Schulpflicht und öffentliche Schulen



  • ChrisM schrieb:

    Fakt ist auf jeden Fall, dass staatliche Schulen ineffizient arbeiten- wie jedes Monopol- und nicht mal ansatzweise individuellen Bedürfnissen gerecht werden können. [...]

    Fakt ist auch, dass sich marktwirtschaftliche Modele nicht auf die Schule übertragen lassen. Diese gehen quasi immer davon aus, dass sich das System nach ein paar Schritten bei einem "guten" Gleichgewicht einpendelt.

    Du bist aber nur einmal jung und kannst also nur in einem Lebensabschnitt effizient lernen. Auch wird eine Lehrergeneration kaum mehr als 2 Schülergenerationen groß ziehen.

    Du hast also nur 1 oder 2 Schritte. Nicht mal ansatzweise ausreichend um auch nur ansatzweise dem "guten" Gleichgewicht nahe zu kommen.

    Von daher geht das schon rein theoretisch nicht und daher macht es nicht mal Sinn die Buzzwords aus diesem Bereich auszupacken.

    ChrisM schrieb:

    Andromeda schrieb:

    Nein! Die Abschaffung der Schulpflicht würde jedes Land mittelfristig in den Abgrund stürzen.

    Dies zu widerlegen dauert genau zehn Sekunden:

    Wikipedia schrieb:

    In der Schweiz (bis auf 2 Kantone), Australien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien und den USA besteht anstatt der Schulpflicht eine Bildungspflicht oder Unterrichtspflicht, die statt durch Schulbesuch auch durch Hausunterricht oder Unschooling (selbstständiges Lernen) erfüllt werden kann.

    Zumindest als ich das letzte Mal auf die Landkarte geschaut habe, waren die Schweiz, Australien und auch die USA noch da.

    Nur bedeutet das für 99% der Schüler Schulpflicht und öffentliche Schulen und ob die restlichen 1% besser dran ist steht auf einem anderen Blatt. Immer wieder geistern Fälle durch die Zeitungen wo irgendeine Sekte Homeschooling machen möchte. Zu mindest für Frankreich gilt das.

    THX 1138 schrieb:

    aber grade da sind doch die 'guten' privatschulen, wo die reichen aus aller welt ihre kinder hinschicken..

    Echt? Ich dachte die würden nach England geschickt oder wenn sie bereits ein wenig älter an die französischen "grandes écoles".

    ich bezog mich auf einen deutschlandweiten Schulzwang und der wurde nachweislich von den Nationalsozialisten eingeführt, auch wenn es scrub nicht passt.

    Ich hoffe für dich, dass das jetzt ein schlechter Trollversuch war.



  • Du beziehst Dich auf irgendwelches liberales Gefasel, willst unbedingt ein schreckliches Beispiel mit Nazis anbringen (was Dich aber nicht davon abhalten wird, bald wieder zu jammern, wenn jemand "die Keule auspackt") und redest damit nachweislich selbst Blech. Insofern bist Du selbst zwar eher ein Gegenbeispiel zur funktionierenden Schulpflicht, aber das stellt das System sicher nicht in Frage. Und das ist auch gut so.



  • Hallo

    soweit mir bekannt ist:

    Mit der Einigung der deutschen Staaten 1871 wurde die allgemeine Schulpflicht als Staatsaufgabe für das gesamte damalige Deutschland eingeführt.

    also nichts mit Nazis

    Mfg
    Klaus



  • Hallo,

    nun gut, die Nazis haben die Schulpflicht nicht eingeführt. Dennoch haben sie die Schulpflicht deutschland-weit normiert, was auch so in Wikipedia steht:

