2050 wird jeder Dritte 60-Jahre oder Älter sein.



  • scrub schrieb:

    Es ist ein Weltbild, das mir völlig fremd und unverständlich ist. Wer braucht schon 2 Urlaube im Jahr? Wie "gut" muß ein gutes Auto sein?

    Ich finde es extrem merkwürdig, Kinder einfach dort einzureihen und sich dann auch noch gegen sie zu entscheiden. Naja.

    Naja, Du kanst ja mal von diesen Beispielen abstrahieren. Es ist zumindest Fakt, dass für halbwegs gutverdienende Menschen Kinder eine Abnahme des Wohlstands bzw. sogar insgesamt ein Wohlstandsrisiko mit sich ziehen. Da muss man sich schon einschränken. Was glaubst Du, was ein Kind kostet, bis es auf eigenen Beinen steht? Vermutlich einige 100.000€. Es ist also nicht nur "ein paarmal in Urlaub fahren", um das es da geht.

    Bei Hartz-4 Empfängern ist das nicht so. Wenn da ein Kind dazukommt, dann kriegen die relativ zu ihrem Hartz-4 Geld einen deutlichen Einkommenszuwachs. Dazu noch Anrecht auf eine größere Wohnung und und und.



  • Gregor schrieb:

    Bei Hartz-4 Empfängern ist das nicht so. Wenn da ein Kind dazukommt, dann kriegen die relativ zu ihrem Hartz-4 Geld einen deutlichen Einkommenszuwachs. Dazu noch Anrecht auf eine größere Wohnung und und und.

    Sozialneid? 😮

    Marc++us schrieb:

    Ein modernes Sozialsystem basiert auf der Eigenversorgung, und benötigt daher in der Tat weniger den Generationenvertrag.

    Ist eher umgekehrt: Eigenversorgung gibt es schon seit der Steinzeit.

    Der Generationsvertrag (bzw. die Idee, die dahintersteckt) allerdings erst seit vielleicht 1950.



  • Nabend,

    Erhard Henkes schrieb:

    Student, Hartz4, zweimal Urlaub im Jahr

    Ich dachte Studenten haben sowieso zweimal jährlich Semesterferien? Nennt man das jetzt Urlaub?

    Also echt, von dir haette ich mehr erwartet.

    gruss
    v R



  • Marc++us schrieb:

    Ein modernes Sozialsystem basiert auf der Eigenversorgung, und benötigt daher in der Tat weniger den Generationenvertrag.

    Weniger, aber immer noch. Effektiv wird eine Umverteilung immer nötig sein, aber man kann sie anreizkompatibler gestalten, und da ist ein privatrechtliches System natürlich wünschenswert.

    Ein rein privatrechtliches System allerdings wäre auch problematisch, mir fällt da schnell zum Beispiel das Thema Krieg oder auch Hyperinflation ein.

    Aber das mal nur am Rande... und einen Anreiz für Kinder schafft das alles sowieso nicht, zumindest sehe ich ihn nicht.



