Blutspenden: Warum kein Geld?
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Hallo,
Dravere schrieb:
ChrisM schrieb:
Man sollte auch nicht das Risiko unterschätzen, dass beim Spenden der Nerv im Arm irreversibel geschädigt wird, wenn man überlegt, das alle acht Wochen zu machen.
Musstest du das jetzt erwähnen? So gehe ich schlussendlich nie Blutspenden. Ich habe so eine höllische Angst vor Nadeln. Und dabei wäre das Blut doch dringend benötigt, da es anscheinend zu wenig hat.
dass es zu wenig Blut hat, liegt ja gerade an der miesen bis nicht vorhandenen Bezahlung. Das mit dem Neurom habe ich jetzt nicht geschrieben, um irgendjemand vom Spenden abzuhalten, ich finde nur, bevor man sich zur Spende entscheidet, sollte man fair über die möglichen Risiken- auch wenn unwahrscheinlich- informiert werden.
Christian
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ChrisM schrieb:
dass es zu wenig Blut hat, liegt ja gerade an der miesen bis nicht vorhandenen Bezahlung.
Da wäre ich mir gar nicht so sicher. Ich denke man müsste die Leute nur mehr darauf aufmerksam machen. Auch wozu es dient, wohin das Blut eigentlich geht. Ein bisschen Werbung muss halt manchmal sein. Bei uns wissen oft viele nicht, wann man und wo man Blut spenden gehen kann. Meistens ist da nur irgendwo einmal ein Plakat aufgehängt. BLUT SPENDEN, JETZT. Oft vergessen sie sogar den Ort anzugeben, weil es ja immer am "gleichen Ort" ist, wo auch immer der liegt

Und man hört auch schnell Vorurteile, wie: "Ach, das wird doch danach nur verkauft für Forschungszwecke!"ChrisM schrieb:
Das mit dem Neurom habe ich jetzt nicht geschrieben, um irgendjemand vom Spenden abzuhalten, ich finde nur, bevor man sich zur Spende entscheidet, sollte man fair über die möglichen Risiken- auch wenn unwahrscheinlich- informiert werden.
Ja, danke. Ich hätte es lieber nicht gewusst

Grüssli
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Dravere schrieb:
Zum Organspenden:
Man müsste wohl zuerst den Leuten das Hirngespinnst aus den Köpfen verbannen, welches besagt, dass Leute mit einem Spenderausweis weniger Hilfe im Krankenhaus bekommen, als einer mit: "Der soll endlich sterben, damit er seine Organe spenden kann!"
Grüssli
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,559972,00.html
Wollte mir auch einen ausstellen lassen als ich 18 wurde.
Der Artikel war dann der Grund warum ichs mir nochmal überlegt hab
und abwarte. Wer sagt mir das nicht in Deutschland sowas auch mal schnell
geändert wird? Oder das manche Ärzte in DE nicht genauso verfahren wie
ihre Kollegen in Frankreich und England?Außerdem verabreiche ein Arzt einem potentiellen Organspender Heparin, um die Durchblutung der Organe aufrechtzuerhalten. Das könne wiederum zu Blutungen führen: "Aus einem intensivmedizinisch betreuten Patienten wird innerhalb von Minuten ein Organspender, dem die ärztlichen Handlungen eventuell schaden."
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Storm.Xapek.de schrieb:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,559972,00.html
Das ist ja mal wieder so ein richtiger Scheissartikel. Tut mir leid wegen der Ausdrucksweise, aber der ist nur da um Angst zu machen und mehr nicht.
"Ein Herz- und Kreislaufstillstand von zehn Minuten ist kein sicheres Äquivalent zum Hirntod", sagt Hans-Jörg Freese von der Bundesärztekammer im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.
Hilfe, man wird innert 10 Minuten zum Organspender ... ehm, man lese aber nochmals ein paar Zeilen weiter oben:
Weil das Herz des Mannes keinen Schlag alleine tat und die Ärzte entschieden, dass sie seine Herzkranzgefäße nicht erweitern konnten, lag der Patient nach 90 Minuten als Organspender im OP.
Der war seit 90 Minuten weg. Das der noch aufwacht ist EXTREM unwahrscheinlich.
