Steinbrück will Sparen forcieren - Schavan, Tiefensee, Wieczorek-Zeul und Glos wollen mehr ausgeben



  • Als kleines Kind habe ich von meinen Eltern beigebracht bekommen:
    1. Nicht mehr ausgebe als ich habe
    2. In guten Zeiten für schlechtere sparen

    Taschengeld früher bekommen war eine absolute Ausnahme denn die Regel.

    War das bei irgend jemanden anders?
    😕



  • Hi,

    hier mal einen lesenswerten Link zum Thema:
    http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/maerkte/:Kommentar-Verschuldung/617138.html

    Ich höre immer nur von Zahlen die genannt werden. Was macht es aber für einen Unterschied, ob man nun 0,5 oder 0,7 % für Entwicklungshilfe einsetzt. Es wird mehr Geld verbraten, und die ausgeber können noch mehr mit dem Geld um sich werfen und sich als Weihnachtsmnn fühlen.

    Wann beschließen wir endlich mal nicht Geldgeschenke, sondern Ergebnisse.

    Wenn ich das blos mal bei den Entwicklungshilfen sehe. Geht da wohl so um die 20 Milliarden Euro. Damit kann ich 20 Großprojekte a 1 Milliarde Euro finanzieren. Bei jeder Grundsteinlegung kann die zuständige Ministerin fotowirksam in die Kameras lächeln und sich fühlen wie Gottselbst.

    ich kann aber auch 1 Milliarde Kleinsthilfen geben, zum Beispiel einen vernünftigen Spaten für den Bauern...
    oder 100 Millionen Kleinstkredite zu je 200 Euro. Zum Beispiel für Frauen in Afrika eine Nähmaschine, mit der sie ihre Familie ernähren können.
    oder 10 Millionen Kleinkredite/Hilfen für das Graben von Brunnen in Eigenregie und einen einfachsten Pflug, mit dem sie ihre Felder umgraben können...
    Alles Sachen, wo man vor Ort viel mehr hilft, aber dabei kann kein nobler Gönner im Blitzlichtgewitter stehen.
    Im Übrigen, ehe Deutschland ans Aufstocken denkt sollten erst mal die anderen reichen Länder wie USA ihren Anteil erbringen. Und Minister sollten nicht zu freigiebig die Güter des Volkes in der Welt rumversprechen, denn sie gehören ihnen nicht.

    Gruß Mümmel



  • Hi,

    wenn wir den Ärmsten der Armen wirklich helfen wollen, dan müssen wir endlich aufhören denen ihr Brot unter irgendwelchen ökologisch/ideologischen Verbrämungen in unsere Tanks und Öfen zu stecken. Alles andere ist scheinheilig und schwachsinnig.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    wenn wir den Ärmsten der Armen wirklich helfen wollen, dan müssen wir endlich aufhören denen ihr Brot unter irgendwelchen ökologisch/ideologischen Verbrämungen in unsere Tanks und Öfen zu stecken. Alles andere ist scheinheilig und schwachsinnig.

    Das stimmt wohl, andererseits war man sich darüber vorher nicht im Klaren, schätze und hoffe ich. Hab heute gelesen, die Lebensmittelpreise wären weltweit um 83% gestiegen (innerhalb eines Jahres?), das ist wirklich heftig. Aber gerade dadurch, dass die Diskussion in die Öffentlichkeit gerät, hoffe ich auf baldige Taten seitens der Regierung.



  • Badestrand schrieb:

    muemmel schrieb:

    wenn wir den Ärmsten der Armen wirklich helfen wollen, dan müssen wir endlich aufhören denen ihr Brot unter irgendwelchen ökologisch/ideologischen Verbrämungen in unsere Tanks und Öfen zu stecken. Alles andere ist scheinheilig und schwachsinnig.

    Das stimmt wohl, andererseits war man sich darüber vorher nicht im Klaren, schätze und hoffe ich.

    Aber sicher doch, es stand sogar in der Zeitung: http://www.sciencenews.org/articles/20060722/food.asp (wird bald zwei Jahre alt).

