Diskussion über das bedingungslose Grundeinkommen


  • Mod

    Kolumbus schrieb:

    zB. Jobförderungen abschaffen. Ein Unternehmer nimmt sich einen Arbeitslosen der förderungsfähig ist

    und beschäftigt ihn die vorgeschriebene Mindestdauer, damit die Förderung nicht zurückgefordert wird. Danach kantet er

    ihn wieder raus und holt sich den Nächsten. Es ist gesetzlich nicht verboten, deshalb wird es gemacht. Es ist leider in

    vielen Unternehmen an der Tagesordnung.
    Ohne Förderung müsste man sich als Unternehmer schon eher überlegen, ob und wen man sich holt. Die Stellen die vergeben

    werden wären wesentlich sicherer, das nützt dem Arbeitnehmer.

    Gehe ich mit.

    Kolumbus schrieb:

    zB. Krankentage des Kindes nicht auf den Urlaub anrechnen. In anderen Ländern geht es auch.

    a) andere Länder => weniger als 30 Tage Urlaub
    b) ist defakto eine Urlaubsverlängerung für alle Leute mit Kindern

    Kolumbus schrieb:

    zB. Regelungen die einen Arbeitgeber bestrafen, wenn er offensichtlich kranke Mitarbeiter nicht zum

    Arzt schickt. Oder gibts die schon?

    a) in großen Firmen ist sowas intern geregelt - da wird man sogar regelmäßig zu Vorsorgen, etc, geschickt
    b) ist der Arbeitgeber eigentlich Arzt, daß er "offensichtlich" erkennen kann?
    c) was ist mit der EIGENVERANTWORTUNG? Warum geht er nicht selbst zum Arzt?

    Kolumbus schrieb:

    zB. staatliche Kontrolleure, die Auszubildende überwachen (aber bitte nicht für jeden Auszubildenden

    einen 😉 ). Ich habe viele Freunde die in ihrer Ausbildung nur als billige Arbeitskraft zB. zum Putzen und Aufräumen

    missbraucht wurden.

    Staatliche Kontrollen bedeutet, daß a) der Azubi Buch führen muß über seine Tätigkeit und b) der Ausbilder Buch führen

    muß. Dadurch steht noch weniger Arbeitszeit zur Verfügung und die Ausbildung wird teurer, wodurch es sich für Firmen

    noch weniger lohnt Azubis anzunehmen.

    Liegt daran, daß es zu viele Auszubildende gibt und zu wenig Stellen, daher ist der Azubi nichts wert. Lässt sich nur

    lösen, wenn der Marktwert der Azubis steigt. Dies geht nur, wenn Firmen flexiblere Personalpolitik fahren könnten, was aber in Deutschland kaum möglich ist, da man Personal nicht schneller anpassen kann - nach oben und nach unten. Bei uns ist das Problem, daß nach unten der Abbau schwierig ist, deswegen baut nach oben keiner auf. Teufelskreis. Ist wie Dein erster Punkt mit der Förderung, je mehr da geregelt ist, desto schlechter ist es für alle Beteiligte. Lose-Lose-Situation.

    Kolumbus schrieb:

    zB. härtere Strafen für dreiste Unternehmer. Inzwischen ist mir der 2. Fall bekannt, in dem der

    Arbeitgeberanteil sehr geschickt vom Nettolohn des Arbeitnehmers abgezogen wurde.

    Den Leuten sind die Rechte als Arbeitnehmer nicht bekannt. Ist gesetzlich geregelt, ein Arbeitnehmer kann sogar für

    seine Firma einen Konkursantrag stellen, wenn Lohn und Gehalt nicht kommen. Die allgemeine Nichtkenntnis von Gesetzen

    sollte nicht als Begründung für mehr Gesetze benutzt werden. Wer sich das heute gefallen lässt, kennt dann ja auch die

    neuen zusätzlichen Gesetze zu seinem Schutz wieder nicht.

