MATSE – neuer IT-Ausbildungsberuf! Was haltet Ihr davon?



  • Hi habe gerade folgenden Artikel gelesen:
    MATSE – neuer IT-Ausbildungsberuf
    Wie das Bundesinstitut für Berufsbildung BIBB mitteilt, wird der Berufszweig des MAT (Mathematisch-technischer Assistent) durch den MATSE ersetzt. Das SE steht für Softwareentwickler.
    http://www.tecchannel.de/test_technik/news/482676/index.html

    Hab vorher noch nie etwas davon gehört. Auch nicht von einem MAT. Kennt Ihr leute die diese Ausbildung gemacht haben? Was lernen die so?
    Meint Ihr das diese Leute wirklich so gut (wie im Artikel beschrieben) einen Job bekommen? Kann mir das nicht so wirklich vorstellen. Glaube kaum jemand kennt diesen Beruf oder weis im Detail was damit anzufangen.
    Klingt zwar interesant Mathematik und Programmieren aber ob man nun "besser" ist als ein Fachinformatiker? Was sagt Ihr dazu?

    schirrmie



  • wie immer ist es bei einer ausbidlung stark von deinem unternehmen abhängig, wie viel und wie gut du dinge vermittelt bekommst.
    als bei mir in der berufsschule vom MATSE das erste mal die rede war musste ich nur lachen, weil die schule komplett weggeworfene zeit war und sie nun so tun, als ob sie einem ernsthaft was in mathe vermitteln könnte. vergiß nicht, die schule is (theoretisch) darauf ausgerichtet, auch einen hauptschüler durchzubringen, der schulbedingt einen viel kleineren anteil an mathe kennt, du wirst dort also als realschüler oder als abiturient nicht unbedingt was neues lernen.
    wenn dein betrieb in ordnung ist, wird auch deine ausbildung gut sein. zur zeit wrde ich aber lieber den FIAE machen, weil "die industrie" langsam anfängt, diesen zu kennen 😉



  • http://www.matse-ausbildung.de/voraussetzungen.html

    Zum Lehrinhalt steht nix da. Prinzipiell könnte man in drei Jahren schon ordentlich was lehren. Aber glaub kaum, dass es weit über das Niveau des Gymnasiums hinaus geht.

    Und dann ist noch die Frage ob Mathematik oder Rechnen gelehrt wird.



  • Als ich das las dachte ich, bissl viel oder? Mathe, Naturwissenschaften, Technik, Wirtschaft und Programmierung mit Software-Engineering? In 3 Jahren?



  • Hallo zusammen,

    ich wollte mal gerade etwas zum "neuen" Beruf sagen 🙂 Ich hab letztes Jahr die Ausbildung als Mathematisch-technische Assistentin an der RWTH Aachen abgeschlossen und kann daher aus erster Hand ein paar Sachen dazu erzählen!
    Die theoretische Ausbildung umfasst im wesentlichen die zwei Schwerpunktgebiete Mathematik und Informatik. Zusätzlich kann man noch verschiedene Wahlfächer belegen, zum Beispiel BWL, Robotik, Qualitätsmanagement usw. Die Inhalte sind nicht so umfangreich wie an einer technischen Uni, sondern sind eher mit einer Fachhochschule zu vergleichen. Immerhin bekommt man auch einen Bachelor-Abschluss, wenn man nach der Ausbildung noch eine Bachelorarbeit anfertigt.
    Wie viel man wirklich lernt, vor allem im praktischen Bereich, hängt natürlich ganz stark von einem selbst und vor allem vom ausbildenden Institut (oder von der ausbildenden Firma) ab. Ich habe im theoretischen Teil Java gelernt, praktisch aber nur C++ programmiert, da halt bei mir am Institut nur mit C++ gearbeitet wurde. Und ich kann durchaus behaupten, etwas mehr zu können, als nach dem Gymnasium 😉 Mir fiel der Einstieg in den Beruf nach der Ausbildung superleicht und mittlerweile reichen meine Kenntnisse, was C++ und die MFC angeht, schon so weit, dass ich meinem Freund Sachen erklären kann und mir nichts mehr erklären lassen muss von ihm (und er hat immerhin Informatik an der RWTH studiert und sein Diplom mit 1.3 abgeschlossen - allerdings ist er eher der Java-Spezialist).
    Fast alle meiner ehemaligen Mit-Azubis haben auf Anhieb eine gute Stelle bekommen oder studieren weiter und machen ihr Diplom/ihren Master (wurde jetzt umgestellt) in Technomathematik.
    Ach ja - und noch was. Ich weiß nicht, in wieweit die Lehrinhalte verändert werden im Zuge der Umstrukturierung vom MaTA zum MATSE, aber bei uns war es ganz sicher nicht so, dass wir nichts gelernt haben, was über Gymnasium oder Realschule hinausgeht. Wie gesagt...es handelt sich um FH-Niveau und genau so sahen auch die Vorlesungen aus. Ich hatte keinen Leistungskurs vorher und konnte auch kein Stück programmieren und hatte es am Anfang sehr schwer, da mir schon während des Mathe-Vorkurses sehr viel völlig unbekannt war 😮 Für Hauptschüler wäre das sicherlich eine echt riesengroße Herausforderung gewesen (wenn ich vergleiche mit dem, was die Hautpschüler, die ich kenne, gelernt haben).

    Falls ihr noch Fragen habt...nur her damit!

    EDIT: Bei einem Blick auf den oben genannten Link ist mir eingefallen, dass ich natürlich nur von der Ausbildung sprechen kann, die das Studium an der FH Aachen mit umfasst 😉



  • hi,

    also ich gehöre gerade zu den letzten der Matas :D, kann dir aber trotzdem etwas zu der Ausbildung sagen.

    Wenn du kein Problem mit Höhere Mathe, also Algebra, Analysis, Numerik hast und in den IT Bereich willst, ist das glaube ich die bessere Wahl als FIAE.

    Vorteil ist hier.

    1. Du hast parallel zur Ausbildung ein Studium als BA SCP laufen
    2. Du bekommst während des Studiums schon Kohle.
    3. Nach der Ausbildung kannst du immer noch den MA Informatik machen. Steht dir offen.
    4. KEINE Studien Gebühren.
    5. KEINE Fächer wie Sport, Religion etc, sondern alles Fachbezogen. Also C++, C#, Java oder Fortran. Skript Sprachen wie PHP, Perl. Robotik, etc..
      Dazu noch parallel Programmierung und und und.

    Es gibt bei der Sache allerdings einen Haken. Du musst eine Test bestehen, der nicht so ganz ohne ist. Es werden hier Fragen aus dem Bereich Abitur Mathe gefragt.

    Dazu kommt noch, das ein Mata / Matse i.A. nach der Ausbildung mehr verdient, als ein FI.

    Wenn du noch Fragen hast, kann ich dir die gerne beantworten

    Gruß
    Markus


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