Ist "auf Grund" eine Präposition?



  • Umfrage: Ist "auf Grund" eine Präposition?

    Auswahl Stimmen Prozent
    Ja 12 66.7%
    Nein 6 33.3%

    Scrub und ich haben uns gestritten, ob "auf Grund" eine Präposition sein kann. Scrub meint: ja, weil es ist ja das gleiche wie "aufgrund". Ich meine: nein, weil es sind zwei Wörter.

    Was meint ihr? 💡

    Zitat des Tages schrieb:

    <BadWolf> 🤡
    <BadWolf> hast du nen wettbewerb mit EH?



  • dir fehlt eine option.
    auf grund kann man nämlich auch laufen.



  • queer_boy schrieb:

    dir fehlt eine option.
    auf grund kann man nämlich auch laufen.

    Ob "auf Grund" auch eine andere Bedeutung hat, ist im Sinne der Umfrage unwichtig.



  • ah sorry, ich habe das "sein kann" überlesen. dann ja.

    gegenfrage: was sollte es denn sonst sein?



  • Schlag mal die www.duden-suche.de auf.

    edit: further reading: Google: rechtschreibreform



  • queer_boy schrieb:

    gegenfrage: was sollte es denn sonst sein?

    Auf ist eine Präposition und Grund ein Substantiv.



  • AFAIK ist "auf" ein Präfix und "Grund" ein Postfix.



  • Laß es gut sein, Franzose.



  • Hi,

    scrub gewinnt. Im Falle einer Präposition kann man sowohl aufgrund wie auch auf Grund schreiben.

    Gruß



  • Mr. N schrieb:

    queer_boy schrieb:

    gegenfrage: was sollte es denn sonst sein?

    Auf ist eine Präposition und Grund ein Substantiv.

    das war nicht gemeint. wenn du davon ausgehst, dass du es (präpositional) verwendest: auf Grund der Tatsache - was für ein Konstrukt ist dies nun? und nicht antworten Grund und Tatsache sind zwei Nomen... wenn Grund ein Substantiv wäre, was wäre dann "der Tatsache"? der Grund der Tatsache? das _kannst_ du dann nur verwenden als auf den Grund der Tatsache laufen - aber das macht keinen sinn. abgesehen davon: http://de.wiktionary.org/wiki/auf_Grund - aufgrund (präposition) kann auch als "auf Grund" geschrieben werden, bleibt dabei aber eine präposition.



  • In meinem Deutschunterricht wurde "aufgrund" nie als Präposition genannt/aufgeführt. Sprache ist aber weder logisch noch starr.



  • Erhard Henkes schrieb:

    In meinem Deutschunterricht wurde "aufgrund" nie als Präposition genannt/aufgeführt. Sprache ist aber weder logisch noch starr.

    Es ist aber ganz klar eine Präposition. Und Sprache ist natürlich logisch - aber eben immer im Wandel, weswegen es zu Phänomenen wie aufgrund/auf Grund kommen kann. Denn genau das bestaunt man hier: den Wandel.

    "Duden - Die Grammatik", Abschnitt "Die nicht flektierbaren Wortarten":

    aus Kapitel 3 (Die Präposition):

    Grundsätzlich sind Präpositionen unterschiedlicher Komplexitätsgrade zu unterscheiden:
    (i) Einfache (primäre) Präpositionen: in, auf, mit, nach, um, vor, hinter, statt usw.
    (ii) Komplexe (sekundäre) Präpositionen: mithilfe, zufolge, anhand, aufgrund, anstelle, anstatt usw.
    (iii) Präpositionsartige Wortverbindungen, die selbst eine Präposition enthalten (mehrteilige oder tertiäre Präpositionen): im Verlauf(e) (von), in Bezug auf, in Anbetracht, im Gefolge, an Stelle usw.
    Am Beispiel von an Stelle (iii) und anstelle (ii) sowie von anstatt (ii) und statt (i) wird deutlich, dass die Entstehung prototypischer (d.h. einfacher) Präpositionen über die Stufen von (iii) über (ii) zu (i) verlaufen kann.

