Wozu muss ich die Gateway IP angeben?



  • Guten Abend.

    Ich hab eine Frage die mich schon lange quält. Betrifft Windows und Linux gleichermaßen sowie jedes andere Betriebssystem das IP kann.

    Für IP-Pakete mit Ziel außerhalb des lokalen Subnetzes muss man in den Routingtabellen immer die IP des Routers angeben, der als Gateway arbeitet und ZUSÄTZLICH das Netzwerkinterface auf dem die Daten an diesen gesendet werden.
    Warum man das Interface braucht ist klar, wenn die Daten nicht auf dem "Draht" zum Router sind kann er sie auch nicht weiterleiten. Aber wozu muss die IP angegeben werden? Nur das Interface sollte meiner Meinung nach reichen, denn wenn der Router die Daten "sieht" "weiß" er, dass sie von seinem Empfangsinterface auf ein anderes geleitet werden müssen, dass näher am Ziel ist.

    Außerdem konnte ich mit Wireshark NIE einen Bestandteil eines IP Paketes sehen, in dem die RouterIP enthalten war. Hab ich was übersehn? Im Stevens bin ich leider nicht fündig geworden.

    Für Aufklärung wäre ich sehr dankbar.



  • Du musst die Router IP eingeben, damit die Pakete auch zum Router geschickt werden. Wenn ein Paket nicht direkt zum Router soll, sondern an eine IP außerhalb des Subnetzes wird nicht die IP des Routers in das Packet gepackt, sondern die Ziel IP, sonst weiß der Router nicht wo es hinsoll. Aber es wird an die Hardware Adresse (MAC) des Routers geschickt.



  • Ah, alles klar. dann gebe ich die IP an damit der Rechner darüber die MAC findet (die er eigtl als einziges braucht).

    Vielen Dank. Werde mal schaun ob ich das mit wireshark nachvollziehen kann. Aber das gibt sehr viel Sinn 😛



  • Also, der Gateway ist dein Tor aus dem Lan nach aussen. Wenn du ein Paket an eine IP schickst, dann geht die in der Regel erstmal zum Router bzw. zu dem Switch im Router (Das was man im Geschäft als Router kaufen kann, ist in der Regel kein reiner Router, sondern ein Router mit Switch und je nach dem noch mit zusätzlichen Modulen, wie einem WLan Acces Point oder Firewall.) So, wenn das Paket beim Switch ankommt, dann guckt der, ob sich die IP im eigenen Netzwerk befindet. Tut sie das, wird das Paket an den entsprechenden Rechner geschickt. Befindet sich die IP nicht im eigenem Netz, schickt der Switch das Paket an den Standardgateway, welches in den meisten Fällen der Router ist und der schickt es dann an den nächsten Server im Internet.

    Das war jett die Kurzfassung. Intern ist das alles etwas kompliziert und es passiert noch wesentlich mehr. Falls es dich interessiert, kannst du das in meinem Script Vernetzte IT-Systeme nachlesen: http://www.michael-puff.de/Ausbildung_FIAE/ -> Vernetzte_IT-Systeme.pdf Kapitel 7 Routing.



  • @Luckie: Grundsätzlich ist mir klar wie Pakete geroutet werden, ich mache Netzwerkprogrammierung nun schon einige Jahre und arbeite ausschließlich mit Linux, da kommt man immer mal wieder mit dem Routing in Kontakt (erst recht wenn man den Router aus einem alten P3 selber baut 😛 )

    Dass es so abläuft wie du schreibst ist aber nicht richtig, sorry. Der Switch wird ganz bestimmt kein Gateway kennen und betrachtet auch nicht IP sondern MAC Adressen. Auch weiß der Switch nichts von lokalen Netzen und Internet sondern sendet dumm jedes Paket weiter (mit der Ausnahme, dass er sich merkt auf welchem Port welche MAC schonmal benutzt wurde). Ein handelsüblicher DSL-Router ist nichts anderes als ein normaler Switch, ein Router und ein Modem in einem Gehäuse.
    Den Switch muss man dabei wie jeden anderen Switch im Netzwerk nicht konfigurieren, der tut einfach seinen Dienst.

    Trotzdem Danke für den Versuch und den Link.



  • CGI-BIN schrieb:

    Den Switch muss man dabei wie jeden anderen Switch im Netzwerk nicht konfigurieren, der tut einfach seinen Dienst.

    vielleicht bei den billigheimern, prinzipiell aber hoechst falsch.



  • LOL Als ich den Satz geschrieben hab war mir sofort klar, dass diese Antwort die nächste sein wird. Bisher war hier nur von der Heimvernetzung die Rede und da hat man normalerweise keine vlans und anderen Spaß sondern nen einfachen Switch. Das es auch anderes gibt ist mir durchaus klar.



  • Ich habe das jetzt mal etwas vereinfacht dargestellt, bis auf die MAC-Adresse wollte ich es nicht runterbrechen.

    Und wie schon gesagt, es gibt auch konfigurierbare Switches.



  • Aber selbst bei denen muss der Absendende Host schon das Gateway kennen, da er mit ARP doch nicht die MAC des tatsächlichen Zielsystems ermitteln kann, oder sehe ich das falsch?

    Die erste Antwort hatte meine Frage bereits vollständig beantwortet 😛


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