Wird die Erde immer schwerer



  • Die Pflanzen brauchen doch Licht zum wachsen. Wandel die also Sonnenlicht in Masse um und wird die Erde dadurch immer schwerer?



  • Noe nicht wirklich,

    Die Pflanzen verbrauchen ja auch fuer das Wachstum Neahrstoffe aus dem Boden. Dagegen sterben andere Pflanzen und verrotten, es haelt sich in der Waage.
    Irgendwie im falschen Forum oder?



  • Sonnenlicht stellt nur eine Energieform dar und keine neue Masse.

    Gruß



  • Die Erde wird tatsächlich jeden Tag schwerer (zumindest einige Tonnen, der genaue Wert ist mir aber entfallen), aber das liegt vor allem an Gestein, das in die Atmosphäre eintritt.



  • Borschtsch schrieb:

    Sonnenlicht stellt nur eine Energieform dar und keine neue Masse.

    "Ist" durch E=m*c² nicht jede Energie auch Masse?


  • Mod

    username schrieb:

    Die Erde wird tatsächlich jeden Tag schwerer (zumindest einige Tonnen, der genaue Wert ist mir aber entfallen), aber das liegt vor allem an Gestein, das in die Atmosphäre eintritt.

    Genau. Und mal eine grobe Abschätzung: Die Sonnenstrahlung auf der Erde hat im Mittel eine Leistung von gut 1kW. Auf die Erde hochgerechnet sind das gute 100 PW (P=Peta=10^15). Das entspricht also knapp 2 kg*c^2 pro Sekunde. Das klingt jetzt erstmal viel, aber davon geht eine ganze Menge verloren, bis es in den Pflanze etwas passiert: Etwa die Hälfte, geht irgendwo ohne Pflanzen nieder. Davon ist nochmal gut die Hälfte in Wellenlängenbereichen die für die Photosynthese nicht geeignet sind. Insgesamt sind wir jetzt schon bei ca 400 g*c^2/s, aber die Pflanze hat natürlich auch keinen perfekten Wirkungsgrad. Der beträgt ca. 23%, also sind wir bei ca. 100 g*c^2/s. Auf der ganzen Erde. Davon muss man jetzt natürlich wieder den Energieverbrauch der gesamtem Biosphäre abziehen, denn die Abwärme des Stoffwechsels aller Wesen entweicht größtenteils wieder ins All. Diesen Anteil will ich jetzt nicht auch noch abschätzen, aber durch die Tatsache, dass der gesamte Planet seit Jahrmilliarden immer ungefähr gleich dick mit Biomasse bedeckt ist, würde ich mal schätzen, dass der Verbrauch ziemlich genau der einfallenden Energie entspricht. Jedenfalls ist der Sonnenenergieüberschuss klein gegenüber der Menge an Gestein die ständig auf die Erde fällt.

    Wie ist das eigentlich mit dem Sonnenwind? Der müsste doch ständig ein bisschen von der Atmosphäre wegtragen. Weiß jemand wieviel da verloren geht?



  • Badestrand schrieb:

    Borschtsch schrieb:

    Sonnenlicht stellt nur eine Energieform dar und keine neue Masse.

    "Ist" durch E=m*c² nicht jede Energie auch Masse?

    Das Licht hat aber keine Masse.

    Gruß


  • Mod

    Borschtsch schrieb:

    Das Licht hat aber keine Masse.

    Nur weil Photonen keine Ruhemasse haben, heißt das nicht, dass Licht hätte keine Masse.



  • strahler schrieb:

    Die Pflanzen brauchen doch Licht zum wachsen. Wandel die also Sonnenlicht in Masse um und wird die Erde dadurch immer schwerer?

    Guck Dir mal den Strahlungshaushalt der Erde an:

    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/47/NASA_earth_energy_budget.gif

    Oh Wunder: 100% gehen rein und 100% gehen auch wieder raus. Muss auch so sein, denn sonst würde sich die Erde erhitzen. ...naja, ok: Wenn man mal vom Klimawandel absieht. Momentan sind wir wohl tatsächlich nicht ganz in einem Gleichgewicht, was den Strahlungshaushalt betrifft, aber langfristig gesehen kann man das wohl vernachlässigen.