  • Hi,

    ich weiß nicht, wovon ihr ausgeht, aber meine Rente ist zu 100,000% umlagefinanziert. Auch wenn ich mich nicht ganz auf die gesetzliche verlasse sondern durch Riester... aufstocke.
    Sicher, das was dann auf meinem Konto von mir eingezahlt ist ist vonmir und für mich eingezahlt. Aber sind wir doch mal ehrlich. (fast) jeder von uns zahlt letztlich nur Geld ein und legt weder Schnitzel noch Brennholz auf die hohe Kante. Geld aber kann man nicht essen. Es wird in Fonds eingezahlt. Durch der recht großen Einzahlfleis und die derzeit noch einzahlenden recht geburtenstarken Jahrgänge sind die Preise der Dinge, die die Fonds dafür erwerben recht weit oben. In ein paar Jahrzehnten werden überall in der Welt die Geburtenschwachen Jahrgänge die Einzahler sein, aber die Geburtenstarken die, die was wieder raushaben wollen. Logischerweise wird also der Wert der Einlagen verfallen, weil dann ein Angebotsüberschuß besteht.
    Es gibt nicht die wahl zwischen Umlageprinzip oder Nichtumlageprinzip. Es gibt nur die Wahl zwischen direkt (gesetzlich) bei dem direkt ne Umlage stattfindet und indirekt (Privat, Riester) wo die Umlage über Werte stattfindet.
    Egal welches System, werden die Alten immer nur das verbrauchen können, was die Jungen für sie mit erarbeiten. Diese Umkehrung der Alterspyramiede ist aber nun leider kein rei Deutsches Problem, sondern für alle Industrieländer, ganz besonders extrem aber für China typisch. Es ist also vermessen, zu hoffen das die Sache international richtiggestellt wird.
    Machen wir uns doch nichts vor, Geld ist kein Verbrauchsgut an sich, sondern nur ein Versprechen, daß man dafür etwas bekommen könnte. Wieviel man diesem Versprechen in 30 oder 50 jahren an Bedeutung zumist kann heute keiner verbindlich vorhersagen.
    Eine sichere Versorgung der Alten kann nur jedes Land für sich allein realisieren. Und das geht eben nciht durch das Weglegen von Geld, sondern nur durch das Absichern, daß da in Zukunft auch jemand da ist, der die Alten ernährt und der auch bereit und in der Lage ist das zu tun.
    Unter diesem Gesichtspunkt sind auch die Behauptungen der Alten daß sie sich eine hohe Rente verdient haben weil sie immer viel eingezahlt haben realitätsfern. Sie haben nur ihre Eltern ernährt, und damit lediglich eine moralisches Recht erworben, die Hand aufhalten zu können.
    Für ihre eigene Altersversorgung haben sie das wichtigste aber nicht getan, nämlich ausreichend Kinder gezeugt und vor allem zu guten Leistungserbringern erzogen. Selbstverwirklichung und das Übertrumpfen/Überprotzen des Nachbarn waren wichtiger. Und das was geboren wurde wurde dann (den 68ern sei es gedankt) vielfach nicht mal zu ordentlichen leistungsbereiten Leistrungserbringern erzogen. Von antiautoritärer Erziehung bis überhaupt keine Erziehung ist alles dabei. Wenn man sich heute die Ergebnisse eines Jahrganges ansieht, dann kann einem Angst und Bange werden. Was nutzen absolute Zahlen, wenn ein hoher Anteil von ihnen berufsunfähige Analphabeten sind.
    Ich hab mir gerade vor kurzem alte Klassenfotos angesehen und bin die einzelnen mal unter diesem Gesichtspunkt durchgegangen. Klar, fürs Studium hats nicht bei allen gereicht, aber zu einem guten Gesellenagschluß hats bei jedem gereicht. Und das war jetzt nicht eine Positivauslese wie in der alten BRD bei Gymnasium oder Realschule, sondern eine normale Schule, die alles beinhaltete, was im Einzugsbereich wohnte (die Abspaltung zur EOS entspricht heute Gymnasium erfolgte bei uns erst zur 8. Klasse). Das heist im Umkehrschluß, daß von 100 eingeschulten Schülern auch 100 Leistungserbringer die Schule verlassen haben.
    heute werden an den Hauptschulen teilweise ganze Jahrgänge der ohnehin immer weniger werdenden Schüler direkt an Hartz IV weitergereicht. Das geht weder mit einem umlagefinanzeirten noch mit einem einlagebasierten Rentensystem auf.
    Wenn ich mir andererseits angucke, daß sich Rentner aufregen, daß die Kinder in einem Planschbecken rumplantschen und dabei auch etwas Krach machen (gehört bei Kindern nun mal dazu) und erreichen, das das abgeschafft wird (obwohl sie erst dahin gezogen sind, als das Becken schon da war) dann bin ich der Meinung, daß denen gleich die Rente halbiert gehört.
    Sicher kann man nicht jeden einzelnen danach bemessen, ob und wieviel Kinder er hat. Manchen fehlt einfach der Partner dazu, andere haben denen, aber da macht die Biologie nicht mit... Aber die Menschen eines Jahrganges und Bundeslandes kann man schon danach bemessen. Und da bin ich der Meinung, daß man sie an den Folgen der Kinderverweigerung mit beteiligen sollte, in dem man die Rentenhöhe sowie auch das Renteneintrittsalter nach der Kinderquote, sowie nach der Ausbildungsquote bemist. Wobei man dann aber durch entsprechende Regelungen dafür sorgen muß, daß positive Einzelschicksale nicht unter ihrem Jahrgang zu leiden haben.
    Was mit sofortiger Wirkung abgfeschafft gehört sind alle Formen von Förderung von Familien ohne Kinder. Ehegattensplitting, kostenlose Mitversicherung... sollte es nur noch für Familien geben die Kinder haben bzw. hatten.
    Aber es reicht bei weitem nicht aus, nur in die Versorgungssysteme einzuzahlen und keine Knder zu haben (das ist nur moderner Ablasshandel) genausowenig wie es reicht, jede menge Kinder zu haben, von denen nicht einer in der lage ist einen Beruf zu ergreifen. Was zählt ist eindeutig nur die Zahl der Leistungserbringer.

