Kommt nach dem Rauchverbot das Pommesverbot?



  • Habe mich kürzlich mit einem Kneipenbesitzer unterhalten dessen Kneipe am Rande des Zentrums einer Kleinstadt liegt. Publikum ist überwiegend unter 30.
    Er meinte, er hat das Rauchverbot 2 Monate lang durchgezogen und dabei einen dokumentierten Umsatzrückgang von 36-42% gehabt.
    Seitdem lässt er im hinteren Teil wieder rauchen. Der hintere Teil ist immer gerammelt voll, im vorderen Teil ist es eher leer.
    Er ist der 7. auf der Liste der Kläger in Karlsruhe.



  • Tim schrieb:

    Ich glaube kaum, dass du die Schädlichkeit von Gelegenheitspassivrauchen die 2-3 mal im Monat in ein Restaurant gehen so gut dokumentiert finden wirst. Das meinte Marcus (imho), nicht von Leuten die wirklich davon betroffen sind (Stichwort Arbeitsschutz).

    Sicher, Passivrauchen ist für längere Zeiträume (Arbeit, Zuhause) deutlich besser untersucht. Ich habe bei einer schnellen Recherche nach Auswirkungen von Passivrauchen in kurzen Zeiträumen auch hauptsächlich Tierversuche gefunden. Diese, allerdings, berichten sehr wohl Schädigungen (eine ganze Palette bis hin zu DNS-Schäden), welche nach einer Weile "Rauchfreiheit" jedoch wieder vom Körper beseitigt werden. Währendessen ist die Sensibilität für Lungenerkrankungen jedoch erhöht [1]. Ich habe aber auch eine interessante Studie mit Menschen gefunden [2], deren letzten beiden Sätze des Abstracts ich einfach mal zitiere:

    Even 30 min of passive smoking rapidly impairs vascular endothelial function, which is associated with oxidative stress. Our data provide the pathophysiological insight for the recent epidemiological evidence about the increased risk of coronary heart disease among nonsmokers exposed to passive smoking.

    [1] Bhavsar TM, Cerreta JM, Cantor JO.
    Short-term cigarette smoke exposure predisposes the lung to secondary injury.
    Lung. 2007 Jul-Aug;185(4):227-33. Epub 2007 Jun 13.
    PMID: 17564745 [PubMed - indexed for MEDLINE]

    [2] Kato T, Inoue T, Morooka T, Yoshimoto N, Node K.
    Short-term passive smoking causes endothelial dysfunction via oxidative stress in nonsmokers.
    Can J Physiol Pharmacol. 2006 May;84(5):523-9.
    PMID: 16902597 [PubMed - indexed for MEDLINE]



  • "Sie bekommen Strafe von einem Credit, wegen Verstoßes gegen das verbale Moralitätsstatut!"

    Na, wer kennts? Ich seh schon kommen, in 10 Jahren ist es Reallitaet.

    Edit: Ach jetzt geht das wieder los, Pro Raucher gegen Anti Raucher. IMHO sollte man Rauchen einfach verbieten und schluss. Im uebrigen sind Zigaretten die einzige Droge, die andere Menschen in Mitleidenschaft zieht. Widerlegt das mal.

    Oder wiederlegt mal was anderes: Wenn jemand mir Bier ueber meine Kleidung kippt, dann bezahlt er die Reinigungskosten. Wenn aber jemand neben mir Raucht und meine Kleidung durch den Rauch total verraucht ist, dann trage ich die Reinigungskosten.



  • DEvent schrieb:

    Im uebrigen sind Zigaretten die einzige Droge, die andere Menschen in Mitleidenschaft zieht. Widerlegt das mal.

    *gähn* Beschaffungskriminalität bei harten Drogen wie z.B. Heroin.

    Manchmal ist die Kurzsichtigkeit der Mitmenschen erschreckend.



  • Tim schrieb:

    DEvent schrieb:

    Im uebrigen sind Zigaretten die einzige Droge, die andere Menschen in Mitleidenschaft zieht. Widerlegt das mal.

    *gähn* Beschaffungskriminalität bei harten Drogen wie z.B. Heroin.

    Manchmal ist die Kurzsichtigkeit der Mitmenschen erschreckend.

    Ah ok. Ich hab in eine andere Richtung gedacht. Ich meinte, das es die einzige Droge ist, die beim Konsum andere Menschen direkt schaedigt.