    Hab heute gelesen, die Lebensmittelpreise wären weltweit um 83% gestiegen (innerhalb eines Jahres?), das ist wirklich heftig. Aber gerade dadurch, dass die Diskussion in die Öffentlichkeit gerät, hoffe ich auf baldige Taten seitens der Regierung.

    Und was schlägst Du genau vor, soll die Regierung (also der primäre Problemverursacher) konkret tun?



  • c++==d schrieb:

    Als kleines Kind habe ich von meinen Eltern beigebracht bekommen:
    1. Nicht mehr ausgebe als ich habe
    2. In guten Zeiten für schlechtere sparen

    Taschengeld früher bekommen war eine absolute Ausnahme denn die Regel.

    War das bei irgend jemanden anders?
    😕

    Ja, ich hab nämlich so gut wie nie mein Taschengeld ausgegeben, weil ich neidisch war, dass mein Bruder 200 € mehr auf dem Sparbuch hatte als ich. 🙂

    Davon abgesehen, was hat das mit dem Staat zu tun?



  • Daniel E. schrieb:

    Badestrand schrieb:

    Das stimmt wohl, andererseits war man sich darüber vorher nicht im Klaren, schätze und hoffe ich.

    Aber sicher doch, es stand sogar in der Zeitung: http://www.sciencenews.org/articles/20060722/food.asp (wird bald zwei Jahre alt).

    Die Seite öffnet sich bei mir nicht. Aber selbst wenn einige die Preissteigerungen geahnt haben, müssen die "Entscheider" ja nicht mir der jetzigen Situation gerechnet haben.

    Daniel E. schrieb:

    Und was schlägst Du genau vor, soll die Regierung (also der primäre Problemverursacher) konkret tun?

    Liegt das nicht auf der Hand? Soweit ich weiß sind doch viele Landwirte von essbarem Gemüse auf "brennbares" Gemüse umgestiegen, bzw auch Mais wird verbrannt. Also einfach den Gemüse-Anteil im Tank wieder abschaffen und/oder so hohe Steuern drauf, dass sich für die Landwirte der Essens-Anbau wieder lohnt.



  • Badestrand schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Badestrand schrieb:

    Das stimmt wohl, andererseits war man sich darüber vorher nicht im Klaren, schätze und hoffe ich.

    Aber sicher doch, es stand sogar in der Zeitung: http://www.sciencenews.org/articles/20060722/food.asp (wird bald zwei Jahre alt).

    Die Seite öffnet sich bei mir nicht. Aber selbst wenn einige die Preissteigerungen geahnt haben, müssen die "Entscheider" ja nicht mir der jetzigen Situation gerechnet haben.

    Natürlich, aber daß man sich aus ideologischen Gründen den Kopf abschaltet hat, ist eine verhältnismäßig schlechte Ausrede. "Man" konnte es nämlich wissen, "die Regierung" wollte es aber nicht hören.

    Daniel E. schrieb:

    Und was schlägst Du genau vor, soll die Regierung (also der primäre Problemverursacher) konkret tun?

    Liegt das nicht auf der Hand? Soweit ich weiß sind doch viele Landwirte von essbarem Gemüse auf "brennbares" Gemüse umgestiegen, bzw auch Mais wird verbrannt. Also einfach den Gemüse-Anteil im Tank wieder abschaffen und/oder so hohe Steuern drauf, dass sich für die Landwirte der Essens-Anbau wieder lohnt.

    Klar, aber das ist eine Maßnahme, die, wenn sofort mit der Umsetzung begonnen wird, in unseren politischen Systemen in etwa ein bis zwei Jahren Wirkung zeigt. Und bis dahin sterben halt im schlimmsten Falle ein paartausend Menschen. Nicht besonders schön, wie ich finde.



  • Mr. N schrieb:

    c++==d schrieb:

    Als kleines Kind habe ich von meinen Eltern beigebracht bekommen:
    1. Nicht mehr ausgebe als ich habe
    2. In guten Zeiten für schlechtere sparen

    Taschengeld früher bekommen war eine absolute Ausnahme denn die Regel.