In Minuten vom Patienten zum Organspender
Ja, das können 90 Minuten, 3600 Minuten sein, aber wahrscheinlich soll der Anschein aufkommen, dass man innert 2 Minuten ausgeschlachtet wird.
Aus Mangel an Organen
... tötet man nun Menschen. Das soll der Titel doch einem sagen, oder? Aber damit hat es überhaupt nichts zu tun.
Bei der Diskussion über den Pariser Fall meldeten sich mehrere Rettungshelfer zu Wort: Sie erinnerten sich an "Situationen, in denen eine Person, von deren Tod alle Beteiligten überzeugt waren, nach langen Reanimationsversuchen doch wieder aufgewacht ist", heißt es in dem Bericht.
Bei diesem Pariser Fall hat man die Reanimation allerdings aufgehört, das ist ein riesiger Unterschied! Und wie lange solle man denn weiter versuchen? Am besten wohl bis die Person 80 werden würde, sie könnte ja noch aufwachen!
Zudem wurde gesagt, AUSNAHME! Und die da oben wohl sogar eine EXTREME Ausnahme. Wahrscheinlicher ist es wohl, dass man von einem Krokodil im eigenen Haus gefressen wird.
Außerdem verabreiche ein Arzt einem potentiellen Organspender Heparin, um die Durchblutung der Organe aufrechtzuerhalten. Das könne wiederum zu Blutungen führen: "Aus einem intensivmedizinisch betreuten Patienten wird innerhalb von Minuten ein Organspender, dem die ärztlichen Handlungen eventuell schaden."
Könne ... Man kann auch an einer Wasservergiftung sterben. Das Leben ist keine absolute Sicherheit. Erst recht nicht, wenn man gerade am Tod vorbeirauscht!
Zudem, wann wird es verabreicht? Wenn ich mich recht erinnere, erst wenn man für tot erklärt wurde. Aber das muss natürlich hier nicht erwähnt werden, das würde dann nicht genügend Angst schüren.
Und auch wieder diese Minuten Aussage. Ich möchte gerne absolute Zahlen hören! So bekommt man ein völlig falsches Bild.
Weisst du aber auch, wieviele Menschen von diesen Organen abhängig sind? Es wäre wohl sinnvoller, solche Ausnahmefälle zu dulden, wobei in diesem Ausnahmefall ja auch nichts passiert ist, und dafür ein paar Menschen mit grösserer Wahrscheinlichkeit zu retten. Auch wenn es mich betreffen würde!Grüssli
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ChrisM schrieb:
Das mit dem Neurom habe ich jetzt nicht geschrieben, um irgendjemand vom Spenden abzuhalten, ich finde nur, bevor man sich zur Spende entscheidet, sollte man fair über die möglichen Risiken- auch wenn unwahrscheinlich- informiert werden.
Ausgerechnet jemand, der Geld für Blut will, redet von Fairneß? Ich lache mich tot.
Warum legst Du nicht gleich alle Karten auf den Tisch? Du spendest sowieso nie. Das heißt, ob wirklich Blut fehlt, ist Dir sowieso erst dann wichtig, wenn Du röchelnd von der Straße gekratzt wirst und selbst welches brauchst. Hey, und wenn dann keins da ist... dann hat das der Markt so geregelt.
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Warum sollte man kein Geld dafür wollen dürfen? Im Gesundheitswesen versinkt soviel Geld und man wird ständig zur Kasse gebeten. Wenn die dann mein gesundes Blut wollen, dann sollen sie mir zumindest eine Aufwandsentschädigung zahlen, so wie es bei uns im Uniklinikum gemacht wird. Wenn Unfallopfer das Blut kostenlos bekommen würden, dann sähe die Sache von meiner Seite anders aus.
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zwutz schrieb:
estartu schrieb:
Wäre ja ein netter Nebenverdienst... das Problem ist, dass es bei mir schon selten für die Menge reicht die der Doc für ne Blutuntersuchung braucht.

Anämie?
Keine Ahnung. Ich glaube es liegt eher dran, dass sie in den Ellenbeugen keine Adern treffen, weil die immer wegrollen und superdünn sind.

Die einzige Stelle wo es was gibt ist der rechte Handrücken. Neulich erst wieder haben 4 Arzthelferinnen und der Doktor an 6 Stellen versucht Blut zu finden - erst da wo es immer klappt, kam auch was.
