Woher wisst ihr das und wie ist eure Arbeitserfahrung?
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Kritiker schrieb:
Fellhuhn schrieb:
Man kann auch studierter Informatiker sein ohne überhaupt programmieren zu können.
Das halte ich für ein Gerücht. Sicher ist man alleine durch die Projekte im Studium weit davon entfernt ein Spezialist zu sein, aber ohne Programmierkenntnisse, teils in verschiedenen Sprachen und Paradigmen, kommt man nicht durchs Studium.
Ich kenne mindestens einen. Und der ist jetzt wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer anderen Uni.

Aber was will man von einem Studium erwarten in dem nur ganze fünf Einzelleistungen erbracht werden müssen (4 30-minütige Fachgespräche und die Diplomarbeit). Obwohl, die Diplomarbeit geht ja auch als Gruppenarbeit.

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Fellhuhn schrieb:
Aber was will man von einem Studium erwarten in dem nur ganze fünf Einzelleistungen erbracht werden müssen (4 30-minütige Fachgespräche und die Diplomarbeit). Obwohl, die Diplomarbeit geht ja auch als Gruppenarbeit.

An welcher UNI/FH ist das so? Gebrüder-Grimm-Uni im Auenland?

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Uni Bremen. Da ist alles auf Gruppenarbeit ausgelegt. Komplett. Keine Klausuren sondern nur wöchentliche Übungszettel in allen Fächern die aber eben in der Gruppe erledigt werden müssen. Aus vier Leuten in der Gruppe machen vielleicht zwei was.
Hinzu kommt ein zweijähriges Projekt, bewertet wird frei nach Schnauze und anhand des Projektberichts. Hier muss man sich nur verkaufen können.Seine ECTS-Punkte bekommt man dann mit Kursen wie "Interactive Design", "Datenschutz und Ich" und "Frauen in der Informatik" und alles ist knorke... Lächerlich.
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Fellhuhn schrieb:
Uni Bremen. Da ist alles auf Gruppenarbeit ausgelegt. Komplett. Keine Klausuren sondern nur wöchentliche Übungszettel in allen Fächern die aber eben in der Gruppe erledigt werden müssen. Aus vier Leuten in der Gruppe machen vielleicht zwei was.
Hinzu kommt ein zweijähriges Projekt, bewertet wird frei nach Schnauze und anhand des Projektberichts. Hier muss man sich nur verkaufen können.Seine ECTS-Punkte bekommt man dann mit Kursen wie "Interactive Design", "Datenschutz und Ich" und "Frauen in der Informatik" und alles ist knorke... Lächerlich.
Das Gute: sowas spricht sich natürlich auch unter den Firmen herum
Das Schlechte: Informatiker bekommen einfach immer irgendwo eine Stelle
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ich mach zwar "nur" eine ausbildung zum Fachinformatiker (erstmal
) .. aber ich bin mal so frech und behaupte das ich in manchen fällen mehr drauf habe als manch studierter ... praxis bezogen jetzt ... wir haben in der berufsschule lauter studenten hocken und naja ... man erwartet von denen doch schon etwas mehr aber man wird eines besseren belehrt .. ^^Mein Wissen ist das Internet ich weiß wie es ungefair funktionieren soll muss und kann und wenns dann bissl spezifisch wird schau ich halt bei google rein

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@Fellhuhn
Ich glaub das jetzt mal so, obwohl es schwer fällt.
Dann hast du aber ein falsches Bild von Informatikern. An anderen Unis kann man sich nicht so leicht drücken.
Trotzdem ich komme mir vor, als hätte mir jemand in die Eier getreten. In Bremen müsste man wohnen ...
@PRIEST
Deine Behauptung ist garnicht so frech. Das ist auf jeden Fall so. Natürlich immer vorausgesetzt wir sprechen alleine über Inhalte die in der jeweiligen Ausbildung vermittelt werden.Da gibt es tausende von Beispielen. Was weiß ich, du kannst dich z.B. über einen Info-Studenten amüsieren, der gerade eine Datenbank-Prüfung bestanden hat, aber Oracle nich einrichten kann, oder er hat Technische Informatik bestanden, hat aber in seinem ganzen Leben noch keinen FPGA real programmiert, usw. usw. usw. ...
Wie gesagt, ein großer Teil der Arbeit muss auch privat geleistet werden und spielt für den Abschluß keine Rolle.
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Mir laufen immer wieder Leute über den Weg deren Wissen einfach um Längen weiter ist als meins
Genau darin liegt dein Fehler.
Es wird IMMER Jemanden geben der auf einem (anderen) Spezialgebiet besser ist als man selbst. Man kann ja nicht alles über alles wissen. Wichtig ist sich EIN Spezialgebiet zu suchen und dort das Wissen anzuhäufen.
Wenn ich Jemanden sehe, der schneller die Lan Kabel zusammenstöpselt oder nen Quicksort schneller in die Tasten haut... was solls?
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Kritiker schrieb:
@Fellhuhn
Ich glaub das jetzt mal so, obwohl es schwer fällt.
Dann hast du aber ein falsches Bild von Informatikern. An anderen Unis kann man sich nicht so leicht drücken.
Trotzdem ich komme mir vor, als hätte mir jemand in die Eier getreten. In Bremen müsste man wohnen ...
War ja selbst dort und gehörte zu jenen die immer an den Aufgaben saßen, sich nicht drückten und auch nicht die Sissy-Kurse belegten. Aber ebenso sieht man dann jene die sich nur durchschummeln und den einfachen Weg wählen...
Das Uni mehr Theorie ist und FH mehr Praxis ist ja richtig. Das ist ja der Sinn der beiden Einrichtungen.

