Die Organspendeumfrage
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Umfrage: Was ist euer bevorzugtes Organspendemodell?
Auswahl Stimmen Prozent Widerspruchsregelung 17 41.5% Erweiterte Widerspruchslösung 6 14.6% Zustimmungslösung 13 31.7% Erweiterte Zustimmungslösung 3 7.3% Sonstiges 2 4.9% Der Poll zum Nieren-Thread - für welche Lösung seid ihr?
edit: Bonusfrage, seid habt ihr einen Organspendeausweis? Warum?; warum nicht?
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Der Widerspruch der Angehörigen ist allerdings eher für Kinder wichtig.
(Erweiterte Widerspruchslösung)
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warum?
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Widerspruchslösung. Oder zumindest die erweiterte Widerspruchslösung.
Ich hab 'nen Organspendeausweis, weil ich auch froh wäre wenn mir jemand ein Organ spenden würde, bräuchte ich eins. Wenn bei mir der Hirntod festgestellt wurde, brauche ich die Organe eh nicht mehr und Beerdigungen mit offenen Särgen gibt's in D auch nicht. Also wurscht, ob ich noch Augen habe oder nicht.
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Zustimmungslösung. Sonst wäre es keine Spende.
So weit die Medizin noch nicht, als das mit einem gespendeten Organ bei einem Empfänger sämtliche Probleme beseitigt wären.
Am besten mal den Begriff "Spende" durch "Entnahme" ersetzen.
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finix schrieb:
Da stehts ja sogar, was ich in dem anderen Thread vermutet habe:
wiki schrieb:
dass lediglich ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung überhaupt von dieser Regelung wisse und somit keinen Spenderausweis ausgefüllt habe
Die, die nichts von so einem Ausweiß wissen, haben demnach also nie einen Gedanken an Organspende verloren und wollen somit auch nicht spenden.
==>>
Ganz einfach, es sollte nur so einen Ausweiß geben, wo man ankreuzen kann, wenn man was spenden will.Jeder der nicht so einen Ausweiß hat, sollte automatisch als Nicht-Spender betrachtet werden ...
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merker schrieb:
Zustimmungslösung. Sonst wäre es keine Spende.
So weit die Medizin noch nicht, als das mit einem gespendeten Organ bei einem Empfänger sämtliche Probleme beseitigt wären.
Am besten mal den Begriff "Spende" durch "Entnahme" ersetzen.
Ich denke mal jeder weiß was gemeint ist, aber wenn's dir so wichtig ist kannst du ja im Geiste jede Kleinlichkeit penibel beachten.
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KasF schrieb:
Die, die nichts von so einem Ausweiß wissen, haben demnach also nie einen Gedanken an Organspende verloren und wollen somit auch nicht spenden.
Ah, die "Neanderthaler gegen Antibiotika" Argumentation?
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Ich bin dafür, dass Jemand der selbst seit mindestens... Sagen wir mal zwei Jahren vor seiner Krankheit einen Organspenderausweis hat bevorzugt ein Organ bekommt.
Ich fände es unschön Leute ohne Organspenderausweis komplett auszuschliessen, aber wer selbst bereit ist zu spenden soll auf der Warteliste eine höhere Priorität bekommen, wer nicht bereit ist selbst zu spenden soll halt länger warten.
Ich denke die meisten verdrängen das einfach. Wenn sie aber wissen, das ihr Leben von dieser Entscheidung abhängen kann, wenn sie wirklich mal ein Organ brauchen, setzen sich vielleicht mehr Leute mit dieser Entscheidung auseinander.
Ich bin allerdings direkt betroffen. Keine Ahnung in wie weit ich das Thema noch einigermassen Objektiv betrachten kann. Ich *glaube* dass meine Meinung noch dieselbe ist wie vor meiner Krankheit. Ich habe seit 15 Jahren einen Organspenderausweis. Ich habe aber niemals damit gerechnet eines Tages selbst ein Organ zu brauchen. Ich dachte nur, dass es doch unsinnig sei meine Organe nach meinem Tod nutzlos verrotten zu lassen.
