(Islamischer) Kreationismus - Zum Lachen oder Weinen?
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Einwender schrieb:
Elektronix schrieb:
Einwender schrieb:
Wo gerät denn konkret die katholische Kirche offiziell (also nicht ein einzelner Priester) mit der Wissenschaft in Konflikt?
Was meinst Du mit offiziell?
Sag einfach mal, wo Papst Benedikt (der aktuelle) als Papst etwas gesagt hat, das der Wissenschaft widerspricht.
Hast du dich mal informiert, was die amerikanischen Evagelikalen vom Papst halten, aufgrund dieser Haltung?
Das ist halt schon interessant: die europäischen Kirchen passen sich der wissenschaftlichen Erkenntnis an. Das ist sekulär betrachtet sicherlich vorteilhaft. Aber was ist denn nun genau der Anspruch der Kirche? Wenn man nicht mehr die Bibel - das Wort Gottes - nehmen kann ohne sie mit weltlicher Erkenntnis zu interpretieren, welchen Wert hat sie denn dann genau? 6-Tag-Schöpfung. Homosexualität als Abartigkeit, ruminierende Kaninchen sind offenbar relativ oder Blödsinn. Woran erkennt man dann, dass "du sollst nicht töten" nicht Blödsinn ist?
Wenn man sich im Endeffekt nach weltlicher Erkenntnis richtet, was nützt die Religion dann überhaupt? Und diese Frage ist sicherlich ein Hauptgrund, warum sich viele an die absolut wörtliche Auslegung ihrer Schrift halten.
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Elektronix schrieb:
Er selbst als Papst (noch) nicht. Aber als Vorsitzender der Glaubenskongregation war er maßgeblich für die Lehraussagen. Und davon sind einige wissenschaftlich nicht nachvollziehbar sind.
Welche denn? Empfehlungen für einen Lebensstil lasse ich nicht zählen.
Elektronix schrieb:
Darüber hinaus gibt es aber aus der Vergangenheit haufenweise Beispiele- Leider tut sich die Kirche mit der Loslösung von der Vergangenheit sehr schwer.
Johannes Paul hat da aber schon Gegenbeispiele geliefert.
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Einwender schrieb:
Elektronix schrieb:
Er selbst als Papst (noch) nicht. Aber als Vorsitzender der Glaubenskongregation war er maßgeblich für die Lehraussagen. Und davon sind einige wissenschaftlich nicht nachvollziehbar sind.
Welche denn? Empfehlungen für einen Lebensstil lasse ich nicht zählen.
Elektronix schrieb:
Darüber hinaus gibt es aber aus der Vergangenheit haufenweise Beispiele- Leider tut sich die Kirche mit der Loslösung von der Vergangenheit sehr schwer.
Johannes Paul hat da aber schon Gegenbeispiele geliefert.
Gott sei Dank
War ein Schritt in die richtige Richtung- aber noch lange nicht der ganze Weg.
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Theston schrieb:
Wenn man sich im Endeffekt nach weltlicher Erkenntnis richtet, was nützt die Religion dann überhaupt?
Religion spricht auch über (Glaubens-!)Sachen, wo man, soweit ich weiß, noch nicht empirisch entwas finden konnte (Gott, Leben nach dem Tod etc.). Darüberhinaus hat sie eine ethische Komponente.
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Theston schrieb:
Wenn man sich im Endeffekt nach weltlicher Erkenntnis richtet, was nützt die Religion dann überhaupt?
Dann nützt sie überhaupt nichts. Sie nützt nur dann was, wenn man gewisse religiöse oder spirituelle Interessen hat- das sind Dinge, die die Wissenschaft nicht bedienen kann.
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Einwender schrieb:
rüdiger schrieb:
Elektronix schrieb:
Was wird denn da gerade mit dem LHC versucht?
Eine Theorie zu falsifizieren.
Leider sprechen viele von Verifikation.
Und wie offiziell ist das, wovon diese "Vielen" sprechen?

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Apollon schrieb:
Einwender schrieb:
rüdiger schrieb:
Elektronix schrieb:
Was wird denn da gerade mit dem LHC versucht?
Eine Theorie zu falsifizieren.
Leider sprechen viele von Verifikation.
Und wie offiziell ist das, wovon diese "Vielen" sprechen?

