weil Du Reyx' Punkt (der war, daß jeder doch schreiben soll, wie es ihm paßt) diskutieren willst.



  • Daniel E. schrieb:

    Aber anscheinend kann ich dein Zitat nicht kommentieren, weil Du Reyx' Punkt (der war, daß jeder doch schreiben soll, wie es ihm paßt) diskutieren willst.

    Völlig richtig.
    Eine konkrete Reform wie die in Deutschland ist ein politisches Phänomen und Problem, das mich hier nicht interessiert. Mir geht es hier nur um Sprache allgemein und Reyx' Aussagen zu selbiger.



  • Mit "als" und "wie" ist das so eine Sache...

    ich mute ihnen zu ... was so viel bedeutet als: ich verlange von ihnen...

    Komparativ mit (richtigem) "als". Der Doppelpunkt scheint das "als" auf magische Weise zu unterstützen.

    Noch ein Beispiel:

    1. Ich bin so gut wie möglich.
    2. Ich bin so gut als möglich.

    In 1. bin ich gut und möglich, und zwar genauso gut wie ich möglich bin, und umgekehrt. In 2. bin ich gut, und zwar so gut, wie es möglich ist.

    Verwirrt? Ich auch.

    EDIT:

    Falsches Deutsch, was ich kenne und erfolglos bekämpfe

    Ohne Worte.



  • Bei welchem (West-)Wortkonstrukten ich immer kotzen könnte ist:

    ... wo ich gestanden bin ...

    ... der, wo voll gut ist ...

    Wer diesen Blödsinn eingebürgert hat sollte sofort inhaftiert werden.



  • F98 schrieb:

    ... der, wo voll gut ist ...

    Wer diesen Blödsinn eingebürgert hat sollte sofort inhaftiert werden.

    Tja, Klinsi, jetzt ist der Spaß vorbei.



  • F98 schrieb:

    Wer diesen Blödsinn eingebürgert hat sollte sofort inhaftiert werden.

    cooler vorschlag
    hammer...

    willst du halb deutschland inhaftieren?



  • F98 schrieb:

    (West-)Wortkonstrukten

    Nenene, diesen Schuh zieh mal lieber den Süddeutschen an. 😉

    Sehr beliebt in meiner Heimat:

    "Was tut da helfen?"
    "Da kann ich nix für!"
    "Ich geh bimm Schlachter."
    "Kachduffeln."



  • scrub schrieb:

    "Was tut da helfen?"

    Das klingt er wie Werner. 😕



  • mick schrieb:

    willst du halb deutschland inhaftieren?

    Ja, und wenns 3/4 sind ist mir auch egal. 😉 Weniger Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, weniger Discopumper. 😃



  • Ach wie gut das ich aus dem Norden komme und hier noch richtiges Hochdeutsch gesprochen wird. Bin auch häufig in Berlin und was man da manchmal so hört 😮
    Grauenhaft für meine Ohren, aber in Deutsch bin ich auch ne Niete, naja vielleicht bin ich deshalb in diesem Forum und beschäftige mich mit was anderen 😃

    MfG schirrmie



  • schirrmie schrieb:

    Ach wie gut das ich aus dem Norden komme und hier noch richtiges Hochdeutsch gesprochen wird.

    Der Norden hat sprachgeschichtlich wenig mit Hochdeutsch zu tun. Die hochdeutschen Dialekte sind jene, die im Süden gesprochen werden. Berge sind hoch, du verstehst? Schau dir einfach an wie "Kopf" oder "Schiff" in norddeutschen Dialekten klingen und vergleiche das mit Hochdeutsch und der Aussprache in süddeutschen Dialekten. Insofern finde ich es immer besonders interessant, dass es immer Norddeutsche sind, die im Wahn leben, die gegenüberliegende Seite könne kein Hochdeutsch.
    Ich mein *hüstel* Hochdeutsch aus "hochdeutsche Dialekte" ist sogar synonym für Standarddeutsch geworden. 😉



  • minhen schrieb:

    [..]

    Wenn "Hochdeutsch" also heutzutage hauptsaechlich als Synonym fuer "Standarddeutsch" verwendet wird, so halte ich die Aussage, dass die in Norddeutschland gesprochenen Dialekte dem Hochdeutschen (= Standarddeutsch) wesentlich naeher sind als die in Sueddeutschland gesprochenen, nicht fuer unhaltbar.



  • minhen schrieb:

    schirrmie schrieb:

    Ach wie gut das ich aus dem Norden komme und hier noch richtiges Hochdeutsch gesprochen wird.

    Der Norden hat sprachgeschichtlich wenig mit Hochdeutsch zu tun. Die hochdeutschen Dialekte sind jene, die im Süden gesprochen werden. Berge sind hoch, du verstehst? Schau dir einfach an wie "Kopf" oder "Schiff" in norddeutschen Dialekten klingen und vergleiche das mit Hochdeutsch und der Aussprache in süddeutschen Dialekten. Insofern finde ich es immer besonders interessant, dass es immer Norddeutsche sind, die im Wahn leben, die gegenüberliegende Seite könne kein Hochdeutsch.
    Ich mein *hüstel* Hochdeutsch aus "hochdeutsche Dialekte" ist sogar synonym für Standarddeutsch geworden. 😉

    Hmm ich weis jetzt nicht von welchem Deutsch du im Süden sprichst aber ich finde schon das wir das Standarddeutsch sprechen 🙂
    Ich finde halt wir haben kein Dialekt. Und ich dachte alles was Dialekt hat ist kein Hochdeutsch mehr?
    Ich finde auch das man uns in ganz Deutschland verstehen kann.
    Vielleicht zum besseren Verständniss was fürn Deutsch ich meine. Das was bei ARD, ZDF meinetwegen auch bei RTL oder so in den Nachrichten und so gesprochen wird, das ist für mich "normales" Deutsch halt Hochdeutsch. 🙂
    Vielleicht heisst es ja auch Hochdeutsch weil es von von oben kommt vom Norden 😃

    MfG schirrmie



  • In Norddeutschland hat man früher Niederdeutsch ("platt") gesprochen. Und in Süddeutschland halt Hochdeutsch. Vielleicht liegt die "dialektarme" Aussprache im Norden ja daran, dass Hochdeutsch für einige Generationen eine erzwungene Fremdsprache war?



  • Bashar schrieb:

    In Norddeutschland hat man früher Niederdeutsch ("platt") gesprochen. Und in Süddeutschland halt Hochdeutsch. Vielleicht liegt die "dialektarme" Aussprache im Norden ja daran, dass Hochdeutsch für einige Generationen eine erzwungene Fremdsprache war?

    Ja, das halte ich fuer gut moeglich. Man kann genau das auch zB am Englischen, welches in den USA ja auch sehr viele Nicht-Muttersprachler gepraegt haben, sehen. Mit zunehmender Sprechpraxis aehnelt die eigene Aussprache mehr und mehr der amerikanischen. Diese ist IMHO viel leichter zu erlernen als ein britischer Akzent. Es faellt (mir zumindest) auch sehr viel leichter, verschiedene britische Akzente voneinander zu trennen. Die meisten Amerikaner klingen in meinen Ohren hingegen gleich.


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