Länger Arbeiten, weniger Geld. Wie wird da gerechnet?



  • Wenn die Gewerkschaften oder Medien sagen, dass Arbeiter länger arbeiten sollen und dafür weniger Geld bekommen, geht es dann um den Stundenlohn oder um das Monatsgehalt?

    Wenn ein Arbeiter früher bei einer 30 Stunden Woche 3000€ bekommen hatte und nun gesagt wird, dass er nun eine 35 Stunden Woche hat und 500€ weniger bekommt, bedeutet dass, das er jetzt 2500€ oder immer noch 3000€ bekommt, aber nicht die 3500€ die es sein müssten?



  • C.Santa schrieb:

    Wenn die Gewerkschaften oder Medien sagen, dass Arbeiter länger arbeiten sollen und dafür weniger Geld bekommen, geht es dann um den Stundenlohn oder um das Monatsgehalt?

    Wenn ein Arbeiter früher bei einer 30 Stunden Woche 3000€ bekommen hatte und nun gesagt wird, dass er nun eine 35 Stunden Woche hat und 500€ weniger bekommt, bedeutet dass, das er jetzt 2500€ oder immer noch 3000€ bekommt, aber nicht die 3500€ die es sein müssten?

    Mir scheint dass "die" das bei all ihrer Polemik selbst nicht mehr wissen.
    Von €2400 auszugehen ist leider bestimmt realitätsnah.

    Grüsse

    *this





  • Leistung = Arbeit pro Zeit

    Will der Unternehmer mehr Leistung muss der Arbeitnehmer mehr arbeiten.

    Es gibt noch einen anderen Weg, die Wertschöpfung zu erhöhen, nämlich durch gesteigerte Effizienz. Das erfordert allerdings intensives Analysieren, Planen und Verbessern.

    Kommt beides zusammen geht es dem Unternehmen meist gut.


  • Mod

    Würden die Firmen auf Effizienz und Gewinnoptimierung achten, gäbe es 10 Mio mehr Arbeitslose. Zum Glück für viele Leute wird in Firmen maßlos Geld und Zeit verschleudert.



  • Marc++us schrieb:

    Würden die Firmen auf Effizienz und Gewinnoptimierung achten, gäbe es 10 Mio mehr Arbeitslose. Zum Glück für viele Leute wird in Firmen maßlos Geld und Zeit verschleudert.

    In der Theorie gäbe es dann mehr Firmen, dachte ich.


  • Mod

    Ja? Keine Ahnung... rein logisch erschliesst sich mir das nicht, es wird ja das gleiche produziert, nur mit weniger Leuten. Wozu wären die zusätzlichen Firmen denn da?



  • Marc++us schrieb:

    Ja? Keine Ahnung... rein logisch erschliesst sich mir das nicht, es wird ja das gleiche produziert, nur mit weniger Leuten. Wozu wären die zusätzlichen Firmen denn da?

    na, weil ein teil der arbeitslosen dann firmen gründet.
    oder soll das arbeitslosengeld um 300% erhöht werden?
    🙂



  • Marc++us schrieb:

    Ja? Keine Ahnung... rein logisch erschliesst sich mir das nicht, es wird ja das gleiche produziert, nur mit weniger Leuten. Wozu wären die zusätzlichen Firmen denn da?

    Für andere Sachen, die momentan nicht realisierbar wären.



  • Ich würde die Frage grundsätzlicher stellen: Wie lange gibt es überhaupt noch Arbeit, die mit Wertschöpfung verbunden ist. Wenn fast alle Programme geschrieben, fast alle Maschinen gebaut sind, ist nur noch die Unterhaltung von dieser Hard- und Software wichtig. Wenn die Ansprüche der Menschen nicht ins Unermessliche steigen, wird es auch kein Wirtschaftswachstum mehr geben. Somit ist Arbeitslosigkeit nicht der Störfall, wie wir es gerne glauben wollen, sondern ganz folgerichtig ein Ergebnis des Wettbewerbs um Effizenz. Wärme breitet sich genauso aus, wie von der Marktwirtschaft Wohlstand für alle versprochen wird. Das Universums wird in der Gleichverteilung der Temperatur sein Ende finden, ist der Wohlstand auf der Erde überall gleich verteilt, wird es auch kein Wirtschaften mehr möglich sein (Fachbegriff: Marktsättigung).



  • Interessante Theorien. 😃
    Das erinnert mich an die Fragestellung, ob ein Staat Schulden machen soll oder nicht.

