Würdet ihr den Knopf drücken?
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finix schrieb:
...es gibt Leute die machen sich nicht so viel aus Geld...
Ich kann nur für mich sprechen: Ich habe nichts gegen viel Geld. Auch nicht gegen sehr viel Geld. Aber es ist entscheidend, wie man zu viel Geld kommt. Oder glaubt jemand ernsthaft, die meisten Menschen begehen keine Verbrechen, nur weil sie Angst haben, dafür in den Knast zu kommen?
finix schrieb:
Diese Leute sind keine Heuchler, bloß weil ihre Weltanschauung nicht mit eurer übereinstimmt.
Niemand kennt hier den Anderen. Welchen Grund gäbe es zu Lügen? Welche Nachteile hätte jemand zu erwarten, der hier sagen würde, er würde schon für 100$ den Tod eines Menschen in Kauf nehmen? Keine!
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Interessanter Film.
Allerdings hat er einen kleinen Haken: Dass der Gute nicht von irgendjemanden vor die Wahl gestellt wird, sieht man am Umfeld, an der Idee, dass es einen derartigen Knopf geben soll, und dass niemand Geld zu verschenken hat und dass der Schreibtischtäter anscheinend allwissend ist, so wie er die Verkehrstoten aufzählt.
Die Frage ist also ausschließlich, ob das ein Bluff ist oder ob man grade einem anderen Wesen gegenüber sitzt. Da er eben noch im Auto saß und nicht weiß, wie er hergekommen ist, könnte es Gott sein und das Leben, dass er auslöscht könnte er selbst sein. Also muss man darauf vertrauen, dass es ein Bluff ist und das passt nicht zu der Tatsache, dass er nicht weiß, wie er dahin gekommen ist. Wenn es ein Bluff ist, stellt sich weiterhin die Frage, wie sehr er darauf vertrauen soll, dass er die 10 Millionen auch ausgeben darf.
Es stellt sich ja quasi auch als Bluff raus, da die 10 Millionen in der Hölle wohl eher Brenn- als Einkaufswert haben.Es wäre also klüger anzunehmen, dass das Wesen göttlich ist und nicht betrügt und man nun herausfinden muss, womit man am besten fährt. Vielleicht will dieser Gott ja auch aus irgendeinem Grund, dass man den Knopf drückt? Nur weil uns das (ohne in der Situation zu sein) unvorstellbar zu sein scheint, weiß ich nicht, ob ich nicht moralischer bin als Gott selbst.
Und die Antwort wird angedeutet: Trifft er die richtige Wahl, bekommt er mehr, als er sich vorstellen kann. Drückt er den Button, bekommt er 10 Millionen Dollar. Ich stelle mir vor, dass 10 Millionen Euro mehr sind. Auch ein Leben halte ich für mehr wert. Es muss also etwas wertvolleres zur Wahl stehen als 10 Mio US$.
Letzte Alternative: Gott blufft auch hier.Es gibt also nicht nur moralische, sondern auch logische Gründe, sich für Tor 1 und gegen den Geldkoffer zu entscheiden. Sich gegen soviel Geld zu entscheiden und zu verstehen, dass hinter der Tür mehr steht, als er sich vorstellen kann, erfordert allerdings Konzentration und Denkvermögen.
Darum hakt der Test: Er unterscheidet nicht nur moralisch, sondern auch, ob jemand in einer Streßsituation überhaupt noch in der Lage ist, Werte zu differenzieren. Vielleicht sind manche Menschen einfach zu dumm oder zu ängstlich, sich der Aufforderung zu widersetzen und drücken so den Knopf ohne zu begreifen, was sie tun.
Ein sehr amerikanischer Gott wird dort gezeichnet. Kein Gott der Güte und des Vertrauens, sondern ein überwachender, fallenstellender Gott. "Und führe uns nicht in Versuchung...". Ich würde die Situation als moralische Folter verstehen.
Jede Zeit hat ihren eigenen Gott. Gott wird zum Schreibtischtäter. Es weist interessante Parallelen zur derzeitigen Weltpolitik.
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Xin schrieb:
Ein sehr amerikanischer Gott wird dort gezeichnet. Kein Gott der Güte und des Vertrauens, sondern ein überwachender, fallenstellender Gott. "Und führe uns nicht in Versuchung...". Ich würde die Situation als moralische Folter verstehen.