    War das bei irgend jemanden anders?
    😕

    Ja, ich hab nämlich so gut wie nie mein Taschengeld ausgegeben, weil ich neidisch war, dass mein Bruder 200 € mehr auf dem Sparbuch hatte als ich. 🙂

    Davon abgesehen, was hat das mit dem Staat zu tun?

    Diese Grundsätze sind doch nicht nur gültig gewesen als wir klein waren. Auch heute würde ich in arge Schwierigkeiten kommen, wenn ich diese Regeln misachten würde. Selbst eine Firma kann sich deren Gültigkeit nicht entziehen. So mutet es äußerst seltsam an, daß der Umgang mit finanziellen Mittel, welcher jeglichen gesunden Menschenverstand widerspricht, bei Vater Staat auf einmal als absolut normal gilt.

    [edit]
    Mein Weltbild/Wirtschaftsverständnis mag naiv erscheinen, da ich Idealist aus Überzeugung bin. Doch gehört es IMHO auch zur realistischen Analyse des Status Quos zu gucken, wie weit man vom Ideal entfernt ist. 😉
    [/edit]



  • c++==d schrieb:

    Mr. N schrieb:

    c++==d schrieb:

    Als kleines Kind habe ich von meinen Eltern beigebracht bekommen:
    1. Nicht mehr ausgebe als ich habe
    2. In guten Zeiten für schlechtere sparen

    Taschengeld früher bekommen war eine absolute Ausnahme denn die Regel.

    War das bei irgend jemanden anders?
    😕

    Ja, ich hab nämlich so gut wie nie mein Taschengeld ausgegeben, weil ich neidisch war, dass mein Bruder 200 € mehr auf dem Sparbuch hatte als ich. 🙂

    Davon abgesehen, was hat das mit dem Staat zu tun?

    Diese Grundsätze sind doch nicht nur gültig gewesen als wir klein waren. Auch heute würde ich in arge Schwierigkeiten kommen, wenn ich diese Regeln misachten würde. Selbst eine Firma kann sich deren Gültigkeit nicht entziehen. So mutet es äußerst seltsam an, daß der Umgang mit finanziellen Mittel, welcher jeglichen gesunden Menschenverstand widerspricht, bei Vater Staat auf einmal als absolut normal gilt.

    Firmen können durchaus Kredite aufnehmen. Auch (erwachsene) Privatleute. Beide tun es, im Fall der Firmen sogar auf jeden Fall zu Recht, in gewissem Ausmaß zumindest (Eigenkapital ist zunächst teurer als Fremdkapital).

    Wieso also soll der Staat keine Kredite aufnehmen können? Er muss sie ja nur finanzieren können - aus Steuern und Abgaben versteht sich. Deutschland hat ein AAA-Rating und so ziemlich die niedrigsten Zinsen im Euroraum, also scheinbar glauben die Leute, dass der Staat sich das leisten kann.

    Übrigens ist der Grundsatz "Du kannst nicht mehr ausgeben als du hast" natürlich trotzdem irgendwo gültig, wenn man "Haben" etwas weiter auffasst als den Bargeldbestand. Wenn mit einiger Sicherheit feststeht, dass man in Zukunft Geldzahlungen bekommt, dann ist das durchaus auch als "Haben" anzusehen.

    So, und jetzt bete ich weiter zum Gott der Cash Flows. 😃



  • Badestrand schrieb:

    Aber selbst wenn einige die Preissteigerungen geahnt haben, müssen die "Entscheider" ja nicht mir der jetzigen Situation gerechnet haben.

    Gehört es nicht zum grundlegenden Verständnis von Wirtschaft, dass wenn die Nachfrage nach einem Produkt steigt der Preis auch steigt? Braucht es wirklich so viel Weitsicht um ahnen zu können, dass es nicht unbedingt die beste Idee ist Lebensmittel zu verheizen?

    Eine gute Maßnahme wäre aber sicher die steuerlichen Vorteile für Biosprit abzuschaffen.

    btw. Liegt die Preiserhöhung nur am Biosprit? Da spielen doch auch sicher andere Faktoren mit. Interessant wäre auch mal eine inflationsbereinigte Übersicht über die preisliche Entwicklung.