    Kolumbus schrieb:

    zB. Insolvenzsicherung der Angestellten. Geht ein Unternehmen pleite, sollten von der Konkursmasse erzielte Einnahmen zuerst den geschädigten Arbeitnehmern zustehen. Bei den hohen Summen die meist an andere Unternehmen ausstehen, sind die Einnahmen aus dem Verkauf der Konkursmasse eh nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

    Ist unfair. Es macht schon Sinn, die Gläubiger in der Größenordnung der Schulden zu bedienen. Mit welchem Recht stellst Du das Gehalt des einzelnen Arbeitnehmers gegen das Recht der Arbeitnehmer einer Firma, die gerade Waren geliefert hat und auch noch auf das Geld wartet, und durch die Insolvenz mit bedroht wird? Die Insolvenz ist eine dumme Grenzsituation, da bleiben eine Menge Rechte auf der Strecke - für alle. Eine prozentuale Stückelung der Ansprüche ist das einzig halbwegs faire Verfahren.

    Selbst wenn Du an die Banken denkst - die leihen ja Geld gegen Zinsen, und wenn deren Ausfälle höher werden, steigen auch die Zinsen. Also auch die Zinsen für Dich und mich.

    Es wäre ja eine schöne Sache, könnte man denken, "bei Insolvenz bekommen die Banken(=Schweine) nichts". Aber auch nicht einfach - wäre das Gesetz, würden die Banken logischerweise keine Kredite mehr geben, oder nur gegen sehr hohe Zinsen. Das wär schlecht für Dich und mich bzgl der Kredite, aber auch generell, wenn wir nämlich in einer Firma wären, die wachsen will, kann und muß, bekommt sie für das Wachstum kein Geld. Ist heute schon schwierig, dann würde es fast unmöglich. Aber kann die Firma nicht expandieren steigen unsere Gehälter nicht, die Firma stellt keine neuen Leute ein, und sie hat auch keine Azubis.



  • Danke erstmal. So ungefähr habe ich mir übrigens deine Ansichten auch vorgestellt. Ich sehe das so:

    Thema Kinderkrankheit:

    Marc++us schrieb:

    a) andere Länder => weniger als 30 Tage Urlaub
    b) ist defakto eine Urlaubsverlängerung für alle Leute mit Kindern

    a)
    Hier haben wir doch auch weniger als 30 Tage Urlaub? Ich kenne nicht viele Leute die 30 Tage Urlaub haben.
    b)
    1. Haben Eltern nicht mehr Urlaub nötig und verdient, als Leute die nur ihren eigenen Hintern zu versorgen haben?
    2. Wer sich kranke Kinder als "Urlaub" vorstellt liegt daneben und hat wahrscheinlich keine!

    Thema Krankheit:

    Marc++us schrieb:

    a) in großen Firmen ist sowas intern geregelt - da wird man sogar regelmäßig zu Vorsorgen, etc, geschickt
    b) ist der Arbeitgeber eigentlich Arzt, daß er "offensichtlich" erkennen kann?
    c) was ist mit der EIGENVERANTWORTUNG? Warum geht er nicht selbst zum Arzt?

    a)
    Ok. Nicht alle Arbeitnehmer arbeiten in großen Firmen.
    b)
    Nein. So mancher Arbeitgeber schickt seine Leute aber trotz offensichtlicher Krankheit nicht nach Hause.
    c)
    Weil er Angst hat, dass es ihm zum Nachteil gereicht wenn er wg. Krankheit fehlt.

    Thema Auszubildende:

    Marc++us schrieb:

    Staatliche Kontrollen bedeutet, daß a) der Azubi Buch führen muß über seine Tätigkeit und b) der Ausbilder Buch führen muß. Dadurch steht noch weniger Arbeitszeit zur Verfügung und die Ausbildung wird teurer, wodurch es sich für Firmennoch weniger lohnt Azubis anzunehmen.

    Liegt daran, daß es zu viele Auszubildende gibt und zu wenig Stellen, daher ist der Azubi nichts wert. Lässt sich nur lösen, wenn der Marktwert der Azubis steigt. Dies geht nur, wenn Firmen flexiblere Personalpolitik fahren könnten, was aber in Deutschland kaum möglich ist, da man Personal nicht schneller anpassen kann - nach oben und nach unten. Bei uns ist das Problem, daß nach unten der Abbau schwierig ist, deswegen baut nach oben keiner auf. Teufelskreis. Ist wie Dein erster Punkt mit der Förderung, je mehr da geregelt ist, desto schlechter ist es für alle Beteiligte. Lose-Lose-Situation.