Jede Zeit hat ihren eigenen Gott. Gott wird zum Schreibtischtäter. Es weist interessante Parallelen zur derzeitigen Weltpolitik.
Interessante Gedanken

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Doktor Prokt schrieb:
Ihr seid in einem Raum so wie hier diskutiert auch. Allerdings gibt es statt des schwarzen Knopfes eine Pistole und irgendeinen Fremden, den ihr noch nie gesehen habt. Wuerdet ihr den erschiessen, um den Koffer zu bekommen? Wie in dem alten Szenario drohen auch hier keinerlei juristische oder andere Konsequenzen, ausser, dass ihr halt um 10 Millionen reicher seid, wenn ihr den Fremden erschiesst.
Auf den ersten Blick nimmt man wohl an, daß weniger Leute schießen, weil das "schmutziger" ist. So nach dem Motto "der Feigling, auf den Knopf drücken würde er, aber für den Schuß fehlt der Mut".
Allerdings könnte das oberflächlich sein... es gab doch an diversen Unis solche Folterexperimente, wo sich Testgruppen mit Stromschlägen gegenseitig traktierten, durch die Zusicherung von Anonymität, Belohnungen, etc. Und man hatte doch wohl festgestellt, daß die Leute sich sehr rasch an die Rolle des Folterers gewöhnen. Obwohl sie bei den Tests den Schmerz der Opfer teilweise sehen konnten.
Insofern gibt's vermutlich auch hier eher einen Bruch zwischen Offline-Beurteilung ("zu schmutzig, macht man nicht") und Online-Beurteilung (konkrete Situation).
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Hallo,
Doktor Prokt schrieb:
Ihr seid in einem Raum so wie hier diskutiert auch. Allerdings gibt es statt des schwarzen Knopfes eine Pistole und irgendeinen Fremden, den ihr noch nie gesehen habt. Wuerdet ihr den erschiessen, um den Koffer zu bekommen? Wie in dem alten Szenario drohen auch hier keinerlei juristische oder andere Konsequenzen, ausser, dass ihr halt um 10 Millionen reicher seid, wenn ihr den Fremden erschiesst.
wo ist der Unterschied zur jetzigen Situation? Das Erschiessen ist natuerlich etwas widerlicher, aber egal wie du die Situation steigerst: Wer jetzt schon den Knopf drueckt, toetet auch auf andere Weise, wenn die Belohnung die gleiche bleibt. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass jemand fuer zehn Millionen nicht die Ueberwindung hinbringt, vielleicht etwas Blut zu sehen (wie gesagt: Wenn diese Person auch vorher schon bereit war, quasi "anonym" via Knopfdruck zu toeten).
Viele Grüße
Christian
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siehe dazu auch:
http://www.faz.net/s/Rub268AB64801534CF288DF93BB89F2D797/DocE882358FAF53048709C795DC74B683F17ATplEcommonSprintpage.html
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Hallo,
wie Markus schon sagte, denke ich auch, dass sich einige der Gutmenschen hier in der tatsächlichen Situation anders verhalten würden.Natürlich ist die Fragestellung nur interessant, wenn man von vorneherein weiss,
wie die Sache ausgeht, das Setting im Film und das miserable typisch amerikanische Ende finde ich da ziemlich schwach.Aber weiss man von vorneherein sicher (Gedankenexperiment), dass man die 10 Mio Dollar auch tatsächlich erhält, würden sicherlich viele den Knopf drücken.
Was spricht denn dagegen?
Wenn nicht die Gefahr besteht, dass ich in meinem Leben von dem Tod je tangiert werde (keine Verwandten, Freunde, usw.)
würde ich auch für deutlich weniger auf den Knopf drücken.Die Leute, die jetzt aufschreien, sollten sich mal überlegen, dass Moral nichts Absolutes ist, sondern lediglich eine notwenidige Voraussetzung, damit die Gesellschaft reibungslos funktioniert.
Gut und Schlecht sind relative Begriffe und damit auch relativ bedeutungslos.
Ich denke es gibt nur gut für irgendentwas.
Und tatsächlich ist es in diesem Fall gut für mich, auf den Knopf zu drücken.
Also sollte ich es tun. Angewandte Spieltheorie.
