Schon wieder verlässt jemand eine Talkshow



  • scrub schrieb:

    Im Übrigen sagt Bublath: "Mir wurde gesagt, dies sei eine Unterhaltungssendung." Im Weiteren sagt Maischberger: "Jetzt haben wir die vernünftige Stimme verloren."
    Niemand kann von Bublath erwarten, sich mit Hagens Vollmeisen auszukennen oder hellzusehen. Ist mir ein Rätsel, wie man ihm vorwerfen kann, "überhaupt" dort gewesen zu sein.

    Weil so einige Zuschauer denken, er (bzw. Wissenschaftler) wuerden sich ernsthaft mit so abstrusen Behauptungen wie dort aufgestellt beschaeftigen.

    Es ist schade, dass der Name Carl Sagan nicht ein einziges Mal gefallen ist, der sich ernsthaft mit der Suche nach ausserirdischer Intelligenz beschaeftigt hat. Hier gibt es viele interessante Themen, die Erwaehnung haetten finden koennen, wie z.B. Voyager/Sounds of Earth, Drake-Gleichung etc.

    Stattdessen wird dort auf einem Niveau "diskutiert", das, wie bereits erwaehnt, dem von einschlaegigen Vormittagstalkshows erstaunlich nahe kommt. Angesichts der Gaesteliste, musste Bublath von einem derartigen Diskussionsverlauf ausgehen. Er hatte dort nichts zu suchen.



  • Nina Hagen stehst und Bublath mist findest, dass musst du mir mal erklären.

    Niemand kann von Bublath erwarten, sich mit Hagens Vollmeisen auszukennen

    Inhaltlich war die Sendung mies, da die Fakten nicht richtig präsentiert und diskutiert wurden. Bublath hat versagt, weil er Nina Hagen offensichtlich nicht kennt und sich auch nicht vorher über die Gäste informiert hat (=ignorant). Außerdem mag ich seine zynische Art nicht. Das hat Nina Hagen auf die Palme gebracht. Er hat also vierfach versagt:

    1. Er hat Nina Hagen emotional durch sein blödes zynisches Gegrinse (Miese Überlegenheitsgebärde) wild gemacht
    2. Er wusste offenbar nicht, wer neben ihm saß (Ignoranz)
    3. Er hat der Wissenschaft einen Bärendienst erwiesen, da er geflohen ist, anstelle Beweise (das erwarte ich von der Wissenschaft, keine Aussagen, die entweder falsch oder richtig sein können!) zu erbringen, warum es keine Aliens/Ufos/Engel/... hier auf der Erde gibt
    4. Er hatte keine Story. Deshalb wollte ihn auch keiner hören.
      Es gab ja noch diesen anderen Physiker und Psychologen, den Nina Hagen übrigens mochte!
      Mir gefällt so etwas gut, weil dies meiner Art von Humor entspricht. Der große Bublath, der allwissende Wissenschaftler, der dem dummen Fernsehzuschauer sonst alles so schön erklärt, hat eine auf den Sack gekriegt. Warum wehrt er sich denn nicht richtig, als Nina Hagen ihn dumm anmacht? 😃


  • Erhard Henkes schrieb:

    1. Er hat der Wissenschaft einen Bärendienst erwiesen, da er geflohen ist, anstelle Beweise (das erwarte ich von der Wissenschaft, keine Aussagen, die entweder falsch oder richtig sein können!) zu erbringen, warum es keine Aliens/Ufos/Engel/... hier auf der Erde gibt

    Die Verwendung des Begriffs "Beweis" ist in diesem Kontext gefaehrlich, da viele Personen unter "Beweis" einen formalen Beweis verstehen. Den kann Bublath offensichtlich nicht liefern.

    Wissenschaftler beschaeftigt sich uebrigens nicht mit der Erforschung von Engeln oder Ufos, die zur Zeit auf der Erde weilen. Hierzu gibt es schon ueberwaeltigend viele Anhaltspunkte, dass das eben nicht so ist.

    Warum wehrt er sich denn nicht richtig, als Nina Hagen ihn dumm anmacht? 😃

    Weil es nicht immer sinnvoll ist, auf alle Arten von Aussagen einzugehen. Es gibt Behauptungen, die so unsinnig sind, dass sie jeder ernsthaften Betrachtung entbehren. Solche Behauptungen ignoriert man besser. Moeglicherweise wuerdest du auch nicht mit einem VT diskutieren wollen, der den Einsturz des WTC fuer einen "inside job" haelt 😉

    edit: typo



  • Solche Behauptungen ignoriert man besser.

    Dann hätte er auch bleiben können. Nein, er war tief gekränkt, dass diese Frau Hagen ihn nicht achtet, sondern vor aller Welt als "negativen Typen" darstellte. Um es auf den Punkt zu bringen, da waren zwei Leute zu viel: Hagen und Bublath. Mit den restlichen drei Personen hätte man sehr interessant - wenn auch nicht immer wissenschaftlich sauber - diskutieren können.