    Ein Azubi ist eine Investition, keine Arbeitskraft. Ein Azubi soll lernen, nicht möglichst viel Profit erwirtschaften. Für einen Azubi muss mindestens 50% der Arbeitszeit eines erfahren Mitarbeiters geopfert werden. Was nützt die Ausbildung, wenn es keine ist? Dann ist es doch nur eine schlecht bezahlte Beschäftigungsmaßnahme für junge Menschen. Und so ist es leider in unseren Breiten oft. Die Politiker reden immer von Ausbildung junger Menschen - wozu, wenn die Wirtschaft sie hinterher nicht haben will? Wozu wenn sie nichts lernen? Das ist nur MakeUp für die Arbeitslosenzahlen und Billglohn-Beschäftigung.
    Was die Flexibilität der Personalpolitik mit dem Marktwert der Azubis zu tun hat ist mir allerdings nicht ganz klar.
    Und das könnte den Unternehmern so passen, den Status ihrer Angestellten hoch und runter zu fahren, wie es gerade passt. Ha! Nach oben geht nicht, weil nach unten nicht geht - ist nicht Ernst gemeint? Dann hätte ich wohl besser nicht studiert - ich kann ja jetzt meine Qualifikation nicht mehr runterfahren! 🤡

    Thema Arbeitnehmerrechte und dreiste Unternehmer:

    Marc++us schrieb:

    Den Leuten sind die Rechte als Arbeitnehmer nicht bekannt. Ist gesetzlich geregelt, ein Arbeitnehmer kann sogar fürseine Firma einen Konkursantrag stellen, wenn Lohn und Gehalt nicht kommen. Die allgemeine Nichtkenntnis von Gesetzen sollte nicht als Begründung für mehr Gesetze benutzt werden. Wer sich das heute gefallen lässt, kennt dann ja auch die neuen zusätzlichen Gesetze zu seinem Schutz wieder nicht.

    Viele lassen sich zu viel Gefallen, weil sie Angst haben ihren Arbeitgeber zu verärgern. Sie kennen ihre Rechte, verzichten aber darauf. Ihr Job ist ihnen halt das Wichtigste, daher treten sie von ihren Rechten zurück. Das zeigt, dass das System in dieser Leitung ein Leck hat und das Geschrei der Unternehmer nach Einschränkung der Arbeitnehmerrechte nichts als Schadensbegrenzung bei der Einschränkung der eigenen Machtposition ist.

    Thema Bevorzugung der Arbeitnehmer bei Insolvenz:

    Marc++us schrieb:

    Ist unfair. Es macht schon Sinn, die Gläubiger in der Größenordnung der Schulden zu bedienen. Mit welchem Recht stellst Du das Gehalt des einzelnen Arbeitnehmers gegen das Recht der Arbeitnehmer einer Firma, die gerade Waren geliefert hat und auch noch auf das Geld wartet, und durch die Insolvenz mit bedroht wird? Die Insolvenz ist eine dumme Grenzsituation, da bleiben eine Menge Rechte auf der Strecke - für alle. Eine prozentuale Stückelung der Ansprüche ist das einzig halbwegs faire Verfahren.

    Selbst wenn Du an die Banken denkst - die leihen ja Geld gegen Zinsen, und wenn deren Ausfälle höher werden, steigen auch die Zinsen. Also auch die Zinsen für Dich und mich.

    Es wäre ja eine schöne Sache, könnte man denken, "bei Insolvenz bekommen die Banken(=Schweine) nichts". Aber auch nicht einfach - wäre das Gesetz, würden die Banken logischerweise keine Kredite mehr geben, oder nur gegen sehr hohe Zinsen. Das wär schlecht für Dich und mich bzgl der Kredite, aber auch generell, wenn wir nämlich in einer Firma wären, die wachsen will, kann und muß, bekommt sie für das Wachstum kein Geld. Ist heute schon schwierig, dann würde es fast unmöglich. Aber kann die Firma nicht expandieren steigen unsere Gehälter nicht, die Firma stellt keine neuen Leute ein, und sie hat auch keine Azubis.