  • rüdiger schrieb:

    Badestrand schrieb:

    Aber selbst wenn einige die Preissteigerungen geahnt haben, müssen die "Entscheider" ja nicht mir der jetzigen Situation gerechnet haben.

    Gehört es nicht zum grundlegenden Verständnis von Wirtschaft, dass wenn die Nachfrage nach einem Produkt steigt der Preis auch steigt? Braucht es wirklich so viel Weitsicht um ahnen zu können, dass es nicht unbedingt die beste Idee ist Lebensmittel zu verheizen?

    Nicht unbedingt, aber ob eine solche Verknappung damals tatsaechlich nun so wahrscheinlich erschien...? Mir zumindest nicht.

    rüdiger schrieb:

    Eine gute Maßnahme wäre aber sicher die steuerlichen Vorteile für Biosprit abzuschaffen.

    Ack. Wird vermutlich noch recht bald kommen.

    rüdiger schrieb:

    btw. Liegt die Preiserhöhung nur am Biosprit? Da spielen doch auch sicher andere Faktoren mit.

    AFAIK bei weitem nicht - der groessere Teil duerfte von erhoehter Nachfrage, vor allem auch nach Fleischprodukten in Schwellenlaendern herruehren.



  • Hi,

    was wir in Deutschland/EU sofort tun könnten ist die Abschaffung der Milchquote und den Wegfall der Förderung von Stillegungen. Bevor man den Ärmsten ihr Essen wegfuttert sollte man erst mal die eigenen Produktionsmöglichkeiten bis zum Anschlag hochfahren.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Hi,
    Bevor man den Ärmsten ihr Essen wegfuttert sollte man erst mal die eigenen Produktionsmöglichkeiten bis zum Anschlag hochfahren.

    Um dann wieder den Überschuss auf die Strassen zu kippen?
    Oder die Drittweltländer damit überfluten um deren lokale Produktion wirtschaftlich unrentabel werden zu lassen?
    Hatten wir doch alles schonmal.


  • Mod

    muemmel schrieb:

    was wir in Deutschland/EU sofort tun könnten ist die Abschaffung der Milchquote und den Wegfall der Förderung von Stillegungen. Bevor man den Ärmsten ihr Essen wegfuttert sollte man erst mal die eigenen Produktionsmöglichkeiten bis zum Anschlag hochfahren.

    Moment, das sind zwei Paar Schuhe.

    Gerade daß wir gerne Lebensmittel kostenlos nach Afrika abgeben (Kleider übrigens auch) hat dort die einheimischen Bauern ruiniert, weil sie gegen kostenlose Produkte nicht bestehen können. Viele Afrikaner lehnen daher Lebensmittellieferungen und Kleiderlieferungen seitens der EU inzwischen ab und betrachten dies als Zementierung ihrer schlechten Versorgungssituation (siehe dazu z.B. diverse Artikel im Spiegel der letzten 12 Monate).

    Hier im Moment haben wir ein anderes neues Problem, nämlich daß Länder außerhalbs Europas ihre Lebensmittelproduktion auf Kraftstoffproduktion umstellen, wodurch die Preise steigen, und daß in Europa nun auch diverse Biorohstoffe importiert werden und zu Kraftstoff gemacht werden, wodurch ebenfalls die Weltmarktpreise steigen.



  • Hi,

    nicht ganz Marc++us, wenn wir schon Lebensmittel verbrennen, dann dürfen wir uns nicht noch den Luxus leisten die nur von anderen zu kaufen und bei uns selber Flächen gegen richtig viel Kohle stillzulegen. Im Gegensatz zu Bodenschätzen spart das nämlich nicht für die Zukunft auf. Wenn wir dafür ein kleines bisschen weniger am internationalen Markt einkaufen entlastet das den Preis und die Armen profitieren davon.
    Das einfach Waren nach Afrika runterschaufeln eher schadet als nutzt ist altbekannt und nur die unverbesserlichen Gutmenschen wollen das nicht einsehen.
    Aber man kann auch intelligent fördern, z.B. auf jeden Sack den sie ihren eigenen Bauern abkaufen was drauflegen.
    Einfach ein bißchen nachdenken beim Helfen und nicht andere Völker versuchen durchzufüttern sondern denen auf die Beine helfen.