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frenki schrieb:
Ich bin allerdings direkt betroffen. Keine Ahnung in wie weit ich das Thema noch einigermassen Objektiv betrachten kann. Ich *glaube* dass meine Meinung noch dieselbe ist wie vor meiner Krankheit.
subjektive betroffenheit lässt sich oft für eine objektivere und differenziertere meinungsbildung nutzen. also mach dir mal keine sorgen.
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Wer garantiert mir, dass ich, wenn ich einen Spenderausweis bei mir habe und in kritischer Situation ins Krankenhaus komme, nicht als willkommender Organspender betrachtet werde und deshalb "suboptimal" behandelt werde?
Möglicherweise ist der Partei-/Jugend-/Jagdfreund von Oberarzt Y gerade mit akutem Nieren-/Herz-/Lungenversagen eingeliefert worden und zufällig habe ich eine große Übereinstimmung bei der Gewebeuntersuchung mit diesem?
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eurotransplant garantiert dir das. die verwenden transparente kriterien zur auswahl von organen und das erst, nachdem der hirntod im nachhinein bestätigt worden ist. der behandelnde arzt *kann nicht* aussuchen, dass sein freund xyz deine organe bekommt.
andererseits: wenn es zu wenige organe gibt, blüht der illegale organhandel und der würde solche verfahrensweisen fördern.
das hauptproblem bei organspenden ist leider, dass diese angst/paranoia ständig mitschwingt und das ganze in ein zwielichtes licht rückt. das wäre aber genauso, wie wenn man "handel" nicht wollen würde, weil es so etwas wie "drogenhandel" gibt.
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Habe mal auf der ARD einen Bericht gesehen, da wird einem schlecht, wenn es um Organentnahme geht. Da wird selbst vor Kindern, die nach einem Unfall ins Krankenhaus kommen, nicht Halt gemacht. Um so schnell wie möglich für tot zu erklären, damit man an die Organe kommt. Wenn die Eltern des Kindes eintrudeln, nachdem sie über den Unfall informiert wurden, werden sie gleich konfrontiert, so nach dem Motto: "Es tut mir leid Frau X, Ihr Sohn hat es leider nicht geschafft. Aber nebenan liegt ein anderer Junge, der auf ein Herz wartet. Dürfen wir das Herz ihres Sohnes transplantieren? SONST stirbt der andere Junge!"
Oh man, was soll da eine Mutter sagen? Als man den Arzt zur Rede stellen wollte, meinte er in etwa: "Ja, das ist normal. Muß ja alles schnell gehen."Weiterhin wurde gesagt, das so eine Organentnahme einem Massaka gleich kommt. Da wird nicht z.B. fein säuberlich einfach das eine bestimmte Organ entnommen. Es wird praktisch der ganze Körper geplündert, weil man ja eigentlich auch gleich alles gebrauchen kann. DEN Körper kann man danach keinem normalen Menschen mehr zeigen, es würde einem nur noch übel werden.
Vor dem Hintergrund, bin ich dafür, das sowas nur per Spenderausweis gehen darf. Und z.B. eine Mutter, die gerade erfahren hat, das ihr Kind an einem Unfall gestorben ist, sich auch noch entscheiden muß, ob ein anderer Organbedürftiger stirbt oder leben soll, ist das schlimmste überhaupt. Das wird sicherlich nicht jeden Tag vorkommen, aber daran sieht man, das auf Gefühle keine Rücksicht genommen wird.
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@Artchi: Du bezichtigst also viele Ärzte der fahrlässigen Tötung?
MfG SideWinder
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finix schrieb:
KasF schrieb:
Die, die nichts von so einem Ausweiß wissen, haben demnach also nie einen Gedanken an Organspende verloren und wollen somit auch nicht spenden.