Arztbesuch 5 Minuten (inkl Wartezimmer)... Blutabnehmen 40 Minuten.
Walli schrieb:
Warum sollte man kein Geld dafür wollen dürfen? Im Gesundheitswesen versinkt soviel Geld und man wird ständig zur Kasse gebeten.
Vielleicht kann man ja über ein Bonusprogramm nachdenken, wie es so oft welche gibt. Wer regelmäßig (in gesunden Abständen) spendet, der kriegt nen Rabatt.

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Zurück zum Topic. Daß Blutspenden nicht bezahlt werden, hat einen sehr klaren Grund: Blut ist ein Organ, und das Bezahlen für ein Organ bedeutet Organhandel. Der ist in Europa verboten.
Für einen gesunden Menschen bedeutet eine Blutspende keinerlei Risiko- außer eine halbe Stunde mit einer Nadel im Arm auf einer Pritsche liegen. Und damit kann man Leben retten. Warum also muß man dafür noch Geld verlangen?
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Weil dem Betroffenen auch nicht gratis mit meinem Blut das Leben gerettet wird?!
Aufwandsentschädigungen sind btw. nicht verboten und in Zeiten von Blutknappheit sollten zumindest ein paar Euro für den Aufwand drin sein. Mir als Blutspender kann es passieren, dass ich irgendwann krepiere weil an einem warmen Sommertag alle Konserven in Motorradfahrer geflossen sind, die sich mutwillig den Kragen abgefahren haben weil sie ihre neue Maschine mal in der Eifel ausfahren wollten. Der Arzt flickt Dich auch nicht aus purer Nächstenliebe wieder zusammen sondern der verdient damit Geld. Und wenn ich nicht wenigstens sicher sein kann, dass ich irgendwann mal von meinen Spenden in Form von einer Bluttransfusion profitiere, dann will ich wenigstens zu Lebzeiten eine kleine Entschädigung dafür haben, dass ich ins Klinikum fahre und mir zehn Minuten lang den Arm auspumpen lasse. Das können Saunagutscheine, Mettbrötchen und Kaffee oder ein paar Euro sein. Mir völlig egal, aber irgendwas sollte dabei rumkommen, wenn ich meine Zeit opfere und trotzdem der Gelackmeierte sein könnte, wenn ich selber mal was habe.
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Umgekehrt könntest Du ja auch derjenige sein, der mit Spenderblut gerettet wird, während ein anderer krepiert. Und wenn Du Glück hast, wirst Du vielleicht sogar mit Deinem eigenen Blut gerettet. Die Wahrscheinlichkeit, der Gelackmeierte zu sein, ist also beidseitig.
Daß der Arzt mit seinen Behandlungen Geld verdient, ist ja wohl normal.
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Und wenn die alle schön Geld mit meinem Blut verdienen, warum soll ich denen mein Blut für umme geben, wenn ich dadurch nicht einmal Priorität auf Spenderblut im Notfall habe?
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Dravere schrieb:
@peterfarge,
Wenn du Geld verdienen willst mit deinem Körper, geh Spermien spenden. Die Institute zahlen anscheinend noch ziemlich viel, da können schnell ein paar tausend € zusammen kommen. Allerdings muss man glaub ich ein paar Voraussetzungen erfüllen, "gute" Spermien haben.Und wenn du das mit dem Unterhalt verrechnest, den du im Zweifelsfall zahlen darfst. Es gab ja mehrere Fälle, wo Mütter die eine künstliche Befruchtung hatten, dann die Daten der Spender freigeklagt haben. Das Rechtssystem macht hier halt keine Ausnahme.
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Elektronix schrieb:
Zurück zum Topic. Daß Blutspenden nicht bezahlt werden, hat einen sehr klaren Grund: Blut ist ein Organ, und das Bezahlen für ein Organ bedeutet Organhandel. Der ist in Europa verboten.