  • SeppJ schrieb:

    Borschtsch schrieb:

    Das Licht hat aber keine Masse.

    Nur weil Photonen keine Ruhemasse haben, heißt das nicht, dass Licht hätte keine Masse.

    Habe mich jetzt genauer informiert, danke für den Hinweis.

    Gruß



  • SeppJ schrieb:

    Borschtsch schrieb:

    Das Licht hat aber keine Masse.

    Nur weil Photonen keine Ruhemasse haben, heißt das nicht, dass Licht hätte keine Masse.

    Das kommt in erster Linie darauf an, aus welchem Jahr dein Physikbuch ist.

    Die Terminologie "bewegte Masse" und "Ruhemasse" wird immer weniger verwendet, stattdessen dröselt man das schön in Masse (früher "Ruhemasse"), Energie und Impuls auf.



  • Besitzt demnach Licht eine "echte" Masse, sprich eigene Materie?

    Gruß



  • Ich mache derzeit Quantenfeldtheorie, also relativistische Quantenmechanik und wirklich jeder spricht nur noch von Masse, Punkt. Jeder Dozent den ich je getroffen habe und jedes Buch das je gelesen habe (ausser alte Schulbuecher...). Das Konzept der relativistischen Masse wuerde in den heute interessanten Forschungsgebieten alles unnoetigerweise verwirren und ist komplett sinnlos. Niemand verwendet es. Das hat auch nichts mit Tendenz zu tun, den Begriff der dynamischen Masse schrittweise zu entfernen, denn wenn es die jemals gegeben hat, ist sie laengst abgeschlossen. Im heutigen Sprachgebrauch sind Photonen masselos.
    Aber natuerlich nicht energielos, diese Energie kann theoretisch in Materie umgewandelt werden. In diesem Fall ist der Effekt gegenueber Meteoritenschauern und kosmischen Staub allerdings getrost zu vernachlaessigen.



  • Mr.Fister schrieb:

    Im heutigen Sprachgebrauch sind Photonen masselos.
    Aber natuerlich nicht energielos, diese Energie kann theoretisch in Materie umgewandelt werden.

    Machen Pflanzen das auch, oder kommt alle Masse der Pflanzen aus der Erde?



  • Naja technisch gesehen, wenn die Energie des Lichts zu irgendwelchen chemischen Reaktionen beitraegt, wo Bindungsenergie benoetigt wird, sind die Produkte schon schwerer als die Edukte (eben genau um die Bindungsenergie), aber das duerfte sich in einem verschwindend geringen Rahmen abspielen.



  • Die wachsende Anzahl von Menschen sollte die Erde auch schwerer machen, oder? :xmas1:



  • bei der photosynthese wird meines wissens nach die energie der photonen nicht direkt umgewandelt. als träger der elektromagnetischen kraft setzen die photonen lediglich einige reaktionen in gange, welche bestimmte stoffe (Kohlenstoffdioxid, Wasser) in andere stoffe umgewandelt (sauerstoff, traubenzucker).



  • Dabb schrieb:

    Die wachsende Anzahl von Menschen sollte die Erde auch schwerer machen, oder? :xmas1:

    Dafuer gab es frueher so tolle Sachen wie die Pest, dann kamen die Kreuzzuege und die Weltkriege. Heute eben Erdbeben, Ebola usw... es gleicht sich immer aus.

    Ivo



  • Ist ja auch nicht so, dass Menschen einfach so auftauchen würden…



  • Ivo schrieb:

    Dabb schrieb:

    Die wachsende Anzahl von Menschen sollte die Erde auch schwerer machen, oder? :xmas1:

    Dafuer gab es frueher so tolle Sachen wie die Pest, dann kamen die Kreuzzuege und die Weltkriege. Heute eben Erdbeben, Ebola usw... es gleicht sich immer aus.

    Und Du meinst nach einem allvernichtenden Krieg wäre die Erde tatsächlich leichter? Gut, wenn der Storch die kleinen Babys aus dem Weltall bringt, dann vielleicht...


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