Ah, die "Neanderthaler gegen Antibiotika" Argumentation?
?
Artchi schrieb:
Wenn die Eltern des Kindes eintrudeln, nachdem sie über den Unfall informiert wurden, werden sie gleich konfrontiert, so nach dem Motto: "Es tut mir leid Frau X, Ihr Sohn hat es leider nicht geschafft. Aber nebenan liegt ein anderer Junge, der auf ein Herz wartet. Dürfen wir das Herz ihres Sohnes transplantieren? SONST stirbt der andere Junge!"
Schlimm schlimm schlimm !!!
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Artchi schrieb:
Vor dem Hintergrund, bin ich dafür, das sowas nur per Spenderausweis gehen darf. Und z.B. eine Mutter, die gerade erfahren hat, das ihr Kind an einem Unfall gestorben ist, sich auch noch entscheiden muß, ob ein anderer Organbedürftiger stirbt oder leben soll, ist das schlimmste überhaupt. Das wird sicherlich nicht jeden Tag vorkommen, aber daran sieht man, das auf Gefühle keine Rücksicht genommen wird.
Ich nehme an, den Ärzten wäre es auch lieber, wenn sie diese Frage nicht stellen müssten, aber in gewissen Situationen herrscht einfach Entscheidungs - und Zeitdruck.
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Artchi schrieb:
Habe mal auf der ARD einen Bericht gesehen, da wird einem schlecht, wenn es um Organentnahme geht. Da wird selbst vor Kindern, die nach einem Unfall ins Krankenhaus kommen, nicht Halt gemacht. Um so schnell wie möglich für tot zu erklären, damit man an die Organe kommt. Wenn die Eltern des Kindes eintrudeln, nachdem sie über den Unfall informiert wurden, werden sie gleich konfrontiert, so nach dem Motto: "Es tut mir leid Frau X, Ihr Sohn hat es leider nicht geschafft. Aber nebenan liegt ein anderer Junge, der auf ein Herz wartet. Dürfen wir das Herz ihres Sohnes transplantieren? SONST stirbt der andere Junge!"
Oh man, was soll da eine Mutter sagen? Als man den Arzt zur Rede stellen wollte, meinte er in etwa: "Ja, das ist normal. Muß ja alles schnell gehen."Davon habe ich noch nie gehoert, das muessen sicher ganz wenige Einzelfaelle sein, in denen die Angehoerigen befragt werden. Meistens - gerade bei Kindern - fragen die Aerzte nicht und es wird keine Organentnahme vorgenommen.
Auch wird bei schwerer Krankheit, bei welcher der Tod absehbar ist, der Patient im Allgemeinen nicht diesem Thema belaestigt.
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Und genau deshalb sollte man die Entscheidung ins Vorfeld verlegen.
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Würde man extra widersprechen müssen, ständen aber mehr (vielleicht sogar genug) Organe zur Verfügung und solche Methoden wie Artchi schreibt würden nachlassen, weil es einfach unnötig wäre.

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Ladilu schrieb:
Wer garantiert mir, dass ich, wenn ich einen Spenderausweis bei mir habe und in kritischer Situation ins Krankenhaus komme, nicht als willkommender Organspender betrachtet werde und deshalb "suboptimal" behandelt werde?
Eben, vor allem wenn man als AOK-Kassenpatient eingeliefert wird und nebenan der 1-Klasse-Privatpatient liegt.
Solange in unserem Gesundheitssystem die Versorgungsscheere immer weiter aufgeht möchte ich keine Widerspruchsregelung.Was mir bei dem Thema noch einfällt ist, dass dieser Fußballer von Werder Bremen (Klasnic) innerhalb von 2 Wochen eine neue Niere bekommen hat. Darauf müsen normale Patienten u.u. 10 Jahre warten. Angeblich können die Wartelisten doch nicht umgangen werden und Scoren nur nach medizinischer Notwendigkeit und Wartezeit