  • Offensichtlich wurde die Hagen bewusst eingeladen. Wie kann sie also fehl am Platz gewesen sein?



  • Wie auch immer. Es gibt keinen Gott.



  • Doktor Prokt schrieb:

    Ist mir ein Rätsel, wie man ihm vorwerfen kann, "überhaupt" dort gewesen zu sein.

    Weil so einige Zuschauer denken, er (bzw. Wissenschaftler) wuerden sich ernsthaft mit so abstrusen Behauptungen wie dort aufgestellt beschaeftigen.[/quote]
    Und? An so einer Sendung teilzunehmen heißt ja nicht dass man diese Position ernst nimmt.

    Vor allem sehe ich nicht wieso es von Nachteil sein sollte dort aufzutreten und genau dies klar zu machen. Die Alternative wäre vermutlich ein verwirrter circle-jerk.



  • Doktor Prokt schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    1. Er hat der Wissenschaft einen Bärendienst erwiesen, da er geflohen ist, anstelle Beweise (das erwarte ich von der Wissenschaft, keine Aussagen, die entweder falsch oder richtig sein können!) zu erbringen, warum es keine Aliens/Ufos/Engel/... hier auf der Erde gibt

    Die Verwendung des Begriffs "Beweis" ist in diesem Kontext gefaehrlich, da viele Personen unter "Beweis" einen formalen Beweis verstehen. Den kann Bublath offensichtlich nicht liefern.

    In der Tat, ich wollte gerade schon wieder pedantisch werden. 😉 Anzumerken wäre vielleicht noch dass nicht nur Bublath diesen nicht liefern kann, und dass sich die Formulierung "entweder falsch oder richtig" verdächtig absolut anhört.



  • ..



  • Hallo

    Wie soll man denn bitte jemand wie Nina Hagen etwas beweisen? Selbst wenn Bublath das könnte, würde sie ihm echt nicht glauben bzw. nichts von dem verstehen, was er sagt. Wieso muss eigentlich Bublath was beweisen udn nIna Hagen nicht?

    chrische



  • Ob UFOs oder allwissende alte Männer hinter den Wolken:

    Die haben alle einen an der Klatsche.
    Und wie man sich als Christ oder UFO-gläubiger über die jeweils andere Fraktion aufregen kann wundert mich schon.
    Beides quasi gleich absurd.

    @Erhard: Das Beweisspielchen läuft anders herum. "Extraordinary claims need extraordinary proofs"



  • Oder zumindest stichhaltige, unwiderlegte Indizien.



  • Erhard Henkes schrieb:

    1. Er hat der Wissenschaft einen Bärendienst erwiesen, da er geflohen ist, anstelle Beweise (das erwarte ich von der Wissenschaft, keine Aussagen, die entweder falsch oder richtig sein können!) zu erbringen, warum es keine Aliens/Ufos/Engel/... hier auf der Erde gibt

    Äh. Du weißt, wie Wissenschaft funktioniert? Aus welchem Grund sich Wissenschaft nicht mit Engeln und Göttern befasst?

    Erhard Henkes schrieb:

    Solche Behauptungen ignoriert man besser.

    Dann hätte er auch bleiben können. Nein, er war tief gekränkt, dass diese Frau Hagen ihn nicht achtet, sondern vor aller Welt als "negativen Typen" darstellte. Um es auf den Punkt zu bringen, da waren zwei Leute zu viel: Hagen und Bublath. Mit den restlichen drei Personen hätte man sehr interessant - wenn auch nicht immer wissenschaftlich sauber - diskutieren können.

    So funktionieren halt Talkshows. Man versucht ja nicht Themen fundiert aufzubereiten und den Zuschauer weiter zu bringen. Es geht darum eine Show zu machen. Der Unterschied zwischen Vormittags- (privat Sender) und Abends-Talkshows (öffentlich rechtliche) ist einfach sehr marginal, wenn man es sich genau betrachtet. Vormittags kommen eben die Asozialen dran. Bei den Abends-Talkshow ist die Zusammenstellung der Gäste eben vorsichtiger, aber auch sehr explosiv. Man nimmt einfach einen Freak (zB Nina Hagen, Eva Hermann etc) und versucht die mit Leuten zu kombinieren, die möglichst etwas repräsentieren (zB die Wissenschaft oä) und dazu wirft man noch ein paar andere ex-Sternchen.

    Das Konzept ging ja bei der Sendung wunderbar auf. Für ne Vormittagsshow wäre es zu lahm gewesen, da hätte man erwartet, dass sich die Kontrahenten fast prügeln. Wobei die Hagen schon auf einem sehr guten Vormittags-Niveau agiert hat...



  • ... sich Wissenschaft nicht mit Engeln und Göttern befasst

    Dann machen dies eben Nicht-Wissenschaftler. Bei Theologen bin ich mir nicht sicher, ob Du diese als Wissenschaftler anerkennst.