Leider, denn das ist gerade der Grund, warum es einen derartigen Mangel gibt, weil der Preis künstlich auf 0€ fixiert wird (Angebot und Nachfrage eben). Damit mobilisiert man einige Leute, die es gut mit ihren Mitmenschen meinen, aber wenn es um Leben und Tod geht, dann sollte man doch bitte alle menschlichen Motivatoren benutzen und da gehört der böse, selbstsüchtige Geiz auch dazu. Wie kommt es denn, daß man nicht jahrelang auf ein Paar Hausschuhe warten muß, aber auf eine Spenderniere schon? Eben, eben. Im Zweifel warte ich aber lieber auf die Schuhe als auf die Niere.
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Daniel E. schrieb:
Elektronix schrieb:
Zurück zum Topic. Daß Blutspenden nicht bezahlt werden, hat einen sehr klaren Grund: Blut ist ein Organ, und das Bezahlen für ein Organ bedeutet Organhandel. Der ist in Europa verboten.
Leider, denn das ist gerade der Grund, warum es einen derartigen Mangel gibt, weil der Preis künstlich auf 0€ fixiert wird (Angebot und Nachfrage eben). Damit mobilisiert man einige Leute, die es gut mit ihren Mitmenschen meinen, aber wenn es um Leben und Tod geht, dann sollte man doch bitte alle menschlichen Motivatoren benutzen und da gehört der böse, selbstsüchtige Geiz auch dazu. Wie kommt es denn, daß man nicht jahrelang auf ein Paar Hausschuhe warten muß, aber auf eine Spenderniere schon? Eben, eben. Im Zweifel warte ich aber lieber auf die Schuhe als auf die Niere.
Das ist aber auch der Grund dafür, daß es in Europa (fast) keinen Organraub gibt, der z. B. in Südostasien ein enormes Problem ist: Menschen werden entführt, betäubt, und wachen plötzlich mit nur einer Niere wieder auf. Dabei wird auch keine Rücksicht genommen, ob es vielleicht ihre letzte war. Wunde unfachmännisch versorgt (Für Kriminelle ja nur überflüssige Arbeit), sterben sie danach möglicherweise an Wundinfektionen. Oder Eltern verschachern die Organe ihrer Kinder, um an Geld zu kommen. Nein danke, für so einen Preis möchte ich auch keine Spenderniere haben.
Es ist allerdings bedenklich, daß die Spenderbereitschaft in Deutschland in den letzten Jahren immer weiter sinkt. Aber am Geld kann das nicht liegen, das hat es auch früher schon *nicht* gegeben. Eher Bequemlichkeit und Gleichgültigkeit. Vielleicht sollte man für Unfall-Todesopfer doch eine Spendenpflicht einführen.
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Daniel E. schrieb:
Elektronix schrieb:
Zurück zum Topic. Daß Blutspenden nicht bezahlt werden, hat einen sehr klaren Grund: Blut ist ein Organ, und das Bezahlen für ein Organ bedeutet Organhandel. Der ist in Europa verboten.
Leider, denn das ist gerade der Grund, warum es einen derartigen Mangel gibt, weil der Preis künstlich auf 0€ fixiert wird (Angebot und Nachfrage eben). Damit mobilisiert man einige Leute, die es gut mit ihren Mitmenschen meinen, aber wenn es um Leben und Tod geht, dann sollte man doch bitte alle menschlichen Motivatoren benutzen und da gehört der böse, selbstsüchtige Geiz auch dazu. Wie kommt es denn, daß man nicht jahrelang auf ein Paar Hausschuhe warten muß, aber auf eine Spenderniere schon? Eben, eben. Im Zweifel warte ich aber lieber auf die Schuhe als auf die Niere.

Vor allem sorgt die derzeitige Politik ja dafür, dass sehr sehr dubiose Methoden unterstützt werden. Lieber den Nachkommen hier ein bisschen Geld geben, als dass die Kranken in andere Länder fliegen und dort wirklich kriminelle Dinge unterstützen.
Was am Ende auch zu einer zwei Klassen Medizin führt. Die Leute, die es sich leisten können ein Spendenorgan auf dubiosem Weg zu bekommen und die, die auf der Liste warten.
P.S. Was ich gehört habe, dass es da auch medizinische Tricks gibt, um sich auf der Warteliste besser zu qualifizieren. Da gab es ja schon einige Skandale.
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rüdiger schrieb:
Vor allem sorgt die derzeitige Politik ja dafür, dass sehr sehr dubiose Methoden unterstützt werden. Lieber den Nachkommen hier ein bisschen Geld geben, als dass die Kranken in andere Länder fliegen und dort wirklich kriminelle Dinge unterstützen.