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Manche verstehen den Sinn einer UNI auch völlig falsch.
Es ist NICHT Sinn Ausbildung als super programmier Guru aus der UNI zu kommen.
Der Sinn ist, dass man gelernt hat wissenschaftlich zu arbeiten.
Man soll in der Lange sein sich selbständig über ein neues Thema zu informieren, die Informationen zusammenzustellen aufzubereiten und anderen (in konzentrierter Form) mitteilen zu können. Und nicht zu vergessen das Wissen auch anwenden|umsetzen zu können.Wie soll man denn auch sonst die Vorlesungen gestalten?
Der eine muß später Computerspiele proggen. Der Nächste ne Textverarbeitung schreiben und der Dritte ne verteile Anwendung für ne Bank.Soll man nun Fächer wie "Spiele proggen", "Word proggen" und "Netzwerk proggen" anbieten?
Das ist unmöglich, weil es nicht um das programmieren an sich geht und man außerdem ja nicht vorher weiß was man im Beruf konkret machen wird. Also wird das Wissen theoretisch so allgemein vermittelt, dass es möglichst (zumindest teilweise) auf alle Gebiete passt (oder passen sollte
). Den Konkreten Umgang damit muß man sich schon selbst, bzw. in der Firma beibringen.
Außerdem ist nicht zu vergessen, das viel Spezialwissen wie Realisierungen konkret aussehen IN DEN FIRMEN sitzt. Dies ist auch deren Kapital.Somit lernt man z.B in einer Vorlesung über "eingebette Systeme" nicht, welche Mikrocontroller aktuell verbaut werden oder welches Bus System in nem Mercedes steckt, sondern man lernst wie ein Mikrocontroller und ein Bus allgemein funktioniert, so dass man später in der Lange ist den dann für das konkrete Projekt besten auszusuchen.
Natürlich hat man dann immer noch konkret die Aufgabe, die am Markt befindlichen Systeme zu lernen und die Unterschiede zu erkennen. Und Jemand der in der Firma schon seit 10 Jahren die geeigneten Mikrocontroller auswählt kann das natürlich 1000 mal besser und schneller, weil er alle konkreten Modelle auswendig kennt.Aber was will man von einem Studium erwarten in dem nur ganze fünf Einzelleistungen erbracht werden müssen (4 30-minütige Fachgespräche und die Diplomarbeit). Obwohl, die Diplomarbeit geht ja auch als Gruppenarbeit
Wenn das GENAU SO zutrifft, finde ich es aber auch ein wenig sagen wir mal... komisch. Ich bin auch gerade im Hauptstudium und muß 6 Fachprüfungen + Diplomarbeit schreiben und noch EINIGE Scheine und davon ist nur ein einziges ein Projekt (welches extra auf Gruppenarbeit ausgelegt ist) als Grruppenarbeit möglich.
Zur Zeit schlage ich mich gerade durch ein 1400 seitiges Skript (Folien) für die nächste Prüfung und das ist nicht mal "so eben" gemacht.
Fazit: Man muß schon ein gewissen Interesse daran haben sich das proggen selbst bei zu bringen, sonst hat man irgendwie wohl das Falsche studiert.
Wer Schreibfehler findet kann sie behalten

