Bitte verschieben: Stoppen wir die Evolution?
-
merker schrieb:
..
Zugegebenermassen war mein Beitrag etwas provozierend geschrieben, sodass man mir eine Bewertung durchaus unterstellen kann. Dennoch bin ich der Vorstellung, etwas an unserem Gesundheitssystem bzgl. der Versorgung von Patienten, die an genetisch bedingten Krankheiten leiden, zu aendern, zutiefst abgeneigt.
-
Mr. N schrieb:
Doktor Prokt schrieb:
Mr. N schrieb:
Michael E. schrieb:
Viel eher sehe ich ein Problem in der Medizin. Es häufen sich immer mehr Erbkrankheiten an, die medizinisch behandelt werden, aber nicht bekämpft (sprich aus dem Körper verdrängt) werden können. Wenn man das ein paar Generationen weiterdenkt, wird jeder irgendne Erbkrankheit haben, weil die kranken Vorfahren nicht gestorben sind.
Naja, dass nicht-tödliche Krankheiten vererbt werden ist ja nix neues. Schau dir z.B. mal deine Füße und Beine an - die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass du da ein paar Fehlstellungen hast. (Oder kommt das allein von den Schuhen?)
Das ist gerade der springende Punkt. Jemand mit nicht gesundem Koerperbau genuegte frueher den Anforderungen nicht und hatte eine geringere Wahrscheinlichkeit, sich fortzupflanzen als Gesunde. Heute darf jeder Kinder bekommen.
Bist du witzig? Hallux-Knochen waren auch früher nicht tödlich. Und auch wirklich kein Grund, keine Kinder zu bekommen.

hallux valgus ist nicht wirklich vererbbar. Ein Auftreten ist daher immer noch unwahrscheinlich, auch dann wenn die Krankheit in der Parentalgeneration vorhanden war.
Sollten Schiefstellungen der Zehen bereits frueher aufgetreteten sein und oblagen sie natuerlicher Selektion, so werden Individuen mit dieser Krankheit eben weniger Moeglichkeiten zur Reproduktion gehabt haben (mit schiefem Zeh laeuft es sich halt langsamer als mit gesundem).Doktor Prokt schrieb:
Durch unsere medizinische Maximalversorgung erlauben wir eben solchen mit krummen Beinen, einem schiefen Ruecken, schwachen Knien, Krebserkrankungen etc. zu ueberleben, was vor ein paar Generationen eben nicht der Fall war. In ein paar weiteren Generationen koennte dadurch das Gesundheitswesen fast unbezahlbar werden.
Todesstrafe und Eugenik, wie?
Bitte leg mir keine Worte in den Mund, in obigem Text war keine Wertung enthalten (s. letzter Post).
-
Doktor Prokt schrieb:
Mr. N schrieb:
Doktor Prokt schrieb:
Mr. N schrieb:
Michael E. schrieb:
Viel eher sehe ich ein Problem in der Medizin. Es häufen sich immer mehr Erbkrankheiten an, die medizinisch behandelt werden, aber nicht bekämpft (sprich aus dem Körper verdrängt) werden können. Wenn man das ein paar Generationen weiterdenkt, wird jeder irgendne Erbkrankheit haben, weil die kranken Vorfahren nicht gestorben sind.
Naja, dass nicht-tödliche Krankheiten vererbt werden ist ja nix neues. Schau dir z.B. mal deine Füße und Beine an - die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass du da ein paar Fehlstellungen hast. (Oder kommt das allein von den Schuhen?)
Das ist gerade der springende Punkt. Jemand mit nicht gesundem Koerperbau genuegte frueher den Anforderungen nicht und hatte eine geringere Wahrscheinlichkeit, sich fortzupflanzen als Gesunde. Heute darf jeder Kinder bekommen.
Bist du witzig? Hallux-Knochen waren auch früher nicht tödlich. Und auch wirklich kein Grund, keine Kinder zu bekommen.

hallux valgus ist nicht wirklich vererbbar. Ein Auftreten ist daher immer noch unwahrscheinlich, auch dann wenn die Krankheit in der Parentalgeneration vorhanden war.
Sollten Schiefstellungen der Zehen bereits frueher aufgetreteten sein und oblagen sie natuerlicher Selektion, so werden Individuen mit dieser Krankheit eben weniger Moeglichkeiten zur Reproduktion gehabt haben (mit schiefem Zeh laeuft es sich halt langsamer als mit gesundem).Ich habe keine Ahnung von den Krankheiten, aber ich glaube, es ging mir nicht um die konkrete Krankheit.