    Ist es bei Insolvenz momentan nicht so: Wer zuerst kommt malt zuerst? Lieferfirmen haben meist bessere Möglichkeiten Ausfälle zu puffern, als Arbeitnehmer. Aber eine faire Aufteilung wär ein guter Kompromiß, denke ich, da gehe ich mit. Zumindest sollten Arbeitnehmer aber bevorzugt (wenn möglich) 3 Monatsgehälter noch bekommen - so wie bei einer Kündigung im Normalfall 3 Monate Kündigungsfrist bestehen.
    Der letzte Absatz hinkt ein wenig. Ich bin der Meinung, ein Unternehmen sollte nur wachsen, wenn es kann. Und zwar aus eigener Kraft. Das ist gesünder! Wenn ein Bodybuilder der Meinung ist, die Muskeln müssen schneller wachsen und hilft künstlich nach, dann fällt ihm das meist in irgendeiner Form später auf die Füsse. 😉

    Ich finde Eure Standpunkte echt interessant @ All. Da versteht man erstmal warum Veränderungen so schwer sind, wenn man es allen Recht machen will.





  • Dann können wir diesen Punkt von mir aus erstmal abhaken. 👍


  • Mod

    Kolumbus schrieb:

    Der letzte Absatz hinkt ein wenig. Ich bin der Meinung, ein Unternehmen sollte nur wachsen, wenn es kann. Und zwar aus eigener Kraft. Das ist gesünder!

    Geht doch gar nicht.

    Angenommen Dein Gebäude ist zu klein geworden. Dann brauchst Du ein größeres Gebäude. Das kannst Du aber normal nicht ohne Kredit bezahlen. Du kannst aber auch nicht einfach solange im kleinen Gebäude arbeiten, bis Du das Geld angespart hast, denn bis dahin ist die Marktchance weg.

    Genauso sieht das aus mit Maschinen. Angenommen, Du kannst ein Produkt doppelt so oft verkaufen, brauchst dafür noch einmal doppelt soviele Maschinen. Dafür fehlt Dir das Geld aber. Du mußt zwischenfinanzieren.

    Es gibt seit 3000 Jahren Kredite, da wird's schon einen Grund dafür geben, oder?



  • Kolumbus schrieb:

    Nein, das ist nicht ausformuliert. Es soll nur dem Grundgedanken Rechnung tragen, dass Arbeit im Allgemeinen einen würdigen Mindestwert haben sollte. Da dies IMHO nicht der Fall ist, sollte der Staat eine untere Grenze vorgeben. Es lässt viel Raum für Interpretation.

    Dann schreib doch auch Mindestlohn oder sonstwas, und nicht Bedingungsloses Grundeinkommen.



  • Kolumbus schrieb:

    Thema Krankheit:

    Marc++us schrieb:

    a) in großen Firmen ist sowas intern geregelt - da wird man sogar regelmäßig zu Vorsorgen, etc, geschickt
    b) ist der Arbeitgeber eigentlich Arzt, daß er "offensichtlich" erkennen kann?
    c) was ist mit der EIGENVERANTWORTUNG? Warum geht er nicht selbst zum Arzt?

    a)
    Ok. Nicht alle Arbeitnehmer arbeiten in großen Firmen.
    b)
    Nein. So mancher Arbeitgeber schickt seine Leute aber trotz offensichtlicher Krankheit nicht nach Hause.
    c)
    Weil er Angst hat, dass es ihm zum Nachteil gereicht wenn er wg. Krankheit fehlt.

    Zu a: Laut Bildschirmarbeitsplatzverordnung müsste ich z.B. eigentlich schon zig mal beim Augenarzt gewesen sein - nix dergleichen. Habs mal anklingen lassen und mir wurde erklärt, das sei Privatvergnügen.
    Zu b: Es kommt darauf an, WER krank ist. Einige werden bezahlt nach Hause geschickt, einfach nur auskurieren, keine Krankschrift nötig. Bei anderen wirds ignoriert.
    Zu c: Im Hof hat es neulich gebrannt. Mir wurde schwindelig während ich immer mal wieder durchs geschlossene (!) Fenster geguckt hab, ob ich evtl. doch das Gebäude verlassen sollte. Hab dann die Feuerwehrleute gefragt (als die am Einpacken waren), ob das was ernstes sei oder wieder weg ginge. Schwups saß ich im Krankenwagen und wurde erstmal zur Untersuchung gekarrt. Handy durfte ich zum Glück noch schnell holen.
    Hab Glück gehabt, mir aber trotzdem ne Krankschrift geholt und den Rest des Tages völlig platt verschlafen.
    Kommentar vom Chef: Und? Was hatten Sie nun wirklich?
    😡

