Sollte es erlaubt sein, den islamfeindlichen Film "Fitna" von Geert Wilders zu zeigen?
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Umfrage: Sollte es erlaubt sein, den islamfeindlichen Film "Fitna" von Geert Wilders zu zeigen?
Auswahl Stimmen Prozent Ja. 53 88.3% Nein. 7 11.7% Hat Meinungsfreiheit Grenzen?
Liveleaks hat den Film schon von seinem Portal genommen. Zu Recht?
Spiegel Online schreibt:
Verstümmelte Leichen liegen aufgebahrt auf der Erde, Opfer eines islamistischen Terroranschlags, ihr Fleisch verkohlt. Und im Hintergrund dräut es so trauervoll wie bedrohlich - "Aases Tod" ist zu hören, aus Edvard Griegs erster "Peer Gynt Suite". Es ist einer der wenigen Momente in dem filmischen Pamphlet "Fitna" ("Zwietracht") des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders, der sich modernen Filmhandwerks bedient: Man fühlt sich an Szenen aus Steven Spielbergs "Schindlers Liste" erinnert, wo getragene Streichermusik die Gräueltaten der Nazi-Schergen unterlegt.
Einen sehr interessanten Aspekt zeigt aber auch die Stellungnahme eines Forenmitglieds:
Elektronix schrieb:
Ich finde, der Film ist eine Beleidigung für Muslime (obwohl ich Christ bin). Der Film zeigt keine ausgewogene oder gar kritische Auseinandersetzung mit dem Islam, betreibt keine politische oder religiöse Aufklärung, sondern nur Populismus. Er betont ausschließlich und einseitig den islamistischen Terror. Die Machart selbst ist vielleicht "nur" grenzwertig, aber Wilders verknüpft die Veröffentlichung des Films direkt mit der Warnung vor einer "Islamisierung" des Landes. Beides zusammen stellt für mich eine klare Diffamierung des Islam und damit Volksverhetzung dar. Darum gehört der Film verboten.
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Mr. N schrieb:
Liveleaks hat den Film schon von seinem Portal genommen. Zu Recht?
Natürlich haben sie das Recht dazu. Ist doch ihr Portal? Aber der Grund war AFAIK nicht, dass sie es nicht gegenüber dem Gesetz oder so vertreten konnten, diesen Film zu hosten. Es ging viel mehr um Selbstschutz, weil die Leute von Liveleaks Morddrohungen gekriegt haben.
Der Spiegel schreibt zumindest:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,544263,00.html
[...]
Der britische Provider hatte Morddrohungen bekommen, die er so ernst nahm, wie sie gemeint waren
[...]
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Mr. N schrieb:
Hat Meinungsfreiheit Grenzen?
Ja, spätestens wenn es gefährlich wird. Theo van Gogh wird bestimmt nicht der letzte Künstler gewesen sein, der Kritik am Islam mit seinem Leben bezahlt hat.
Übrigens, hier ist der Film noch zu sehen: http://video.google.com/videoplay?docid=3369102968312745410
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Mr. N schrieb:
Hat Meinungsfreiheit Grenzen?
So wie sie im Grundgesetz definiert ist: Ja.
Artikel 5:
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Wenn man z.B. die Rechte anderer mit seiner "Meinungsfreiheit" angreift, ist dies also nicht zulässig.
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Hallo,
Leprechaun schrieb:
Mr. N schrieb:
Hat Meinungsfreiheit Grenzen?
Ja, spätestens wenn es gefährlich wird.
gefährlich für wen?
Für den, der seine Meinung äußert oder für die Gesellschaft?
(Beide Einstellungen finde aber recht bedenklich.)
Chris
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ChrisM schrieb:
Für den, der seine Meinung äußert oder für die Gesellschaft?
Ersteres. Und was ist daran bedenklich? Du stellst deine Meinung nebenan, wenn du sonst damit rechnen kannst, einen Killer auf dich angesetzt zu sehen. Das ist ganz normaler Selbsterhaltungstrieb.
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ChrisM schrieb:
Leprechaun schrieb:
Mr. N schrieb:
Hat Meinungsfreiheit Grenzen?
Ja, spätestens wenn es gefährlich wird.
gefährlich für wen?
Für den, der seine Meinung äußert oder für die Gesellschaft?Für alle Beteiligten. Artikel 5 des Grundgesetzes hat nur eine begrenzte Gültigkeit, die spätestens da aufhört, wo radikale Gruppen mit Terror auf Meinungsfreiheit reagieren.
Ich sehe gerade, daß jemand mit "Nein" gestimmt hat. Ich fände es gut, wenn derjenige seine Wahl begründen könnte.
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árn[y]ék schrieb:
ChrisM schrieb:
Für den, der seine Meinung äußert oder für die Gesellschaft?
Ersteres. Und was ist daran bedenklich? Du stellst deine Meinung nebenan, wenn du sonst damit rechnen kannst, einen Killer auf dich angesetzt zu sehen. Das ist ganz normaler Selbsterhaltungstrieb.
Es gibt einen Unterschied zwischen dumm und verboten. Ich glaube er findet es bedenklich wenn man deine Meinungsfreiheit einschränkt um dich zu schützen.
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Ich finde, der Film ist eine Beleidigung für Muslime (obwohl ich Christ bin). Der Film zeigt keine ausgewogene oder gar kritische Auseinandersetzung mit dem Islam, betreibt keine politische oder religiöse Aufklärung, sondern nur Populismus. Er betont ausschließlich und einseitig den islamistischen Terror. Die Machart selbst ist vielleicht "nur" grenzwertig, aber Wilders verknüpft die Veröffentlichung des Films direkt mit der Warnung vor einer "Islamisierung" des Landes. Beides zusammen stellt für mich eine klare Diffamierung des Islam und damit Volksverhetzung dar. Darum gehört der Film verboten.