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UNI Kenner schrieb:
Fazit: Man muß schon ein gewissen Interesse daran haben sich das proggen selbst bei zu bringen, sonst hat man irgendwie wohl das Falsche studiert.
Kann deinem Beitrag voll zustimmen.
Wir brauchen es mit den "unfähigen" Informatikern auch nicht zu übertreiben. Viele versuchen doch da ihr Hobby zum Beruf zu machen, haben bereits als Kinder angefangen zu programmieren, kennen sich bestens mit vielen Systemen aus (dank "astalavista"
), lesen ct usw. und verbringen auch ohne Studium viel Zeit am und im Rechner.Nicht jeder hat seinen Kühlschrank neben dem PC geparkt, aber diejenigen, die überhaupt nur UNI/FH Inhalte büffeln und sonst nicht einmal PCs zusammenstöpseln können sind meiner Erfahrung nach eher die Minderheit.
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die überhaupt nur UNI/FH Inhalte büffeln und sonst nicht einmal PCs zusammenstöpseln können sind meiner Erfahrung nach eher die Minderheit.
Naja,... irgendwie brauchen wir ja auch die nächste Generation von Professoren

Ist nicht böse gemeint. Denn es muß auch Studenten geben die fast nur die Theorie lernen, Professoren werden und die Theorie voranbringen.
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Kenner der UNI schrieb:
Ist nicht böse gemeint. Denn es muß auch Studenten geben die fast nur die Theorie lernen, Professoren werden und die Theorie voranbringen.
Dem kann ich nun gar nicht zustimmen. Sieh dir einfach die Lebensläufe von Professoren an, dann erkennst du schnell, dass man mit "deiner" Methode wohl kaum je eine Professur antreten können wird.
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nur theorie.. naja

Dann kommt aber nichts vorran ... dann wird ja nur gefortscht im sinne von:
Naja wenn wir hier dies und das dann müsste ja eigendlich. Aber wenn dann noch dieser Faktor so und so dann könnte auch. Aber obs in der Praxis überhaupt sinnmacht ist uns schnuppe

oder wie ;)?
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PRIEST schrieb:
nur theorie.. naja

Dann kommt aber nichts vorran ... dann wird ja nur gefortscht im sinne von:
Naja wenn wir hier dies und das dann müsste ja eigendlich. Aber wenn dann noch dieser Faktor so und so dann könnte auch. Aber obs in der Praxis überhaupt sinnmacht ist uns schnuppe

oder wie ;)?
So sieht es aus. Schau dir doch mal die ganzen theoretischen Papers an, da geht es nicht immer darum für die Praxis Wissen zu schaffen, sondern einfach festzuhalten was man so festgestellt hat und was einem evt. dabei helfen kann in der Theorie weitere solcher Feststellungen zu belegen/entwickeln.
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Welche "Papers" wären das dann?
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Kritiker schrieb:
Welche "Papers" wären das dann?
Ich bin mal gemein: google mal nach geometrischen algorithmen, also konvexe hülle, closest pair, etc.
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Da brauch ich nicht groß danach zu googeln. Geometrische Algorithmen sind ENORM praxisrelevant auf unzähligen Gebieten.
Sonst noch "Papers", die deine Aussage bestätigen könnten?

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@So schauts aus:
Schon einmal ein Killerspiel gespielt ? Denn dort kommen die geometrischen Algorithmen en masse vor.Oder hast du schon mal ein neues UMTS Handy ausprobiert. Diese neue Übertragungstechnik, genannt CDMA ist relativ hübsche Mathematik, was so manchen von uns aus der Vorlesung jagte. Integrale über fouriertransformierte Matrizen sind ziemlich erschreckend und nicht jedermans Sache.
Oder hast du schon mal ein Navi benutzt ? Das Problem eine optimale (Rund)Reise von Stadt A nach Stadt B zu finden, ist NP-vollständig, d.h. der beste Algorithmus ist (z.Z) zumindest exponentiell. Löse das theoretische Problem und die Welt liegt dir zu Füßen.
Oder hast du mal ein FPGA so programiert, dass es optimal ausgenutzt wird? Das Problem ist übrigens auch NP-vollständig.
Das sind nur einige Beispiele für theoretische Probleme, welche in der Praxis Verwendung finden.
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Scharf am Thema vorbei, aber war zu erwarten.
Nur weil etwas in der Praxis eingesetzt wird heißt es nicht, dass es explizit für diese gemacht wurde. Ich wollte nur ein Beispiel geben wo man leicht theoretische Papers findet. Nicht mehr und nicht weniger.
Nimm dir halt ein wirklich theoretisches Problem wie das Halteproblem, wenn es für dich so wichtig ist, dass man damit in der Praxis nur wenig anfangen kann.
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Er hat doch überhaupt nicht gesagt, dass geometrische Algorithmen sinnlos sind, sondern dass man hauptsächlich abgehobene theoretische Abhandlungen findet, wenn man nach Papers über geometrische Algorithmen sucht (es sei mal dahingestellt, ob das stimmt). Irgendwie sind solche Reaktionen inzwischen typisch für das C++-Forum.