Was soll denn der Blödsinn? Daran ist nicht die Politik schuld, sondern die Verbrecher
Glaubst Du ernsthaft, daß legaler Organhandel kriminelle Machenschaften verhindert? In Südostasien ist Organhandel teilweise legal. Die Folgen hab ich oben beschrieben.Was am Ende auch zu einer zwei Klassen Medizin führt. Die Leute, die es sich leisten können ein Spendenorgan auf dubiosem Weg zu bekommen und die, die auf der Liste warten.
Und bei legalem Handel gibt es jene, die es sich leisten können, ein Spenderorgan zu kaufen, während die anderen auf der Warteliste sitzen bleiben.
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Elektronix schrieb:
Daniel E. schrieb:
Elektronix schrieb:
Zurück zum Topic. Daß Blutspenden nicht bezahlt werden, hat einen sehr klaren Grund: Blut ist ein Organ, und das Bezahlen für ein Organ bedeutet Organhandel. Der ist in Europa verboten.
Leider, denn das ist gerade der Grund, warum es einen derartigen Mangel gibt, weil der Preis künstlich auf 0€ fixiert wird (Angebot und Nachfrage eben). Damit mobilisiert man einige Leute, die es gut mit ihren Mitmenschen meinen, aber wenn es um Leben und Tod geht, dann sollte man doch bitte alle menschlichen Motivatoren benutzen und da gehört der böse, selbstsüchtige Geiz auch dazu. Wie kommt es denn, daß man nicht jahrelang auf ein Paar Hausschuhe warten muß, aber auf eine Spenderniere schon? Eben, eben. Im Zweifel warte ich aber lieber auf die Schuhe als auf die Niere.
Das ist aber auch der Grund dafür, daß es in Europa (fast) keinen Organraub gibt, der z. B. in Südostasien ein enormes Problem ist: Menschen werden entführt, betäubt, und wachen plötzlich mit nur einer Niere wieder auf. Dabei wird auch keine Rücksicht genommen, ob es vielleicht ihre letzte war. Wunde unfachmännisch versorgt (Für Kriminelle ja nur überflüssige Arbeit), sterben sie danach möglicherweise an Wundinfektionen. Oder Eltern verschachern die Organe ihrer Kinder, um an Geld zu kommen. Nein danke, für so einen Preis möchte ich auch keine Spenderniere haben.
Du solltest Politiker werden, deine Argumente funktionieren nämlich in die andere Richtung viel besser.

Wer glaubst Du kauft denn diese illegalen Organe, wenn nicht reiche "Westler"? Wieso gibt es denn überhaupt einen Schwarzmarkt mit solchen horrenden Preisen und ohne irgendeine Art von Rechtsschutz?
Dieser Organraub scheint mir eine ziemlich direkte Konsequenz unserer aktuellen Politik zu sein.
Schon allein, wenn man ein Gut aus dem Schwarzmarkt in den normalen Handel eingleidert, fallen die Preise extrem, so daß der Anreiz, dafür kriminell zu werden sich viel weniger lohnt. Noch dazu steigt ja bei einem Anreizsystem das Angebot an Organen, was den Preis noch weiter drückt.
Und ja, vermutlich wird es dann mehr Leute geben, die in so verzweifelten Situationen sind, daß sie ihre Organe spenden wollen (weil das Risiko abnimmt). Das ist sicher tragisch, aber wenn jemand in einer Situation ist, in der er freiwillig seine Niere spendet, dann ist doch sowieso schon wahnsinnig viel schiefgelaufen und dem ist offenbar auch nicht wirklich geholfen, wenn man ihm verbietet, seine Niere zu verkaufen. Das ist traurig, aber das ist auch ohne Organhandel traurig.
Und zu den Kindern: stimmt, aber gegen ein Gesetz zum Schutz von Kindern spricht gar nichts.
Vielleicht sollte man für Unfall-Todesopfer doch eine Spendenpflicht einführen.
Ist aber eine moralisch ziemlich grenzwertige Geschichte, oder findest Du nicht? Wenn jemand darauf besteht, was mit seinem Körper nach seinem Tod passiert, dann sollte man das schon respektieren. Freiwilligkeit ist Zwangslösungen eigentlich immer vorzuziehen.