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,577376,00.html
Der britische Physiker Peter Higgs ist optimistisch, dass das vor 44 Jahren von ihm postulierte "Gottesteilchen" nun mit dem LHC nachgewiesen wird. "Ich halte das für ziemlich wahrscheinlich", sagte Higgs.
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Aha. Wir duerfen also keine einzelnen Priester zitieren, Du aber einzelne Wissenschaftler. Nett.
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Bei den Wissenschaftlern gibt es halt kein Analogon zum Papst. Außerdem ist der Vergleich mit Priester schlecht; Kardinal in seinem Amt wäre treffender. Wen soll man da nehmen? Ich brauch auch nur mal eine wissenschaftliche Zeitschrift aufzuschlagen: Von der Rede ist von Verifikation, nicht Falsifikation.
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Jo. Waere vielleicht besser. Aber dein Papst ist genausowenig Obermaker aller Glaeubigen, wie Higgs der Obermaker der Wissenschaftler. Im Islam gibt es AFAIR sowas wie einen Papst nicht. Was ist in dem Fall "offiziell"? Der Interviewte aus dem Link des Eingangbeitrags?
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Islam: Keine Ahnung. Ich rede von der katholischen Kirche.
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Hm... ruedigers Fehler. Der Topic ist klar. Wobei ruediger auch nur von "Kirche" sprach. Und davon gibt es viele.
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OK, kann das mal einer splitten? Ich kenne mich mit den Strukturen im Islam nicht aus. (Wobei manche meiner Aussagen sich auf Religion allgemein beziehen.)
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Einwender schrieb:
Sag einfach mal, wo Papst Benedikt (der aktuelle) als Papst etwas gesagt hat, das der Wissenschaft widerspricht.
Dumm waere er wenn er es tun wuerde. Das ist doch reine politik - wenn er behauptet die erde sei eine scheibe waere das einfach zu angreifbar und wuerde sinnlose diskussionen um die kirche heraufbeschwoeren.
deshalb passt sich die kirche ja immer den entwicklungen an - und deshalb spaltet sie sich dauernd. konstant fallen einzelne gruppen ab die diese aenderungen in der haltung der kirche nicht einsehen wollen (da sie ja aus religioeser sicht auch schwachsinn sind). wenn wir aber in der zeit zurueck gehen und mit aktuellen erkenntnissen aussagen von vor 100 jahren und so betrachten, sieht es schon ganz anders aus. einfachstes beispiel: die erde ist das zentrum des universums und alles dreht sich um sie - oder die erde wurde in 6 tagen erschaffen. beides nicht haltbar - war aber eine felenfeste aussage der kirche. zumindest solange bis es bewiesen war dass es falsch war. dann wurde sich eben angepasst.
man muss aber um das alles zu verstehen als erstes einmal einsehen dass die kirche eine politische organisation ist - nicht mehr und nicht weniger. dann macht alles gleich viel mehr sinn.
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Shade Of Mine schrieb:
einfachstes beispiel: die erde ist das zentrum des universums und alles dreht sich um sie
http://c-plusplus.net/forum/viewtopic-var-t-is-223181.html
Aber wie oben schon geschrieben: War man nicht auch von Newton total überzeugt, bis Einstein kam?
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Ergebnisse der Beiden sind recht brauchbar. Was hat eine Religion da zu bieten?
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Einwender schrieb:
Religion spricht auch über (Glaubens-!)Sachen, wo man, soweit ich weiß, noch nicht empirisch entwas finden konnte (Gott, Leben nach dem Tod etc.). Darüberhinaus hat sie eine ethische Komponente.
Religion soll nicht Wissenschaft ersetzen, sondern ist etwas anderes.
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Für mich lässt sich dasganz einfach zusammenfassen:
Wenn eine Institution/Gemeinschaft von Menschen 1500 Jahre lang nicht nur faktisch widerlegten Blödsinn erzählt, sondern auf Basis von diesem Blödsinn sogar anderen Menschen verfolgt, tötet und unterdrückt - und sogar den Anspruch erhebt absolute, transzendete, immergültige Wahrheiten zu verkünden auf die man sein ganzes Leben stützen soll...
... und dann diese ganze Lügengerüst über die Jahrhunderte nach und nach wegbröckelt: Wieviel kann man denen überhaupt noch glauben?
Die Mehrheit der "Christen" in Europa sind ja heute (zum Glück?) so weichgespült, dass sie die Bibel nicht mal halb so gut kennen wie der durchschnittliche engagierte Atheist. Und die Geshichte mit Jesus und Gott ist nur noch eine romantisierte, verwaschene Version von dem was es noch vor 100 Jahren mal war. Der Bibel wird oft sogar offen Status eines fiktionalen Comicbuches mit einem karikierendem Charakter eingeräumt.
Das Gott Sklaverei, Steinigungen und Jungfrauenvergewaltigungen mal ganz toll fand (oder noch findet) weiß kaum einer.*Aber den Nerv sich Christen zu nennen haben sie noch.

Sollen sie ehrlich sein und sich Deisten nennen. Denn ein "moderner" europäischer "Christ" hat nichts mehr mit einem durchschnittlichen Christen von vor ein paar wenigen Jahrhunderten zu tun. Es gab Zeit da wären die heutigen "Christen" einfach als Häretiker und Ketzer aufgeknüpft worden - von Christen.Für die Kirchen ist das natürlich ein Dilemma:
1. Entweder sie spielen das Modernisierungspielchen mit - und verlieren dadurch Glaubwürdigkeit.( Sie geben prakisch offen zu 1500 Jahre Lügen und Machtmissbrauch praktiziert zu haben und dabei entgegen anderslautender Behauptungen von der Welt nicht mehr Ahnung gehabt zu haben als sonst alle anderen auch.)
2. Sie bleiben auf der harten, fundmentalen Linie mit teils wörtlicher Bibelinterpretation und all den Absurditäten und Konflikten mit wissenschaftlichen Erkenntnissen die sich dadurch ergeben. Dann allerdings sind sie für die meisten Menschen ganz klar als hirnrissige Idioten erkennbar, verlieren noch mehr Gläubige und werden eine Randgruppe die anderen Menschen (einschließlich weichgespülten Christen) schlicht peinlich sind.Vom Typ 2 gibt es in den USA deutlich mehr als hier.
In Europa haben sich die kirchlichen Strömungen mehrheitlich für Variante 1 entschieden und können sie ihre Mitgliederzahlen konstanter halten.
*Nebenfrage: Wie kommt es eigentlich, dass Gott, dieses angeblich perfekte Wesen, seine Meinung so radikal ändert? Hat er etwa vorher einen Fehler gemacht? Ist Sklaverei, Morden und Vergewaltigen also nicht immer unmoralisch sondern nur abhängig vom Kontext oder seiner Laune? Kann mir das ein echter Christ mal beantworten?
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Die Hauptaufgabe der Religion ist nicht, wie es aus deinem Beitrag herauskommt, die Wieenschaft zu ersetzen. Davon abgesehen: http://de.wikipedia.org/wiki/Ex_cathedra und belege mal deine Aussagen an Quellen.