    Die Erziehungsberechtigten der Schüler sind zur Überwachung der Schulpflicht ihrer minderjährigen Kinder verpflichtet. Befreiungen von der Schulpflicht werden nur in eng begrenzten Fällen ausgesprochen (s.u.). Kommen die Erziehungsberechtigten ihrer Pflicht nicht nach, dann stellt dies eine Ordnungswidrigkeit dar, die einen Bußgeldbescheid zur Folge haben kann. Bei der Verhängung von Ordnungsmaßnahmen muss zwischen Verletzungen der Schulpflicht durch Schüler und der durch die Erziehungsberechtigten unterschieden werden. Die Verhängung eines Bußgeldes gegen Schüler setzt deren Strafmündigkeit voraus. Die Durchsetzung der Schulpflicht ist in den einzelnen Ländern unterschiedlich liberal oder restriktiv. In den Bundesländern Hamburg, Hessen und Saarland sind Freiheitsstrafen bis zu sechs Monaten oder Geldstrafen bis zu 180 Tagessätzen möglich. Als vorletzte Konsequenz können die Schüler auch zwangsweise zur Schule gebracht werden, wenn zuvor alle anderen Versuche erfolglos blieben (Schulzwang). Der Schulzwang wurde durch das Reichsschulpflichtgesetz vom 6. Juli 1938 gesetzlich normiert und ist heute in den Schulgesetzen der einzelnen Bundesländer geregelt. Als letzte Konsequenz kann den Eltern schließlich durch ein Familiengericht das Personensorgerecht ganz oder teilweise entzogen werden. Von dieser letzten Möglichkeit wurde bisher kaum Gebrauch gemacht. Mit Beschluss vom 31. Mai 2006 hat das Bundesverfassungsgericht die Schulpflicht aller Kinder höchstgerichtlich bestätigt und die strafrechtliche Sanktionierung bei Nichteinhaltung der Schulpflicht durch religiöse Eltern als verfassungsgemäß beurteilt.

    Ich wollte dieses Beispiel aber nicht "unbedingt" anbringen. Wenn dich, lieber scrub, der entsprechende Satz stört, dann ignorier ihn einfach und geh auf den Rest ein.

    Viele Grüße
    Christian



  • Ich gehe doch nicht auf Dein Ablenkungsmanöver ein. Ich halte nur nochmal fest, daß Du weiterhin an Deinem Schwachsinn festhältst, denn KlausB hat es doch inzwischen richtiggestellt: Schulpflicht gibt es schon seit Jahrhunderten, und "deutschlandweit" auch schon viel länger als Du mit Deiner Lüge unterstellen wolltest.

    Ansonsten kennst Du meine Meinung ja eigentlich schon, aber vielleicht hast Du sie ja wieder mal "vergessen": Die Schulpflicht ist gut, darüber wird nicht ernsthaft diskutiert und diese liberalen Quatschideen sind sowieso nicht der Rede wert. Deine Ansichten in diesem Punkt sind für mich einfach völlig lächerlich: Die Kinder werden auf geradezu grausame Weise GEZWUNGEN, und du bist so toll und liberal und überhaupt und willst sie vor diesem bösen ZWANG schützen... mein Gott, Walter. Was hab ich gelacht.

    Weitere Reaktionen auf mich sparst Du Dir jetzt (ich antworte Dir nicht mehr), antworte lieber Blue-Tiger, Ben04 und den anderen.



  • Hallo

    allerdings, durchgesetzt haben es eigentlich erst die Nazis (so richtig)

    Mfg
    Klaus



  • Es ist ja auch so, dass es keinen Zwang zur staatlichen Bildung gibt in Deutschland - es gibt auch Privatschulen. Allerdings ist deren Tätigkeit staatlich reguliert, was teils sinnvoll, teils weniger sinnvoll ist.


  • Administrator

    THX 1138 schrieb:

    Dravere schrieb:

    Schweiz: Irgendwelche Täler, welche kaum jemand mal hingeht. Vor allem früher war das noch einiges extremer.

    aber grade da sind doch die 'guten' privatschulen, wo die reichen aus aller welt ihre kinder hinschicken..

    Das wäre mir ziemlich neu.
    Eines der besten Internate liegt am Zürchersee.
    Die beste Wirtschaftsuni liegt in St.Gallen.
    Die beste technische Uni lieg in Zürich und Lausanne.

