Fußball-Patriotismus
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Hallo,
ChrisM schrieb:
KPC schrieb:
gehst du auch nicht wählen, weil du ja nur eine Stimme hast und dein Anteil neben den anderen 80 Millionen verschwindet gering ist?
richtig, das ist die rationale Schlussfolgerung.
Ich hoffe, das ist ein Scherz.[/quote]
ja, es war nicht ganz ernst gemeint. Im wesentlich stimmt's aber schon (glaube ich zumindest), dass die meisten Leute nur aufgrund sozialem Druck und weniger wegen dem Gefühl, etwas bewegen zu können, wählen gehen.Chris
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ChrisM schrieb:
.filmor schrieb:
ChrisM schrieb:
KPC schrieb:
gehst du auch nicht wählen, weil du ja nur eine Stimme hast und dein Anteil neben den anderen 80 Millionen verschwindet gering ist?
richtig, das ist die rationale Schlussfolgerung.
Ich hoffe, das ist ein Scherz.
ja, es war nicht ganz ernst gemeint. Im wesentlich stimmt's aber schon (glaube ich zumindest), dass die meisten Leute nur aufgrund sozialem Druck und weniger wegen dem Gefühl, etwas bewegen zu können, wählen gehen.
Um mal wieder auf das "rational" zurückzukommen: Beim Wählen sind immerhin die Opportunitätskosten überschaubar (5 min zum Wahllokal, Stimme abdrücken, wieder heim = 15 min an einem Sonntag). Man hat also einen geringen Aufwand gegen einen geringen Nutzen, also noch vertretbar.
Lustig daran ist, daß Wählen irrationaler wird, je mehr man sich vorher über die Wahlen informiert, weil der Aufwand (Lesen kostet Zeit und bisweilen Geld) steigt ohne daß sich der Wert der eigenen Stimme ändert.
Das Ignorieren von aktuellen Parteiprogrammen und "Das haben wir immer schon gewählt" sind ziemlich rationale Wählereinstellungen, die auch praktiziert werden -- übrigens auch von mir.
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Hi Daniel,
Daniel E. schrieb:
Lustig daran ist, daß Wählen irrationaler wird, je mehr man sich vorher über die Wahlen informiert, weil der Aufwand (Lesen kostet Zeit und bisweilen Geld) steigt ohne daß sich der Wert der eigenen Stimme ändert.
Das Ignorieren von aktuellen Parteiprogrammen und "Das haben wir immer schon gewählt" sind ziemlich rationale Wählereinstellungen, die auch praktiziert werden -- übrigens auch von mir.
naja, durch das Informieren ändert sich der Einfluss deiner Stimme nicht- vielleicht ändert sich aber die "Qualität" deiner Stimme, wenn du durch das Informieren eine bessere Wahl triffst?
Parteiprogramme sollte man natürlich trotzdem ignorieren, da sie nach der Wahl sowieso keine Rolle mehr spielen

Chris
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ChrisM schrieb:
Daniel E. schrieb:
Lustig daran ist, daß Wählen irrationaler wird, je mehr man sich vorher über die Wahlen informiert, weil der Aufwand (Lesen kostet Zeit und bisweilen Geld) steigt ohne daß sich der Wert der eigenen Stimme ändert.
Das Ignorieren von aktuellen Parteiprogrammen und "Das haben wir immer schon gewählt" sind ziemlich rationale Wählereinstellungen, die auch praktiziert werden -- übrigens auch von mir.
naja, durch das Informieren ändert sich der Einfluss deiner Stimme nicht- vielleicht ändert sich aber die "Qualität" deiner Stimme, wenn du durch das Informieren eine bessere Wahl triffst?
Okay, aber die Wahrscheinlichkeit, daß deine Stimme überhaupt irgendeine Rolle spielt ist trotzdem quasi 0. Also investierst Du viel Zeit/Geld in etwas, was sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit für dich nicht auswirkt. Zur Veranschaulichung: deine Stimme spielt nur dann eine Rolle, wenn sie über den Sitz entscheidet, der letztenendes für die Mehrheitsverhältnisse sorgt.
Ist das deiner Meinung nach rational?
Für dich persönlich mag sich der Aufwand trotzdem lohnen, weil Du das Wissen auch anderweitig benutzen kannst, es dein Hobby ist usw. ... aber für die meisten Leute lohnt es sich eben nicht, schon allein, weil es ziemlich wenig Unterschiede macht, ob letztenendes die CDU/FDP oder SPD/Grüne regieren, oder irgendeine Mixtur aus allem.
Ein Podcast zu dem Thema (Politische Ökonomie über "The Myth of the Rational Voter: Why Democracies Choose Bad Policies") findet sich bei http://www.econtalk.org/archives/2007/06/caplan_on_the_m.html
Gibts auch in Buchform.
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Hi,
Daniel E. schrieb:
ChrisM schrieb:
Daniel E. schrieb:
Lustig daran ist, daß Wählen irrationaler wird, je mehr man sich vorher über die Wahlen informiert, weil der Aufwand (Lesen kostet Zeit und bisweilen Geld) steigt ohne daß sich der Wert der eigenen Stimme ändert.
Das Ignorieren von aktuellen Parteiprogrammen und "Das haben wir immer schon gewählt" sind ziemlich rationale Wählereinstellungen, die auch praktiziert werden -- übrigens auch von mir.
naja, durch das Informieren ändert sich der Einfluss deiner Stimme nicht- vielleicht ändert sich aber die "Qualität" deiner Stimme, wenn du durch das Informieren eine bessere Wahl triffst?
Okay, aber die Wahrscheinlichkeit, daß deine Stimme überhaupt irgendeine Rolle spielt ist trotzdem quasi 0. Also investierst Du viel Zeit/Geld in etwas, was sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit für dich nicht auswirkt. Zur Veranschaulichung: deine Stimme spielt nur dann eine Rolle, wenn sie über den Sitz entscheidet, der letztenendes für die Mehrheitsverhältnisse sorgt.
Ist das deiner Meinung nach rational?
naja, am rationalisten ist wohl, gar nicht wählen zu gehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass meine Stimme "entscheidet" dürfte weit unter einem Promille liegen und selbst wenn sie zählt, stellt sich die Frage, ob die Belegung dieses einen Sitzes tatsächlich noch einen Unterschied macht, während sich die Parteien immer weiter annähern.
So gesehen sind also rein egoistisch/rational selbst die 15 Minuten zu viel, sieht man mal vom sozialen Druck ab.
Deinen Podcast finde ich ziemlich gut und stimme ihm größtenteils zu, man sollte allerdings bedenken, dass gerade in Deutschland die Verhältnisse nicht mal ansatzweise basisdemokratisch sind und in vielen Fällen Entscheidungen getroffen werden, die sich nicht mit der Mehrheitsmeinung der Bevölkerung decken.
Chris
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Zum Fußball-Patriotismus: Wenn man im Ausland ist, kann man dem kaum entkommen. Man wird ja ständig mit der Fußballnationalmannschaft des eigenen Landes identifiziert...