  • DEvent schrieb:

    Tim schrieb:

    DEvent schrieb:

    Im uebrigen sind Zigaretten die einzige Droge, die andere Menschen in Mitleidenschaft zieht. Widerlegt das mal.

    *gähn* Beschaffungskriminalität bei harten Drogen wie z.B. Heroin.

    Manchmal ist die Kurzsichtigkeit der Mitmenschen erschreckend.

    Ah ok. Ich hab in eine andere Richtung gedacht. Ich meinte, das es die einzige Droge ist, die beim Konsum andere Menschen direkt schaedigt.

    neben alkohol velleicht. Wobei der theorethische Unterschied (Rauch vs alkohol) natürlich besteht, aber in der Praxis einfach trotzdem Alkohol andere in MItleidenschaft zieht...gleich ob direkt oder indirekt.

    IMHO sollte man Rauchen einfach verbieten und schluss.

    Supertolle kurschluss-auf-den-tisch-hau reaktion 🙄
    Verbieten wir doch gleich fett sein, denn es ist schädlich und kost geld -.-
    prima wo wir landen, wenn wir die verbotswut der regierung mitmachen.

    Oder wiederlegt mal was anderes: Wenn jemand mir Bier ueber meine Kleidung kippt, dann bezahlt er die Reinigungskosten. Wenn aber jemand neben mir Raucht und meine Kleidung durch den Rauch total verraucht ist, dann trage ich die Reinigungskosten.

    Shit happens! Wir leben in der Realität, komm klar! :p



  • Tim schrieb:

    DEvent schrieb:

    Im uebrigen sind Zigaretten die einzige Droge, die andere Menschen in Mitleidenschaft zieht. Widerlegt das mal.

    *gähn* Beschaffungskriminalität bei harten Drogen wie z.B. Heroin.

    Manchmal ist die Kurzsichtigkeit der Mitmenschen erschreckend.

    deswegen ist der Besitz und die Beschaffung von Heroin ebenfalls verboten..

    und ja, auch Alkohol zieht andere in Mitleidenschaft, deswegen ist auch der übermäßige Konsum von Alkohol verboten



  • zwutz schrieb:

    Tim schrieb:

    DEvent schrieb:

    Im uebrigen sind Zigaretten die einzige Droge, die andere Menschen in Mitleidenschaft zieht. Widerlegt das mal.

    *gähn* Beschaffungskriminalität bei harten Drogen wie z.B. Heroin.

    Manchmal ist die Kurzsichtigkeit der Mitmenschen erschreckend.

    deswegen ist der Besitz und die Beschaffung von Heroin ebenfalls verboten..

    Und wird staatlich subventioniert ausgegeben um u.a. die Beschaffungskriminalität.

    Aber ich klinke mich hier aus. Wir waren eh schon die ganze Zeit ot und die Argumente werden offensichtlich auch knapp.



  • Tim schrieb:

    zwutz schrieb:

    Tim schrieb:

    DEvent schrieb:

    Im uebrigen sind Zigaretten die einzige Droge, die andere Menschen in Mitleidenschaft zieht. Widerlegt das mal.

    *gähn* Beschaffungskriminalität bei harten Drogen wie z.B. Heroin.

    Manchmal ist die Kurzsichtigkeit der Mitmenschen erschreckend.

    deswegen ist der Besitz und die Beschaffung von Heroin ebenfalls verboten..

    Und wird staatlich subventioniert ausgegeben um u.a. die Beschaffungskriminalität einzugrenzen.

    Aber ich klinke mich hier aus. Wir waren eh schon die ganze Zeit ot und die Argumente werden offensichtlich auch knapp.



  • Man: Excuse me, I ordered a Zima, not emphysema...

    Tim schrieb:

    Andorxor schrieb:

    Es ist auf jedenfall schädlich für den Geschmack der Speisen wen da einer raucht

    Sowas kann ja glücklicherweise keine Grundlage für ein Gesetz sein.

    Aber zum Beispiel eine gute Grundlage um mehr Kunden in ein Restaurant zu locken.

    Tim schrieb:

    zwutz schrieb:

    deswegen ist der Besitz und die Beschaffung von Heroin ebenfalls verboten..

    Und wird staatlich subventioniert ausgegeben um u.a. die Beschaffungskriminalität.