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Hallo,
Dravere schrieb:
Weisst du aber auch, wieviele Menschen von diesen Organen abhängig sind? Es wäre wohl sinnvoller, solche Ausnahmefälle zu dulden, wobei in diesem Ausnahmefall ja auch nichts passiert ist, und dafür ein paar Menschen mit grösserer Wahrscheinlichkeit zu retten. Auch wenn es mich betreffen würde!
dann ist die Lösung doch ganz einfach. Hol dir einfach einen Organspendeausweis und gut ist. Aber ich hoffe, die anderen Leute lässt du trotzdem noch selbst entscheiden, ob sie auch das Risiko eingehen möchte.
scrub schrieb:
ChrisM schrieb:
Das mit dem Neurom habe ich jetzt nicht geschrieben, um irgendjemand vom Spenden abzuhalten, ich finde nur, bevor man sich zur Spende entscheidet, sollte man fair über die möglichen Risiken- auch wenn unwahrscheinlich- informiert werden.
Ausgerechnet jemand, der Geld für Blut will, redet von Fairneß? Ich lache mich tot.
Warum legst Du nicht gleich alle Karten auf den Tisch? Du spendest sowieso nie. Das heißt, ob wirklich Blut fehlt, ist Dir sowieso erst dann wichtig, wenn Du röchelnd von der Straße gekratzt wirst und selbst welches brauchst. Hey, und wenn dann keins da ist... dann hat das der Markt so geregelt.Ganz falsch, dein so genannter "Markt" existiert nämlich nicht und regelt daher auch nichts. Wie soll sich auch ein Markt für ein Gut etablieren, bei dem die Wertlosigkeit staatlich vorgeschrieben wird.
Und wenn ich irgendwann wirklich röchelnd auf der Straße liegen sollte, dann sterbe ich, weil Typen wie du es mir verbieten, einem Freiwilligen, der mir ein Teil seines Bluts verkaufen möchte, selbiges abzukaufen.
Btw, @Elektronix:
Für einen gesunden Menschen bedeutet eine Blutspende keinerlei Risiko- außer eine halbe Stunde mit einer Nadel im Arm auf einer Pritsche liegen.
Genau das ist Unsinn. Es ist schon seltsam, dass gerade die größten Befürworter hier selbst noch nie Blutspenden waren, sonst würden sie das Prozedere mit Fragebogen und Vorabuntersuchung kennen.
Viele Grüße
Chris
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Daniel E. schrieb:
Elektronix schrieb:
Das ist aber auch der Grund dafür, daß es in Europa (fast) keinen Organraub gibt, der z. B. in Südostasien ein enormes Problem ist: Menschen werden entführt, betäubt, und wachen plötzlich mit nur einer Niere wieder auf. Dabei wird auch keine Rücksicht genommen, ob es vielleicht ihre letzte war. Wunde unfachmännisch versorgt (Für Kriminelle ja nur überflüssige Arbeit), sterben sie danach möglicherweise an Wundinfektionen. Oder Eltern verschachern die Organe ihrer Kinder, um an Geld zu kommen. Nein danke, für so einen Preis möchte ich auch keine Spenderniere haben.
Wer glaubst Du kauft denn diese illegalen Organe, wenn nicht reiche "Westler"? Wieso gibt es denn überhaupt einen Schwarzmarkt mit solchen horrenden Preisen und ohne irgendeine Art von Rechtsschutz?
Es gibt auch außerhalb des "Westens" genügend Reiche, die Organe kaufen. Vor allem werden sie nur von Reichen gekauft. Egal, ob illegaler Handel oder nicht, irgendwo bleibt eine Grenze, ab der sich ein Mensch den Kauf eines Spenerorgans nicht mehr leisten kann- wenn er Glück hat, hat er eine Krankenkasse, die nach möglichst langem Streit über Sinn und Kosten diese übernimmt. Lebensrettung darf keine Frage des Geldes sein. Viel wichtiger wäre es, weltweit einheitliche Standards für Organtransplantationen zu erreichen.