    Nur weil es so sein sollte sieht es nicht überall so aus. 30 Tage Urlaub wären auch toll... 🙄


  • Mod

    estartu schrieb:

    Zu a: Laut Bildschirmarbeitsplatzverordnung müsste ich z.B. eigentlich schon zig mal beim Augenarzt gewesen sein - nix dergleichen. Habs mal anklingen lassen und mir wurde erklärt, das sei Privatvergnügen.

    Anonyme Anzeige bei der Berufsgenossenschaft erstatten. Sowas ist strafbewehrt mit 10.000 EUR pro Arbeitsplatz.



  • Marc++us schrieb:

    estartu schrieb:

    Zu a: Laut Bildschirmarbeitsplatzverordnung müsste ich z.B. eigentlich schon zig mal beim Augenarzt gewesen sein - nix dergleichen. Habs mal anklingen lassen und mir wurde erklärt, das sei Privatvergnügen.

    Anonyme Anzeige bei der Berufsgenossenschaft erstatten. Sowas ist strafbewehrt mit 10.000 EUR pro Arbeitsplatz.

    Was das angeht bin ich hin und hergerissen.
    Einerseits würd ich ja zu gerne mal die Fronten klären... 😃 <- fieses Grinsen
    ...andererseits fürchte ich, dass hier dicht ist, wenn die mal gucken kommen. Feuerwehr hätte auch was zu meckern (keine Kennzeichnung der Fluchtwege, zugestellte Fluchtwege und Fenster...) und es gibt garantiert noch zig Richtlinien die nicht eingehalten werden, von denen ich noch nichtmal was ahne. 😮



  • Gefaellt dir die Arbeit ueberhaupt, oder schaust du dich ehh schon nach was Neuem um? f'`8k

    Gruß, TGGC (making great games since 1992)



  • marc++us schrieb:

    ...Angenommen Dein Gebäude ist zu klein geworden. Dann brauchst Du ein größeres Gebäude. Das kannst Du aber normal nicht ohne Kredit bezahlen. Du kannst aber auch nicht einfach solange im kleinen Gebäude arbeiten, bis Du das Geld angespart hast, denn bis dahin ist die Marktchance weg.

    Genauso sieht das aus mit Maschinen. Angenommen, Du kannst ein Produkt doppelt so oft verkaufen, brauchst dafür noch einmal doppelt soviele Maschinen. Dafür fehlt Dir das Geld aber. Du mußt zwischenfinanzieren.

    Du beschreibst sehr schön das Problem: Alles muss immer auf Wachstum ausgerichtet sein in der Wirtschaft... So ein Blödsinn. Man kann auch einfach auf einem Level bleiben und gut, wenn es läuft. Denn wo vorne was wächst in der Wirtschaft, stirbt auch hinten was ab. Und das ist nicht gut für die Menschen, weil stressig.

    marc++us schrieb:

    Es gibt seit 3000 Jahren Kredite, da wird's schon einen Grund dafür geben, oder?

    Ja bestimmt, das heißt aber nicht ich müsste das gutheißen. Es gibt auch seit 7000 Jahren Kriege auf der Erde - weil sie sich etabliert haben, akzeptiere ich sie jedoch nicht automatisch.

    marc++us schrieb:

    Anonyme Anzeige bei der Berufsgenossenschaft erstatten. Sowas ist strafbewehrt mit 10.000 EUR pro Arbeitsplatz.

    Du hast es gut, für dich ist das Leben so einfach. Bedenke aber, dass es das für viele Andere nicht ist. Es gibt unendlich viele Gründe, das nicht zu tun. Beispiel: Man ist einer von wenigen, der in der Firma am Bildschirm arbeitet -> schon ist die Anzeige gar nicht mehr so anonym. Oder bleibt der Grund der Anzeige auch anonym??? Und gerade ist 2Posts über diesem Post der Beweis aufgetaucht, dass es Hindernisse gibt.