Doktor Prokt schrieb:
Doktor Prokt schrieb:
Durch unsere medizinische Maximalversorgung erlauben wir eben solchen mit krummen Beinen, einem schiefen Ruecken, schwachen Knien, Krebserkrankungen etc. zu ueberleben, was vor ein paar Generationen eben nicht der Fall war. In ein paar weiteren Generationen koennte dadurch das Gesundheitswesen fast unbezahlbar werden.
Todesstrafe und Eugenik, wie?
Bitte leg mir keine Worte in den Mund, in obigem Text war keine Wertung enthalten (s. letzter Post).
Ich fand das schon ziemlich wertend. "erlauben wir", "fast unbezahlbar"...
Außerdem wollte ich dir nicht Worte in den Mund legen, sondern nur den logischen nächsten Schritt nennen... :p
-
OK, nehmen wir ein praktisches Beispiel: mich. Mein Opa hat Diabetes, meine Mutter Arthritis, womöglich bald Rheuma, mein Vater grad den Gallenstein raus. Das kann ich alles kriegen. Dabei will ich gar nicht an meine Enkel denken.
-
Hallo
GPC schrieb:
So schlimm steht es imo um die Chancengleichheit im Bildungssystem auch nicht.
Das sehen eigentlich alle, die etwas davon verstehen, anders als du. Bildungsminister, PISA-Studie, IGLO-Studie, Bildungskommissar, Lehrergewerkschaft, ...
chrische
-
chrische5 schrieb:
GPC schrieb:
So schlimm steht es imo um die Chancengleichheit im Bildungssystem auch nicht.
Das sehen eigentlich alle, die etwas davon verstehen, anders als du. Bildungsminister, PISA-Studie, IGLO-Studie, Bildungskommissar, Lehrergewerkschaft, ...
Hehe, ist klar. Rumjammern ist aber auch das einzige, das denen einfällt. Das man das trotzdem durchziehen kann, wenn man denn will, vergessen dann immer alle.
-
Hallo
Es geht doch gar nicht um Einzelfälle, die es natürlich auch schaffen. Das ist toll und für diejenigen auch super, aber man sollte doch schon mal versuchen seinen Horizont zu erweitern udn nicht von seiner eigenen Situation darauf schliessen, dass es für alle geht.
Am besten ist, man ignoriert einfach, was Experten sagen und bildet sich, auf Grund seiner eigenen Erfahrungen, eine Meinung über die Gesantsituation.
chrische
-
chrische5 schrieb:
Es geht doch gar nicht um Einzelfälle, die es natürlich auch schaffen. Das ist toll und für diejenigen auch super, aber man sollte doch schon mal versuchen seinen Horizont zu erweitern udn nicht von seiner eigenen Situation darauf schliessen, dass es für alle geht.
Die, die ich in meinem Umfeld beim Scheitern betrachtet habe, sind meistens aus mangelndem Antrieb gescheitert.
Am besten ist, man ignoriert einfach, was Experten sagen und bildet sich, auf Grund seiner eigenen Erfahrungen, eine Meinung über die Gesantsituation.

Ich lass mir gleich mal ein Papier mit "Expertenmeinungen" raus, die ich dann fleißig propagieren werde.
-
Hallo
Manchmal glaub' man mit einer Wand zu reden. sehr viele Menschen, die sich lange mit dem Thema Bildungsysteme, Chancengleichheit beschäftigen, kommen übereinstimmend zu dem gleichen Ergebnis und dann gibt es immer noch Leute, die sagen, dass das alles Quatsch ist und die eh keine Ahnung haben und führen auch noch sich selber als Beweis an. Deine Probandenzahl liegt damit bei genau 1 und das hälst du dann für repräsentativ?
chrische
-
Mr. N schrieb:
Doktor Prokt schrieb:
Mr. N schrieb:
Doktor Prokt schrieb:
Mr. N schrieb:
Michael E. schrieb:
Viel eher sehe ich ein Problem in der Medizin. Es häufen sich immer mehr Erbkrankheiten an, die medizinisch behandelt werden, aber nicht bekämpft (sprich aus dem Körper verdrängt) werden können. Wenn man das ein paar Generationen weiterdenkt, wird jeder irgendne Erbkrankheit haben, weil die kranken Vorfahren nicht gestorben sind.