    Gruß Mümmel


  • Mod

    Aber die Flächenstilllegung bei uns geht wegen der Biospritsache doch bereits zurück... war vor einer guten Anzahl Tagen zu lesen. Man verdient mit Biosprit bereits mehr als mit Stilllegungsprämie.



  • Hi,

    Das meinte ich mit für unnötige Forschung rausgeschmissenen Geldern.
    http://www.bild.de/BILD/news/vermischtes/2008/04/16/schwarzes-loch/umstrittenes-experiment-in-schweiz,geo=4283004.html
    OK, die Bild-Zeitung ist nicht gerade die seriöseste Quelle, aber das stand auch schon anderswo.
    Das Experiment hat überhaupt keinen Nährwert und befriedigt nur die Neugier einiger weniger durchgeknallter Physiker.
    Bagdad wurde wegen VERMUTETER Massenvernichtungswaffen bombardiert.
    Hier wird ohne jede Notwendigkeit ien Experiment gestartet, das wenns daneben geht das absolute Ende der Erde bedeutet. Sicher, nach Meinung der meisten ist keine Gefahr gegeben. Aber hat die Menge nicht schon oft geirrt.
    Bei solchen forschern muß ich immer an ungute Dinge aus der Vergangenheit denken, die uns als Deutschen immer noch vorgehalten werden.
    Mit Kernkraft kann man bestenfalls weite Gebiete vereuchen. Auf dem Rest bleibt dann immer noch genug Platz für die Menschheit. Wenn das dagegen daneben geht ist alles weg. Wir haben nämlich nur eine Erde.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Hi,

    Das meinte ich mit für unnötige Forschung rausgeschmissenen Geldern.
    http://www.bild.de/BILD/news/vermischtes/2008/04/16/schwarzes-loch/umstrittenes-experiment-in-schweiz,geo=4283004.html
    OK, die Bild-Zeitung ist nicht gerade die seriöseste Quelle, aber das stand auch schon anderswo.
    Das Experiment hat überhaupt keinen Nährwert und befriedigt nur die Neugier einiger weniger durchgeknallter Physiker.
    Bagdad wurde wegen VERMUTETER Massenvernichtungswaffen bombardiert.
    Hier wird ohne jede Notwendigkeit ien Experiment gestartet, das wenns daneben geht das absolute Ende der Erde bedeutet. Sicher, nach Meinung der meisten ist keine Gefahr gegeben. Aber hat die Menge nicht schon oft geirrt.
    Bei solchen forschern muß ich immer an ungute Dinge aus der Vergangenheit denken, die uns als Deutschen immer noch vorgehalten werden.
    Mit Kernkraft kann man bestenfalls weite Gebiete vereuchen. Auf dem Rest bleibt dann immer noch genug Platz für die Menschheit. Wenn das dagegen daneben geht ist alles weg. Wir haben nämlich nur eine Erde.

    Gruß Mümmel

    Meinst du das wirklich ernst? Du liest irgend einen Blödsinn aus der Bildzeitung und meinst wirklich physikalische Forschung bewerten zu können? Ja, das ist sehr abstrakt was die machen und nicht so leicht nachvollziehbar. Aber es ist nun einmal sehr sinnvoll. Bedenke, dass das Elektron auch als nutzlos angesehen wurde und die Suche/Forschung danach auch nur von "ein paar wenig durchgeknallten" Physikern betrieben wurde. Ich brauch dir ja nicht sagen, wie es sich mit dem Elektron heute verhält. (Falls du diesen Punkt nicht nachvollziehen kannst, dann verzichte bitte _umgehend_ auf jegliche Benutzung elektronischer Geräte!)

    Die Experimente am CERN sind wichtig. Sogar sehr sehr wichtig. Auch wenn es für den normalen Bildleser vielleicht nicht so ganz nachvollziehbar ist.