    Subventioniert?

    Tim schrieb:

    Aber ich klinke mich hier aus. Wir waren eh schon die ganze Zeit ot und die Argumente werden offensichtlich auch knapp.

    Ist eben ein sehr emotionales Thema. Du stinkiger Raucher äh Mörder!!!!1! 😉 :p



  • Ich finde beim Rauchen muss man differenzieren.

    Wenn der Staat das Rauchen an öffentlichen Plätzen/Gebäuden usw. verbietet, dann ist das zumindest logisch schon nachvollziehbar, da Rauchen ja bekanntermaßen schon gesundheitsschädigend ist, und das auch für die Umgebung.

    Wenn der Staat aber quasi alle Gasthausbesitzer dazu zwingt in ihren Kneipen ein Rauchverbot durchzusetzen (oder ihre Kneipe halt umzubauen, was sich viele aber nicht leisten können) dann finde ich das nicht mehr in Ordnung. Keiner ist gezwungen in Kneipe XYZ zu gehen wo geraucht wird. Wenn der Bedarf von Nichtrauchern nach rauchfreien Kneipen sehr groß ist, dann werden sich da auch entsprechende Kneipen auftun (Nachfrage -> Angebot).

    Deswegen bin ich prinzipiell auch Marcus' Meinung. Man sollte echt aufpassen wo das alles noch hinführt... jeder sollte selbst schauen was gut für ihn ist und was nicht. Wenn es anderen nachgewiesenermaßen auch schaden kann, dann ist es IMHO jedoch okay wenn der Staat da eingreift, wie eben z.B. Nichtrauchverbot an öffentlichen Plätzen/Gebäuden.

    Achja... ich bin Nichtraucher bevor jemand was falsches denkt...



  • DEvent schrieb:

    "Sie bekommen Strafe von einem Credit, wegen Verstoßes gegen das verbale Moralitätsstatut!"

    Geil. Und die 3 Muscheln....
    Mit stallone... und dr raymond cocteau

    --> Demolition Man



  • Wenn der Staat das Rauchen an öffentlichen Plätzen/Gebäuden usw. verbietet, dann ist das zumindest logisch schon nachvollziehbar

    🙄



  • minhen schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Das kannste dem Weihnachtsma^WChristkind erzählen. Den Verein gründen die Herrschaften doch nicht, weil es so schlecht um die bayerische Wirtshauskultur steht und mit tief verwurzelte Traditionen gebrochen wird, sondern weil sie Angst haben, daß die Leute jetzt nicht mehr kommen (ob der Verdacht berechtigt ist, sei mal dahingestellt).

    Und deshalb schrieb ich auch, dass ich es lächerlich finde. Aber dennoch ist die Benennung nicht völlig an den Haaren herbeigezogen. Das ist diesbezüglich die eigentliche Botschaft meines Beitrags gewesen ...

    Aha, wenn Du nur sagen wolltest, daß irgendein Gaststättenverein seinen Namen nicht erwürfelt hat, dann bin ich argumentativ natürlich in einer schlechten Situation ...

    Ich habe gesagt, daß die soziale Komponente von Rauchen komplett konstruiert ist und nichts mit der Quasinichtexistenz von Nichtraucherkneipen zu tun hat.

    Aber um zu dem besagten Verein zurückzukommen, die scheinen es ja in drei Tagen geschafft zu haben, geschlossene Bereiche in Kneipen einzurichten, in die nur Zugerauchtwerdenswillige eingelassen werden sollen. Also haben sie schon mal deutlich mehr auf die Beine gestellt, als die Nichtraucher, die die letzten 20 Jahre rumgeheult haben. Muß echt eine wahnsinnig schwierige Sache gewesen sein.



  • Es ist immer leichter, Widerstand gegen eine Veränderung des Status Quo (oder vor kurzem geänderten Status) zu organisieren, als gegen eine Beibehaltung des Status Quo.



  • randa schrieb:

    Wenn der Staat das Rauchen an öffentlichen Plätzen/Gebäuden usw. verbietet, dann ist das zumindest logisch schon nachvollziehbar

    🙄

    Warum zitierst du nicht den kompletten Satz, sondern reißt einfach nur den vorderen Teil raus? 🙄



  • Daniel E. schrieb:

    Aha, wenn Du nur sagen wolltest, daß irgendein Gaststättenverein seinen Namen nicht erwürfelt hat, dann bin ich argumentativ natürlich in einer schlechten Situation ...