Wenn man das Verhalten ändern will, damit eine Gesellschaft funktioniert, müssen eben die Spielregeln entsprechend geändert werden, nicht umsonst wird man für Mord bestraft.Moral ist denke ich zum einen Teil anerzogen, zum anderen durch unser Freiheitsbedürfnis gestützt, nach dem Motto "Wenn ich das nicht darf, dann will ich es auch gar nicht erst". Das nicht dürfen (würde die Freiheit einschränken) wird dadurch abgemildert und erträglicher.
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intrastelar schrieb:
Hallo,
wie Markus schon sagte, denke ich auch, dass sich einige der Gutmenschen hier in der tatsächlichen Situation anders verhalten würden.Das typische Schlechtmensch-Argument, universell anwendbar.

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Jetz mal ganz banal gesehen will doch heutzutage jeder einen Euro sparen um nicht den Fairtradekaffe zu kaufen. Aber dadurch sichert man halt nicht unbedingt einem Afirkanerkind ein gutes Leben zu.
Klingt vielleicht komisch, bei Fairtradekaffee geht es vielleucht nicht ums töten von menschen, aber der Afikaner ist aisende Kilometer weiter weg, wieso sollte man nicht besser diesen einen Euro sparen? Ich finde da fängt es schon an.Und wenn ich ganz ehrlich bin: Wäre ich sicher, dass wenn es für mich keine Konsequenzen hätte (also 100% sicher keine, ist schließlich ein Gedankenexperiment), würde ich wahrscheinlich auch auf dem 10-Mio.-Euro-Knopf drücken.
Ist vielleicht übertrieben, aber soweit ich weiß wurde in einer Umfrage von den meisten Leuten angegeben, dass Fair gehandelter Kaffee zwar toll ist, aber jemand selbst nicht dafür tiefer in die Tasche greifen würde. Die 10 Mio. Euro sind sowas wofür man von der Gesellschaft aufs Maul kriegt, aber wenn jemand keine Euro mehr zahlen will um einem Afrikaner das leben zu sichern, das ist nicht unbedingt verächtet.
Ach ja, Afrikaner kann von mir aus alles sein, was Kaffee/Schokolade/und so weiter ertnet. Ist nicht irgendwie rassistisch oder sonstwie gemeint. Und nein, auch ich kaufe keinen Fairtrade Kaffee.
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Meine Antwort auf die urspruengliche Frage ist uebrigens "ich hoffe nicht". Aber ich bin mir nicht sicher, ich weiss nicht, ob ich die Pruefung bestehen wuerde. 10 Mio, da ist man frei von dem taeglichen Aerger, kann endlich tun und lassen was man will, was fuer eine unglaubliche Versuchung.
Und wie TheToast sagt: wir Westeuropaer druecken tagtaeglich staendig auf den Knopf. Nur ist es so, dass wir gemeinsam auf den Knopf druecken, daher ist es nicht so bewusst. Dafuer bekommen wir auch keine 10 Mio, sondern nur einen Bruchteil davon. Aber die Situation ist staendig da.
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Marc++us schrieb:
Auf den ersten Blick nimmt man wohl an, daß weniger Leute schießen, weil das "schmutziger" ist. So nach dem Motto "der Feigling, auf den Knopf drücken würde er, aber für den Schuß fehlt der Mut".
[...]
Insofern gibt's vermutlich auch hier eher einen Bruch zwischen Offline-Beurteilung ("zu schmutzig, macht man nicht") und Online-Beurteilung (konkrete Situation).
Ja, das könnte alles oberflächlich sein. Der Unterschied zwischen "Offline" und "Online" kann aber auch genau anders herum sein, à la "Klar, für zehn Millionen knüppel ich auch jemanden mit der Axt nieder" vs. "Hm, irgendwie doch ganz schön krass".
Ich will nicht behaupten dass ich mich damit sonderlich intensiv beschäftigt hätte, aber wirklich, alles was ich in Bezug auf Psychologie und Tötung, Krieg gelesen habe, legt den Schluss nahe dass "abstraktes töten auf Knopfdruck" wesentlich leichter fällt -- ich meine mich sogar zu entsinnen dass dies genau das Ergebnis von Studien ist.