    Im übrigen sehe ich aber auch keinen Grund für absolute Schwarzmalerei. In jeder Gesellschaft werden immer so viele eine Arbeit haben, wie benötigt werden um für alle entsprechende Werte zu schaffen. Irgendwann weerden wir uns da eben keine Arbeitslosen und keinen Berufsausstieg mit 55 mehr leisten können sondern alle bis 70 arbeiten müssen.

    Gruß Mümmel


  • Mod

    merker schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Ein modernes Sozialsystem basiert auf der Eigenversorgung, und benötigt daher in der Tat weniger den Generationenvertrag.

    Ist eher umgekehrt: Eigenversorgung gibt es schon seit der Steinzeit.

    Kann ich nicht nachvollziehen.

    Wenn man sich die gesellschaftlichen Abläufe vor 200 Jahren und davor ansieht, oder auch die Form der Absicherung in Asien heute, so erkenne ich da wenig Eigensicherung, sondern überwiegend eine "Clanabsicherung", d.h. die aktuell Jungen kümmern sich um die Kinder und die Alten, aber das ist es auch schon. Man verlässt sich für die Zukunft darauf, daß die Alten immer mitversorgt werden, von der Familie, den Jungen und den Enkeln. Das würde ich kaum Eigenvorsorge nennen.



  • momentchen mal... *nachrechne*

    2050 gehör ich ja selber schon zu den Über-60-jährigen 😮

    bin ein wenig besorgt 😞

    btw: marcus hat recht... damals hat das aber automatisch geklappt und jeder war selber dafür verantwortlich, genug Nachkommen zu haben, die für ihn sorgen können (also im Gewissen Sinne hat auch merker recht). Aus heutiger Sicht wird der Generationenvertrag immer problematischer, vor allem, da lange Zeit Eigeninitative nicht nötig war um sich im Alter ein schönes Leben machen zu können und jetzt viele sich erstmal an den Gedanken gewöhnen müssen, dass sie ziemlich alt aussehen werden (Achtung! Schlechter Wortwitz!), wenn sie nicht ein bisschen was beiseite legen (einer der Nachteile unseres Sozialsystems, oder auch Vorteil, je nachdem, wie man es sieht).
    Derzeit siehts für viele halt wie folgt aus: Sorg ich für mein Alter dadurch, dass ich Karriere mach und mir so auch schon vor meinem Ruhestand ein schönes Leben machen kann, oder setz ich Kinder in die Welt, mit der "Gefahr", dass die mich im Alter in ein Heim stecken und mir gerade meine Rente zum Leben lassen (etwas überspitzt, aber nicht unrealistisch).
    Das Problem hierzulande ist, dass beides nicht wirklich möglich ist (Ausnahmen bestätigen die Regel)



  • Hi,

    was interessiert mich 2050. Da knabbern vermutlich schon die Maden an mir rum. 😋 😃

    Gruß Mümmel

    PS: Testfrage: Was passiert, wenn ich 2049 an der Friedhofsmauer langgehe?

    Dann binden sich die Maden ein Lätzchen um.



  • Was für später zurücklegen klingt ja gut - nur leider haben die wenigsten heute noch was am Monatsende übrig was sie zurücklegen könnten. Selbst wenn man es schaffen würde, sobald man schon früher in Not kommt ist das Geld auch früher weg.

    Und noch etwas: Kinder zu haben bewahrt einen nicht unbedigt vor einem Heim. Man kann durchaus auch pflegebedürftig werden und das sollte man keinem Laien zumuten.



  • Kinder zu haben bewahrt einen nicht unbedigt vor einem Heim.

    Das ist richtig und sollte auch nicht die wesentliche Triebkraft für die Gründung einer Familie mit Kindern sein.

    Allerdings ist es waghalsig, sich auf den Staat im Allgemeinen als Altersversorgung zu verlassen. Wenn man nichts zurück legen kann, sollte man seinen Lebensentwurf überprüfen (Miete, Haushalt, Kommunikationskosten, Pkw, Versicherungen, Urlaub, ...) und ggf. ändern. Dies gilt noch mehr für die heute jüngere Generation. Das Rentensystem als Generationenvertrag ist nicht sicher, sondern wird langsam aber sicher zurück gefahren. Das weiß man aber schon seit vielen Jahren, ist also keine Neuigkeit. Extrapolierend gedacht müsste man die Beitragslast für die Arbeitenden um ca. Faktor 2,5 erhöhen. Da dies einfach nicht geht, müssen andere Systeme greifen. Bei der Rente kann man die Leute einfach länger arbeiten lassen, aber spätestens bei Krankheit und Pflege geht das nicht mehr. Der Sozialkrieg zwischen Alten und Jungen, vor allem aber auch zwischen Kinderlosen und Familien mit Kindern ist vorprogrammiert.


Anmelden zum Antworten