    Bashar schrieb:

    Dann schreib doch auch Mindestlohn oder sonstwas, und nicht Bedingungsloses Grundeinkommen.

    Wortklauberei. 🙄 Jeder der Arbeitet soll bedingungslos ein stundenabhängiges Grundeinkommen haben. 1100€ für 40 Stunden, 825€ für 30 Stunden etc. - Was hat das mit Lohn zu tun? Lohn ist eine Stundenbezahlung unabhängig von der Anzahl der Stunden.



  • Ich habe momentan 3 neue Jobs in der Schwebe hängen, einer sehr vielversprechend. 😉



  • Kolumbus schrieb:

    Lohn ist eine Stundenbezahlung unabhängig von der Anzahl der Stunden.

    Hä? Kannst du den Satz erklären? 😕



  • Kolumbus schrieb:

    Du beschreibst sehr schön das Problem: Alles muss immer auf Wachstum ausgerichtet sein in der Wirtschaft... So ein Blödsinn. Man kann auch einfach auf einem Level bleiben und gut, wenn es läuft. Denn wo vorne was wächst in der Wirtschaft, stirbt auch hinten was ab. Und das ist nicht gut für die Menschen, weil stressig.

    Nimms bitte nicht persönlich, aber wenn diese Meinung auch nur irgendwo ne Mehrheit findet, dann hab ich echte Angst vor der Zukunft.

    Gruß Jens



  • estartu schrieb:

    Ich habe momentan 3 neue Jobs in der Schwebe hängen, einer sehr vielversprechend. 😉

    So viel Spass wie du mit deinem Chef hast... und da willst du wechseln? 😮

    *scnr* 🤡



  • Tim schrieb:

    estartu schrieb:

    Ich habe momentan 3 neue Jobs in der Schwebe hängen, einer sehr vielversprechend. 😉

    So viel Spass wie du mit deinem Chef hast... und da willst du wechseln? 😮

    *scnr* 🤡

    Klar, ich liebe Autofahren. Alles was man so findet ist mal locker doppelt so weit weg. Herrlich! 🤡


  • Mod

    Kolumbus schrieb:

    Alles muss immer auf Wachstum ausgerichtet sein in der Wirtschaft... So ein Blödsinn. Man kann auch einfach auf einem Level bleiben und gut, wenn es läuft.

    *lol* Jetzt wird's wirklich albern.

    Die Umgebung, die Umwelt, die Resourcen - alles ändert sich ständig. Das Leben ist lebensgefährlich, wie man so schön sagt. Sommer, Winter, langfristige Änderungen, Resourcen nehmen ab, die Grenzen der Umwelt, in die man eingebettet ist ändert sich ständig. Anpassung und damit Verbesserung, Wachstum, sind integraler Bestandteil der Evolution. Wer diesem Fluß nicht folgt, stirbt aus. So einfach ist das.

    Wie glaubst Du sind Feuer und Rad entstanden? Weil die Leute es geil fanden kaltes Fleisch zu essen und lieber zu Fuß gingen? Lief doch auch gut, wieso sind die nicht auf dem Level geblieben?

    Und auf die aktuelle Welt bezogen: das Erdöl wird uns ausgehen, wir benötigen andere Energiequellen, wir müssen uns bewegen und verändern, und diejenigen, die als erstes anfangen, wachsen damit auch. In neue Möglichkeiten. Wachstum und Fortentwicklung sind ein Wechselspiel.



  • Intepretiert ihr mich eigentlich mit Absicht falsch? 😡 Es ging mir darum auszudrücken, dass Wachstum um jeden Preis falsch ist. Deswegen auch das IMHO schöne Beispiel mit dem Bodybuilder vor Kurzem. Wenn wir hier innerhalb eines Threads diskutieren, müssen auch ältere Posts eines Users einbezogen werden, sie erklären oft spätere Posts von Allein. (Auch wenn ich das selber nicht immer schaffe bei so langen Threads)

    estartu schrieb:

    ich schrieb:

    Lohn ist eine Stundenbezahlung unabhängig von der Anzahl der Stunden.