Naja, dass nicht-tödliche Krankheiten vererbt werden ist ja nix neues. Schau dir z.B. mal deine Füße und Beine an - die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass du da ein paar Fehlstellungen hast. (Oder kommt das allein von den Schuhen?)
Das ist gerade der springende Punkt. Jemand mit nicht gesundem Koerperbau genuegte frueher den Anforderungen nicht und hatte eine geringere Wahrscheinlichkeit, sich fortzupflanzen als Gesunde. Heute darf jeder Kinder bekommen.
Bist du witzig? Hallux-Knochen waren auch früher nicht tödlich. Und auch wirklich kein Grund, keine Kinder zu bekommen.

hallux valgus ist nicht wirklich vererbbar. Ein Auftreten ist daher immer noch unwahrscheinlich, auch dann wenn die Krankheit in der Parentalgeneration vorhanden war.
Sollten Schiefstellungen der Zehen bereits frueher aufgetreteten sein und oblagen sie natuerlicher Selektion, so werden Individuen mit dieser Krankheit eben weniger Moeglichkeiten zur Reproduktion gehabt haben (mit schiefem Zeh laeuft es sich halt langsamer als mit gesundem).Ich habe keine Ahnung von den Krankheiten, aber ich glaube, es ging mir nicht um die konkrete Krankheit.

Ja, ich wollte damit auch nur darauf hinweisen, dass Krankheiten, die einen evolutionaeren Nachteil bedeuten, eben frueher seltener weitergegeben wurden als heute.
Es gibt auch "Krankheiten" (zB Segelohren), die keinen Nachteil bedeuten und frueher genauso vorhanden waren wie heute.Doktor Prokt schrieb:
Doktor Prokt schrieb:
Durch unsere medizinische Maximalversorgung erlauben wir eben solchen mit krummen Beinen, einem schiefen Ruecken, schwachen Knien, Krebserkrankungen etc. zu ueberleben, was vor ein paar Generationen eben nicht der Fall war. In ein paar weiteren Generationen koennte dadurch das Gesundheitswesen fast unbezahlbar werden.
Todesstrafe und Eugenik, wie?
Bitte leg mir keine Worte in den Mund, in obigem Text war keine Wertung enthalten (s. letzter Post).
Ich fand das schon ziemlich wertend. "erlauben wir", "fast unbezahlbar"...
Außerdem wollte ich dir nicht Worte in den Mund legen, sondern nur den logischen nächsten Schritt nennen... :p
Ohja, das war in der Tat suboptimal formuliert, den Schuch muss ich mir wohl anziehen

Aber wie gesagt, ich bin - wenn es um Menschenleben geht - der letzte, der ein Darwinistisches Prinzip unterstuetzen wuerde.
-
chrische5 schrieb:
sehr viele Menschen, die sich lange mit dem Thema Bildungsysteme, Chancengleichheit beschäftigen, kommen übereinstimmend zu dem gleichen Ergebnis und dann gibt es immer noch Leute, die sagen, dass das alles Quatsch ist und die eh keine Ahnung haben und führen auch noch sich selber als Beweis an.
Ich sagte nicht, dass alles quatsch ist. Ich sagte, dass die Situation oft übertrieben dargestellt wird. Wenn man manchen Leuten zuhört, könnte man meinen, man wäre zum Maurer verdammt, wenn die Eltern nicht Kohle ohne Ende und beide studiert hätten. Und das ist einfach Bullshit.
Deine Probandenzahl liegt damit bei genau 1 und das hälst du dann für repräsentativ?
Ich kann im Rahmen meiner alten Abi-Klasse auf 6 erhöhen. Repräsentativ muss ich nicht sein.
-
GPC schrieb:
Deine Probandenzahl liegt damit bei genau 1 und das hälst du dann für repräsentativ?
Ich kann im Rahmen meiner alten Abi-Klasse auf 6 erhöhen. Repräsentativ muss ich nicht sein.
Naja, damit machst Du aber einen prinzipiellen Fehler, Du beachtest nämlich nur Leute, die schon mal auf eine Gymnasium gegangen sind. Der überwiegende Teil versucht das aber nie. Warum? Der ROI von Abi+Studium ist viel zu klein, es gibt einfach zu wenige Anreize, eine höhere Ausbildung überhaupt nur zu anzustreben, wenn man auch 4 bis 10 Jahre früher fertigwerden und Geld verdienen kann.