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ChrisM schrieb:
Hallo,
Doktor Prokt schrieb:
Ihr seid in einem Raum so wie hier diskutiert auch. Allerdings gibt es statt des schwarzen Knopfes eine Pistole und irgendeinen Fremden, den ihr noch nie gesehen habt. Wuerdet ihr den erschiessen, um den Koffer zu bekommen? Wie in dem alten Szenario drohen auch hier keinerlei juristische oder andere Konsequenzen, ausser, dass ihr halt um 10 Millionen reicher seid, wenn ihr den Fremden erschiesst.
wo ist der Unterschied zur jetzigen Situation? Das Erschiessen ist natuerlich etwas widerlicher, aber egal wie du die Situation steigerst: Wer jetzt schon den Knopf drueckt, toetet auch auf andere Weise, wenn die Belohnung die gleiche bleibt. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass jemand fuer zehn Millionen nicht die Ueberwindung hinbringt, vielleicht etwas Blut zu sehen (wie gesagt: Wenn diese Person auch vorher schon bereit war, quasi "anonym" via Knopfdruck zu toeten).
Viele Grüße
ChristianWie wär's mit nem kleinen Gedankenexperiment, Chris? Stell dir vor du zählst zu den "Gutmenschen", und bekommst dann diesen Kommentar vorgesetzt.
Siehe dazu auch:
http://www.talkorigins.org/origins/postmonth/feb02.html
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Xin schrieb:
Jede Zeit hat ihren eigenen Gott. Gott wird zum Schreibtischtäter. Es weist interessante Parallelen zur derzeitigen Weltpolitik.
Das ist nicht Gott! Er sagt doch selbst im Film sowas wie
"...the evil can be saved, the good can be condemned[...]. Think of me as gods filter". Ich denke nicht, dass der typ am Tisch "gut" ist.Ich will nicht behaupten dass ich mich damit sonderlich intensiv beschäftigt hätte, aber wirklich, alles was ich in Bezug auf Psychologie und Tötung, Krieg gelesen habe, legt den Schluss nahe dass "abstraktes töten auf Knopfdruck" wesentlich leichter fällt -- ich meine mich sogar zu entsinnen dass dies genau das Ergebnis von Studien ist.
Was auch noch hinzukommt ist, dass Menschen in Befehlssituationen schnell handeln ohne zu denken.
"Push it, PUSH IT!" -> Ich habe doch nur Befehle befolgt.
Ich weis auch nicht, ob ichs nicht tun würde. die Pauschalantwort "Ja" würde ich schonmal ausschließen. Ich würde wahrscheinlich nicht wegen des Geldes drücken, sondern einfach um herauszufinden was passiert...
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Marc++us schrieb:
a) in der Diskussion wird man überwiegend aus moralischen Gründen den Knopfdruck ablehnen und dies verurteilen, das Experiment selbst sogar verurteilen
b) wenn keiner hinsieht, drückt man den Knopf, nimmt den Koffer und haut abDas mag bei einigen stimmen, wobei es sicher auch welche geben wird, welche grossartig sagen werden, dass sie die 10 Millionen nehmen, tatsächlich dann aber überhaupt nicht in der Art handeln würden. Wieviele es am Ende sind, sind alles nur Spekulationen.
Marc++us schrieb:
Ich denke mir nur, daß eben viele Leute auf der theoretischen Ebene die richtige Entscheidung (nicht den Knopf drücken) wählen, aber in der konkreten Situation durchaus anders handeln würden, weil der soziale Gruppendruck dann fehlt.
Gut das ich schon immer ein Aussenseiter war ... kein Wunder bin ich Informatiker geworden :p
ChrisM schrieb:
Das meinte ich mit "Heuchler". Wenn die zehn Millionen konkret auf dem Tisch liegen und der Preis dafür nur ein Mensch am anderen Ende der Welt ist, der einfach umfällt, drücken sicherlich mehr die lächerlichen 28% hier den Knopf.
ChrisM schrieb:
Und jeder der jetzt sagt, dass man Menschenleben nicht gegeneinander aufwiegen oder mit einem Wert versehen kann, ist in meinen Augen ein Heuchler.
Marc++us sagt zumindest, dass es nur einige sind, was schlimm bei dir ist, du behauptest dass alle, welche nein gesagt haben, es trotzdem tun würden. Und das bestreite ich. Ich denke viele würden es trotzdem tun, aber nicht alle! So schlecht kann die Welt nun wirklich nicht sein und ich sehe die Welt oft sehr schwarz ...
Doktor Prokt schrieb:
Das war natuerlich nicht ernst gemeint. Mich hat lediglich interessiert, welche Reaktionen solch ein Beitrag ausloesen wuerde, weil sich ja auch die bekennenden "Knopfdruecker" hier vergleichsweise verhalten ausgedrueckt haben.