  • Erhard Henkes schrieb:

    ... sich Wissenschaft nicht mit Engeln und Göttern befasst

    Dann machen dies eben Nicht-Wissenschaftler.

    Jup. Das ist ein entscheidender Punkt.

    Erhard Henkes schrieb:

    Bei Theologen bin ich mir nicht sicher, ob Du diese als Wissenschaftler anerkennst.

    Wenn sie sich nicht an wissenschaftliche Methoden halten und zB Engel erforschen, dann sind es keine Wissenschaftler.



  • Man sollte den kartesianischen Dualismus des 17. Jahrhunderts nicht als Imperativ für alle Zeiten empfinden. Die Wissenschaft wird der Priorität, die sie dadurch erhält, nicht in allen Belangen gerecht, denn ihre Methodik ist durch die Allgemeinheit der Methoden und Denkstrukturen beschränkt. Es sind sogar immer die neuartigen Hypothesen, Denkstrukturen und Theorien gewesen, die einen Paradigmenwechsel einleiteten. Daher immer locker bleiben. 🕶



  • rüdiger schrieb:

    Wenn sie sich nicht an wissenschaftliche Methoden halten und zB Engel erforschen, dann sind es keine Wissenschaftler.

    man kann engel auch erforschen, ohne an sie zu glauben, wenn die methodologie stimmt. immerhin gibt es genug leute, die an sowas glauben. also allein aus soziologischer sicht schon interessant.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Man sollte den kartesianischen Dualismus des 17. Jahrhunderts nicht als Imperativ für alle Zeiten empfinden. Die Wissenschaft wird der Priorität, die sie dadurch erhält, nicht in allen Belangen gerecht, denn ihre Methodik ist durch die Allgemeinheit der Methoden und Denkstrukturen beschränkt. Es sind sogar immer die neuartigen Hypothesen, Denkstrukturen und Theorien gewesen, die einen Paradigmenwechsel einleiteten. Daher immer locker bleiben. 🕶

    Kannst du mal verdeutlichen was genau du hier meinst?



  • queer_boy schrieb:

    man kann engel auch erforschen, ohne an sie zu glauben, wenn die methodologie stimmt.

    Kommt drauf an. Wenn man Engel als übernatürliche Wesen definiert, fliegen sie automatisch aus dem Pool wissenschaftlich Erforschbarem.

    Wenn man sich jetzt eher Aliens oder sowas in der Richtung drunter vorstellt - gut, das wäre machbar, aber warum sollte irgendjemand auf die Idee kommen etwas zu erforschen auf dessen Existenz es keinerlei Hinweis gibt?

    queer_boy schrieb:

    immerhin gibt es genug leute, die an sowas glauben.

    Inwieweit sollte dieser Punkt irgendetwas legitimieren?

    queer_boy schrieb:

    also allein aus soziologischer sicht schon interessant.

    Sicher, allerdings wären hier nicht die Engel an sich Forschungsthema, sondern der Glauben an Engel, dessen Ursachen und Auswirkungen.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Man sollte den kartesianischen Dualismus des 17. Jahrhunderts nicht als Imperativ für alle Zeiten empfinden. Die Wissenschaft wird der Priorität, die sie dadurch erhält, nicht in allen Belangen gerecht, denn ihre Methodik ist durch die Allgemeinheit der Methoden und Denkstrukturen beschränkt. Es sind sogar immer die neuartigen Hypothesen, Denkstrukturen und Theorien gewesen, die einen Paradigmenwechsel einleiteten.

    Und genau diese neuartigen Hypothesen, Denkstrukturen und Theorien sind das, was die Wissenschaft ausmacht. Da von Einschränkungen und veraltet zu sprechen und im gleichen Atemzug Gottglaube und Engel als neuartig zu implizieren, das wirkt schon etwas ... merkwürdig.

    finix schrieb:

    Sicher, allerdings wären hier nicht die Engel an sich Forschungsthema, sondern der Glauben an Engel, dessen Ursachen und Auswirkungen.

    Wenn man Historiker, Kunsthistoriker, Sprach- oder Kulturwissenschaftler ist, kann man durchaus Engel an sich untersuchen. Auch als Psychologe oder Soziologe kann man sich für Engel oder auch Aliens an sich interessieren. Dann allerdings mit dem Ziel etwas über die Menschen und die Gesellschaft herauszufinden, welche die Engel oder auch Aliens hervorgebracht hat. Wissenschaftler können selbst übernatürliche Phänomene untersuchen, wie zum Beispiel göttlichen Beistand durch Beten. Der besondere Witz ist doch, dass die Menschen an übernatürliche Dinge glauben, weil sie davon ausgehen, dass diese Einfluß auf sie und ihr Leben haben. Und genau hier wird es wissenschaftlich zugänglich. Nur, wenn die erwarteten Effekte ausbleiben, dann kann man entweder seine Schlüsse daraus ziehen oder ... die Ergebnisse ignorieren. Offensichtlich ist die Mehrheit mit Letzterem glücklich.


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