-
Hallo
GPC schrieb:
chrische5 schrieb:
sehr viele Menschen, die sich lange mit dem Thema Bildungsysteme, Chancengleichheit beschäftigen, kommen übereinstimmend zu dem gleichen Ergebnis und dann gibt es immer noch Leute, die sagen, dass das alles Quatsch ist und die eh keine Ahnung haben und führen auch noch sich selber als Beweis an.
Ich sagte nicht, dass alles quatsch ist. Ich sagte, dass die Situation oft übertrieben dargestellt wird. Wenn man manchen Leuten zuhört, könnte man meinen, man wäre zum Maurer verdammt, wenn die Eltern nicht Kohle ohne Ende und beide studiert hätten. Und das ist einfach Bullshit.
Niemand der wirklich Ahnung hat, würde so etwas behaupten. Es geht aber darum eine Tendenz aufzuzeigen und da sprechen un mal alle Zahlen gegen die Chancengleichheit im bundesdeutschen Bildungssystem. Natürlich, jeder weiß das, gibt es immer auch Ausnahmen.
chrische
-
GPC schrieb:
chrische5 schrieb:
sehr viele Menschen, die sich lange mit dem Thema Bildungsysteme, Chancengleichheit beschäftigen, kommen übereinstimmend zu dem gleichen Ergebnis und dann gibt es immer noch Leute, die sagen, dass das alles Quatsch ist und die eh keine Ahnung haben und führen auch noch sich selber als Beweis an.
Ich sagte nicht, dass alles quatsch ist. Ich sagte, dass die Situation oft übertrieben dargestellt wird. Wenn man manchen Leuten zuhört, könnte man meinen, man wäre zum Maurer verdammt, wenn die Eltern nicht Kohle ohne Ende und beide studiert hätten. Und das ist einfach Bullshit.
Genau. Prinzipiell kann jeder hierzulande einen höheren Bildungsabschluss erwerben. Wenn man das dem Schulsystem vorwirft, dass es nicht so ist, dann kann es dafür nur einen Ausweg geben: Ein Schulsystem, was die Kinder den Eltern wegnimmt. Das will auch keiner. Das Problem ist nicht in unserem Schulsystem, sondern in unserer Gesellschaft.
-
GPC schrieb:
Ich sagte nicht, dass alles quatsch ist. Ich sagte, dass die Situation oft übertrieben dargestellt wird. Wenn man manchen Leuten zuhört, könnte man meinen, man wäre zum Maurer verdammt, wenn die Eltern nicht Kohle ohne Ende und beide studiert hätten. Und das ist einfach Bullshit.
bei uns ja, aber in vielen anderen ländern greifen weiterführende schulen und universitäten den teilnehmern bzw. deren eltern tief in die taschen. wer da nicht finanziell gut bestückt ist, hat von vorn herein keine chance auf 'ne akademische ausbildung.
allerdings muss man dazu sagen, dass es in solchen ländern oft einfacher ist als hier, ohne besondere qualifikation genug geld zu verdienen.

-
Minimee schrieb:
Das Problem ist nicht in unserem Schulsystem, sondern in unserer Gesellschaft.
Die Einstellung der Eltern kann auch ein Problem sein, natürlich. Aber bevor man mit dem Ziel nichts tun zu müssen nach Perfektion ruft, sollte man erst einmal da anfangen, wo man relativ einfach wirklich etwas bewegen kann. Und das ist eben das Bildungssystem.
Problematisch ist zum Beispiel dass das deutsche Schulsystem bereits so früh wie nur irgendmöglich zu sieben anfängt. Es sollte nicht sein, dass bereits im Alter von 10 Jahren mit der erzwungenen Wahl Hauptschule oder Gymnasium für die Mehrheit praktisch die gesamte spätere Laufbahn vorbestimmt wird.
Weitergesiebt wird übrigens später nur noch in der Richtung von oben nach unten. Der Weg von unten nach oben ist dagegen zwar möglich - ich kenne selbst jemand, die von der Hauptschule kam und dann ein gutes Abitur hingelegt hat - aber das sind Ausnahmen und ist nicht wirklich vorgesehen.pale dog schrieb:
bei uns ja, aber in vielen anderen ländern greifen weiterführende schulen und universitäten den teilnehmern bzw. deren eltern tief in die taschen. wer da nicht finanziell gut bestückt ist, hat von vorn herein keine chance auf 'ne akademische ausbildung.