    aus Kapitel 3.1 (Entstehung):

    (...) Schließlich ist auch die Verbindung von Präposition + Substantiv eine häufige Quelle neuer Präpositionen: anhand, aufgrund, mithilfe, infolge, zugunsten, anstelle, zulasten

    Dieser Prozess ist bei den folgenden Beispielen noch nicht abgeschlossen. Man schreibt sie zusammen oder immer noch getrennt:
    aufgrund/auf Grund seiner Erkältung; anstelle/an Stelle des Präsidenten; mithilfe/mit Hilfe des Medikaments

    Den Schritt zur einfachen Präposition vollzieht gerade anstatt (aus "an Statt"): "anstatt des Termins" -> "statt des Termins". Dies ist bei der ähnlich konstruierten Präposition anstelle aus "an Stelle" (noch) nicht möglich: "anstelle des Termins" -> "*stelle des Termins".

    Die Entstehung von Präpositionen aus anderen Wortarten und Fügungen ist ein Beispiel sogenannter Grammatikalisierung, hier genauer: Präpositionalisierung. Im Zuge des Sprachwandels bilden sich über Jahrzehnte, oft Jahrhunderte hinweg die folgenden prototypischen Eigenschaften von Präpositionen heraus:

    • Präpositionen stehen vor ihrem Bezugswort; vgl. die heutige Schwankung von "dem Lehrer gegenüber" (älter) und "gegenüber dem Lehrer" (jünger).
    • Präpositionen sind kurz (in, an, bei, zu); vgl. anstatt (älter) -> statt (jünger).
    • Präpositionen regieren den Dativ und/oder den Akkusativ, in einer Frühphase eher den Genitiv; fast alle einfachen Präpositionen regieren den Dativ und/oder den Akkusativ, fast alle komplexen Präpositionen und präpositionsartigen Wortverbindungen dagegen den Genitiv. Im Zuge der Präpositionalisierung wird der Genitiv abgebaut, vgl "wegen des Geldes" (älter) -> "wegen dem Geld" (jünger).
    • Prototypische Präpositionen werden klein- und zusammengeschrieben: "an Stelle" (älter) -> anstelle (jünger); ...

    Anhand des heutigen Adverbs zweifelsohne lässt sich noch ersehen, dass "ohne" früher den Genitiv regiert hat (heute: Akkusativ) und dass es noch hinter seinem Bezugssubstantiv (Zweifel) stand. Vor diesem Hintergrund sind heutige Schwankungen zwischen Nach- und Voranstellung ("des Geldes wegen" - "wegen des Geldes") sowie bei der Kasusrektion, etwa zwischen Genitiv und Dativ (wie bei "wegen, während, trotz, statt"), Ausdruck natürlichen grammatischen Wandels.



  • Ah, "auf Grund" ist also eine präpositionsartige Wortverbindung, aber keine Präposition. 🕶



  • Und in Klammern steht "mehrteilige oder tertiäre Präpositionen". Was machste jetzt? 😉



  • Na, Mr.N, gut, daß Du es endlich kapiert hast. Wenn jetzt noch rüdiger versteht, was eine Frage ist, ist die Welt (wieder einmal) gerettet.



  • minhen schrieb:

    Und in Klammern steht "mehrteilige oder tertiäre Präpositionen". Was machste jetzt? 😉

    Das muss ein Fehler sein. Weil Präposition ist eine Wortart und kann sich daher nur auf einzelne Wörter beziehen. 🙂



  • Was ist ein Fehler?



  • scrub schrieb:

    Was ist ein Fehler?

    Erst zu schreiben "Präpositionsartige Wortverbindung" (X-artig heißt immer, dass es kein X ist) und dann "Mehrteilige Präposition".



  • LOL
    Wie sind die Farben so in Deiner Welt?



  • scrub schrieb:

    LOL
    Wie sind die Farben so in Deiner Welt?

    Plüschrot, wieso?


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