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Elektronix schrieb:
Er betont ausschließlich und einseitig den islamistischen Terror.
Nicht alle Muslime sind Terroristen, aber der weitaus größte Teil aller Terroristen sind Muslime.
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Elektronix schrieb:
Ich finde, der Film ist eine Beleidigung für Muslime (obwohl ich Christ bin). Der Film zeigt keine ausgewogene oder gar kritische Auseinandersetzung mit dem Islam, betreibt keine politische oder religiöse Aufklärung, sondern nur Populismus. Er betont ausschließlich und einseitig den islamistischen Terror. Die Machart selbst ist vielleicht "nur" grenzwertig, aber Wilders verknüpft die Veröffentlichung des Films direkt mit der Warnung vor einer "Islamisierung" des Landes. Beides zusammen stellt für mich eine klare Diffamierung des Islam und damit Volksverhetzung dar. Darum gehört der Film verboten.
Ich hoffe, du bist einverstanden, dass ich das in dem Eingangsposting zitiere?
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Leprechaun schrieb:
Elektronix schrieb:
Er betont ausschließlich und einseitig den islamistischen Terror.
Nicht alle Muslime sind Terroristen, aber der weitaus größte Teil aller Terroristen sind Muslime.
Ja, nachdem, was man HEUTE so aus den Medien hört. Komischerweise war das vor ein paar Jahren noch anders, da waren es die Kommunisten, und danach (wegen des Afghanistan- und Irak-Krieges) die Amerikaner, bzw. die Bush-Regierung.
@Mr.N
Noja, wenn es hier nicht reicht, bitte...
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Elektronix schrieb:
@Mr.N
Noja, wenn es hier nicht reicht, bitte...
Erfahrungsgemäß lesen die Leute höchstens das erste Posting bevor sie abstimmen.

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Mag sein, dass die Auswahl der Fakten einseitig erfolgt ist. Dennoch zeigt der Film ausschließlich Fakten.
Verbotsforderungen bestätigen daher nur ein verzerrtes Realitätsbild der fordernden Person.
Mit Populismus hat das ganze übrigens rein gar nichts zu tun. Nicht umsonst kassiert der Produzent in der Niederlande politische Schellte bis hin zu Morddrohungen von Radikalen.
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Die Strategie, mit einseitig selektierten Fakten Feindbilder und Ängste heraufzubeschwören und ein möglichst negatives Bild vom Islam zu zeichnen, um dann vor einer Islamisierung zu warnen, nenne ich Populismus. Übrigens nennt man diese einseitig verzerrende Darstellung von Fakten auch Demagogie.
Der Produzent hat sich selbst entschieden, den Film zu produzieren, und daß einige überempfindliche Muslime darauf reagieren wie ein Wespennest, ist auch nichts Neues. Damit war zu rechnen. Man darf auch nicht vergessen, daß solche Reaktionen gerne politisch instrumentalisiert werden.
Vielleicht hätte der Produzent weniger Morddrohungen erhalten, wenn sein Film nicht so eine Schräglage gehabt hätte.
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Elektronix schrieb:
Die Strategie, mit einseitig selektierten Fakten Feindbilder und Ängste heraufzubeschwören und ein möglichst negatives Bild vom Islam zu zeichnen, um dann vor einer Islamisierung zu warnen, nenne ich Populismus. Übrigens nennt man diese einseitig verzerrende Darstellung von Fakten auch Demagogie.
Der Produzent hat sich selbst entschieden, den Film zu produzieren, und daß einige überempfindliche Muslime darauf reagieren wie ein Wespennest, ist auch nichts Neues. Damit war zu rechnen. Man darf auch nicht vergessen, daß solche Reaktionen gerne auch politisch instrumentalisiert werden.
Vielleicht hätte der Produzent weniger Morddrohungen erhalten, wenn sein Film nicht so eine Schräglage gehabt hätte.Die Morddrohungen scheinen Dich ja ziemlich kalt zu lassen. Aber irgendwie habe ich die Idee, dass man sich in einem Rechtsstaat auf andere Arten mit Leuten auseinandersetzt, bei denen man der Meinung ist, sie hätten irgendwelche Grenzen überschritten.
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Elektronix schrieb:
Vielleicht hätte der Produzent weniger Morddrohungen erhalten, wenn sein Film nicht so eine Schräglage gehabt hätte.
Ist nicht eine Morddrohung schon Eine zu viel?
Gregor schrieb:
Aber irgendwie habe ich die Idee, dass man sich in einem Rechtsstaat auf andere Arten mit Leuten auseinandersetzt, bei denen man der Meinung ist, sie hätten irgendwelche Grenzen überschritten.
Für Manche gelten nun mal andere Regeln.
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Warum stört sich eigentlich niemand an der ekelerregend suggestiven Fragestellung?
Die liest sich ja so, als sei ein Verbot obligatorisch, und es müsste über eine potenzielle Erlaubnis diskutiert werden.
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Captain Obvious schrieb:
Warum stört sich eigentlich niemand an der ekelerregend suggestiven Fragestellung?
Die liest sich ja so, als sei ein Verbot obligatorischDann lies mal richtig. Wenn man suggestiv fragt, erwartet man für gewöhnlich ein "ja".