    Und zu den schwarzen Löchern: http://casa.colorado.edu/~ajsh/hawk.html



  • Hi Rüdiger,

    auch wenn ich damit jetzt in Deiner Wertung in bodenlose falle, ich meine das wirklich.
    Im übrigen sind die Bildzeitungsleser die letzten, die das zur Kenntnis nehmen. Lange vorher haben schon die FAZ oder die Süddeutsche darüber berichtet. Auch im Fernsehen wurde diese Vermutung schon in einem Bericht geäußert, PM schrieb auch glaube ich schon drüber...
    Sicher kann ich nicht physikalische Forschung an sich bewerten. Aber wenn es mehr als nur einen WISSENSCHAFTLER gibt, die diese Spielereien mit den schwarzen Minilöchern als Risiko ansehen, dann nehme ich es schon ein wenig ernst.
    Nur ein paar Gedanken zu den schwarzen Löchern.
    Daß es sie gibt, kann (nach heutigem Erkenntnisstand) als bewiesen angesehen werden. Wie sie genau funktionieren, ob da nur die Zeit und der Raum im 4-dimensionalen Raum gekrümmt ist, oder ob die Welt doch aus Strings besteht und mindestens 14 Dimensionen besitzt weiß derzeit keiner, es gibt nur Theorien.
    Hawking hat selbst "herausgefunden", daß der Ereignishorizont niemals kleiner wird. Gleichzeitig behauptet er daß schwarze Löcher (wenn auch sehr langsam) verdampfen würden. Also müssten sie irgendwann alle sein. Wissenschaftler berechnen auch schon den Tag, an dem auch das letzte schwarze Loch verdampft ist und das Weltall einfach nur noch leer ist. Nun ist der Ereignishorizont letztlich eine auf der Gravitatioswirkung beruhende Größe. Wenn aber nichts mehr da ist, was zieht dann an, woher soll dann noch Gravitation und somit ein Ereignishorizont kommen. Beist sich also mit der Kostanz des Ereignishorizonts.
    Ein weiteres Paradoxon: Beim Erreichen des Ereignishorizonts dehnt sich die Zeit für die hineinstürzenden Massen ins unendliche. Etwas hineingeworfenes bleibt also nach heutigem Erkenntnisstand auf der Oberfläche (dem Ereignishorizont) liegen, gelangt also NIEMALS in das Innere des schwarzen Lochs. Seine Masse ist aber in einem dimensionslosen Punkt konzentriert. Wie kommt sie dahin, wenn doch nichts hineinfällt? Nach heutige Wissen verdampfen schwarze Löcher ganz langsam. Minimal nur, aber sie tun es. Der Zustrom von Masse kann aber nicht stattfinden, weil am Ereignishorizont die Zeit bis unendlich gedehnt wird und die Fallgeschwindigkeit damit exakt 0,0 wird. Also dürfte es gar keine schwarzen Löcher geben, weil sie schon wärend der Entstehung viel schneller verdampfen würden als sie zusammenfallen können.
    Du siehst also Rüdiger, das Wissen der Menschheit über die Dinge ist noch so gut wie am Nullpunkt. Woher will man dann aber die 100%ige Sicherheit hernehmen, daß bei solchen Minilöchern nichts passieren kann. Bisher verstehen nur ganz wenige Wissenschaftler ein bisschen was davon wie das alles eventuell funktionieren könnte. WISSEN tut da noch niemand etwas. Auch Hawking hat seine Meinung in der Vergangenheit korrigiert bzw. angepasst. Woher die Sicherheit daß er jetzt unfehlbar ist. Gibt es überhaupt einen Wissenschaftler, der dessen Gedanken alle genau nachvollziehen kann.
    Das ist wie wenn man ein Streichholz an einen Klumpen Sprengstoff hält wiel man ja weiß, daß die Hitze der Streichhholzflamme nicht reicht um den zu zünden. Pech nur wenn der auf Grund von Verunreinigungen doch hoch geht.
    Auch Wissenschaftler sind nicht unfehlbar. Einge wollten mal ein Impfserum herstellen. Das Ergebnis ihres Irrtums terrorisiert jetz als AIDS-Virus die Menschheit.