Bist du jetzt unter der Last des Gruppendruckes zusammengeknickt? ^^
TheToast schrieb:
Ist vielleicht übertrieben, aber soweit ich weiß wurde in einer Umfrage von den meisten Leuten angegeben, dass Fair gehandelter Kaffee zwar toll ist, aber jemand selbst nicht dafür tiefer in die Tasche greifen würde. Die 10 Mio. Euro sind sowas wofür man von der Gesellschaft aufs Maul kriegt, aber wenn jemand keine Euro mehr zahlen will um einem Afrikaner das leben zu sichern, das ist nicht unbedingt verächtet.
Also ich kaufe auch keinen Fairtrade Kaffe, zumindest ist es mir nicht bekannt. Aber wieso ich das tue ist nicht, weil ich ein paar Euros, bzw. Franken, sparen will, sondern weil ich das Ganze als Mist ansehe. Von diesem Franken/Euro landet sicher 99% bei irgendwelchen anderen Leuten, sei es unser Staat, sei es deren Staat, seien es Zwischenhändler oder die Bürokratie. Deshalb finde ich es eine Idiotie und mache dabei nicht mit.
Marc++us schrieb:
Meine Antwort auf die urspruengliche Frage ist uebrigens "ich hoffe nicht". Aber ich bin mir nicht sicher, ich weiss nicht, ob ich die Pruefung bestehen wuerde. 10 Mio, da ist man frei von dem taeglichen Aerger, kann endlich tun und lassen was man will, was fuer eine unglaubliche Versuchung.
10 Millionen? Das ist doch NICHTS! In Deutschland kommt zuerst mal der Staat und verlangt von dir 50% und 5 Millionen reichen dann auch nicht mehr sehr weit! Zudem kommen sicher noch irgendwelche Vermögenssteuern, in Deutschland will man noch Luxussteuern einführen usw. usf.
Auch ohne Staat, was willst du mit den 10 Millionen machen? Ein Hause kaufen, zack 2 Millionen weg. Und das geht ähnlich schnell weiter. Geld alleine verflüchtig sich wahnsinnig schnell. Gab es nicht in den USA einen Lotto-Gewinner, welcher 300 Millionen US-Dollar gewonnen hat und jetzt in tiefsten Schulden steckt? Ist übrigens sehr oft so, dass viele Lotto-Gewinner erstens ihr Geld innert kürzester Zeit verlieren und danach erst noch in die Schuldenfalle laufen.
Am Ende hast du jedenfalls so gut wie nichts mehr, aber dafür hast du einen wehrlosen und unschuldigen Menschen getötet.Was ich mich auch immer Frage, was bringt euch eigentlich das Geld? Wieso seid ihr so fanatisch auf dieses Geld? Geld ist nur materieller Wert und das ist alles. Könnt ihr das Geld wirklich geniessen, wenn ihr immer wieder dran denken müsst, dass ihr einen Menschen getötet habt, um an dieses Geld zu kommen? Wo bleibt da der innere Frieden, der psychische Reichtum?
Wenn man mir inneren Frieden und Glück anbieten würde, im tausch gegen ein Menschenleben, dann hätte ich wirklich Mühe mich zu entscheiden. Aber da dies gar nicht geht, schon gar nicht deswegen, weil man ja einen Menschen tötet, was einem nie und nimmer zu innerem Frieden bringt, wird die Situation ja auch nie eintreffen.
Ich persönlich lege einfach zu wenig Wert auf Geld, deswegen komme ich da wohl nicht in die Versuchung. Auf der anderen Seite ist das der Grund, wieso ich mich in dieser Gesellschaft immer wieder völlig fehl am Platz fühle ...
@otze,
Dann müsste der Knopf aber rot sein und am besten noch sowas drauf haben wie:
"Do not push it!"
In etwa so: http://www.i-am-bored.com/bored_link.cfm?link_id=9644

Grüssli
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die psychischen probleme, die einen ereilen können, nachdem man einen menschen getötet hat sind wesentlich schwieriger zu bekämpfen, als die "qual" keine 10 mio. mücken auf dem konto zu haben. da kann man sich lieber ein bisschen kohle ertrügen o.ä.
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thordk schrieb:
die psychischen probleme, die einen ereilen können, nachdem man einen menschen getötet hat sind wesentlich schwieriger zu bekämpfen, als die "qual" keine 10 mio. mücken auf dem konto zu haben. da kann man sich lieber ein bisschen kohle ertrügen o.ä.