    Solange du kein Argument zu meinem Gegenargument bringst, bist du das, ja. Und selbstverständlich ist bei Rauchern eine größere Motivation zu erwarten. Sagen dir Begriffe wie Sucht und Abhängigkeit etwas? Irgendwas? Und dennoch fällt dir nicht mehr ein als das Einrichten von Raucherbereichen zu loben. Ja, damit haben Raucher natürlich viel mehr geschafft als diese rumheulenden Nichtraucher mit ihren Nichtraucher-Bereichen in Restaurants und der Durchsetzung von Rauchverboten 🙄



  • nep schrieb:

    Warum zitierst du nicht den kompletten Satz, sondern reißt einfach nur den vorderen Teil raus? 🙄

    hab ich gar nicht.
    Du solltest nur überdenken, ob nicht gerade rauchen an der freien Luft das unschädlichste ist.



  • minhen schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Aha, wenn Du nur sagen wolltest, daß irgendein Gaststättenverein seinen Namen nicht erwürfelt hat, dann bin ich argumentativ natürlich in einer schlechten Situation ...

    Solange du kein Argument zu meinem Gegenargument bringst, bist du das, ja. Und selbstverständlich ist bei Rauchern eine größere Motivation zu erwarten. Sagen dir Begriffe wie Sucht und Abhängigkeit etwas? Irgendwas?

    Klar. Sonst noch Fragen? Nein? Ich hab aber noch eine: Bist Du immer noch der Meinung, daß dein Gegenargument wirklich als richtiges Argument durchgeht oder wolltest Du nur auch wieder einen Beitrag schreiben, in dem gesellschaftliche Komponenten von irgendwas vorkommen? Wenn Du der Meinung bist, dann solltest Du vielleicht ausführen, welche langjährigen gesellschaftlichen Komponenten das sind und wieso auch Wirte aus anderen Kulturkreisen oder Leute, die eben erst auf die Idee gekommen sind, Kneipen zu eröffnen, aus ihren Kneipen Raucherkneipen gemacht haben. Nein, ich verstehe es wirklich nicht. Ich kenne einige Besitzer von kleinen Bars die sich
    über mehr Kundschaft freuen würden, aber auf die Idee, die riesige Kundschaft der Nurnichtpassivraucher anzuziehen ist keiner von denen gekommen. Ich bezweifle ernsthaft, daß die alle so traditionell oder alternativ doof sind.

    Und dennoch fällt dir nicht mehr ein als das Einrichten von Raucherbereichen zu loben. Ja, damit haben Raucher natürlich viel mehr geschafft als diese rumheulenden Nichtraucher mit ihren Nichtraucher-Bereichen in Restaurants und der Durchsetzung von Rauchverboten

    Als Leser dieses Threads weiß ich aber, daß es in Deutschland fast keine Nichtraucherbereiche gibt und wenn es welche gibt, dann sind sie immer sinnlos, "weil gleich daneben der Raucherbereich ist".

    Bleibt also die Durchsetzung des Rauchverbotes als großartige Errungenschaft der letzten 50 Jahre. Eingetreten vor 4 Tagen. Die ultimative Problemlösung: gezeichnet von Toleranz, getrieben von Kundenwünschen und durchzusetzen von der Polizei. Wirklich rührend, diese "Lösung".



  • Daniel E. schrieb:

    Ich kenne einige Besitzer von kleinen Bars die sich
    über mehr Kundschaft freuen würden, aber auf die Idee, die riesige Kundschaft der Nurnichtpassivraucher anzuziehen ist keiner von denen gekommen. Ich bezweifle ernsthaft, daß die alle so traditionell oder alternativ doof sind.

    Natürlich sind sie traditionalistisch und doof. :p

    In anderen Ländern ist das Rauchen in Gaststätten komplett (!) verboten und dort gibt es keine rückläufigen Kundenzahlen. Wieso sollte es hier anders sein?!

    Raucher verbieten ist eine Veränderung, die als solche erstmal schwierig durchzusetzen ist, zumindest schwieriger als eine Verhinderung der Beibehaltung. Diese Asymmetrie scheinst du irgendwie nicht zu kapieren?


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