Schon allein, wenn man ein Gut aus dem Schwarzmarkt in den normalen Handel eingleidert, fallen die Preise extrem, so daß der Anreiz, dafür kriminell zu werden sich viel weniger lohnt. Noch dazu steigt ja bei einem Anreizsystem das Angebot an Organen, was den Preis noch weiter drückt.
Ja, aber bis der Markt soweit gesättigt ist, werden die Preise erstmal enorm steigen- oder zumindest gleich bleiben-, weil mehr Leute die wenigen Organe kaufen wollen (weil sie es jetzt dürfen)- was wiederum den Organraub ankurbeln würde.
Und ja, vermutlich wird es dann mehr Leute geben, die in so verzweifelten Situationen sind, daß sie ihre Organe spenden wollen (weil das Risiko abnimmt). Das ist sicher tragisch, aber wenn jemand in einer Situation ist, in der er freiwillig seine Niere spendet, dann ist doch sowieso schon wahnsinnig viel schiefgelaufen und dem ist offenbar auch nicht wirklich geholfen, wenn man ihm verbietet, seine Niere zu verkaufen. Das ist traurig, aber das ist auch ohne Organhandel traurig.
Also zählt dieses Argument nicht. Organhandel ist nun wirklich nicht das rechte Mittel, um die Armut in der Welt zu bekämpfen.
Und zu den Kindern: stimmt, aber gegen ein Gesetz zum Schutz von Kindern spricht gar nichts.
Die in den meisten Ländern schon jetzt nicht funktionieren- Stichwort Kinderarbeit. Davon profitiert auch vor allem der Westen. Soll man sie deshalb legalisieren?
Vielleicht sollte man für Unfall-Todesopfer doch eine Spendenpflicht einführen.
Ist aber eine moralisch ziemlich grenzwertige Geschichte, oder findest Du nicht? Wenn jemand darauf besteht, was mit seinem Körper nach seinem Tod passiert, dann sollte man das schon respektieren. Freiwilligkeit ist Zwangslösungen eigentlich immer vorzuziehen.
Warum? Er kann doch bestimmen, ob er verbrannt, aus See bestattet oder in einem Grab verwesen will. Das Ergebnis ist in jedem Fall das gleiche. Einem Toten nützen seine Organe nichts mehr, und ob er sie hat, merkt er nicht mehr. Der liebe Gott fragt nicht danach. Einem anderen können sie dagegen das Leben retten.
Abgesehen davon: Wenn ein Mensch aufgrund des Organpreises, den er nicht zahlen kann, qualvoll stirb, ist das kein Zwang?Im Übrigen bleibt noch ein Problem. Wenn der Organhandel legalisiert wird, wird es Marktschwankungen und damit Preisschwankungen geben. Dann kommt irgendwann die Frage auf, was der angemessene Preis für ein Spenderorgan ist. Und damit sind wir dann soweit, ein Menschenleben mit Geld zu bewerten. Da freuen sich die Krankenkassen erst recht, die haben dann endlich eine Handhabe, die Kostenübernahme für egal welche Therapie abzulehnen, weil zu teuer oder gemessen am Alter des Menschen sinnlos. Irgendwo muß einfach Schluß sein

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ChrisM schrieb:
Elektronix schrieb:
Für einen gesunden Menschen bedeutet eine Blutspende keinerlei Risiko- außer eine halbe Stunde mit einer Nadel im Arm auf einer Pritsche liegen.
Genau das ist Unsinn. Es ist schon seltsam, dass gerade die größten Befürworter hier selbst noch nie Blutspenden waren, sonst würden sie das Prozedere mit Fragebogen und Vorabuntersuchung kennen.
Viele Grüße
ChrisIch hatte mich für eine Blut- und Knochenmarkspende angemeldet, kenne also das Prozedere. Leider wurde ich aufgrund meiner Krankheitsvorgeschichte abgelehnt. Das Prozedere dafür war denkbar einfach. Abgesehen davon ist so ein Gesundheitschek für jeden sinnvoll, schließlich bekommt man ihn noch kostenslos. Im Normalfall muß man sich bei Vorsorgeuntersuchungen erstmal informieren, ob die von den KV bezahlt werden.
Zudem war ich schon einmal selbst in der Situation, wo ich um den Empfang einer Blutkonserve gerade noch herumgekommen bin. Ich weiß also, wovon ich rede.