    Warum soll ich alle elektrischen Geräte abgeben, wenn ich die Notwendigkeit des Wissens über Elektronen bestreite (tue ich übrigens nicht). Die Urmenschen haben schon daß durch Blitzeinschläge entfachte Feuer genutzt, ehe sie überhaupt wussten, was Elektrizität ist.
    Wofür ist das Wissen über Elektronen denn alles notwendig. Die meisten Dinge basieren doch nur auf dem Wissen über den elektrischen Strom insgesamt. Einge wenige, wie Elektronenröhren, Elektronenstrahlschweißen... basieren nur auf der Zusamensetzung es Stroms aus sich bewegenden Elektronen. Selbst so hochkomplexe Sachen wie ein Kernspintomograph nutzen nicht die Wirkung der einzelnen Elektronen sondern die magnetischen Wirkungen des Stroms... Ob es für das Funktiosprinzip überhaupt notwendig ist Elektronen zu kennen, oder ob da nicht die Kenntnis der Bipolarität des Wassermoleküls reicht kann ich jetzt nicht einschätzen.

    Ich bestreite nicht die Notwendigkeit von Kernforschung als solches, aber ich bestreite die Notwendigkeit der Erzeugung von schwartzen Löchern nur um sich erkenntnistheoretisch noch ein paar Mikrosekunden näher an den Urknall heranzunähern.

    in Deutschland wird der Ausstieg aus der Atomkraft propagiert, obwohl genügend Wissenschaftler gerade diese als Übergang bis zu wirklichen sauberen Energien als unverzichtbar halten. Die sind ja SOOOOO gefährlich. Obwohl es mittlerwiele Erkenntnisse gibt, die ein danach gebautes und funktionierndes Kernkraftwerk mit mehr Sicherheit laufen lassen können, als es jene Wissenschaftler mit ihren schwarzen Löchern garantieren können.

    Es wird mit tausenden nach Bali GEFLOGEN um dort über Umweltschutz zu reden. Es werden von einem selbsternannten Weltklimarat politisch motivierte Forderungen aufgestellt, die zum einen gar nicht verifizierbar sind, daß dann wenn das getan wird, was der vorschlägt hilft. Andere Wissenschaftler sagen, daß sich die Wirkungen nur bei einem sofortigen kompletten Verzicht auf CO²-Ausstoß verhindenr lassen. Es wird ignoriert, daß man noch so viel beschließen kann wie man will, daß trotzdem alles brennbare was vorhanden ist in den nächsten Jahren verbrannt werden wird. In China wird jede Woche ein großes neues Kohlekraftwerk gebaut bzw. angefahren. In Indien ist nicht viel anders. Die ganzen Kyoto-Protokolle sind angesichts einer explodierenden Bevölkerung und Industrie das Papier auf dem sie stehen nicht wert. Es gibt unendlich viel Forschungsbedarf an wirklich wichtigen Dingen, aber nein, es müssen schwarze Löcher sein, die im derzeitigen Moment überhaupt keinen wirklichen Nährwert haben. Das derzeitge Problem ist nicht, was in Nanosekunden nach dem Urknall passierte, sondern wie wir die Welt HEUTE satt, bewohnbar und mit Rohstoffen und Energie versorgt bekommen. Die Erfindung eines praktikablen Akkus, mit dem man die ganze am Tag und im Sommer mit Fotovoltaik gewonnene Energie für die Nacht und den Winter aufheben kann ist um unmessbare Größenordnungen wichtiger und nützlicher als ale Erkenntnisse über die ersten Nannosekunden nach dem Urknall. Erst mal das JETZT anliegende tun und dann Luxusforschung betreiben. Aber vielleicht braucht man das alles ja nicht mehr, falls die mit ihrem schwarzen Loch Erfolg haben. Über die nächsten 50 Jahre kommen wir allemal.

    Gruß Mümmel

    PS: Noch einen Spruch von Weizenbaum (dem der ELIZA geschrieben hat):
    "Frage dich immer, was der Endnutzen Deiner Arbeit sein wird."


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