Du kannst ja mal Dravere fragen, ob du die Kosten für die Psychopharmaka wieder von der Steuer absetzen kannst, die du auf die 10 Millionen zahlen musst.
SCNR

Chris
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Dravere schrieb:
10 Millionen? Das ist doch NICHTS!
Zumal es in dem Film um Dollar geht

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Dravere schrieb:
10 Millionen? Das ist doch NICHTS! In Deutschland kommt zuerst mal der Staat und verlangt von dir 50% und 5 Millionen reichen dann auch nicht mehr sehr weit! Zudem kommen sicher noch irgendwelche Vermögenssteuern, in Deutschland will man noch Luxussteuern einführen usw. usf.
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Wenn man mir inneren Frieden und Glück anbieten würde, im tausch gegen ein Menschenleben, dann hätte ich wirklich Mühe mich zu entscheiden. Aber da dies gar nicht geht, schon gar nicht deswegen, weil man ja einen Menschen tötet, was einem nie und nimmer zu innerem Frieden bringt, wird die Situation ja auch nie eintreffen.Hmm. Man kann einiges mit 10 Millionen anfangen. Wenn man es jetzt selber nicht direkt "braucht", dann kann man es behalten, dürftigen Spenden, für deine Kinder aufbewahren, für schlechte Zeiten behalten. usw.
Wenn du aber wirklich ein schlechtes Gewissen bekommen würdest, dann könntest du doch 5 Milionen dazu benutzen irgendwie etwas aufzubauen. Das würde dann mehr als 1 Menschenleben retten. Wenn man es nämlich so betrachtet, kann man einen, der 1 Menschenleben nicht gegen >1 eintauscht auch verurteilen?Es gibt ebenfalls viele Leute, die gerne ihr leben lassen würde, um ein Zeichen zu setzen, aber denen fehlt dann einfach das Geld, um das wirklich "richtig" zu machen. Bedenke, wenn du 10 Millionen hast für ein Menschenleben, dann kannst du damit bestimmt irgendwie ein Zeichen setzen, dass vlt. etwas bedeutet. Und wenn nicht, hast du es wenigstens versucht.
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Ähm... selbst wenn wir die ja schon fast fatalistischen Einwände in Betracht ziehen muß man doch sagen, daß ein Geschenk von 5 Mio (selbst Dollar) es einem ermöglicht, ein insofern selbstbestimmtes Leben zu führen, daß man sich seine Beschäftigung und seinen Aufenthalt aussuchen kann, und nie mehr Arbeiten gehen muß. Klar, Yachten sind nicht drin, aber die Möglichkeiten der Selbstbestimmung sind doch gewaltig größer. Wer das mit 5 Mio US$ nicht hinbekommt, kann vielleicht wirklich nicht mit Geld umgehen.
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@drakon,
Lies den Thread, zu deinen Möglichkeiten gab es schon Antworten.@Marc++us,
Jeder, welcher dieses Geld nimmt, hat solch eine Habgier, dass ihm dieses Geld nie reichen wird. Solche Leute brauchen immer noch mehr und noch mehr und noch mehr. Deshalb wird das Geld auch nie reichen und es ist viel zu wenig. Ich glaube nicht, dass jemand damit ein "Sparkonto" eröffnen wird
Ok, vielleicht eröffnet er eine Firma oder verwendet das Geld sonst wie, um es zu vermehren. Aber das gibt uns dann einen neuen Konzern, welcher von einem habgierigen Chef geleitet wird, welcher keinen Respekt vor dem Leben hat. Und am Ende tötet er sicher noch weitere Menschen.Wisst ihr, am meisten stört mich an der Sache, dass jeder, welcher das Geld nehmen würde, es in erster Linie aus Habgier nimmt. Ihr wollt es unbedingt haben und wisst, dass es Gesellschaftlich nicht in Ordnung ist. Das scheint aber das einzige zu sein, was euch davon abhält. Und ihr wollt es trotzdem und erschafft dann so wunderschön klingende Rechtfertigungen. Und stellt euch quasi als guter Mensch hin. Dabei wärt ihr alle Mörder...
@ChrisM,
Soweit ich weiss, kann man zu einem gewissen Teil. Aber willst du wirklich von Psychopharmaka leben?
Grüssli