    Wenn ein Staatsgebilde richtig effizient ist, kann es sich Rüstungsindustrien leisten und eine große Armee unterhalten. Auf diese Weise kann man dann richtig viel Wertschöpfung vernichten. Marktsättigung kann es nicht geben, weil der Mensch, wenn er zu viel hat, einfach anfängt, seine und andere Sachen kaputt zu machen, damit er etwas Neues bekommt. 😉



  • keksekekse schrieb:

    <Ende des Wachstums>

    Wenn wirs nicht vergeigen, ist das noch ne ganze Weile hin. Es gibt noch so viel zu tun.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Marktsättigung kann es nicht geben, weil der Mensch, wenn er zu viel hat, einfach anfängt, seine und andere Sachen kaputt zu machen, damit er etwas Neues bekommt.

    Kann es sein, daß Du damit ausdrücken willst, daß Dir die unendliche Effizienzsteigerung auch unheimlich ist?

    Ich finde mit Länger Arbeiten, weniger Geld. geht eine Schere auf, die mit bisherigen Konzepten nicht mehr in den Griff zu kriegen ist. Und Krieg wäre 1. nicht erstrebenswert und 2. auch nicht die endgültige Lösung des Problems. ES GIBT BEREITS ZU WENIG ARBEIT. Dieser Trend wird sich fortsetzen, mal weniger, mal mehr. Das Modell "Erwerbsarbeit" kennt die Natur nicht, es ist eine Erfindung des modernen Menschen.



  • keksekekse schrieb:

    ES GIBT BEREITS ZU WENIG ARBEIT.

    Schau dir doch mal an, wo es am wenigsten Arbeit gibt. Beispiel: Zimbabwe. Das Land ist aber keineswegs an einer kapitalistischen Wachstumsgrenze angelangt.



  • Mr. N schrieb:

    Schau dir doch mal an, wo es am wenigsten Arbeit gibt. Beispiel: Zimbabwe. Das Land ist aber keineswegs an einer kapitalistischen Wachstumsgrenze angelangt.

    sind da nicht die meisten leute selbstversorger? das macht schon genug arbeit.

    btw: länger arbeiten und weniger geld ist doch grosser blödsinn. sowas kann nur nach hinten losgehen.
    - länger arbeiten heisst: weniger freie jobs -> mehr arbeitslose.
    - weniger geld heisst: weniger kaufkraft -> unzufriedene bürger und die wirtschaft geht den bach runter.
    fazit: es wäre wirtschaftlicher und sozialer selbstmord 😞

    edit: noch was,
    ich hab' letztens gehört, dass der ganze verwaltungsapparat + finanzielle leistungen für arbeitslosengeld und hartz-4 so viel geld verschlingt, dass man dafür jedem (egal ob bedürftig oder nicht) ca. 800€ im monat bezahlen könnte.
    wär' doch was oder?
    pauschal die 800 öcken abgreifen und dann nur noch halbtags oder garnicht mehr arbeiten 👍



  • pale dog schrieb:

    btw: länger arbeiten und weniger geld ist doch grosser blödsinn. sowas kann nur nach hinten losgehen.
    - länger arbeiten heisst: weniger freie jobs -> mehr arbeitslose.
    - weniger geld heisst: weniger kaufkraft -> unzufriedene bürger und die wirtschaft geht den bach runter.
    fazit: es wäre wirtschaftlicher und sozialer selbstmord 😞

    *heul*

    So darf man nicht "rechnen". Das Wort "Milchmädchenrechnung" triffts genau.

    Problem an dieser Art zu rechnen: Es gibt mehr als nur zwei Faktoren und Kenngrößen.

    Problem, wieso das nicht erkannt wird: Es ist einfach zu üblich. Medien und so. *vermut*



  • Mr. N schrieb:

    So darf man nicht "rechnen".

    wie sieht deine rechnung aus?



  • Flexibel und dynamisch natürlich. Die Art und Weise der Rechnung hängt schliesslich stark von der eigenen Position ab.



  • merker schrieb:

    Flexibel und dynamisch natürlich. Die Art und Weise der Rechnung hängt schliesslich stark von der eigenen Position ab.

    dann nenn' doch mal einen grund, warum ein unselbständiger arbeitnehmer länger für weniger geld arbeiten sollte? aus seiner sicht natürlich - was hätte er davon?



  • Er rechnet wie folgt :

    Mehr Arbeit -> Weniger Geld

    oder

    Keine Arbeit -> Noch weniger Geld


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