    Hä? Kannst du den Satz erklären? 😕

    Soweit ich weiß: Bekommt ein Arbeitgeber Lohn, ist im Arbeitsvertrag ein Wert für die geleistete Arbeitsstunde festgelegt, jedoch nicht zwingend eine feste Stundenzahl, die er zu arbeiten hat.
    Im Gegensatz dazu gibt es Gehalt; Hier ist (meist) die Anzahl der wöchentlichen Arbeitsstunden und eine dementsprechende monatliche Gehaltssumme die Basis.
    Das ist ein Unterschied! Bei dem was ich mir momentan im Rahmen dieser Diskussion für den Arbeitsmarkt vorstelle geht es nicht um Mindestlohn, deswegen passt dieser Begriff nicht und deswegen habe ich den Begriff "bedingungsloses Grundeinkommen für Arbeitnehmer" benutzt. Wie recht oft, ist es eigentlich erstmal egal wie man es nennt - es geht um die Inhalte.



  • Kolumbus schrieb:

    Das ist ein Unterschied! Bei dem was ich mir momentan im Rahmen dieser Diskussion für den Arbeitsmarkt vorstelle geht es nicht um Mindestlohn, deswegen passt dieser Begriff nicht und deswegen habe ich den Begriff "bedingungsloses Grundeinkommen für Arbeitnehmer" benutzt. Wie recht oft, ist es eigentlich erstmal egal wie man es nennt - es geht um die Inhalte.

    Der Begriff Bedingungsloses Grundeinkommen ist aber schon belegt für eine Zahlung vom Staat an alle, ob sie arbeiten oder nicht. Deine Idee ist nicht bedingungslos, denn sie fordert die Arbeit als Gegenleistung. Und an der Stelle greifen wieder die üblichen marktwirtschaftlichen Mechanismen: Ist dem Arbeitgeber die geleistete Arbeit überhaupt soviel wert, wie er dafür zahlen soll? Nein? Wenn er gesetzlich nicht weniger zahlen darf, stellt er den Arbeitnehmer nicht ein, so einfach ist das.
    Den Unterschied zwischen Lohn und Gehalt empfinde ich an dieser Stelle übrigens wirklich als Wortklauberei. Nenns halt Mindestgehalt.



  • Wenn du dich auf das Zitat beziehst, lies es auch:
    bedingungsloses Grundeinkommen für Arbeitnehmer steht da! Logisch ist die Bedingung dafür, dass man Arbeitnehmer ist. Aber wenn man denn Arbeitnehmer ist, dann ohne weitere Bedingungen. Kann man auch allein drauf kommen!

    Bashar schrieb:

    ...Und an der Stelle greifen wieder die üblichen marktwirtschaftlichen Mechanismen: Ist dem Arbeitgeber die geleistete Arbeit überhaupt soviel wert, wie er dafür zahlen soll? Nein? Wenn er gesetzlich nicht weniger zahlen darf, stellt er den Arbeitnehmer nicht ein, so einfach ist das.

    Die Überlegung zum Wert der Arbeit ist in meinem Modell hinfällig. Wenn der Arbeitgeber eine Arbeitskraft braucht, wird er sie einstellen. Sonst hat er niemanden, der die Arbeit macht. 😉
    Das schließt übrigens nicht aus, dass der Wert einer Arbeit aufgestockt werden kann.
    Ein schöner Nebeneffekt wäre: Der Bürger wäre nicht so sehr hinter einem bestimmten Job her (höchstens bei großem Interesse), sondern könnte finanziell gesehen erstmal jeden Job machen und damit seine Existenz würdig sichern. Wie seht Ihr das?

    Bashar schrieb:

    Den Unterschied zwischen Lohn und Gehalt empfinde ich an dieser Stelle übrigens wirklich als Wortklauberei. Nenns halt Mindestgehalt.

    Warum sollte ich? Es ist mein Gedankenkonstrukt, entstanden aus einem verwandten Gedankenkonstrukt, und daher nenne ich es wie ich will, wenn ich der Meinung bin es passt halbwegs.


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