Es ist völlig egal ob es in anderen Ländern noch schlechter ist oder nicht. Aber nur um kurz dennoch darauf einzugehen: in anderen Ländern ist das Stipendiensystem auch viel ausgeprägter und deutlich besser ausgebaut.
-
Daniel E. schrieb:
GPC schrieb:
Deine Probandenzahl liegt damit bei genau 1 und das hälst du dann für repräsentativ?
Ich kann im Rahmen meiner alten Abi-Klasse auf 6 erhöhen. Repräsentativ muss ich nicht sein.
Naja, damit machst Du aber einen prinzipiellen Fehler, Du beachtest nämlich nur Leute, die schon mal auf eine Gymnasium gegangen sind. Der überwiegende Teil versucht das aber nie. Warum? Der ROI von Abi+Studium ist viel zu klein, es gibt einfach zu wenige Anreize, eine höhere Ausbildung überhaupt nur zu anzustreben, wenn man auch 4 bis 10 Jahre früher fertigwerden und Geld verdienen kann.
Da hast du sicher recht, aber das Bildungssystem kann diese Anreize schlecht schaffen.
-
Hi zusammen,
Erstmal direkt zum Topic:
Da Evolution, soweit ich sie verstehe, durch Mutation und Selektion hervorgerufen wird, kann ich mir gut vorstellen, dass wir diese durch unsere medizinischen Fortschritte zumindest verlangsamen. Allerdings ist der Zeitraum den ich zu beobachten in der Lage war und bin viel zu gering um eine solche These postulieren zu wollen.Zur Bildungsdebatte:
Die Diskussion um die Unzulänglichkeiten unseres Bildungssystems finde ich zwar ganz interessant, aber die Fakten, dass da tatsächlich etwas schieft läuft drängen sich geradezu auf:Die Studie, an der rund 17.000 Studierende teilnahmen, zeigt mehr als deutlich, dass Chancengleichheit im hiesigen Bildungssystem noch immer ein Fremdwort ist. 83 von 100 Kindern, deren Eltern einen akademischen Abschluss haben, nehmen ebenfalls ein Studium auf. Dagegen schaffen es nur 23 von 100 Kindern aus Nicht akademisch vorbelasteten Haushalten an die Hochschulen. Kinder aus Beamtenfamilien, in denen mindestens ein Elternteil studiert hat, haben eine fünfeinhalb Mal so hohe Studierchance wie Kinder aus Arbeiterfamilien. In Deutschland entscheidet die soziale Herkunft ganz maßgeblich über den Bildungsweg.
(Aus der am 19. Juni veröffentlichten 18. Sozialerhebung des Studentenwerks zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden)
Viele Verantwortliche (so auch Bundespolitikier) würde dem gerne (oder sogar ausschliesslich) durch geringere finanzielle Studienzugangsbeschränkungen (lies: höheres BAFöG und Studiengebührenbefreiungen) entgegenwirken.
Ich denke allerdings, dass das Problem eher in den Wurzel der Gesellschaft veranktert ist, da ich glaube, dass die (Aus-)Bildung von Jahr zu Jahr ein geringerer Wert beigemessen wird; so sind wir mittlerweile vom Humboldtschen Bildungsideal zu einem praxisorientierten Ausbildungsideal gekommen. Dies ist aber meines Erachtens nach lediglich Symptom dessen obiger Idee.
Wie seht ihr das? Misst unsere Gesellschaft der Bildung noch genug Wert bei? Wenn nicht: Woran liegt es? Was kann man dagegen tun?
Gruß,
Khadgar
-
Hallo
Da kannst du noch so viele Studien zeigen, weil hier aber jeder selber mal die Schule besucht hat, hält er sich gleich für einen Bildungsexperten. Da kann man anscheinend auch mit Argumenten und bereits gemachten Untersuchungen nicht punkten.
chrische
-
minhen schrieb:
pale dog schrieb:
bei uns ja, aber in vielen anderen ländern greifen weiterführende schulen und universitäten den teilnehmern bzw. deren eltern tief in die taschen. wer da nicht finanziell gut bestückt ist, hat von vorn herein keine chance auf 'ne akademische ausbildung.
Es ist völlig egal ob es in anderen Ländern noch schlechter ist oder nicht. Aber nur um kurz dennoch darauf einzugehen: in anderen Ländern ist das Stipendiensystem auch viel ausgeprägter und deutlich besser ausgebaut.
Als was? Unser BaFOEG-system?