    In den Tälern und Bergen haben wir hauptsächlich Kur- und Ferienorte für die Reichen 🙂

    ChrisM schrieb:

    Ah ja, und Frankreich, Großbritannien und Dänemark? Was ist mit denen?

    Keine Ahnung, ich kenne es vor allem nur mit diesen 3 Ländern, welche ich aufgezählt habe und wollte damit etwas klarstellen.
    Der Wikipedia Artikel listet zwar die Länder auf, sagt aber nicht, warum diese Ländern nur eine Bildungspflicht und keine Schulpflicht haben. Dies hat aber meistens historische Gründe.
    Frankreich, Grossbritannien und Dänemark hatten zum Beispiel alle Kolonien, vielleicht gilt deshalb bei ihnen auch sowas ähnliches. Aber das ist nur eine Vermutung.

    Du jedenfalls missbrauchst meiner Meinung nach eine Aussage zu deinen Zwecken. Aus der Aussage geht nicht hervor, dass die Mehrheit der Kinder nicht zur Schule gehen oder sogar gar keine. Es steht auch nicht, wie die Regelung genau ist. Ob es einfach eine Ausnahmenregelung ist? Vielleicht steht in dieser Bildungspflicht, dass man zur Schule gehen muss, wenn eine nah genug ist und erreichbar ist, ansonsten ist auch eine Ausbildung zuhause gültig, oder ähnliches.

    In dem Zitat steht jedenfalls nichts, was deine Behauptung untermauert!

    ChrisM schrieb:

    Außerdem war das Zitat nur ein Beispiel, das belegt, dass die Abwesenheit von Schulpflicht nicht wie von Andromeda postuliert, mittelfristig zum Untergang führt.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass Andromeda keine Ahnung hatte, was der Unterschied zwischen Schulpflicht und Bildungspflicht ist. Ich bin mir sicher, auch in der Schweiz wissen das die meisten Leute nicht und sehen unter Schulpflicht das gleiche, wie Bildungspflicht.
    Ich bin mir daher sehr sicher, dass Andromeda eher meinte, dass die Abschaffung der Schul- und Bildungspflicht jedes Land mittelfristig in den Abgrund stürzen würde.

    Aber naja ...

    Grüssli



  • Dravere schrieb:

    Aus der Aussage geht nicht hervor, dass die Mehrheit der Kinder nicht zur Schule gehen oder sogar gar keine.

    Sagt ja auch keiner, dass das passieren würde wenn es keine Schulpflicht gäbe. 😕


  • Mod

    Wenn man mal in Laendern war, wo die Schulpflicht nur "so lala" existiert, kommt man gar nicht mehr erst auf so eine duenne Idee.

    Denn ohne Schulpflicht schicken alle "sozialen Problemfaelle" ihre Kinder nicht mehr auf die Schule. Und das fuehrt innerhalb von 15 Jahren in die Katastrophe. Das ist dann so eine Art "Neu-Koelln hoch Zehn".

    Bei uns ist das mit Schulpflicht schon schlimm genug, wieviele kaum noch Lese- und Schreibfähigkeiten mitbringen, aber ohne Pflicht? BRRRR... mag ich mir nicht vorstellen.

    Wer solche Ideen hat, sollte mal dringend ein freiwilliges soziales Jahr in einem Entwicklungsland einlegen, zum Sauberspülen des Hirns.

    Ich halte solche Ideen wirklich für Auswüchse von Wohlstandsbeschädigten, die nicht mehr wissen wo oben und unten ist vor lauter Wohlbefinden und Überfluss.



  • Herrje, wieder so ein liberaler Hirnschiss. Wie kann man bloß so verblendet sein und die Schulpflicht abschaffen wollen?



  • Ich halte solche Ideen wirklich für Auswüchse von Wohlstandsbeschädigten, die nicht mehr wissen wo oben und unten ist vor lauter Wohlbefinden und Überfluss.

    Das ist absolut richtig. Die Möglichkeit eines Schulbesuchs und das Recht auf Bildung ist ein wichtiger Schritt in der Weiterentwicklung eines Volkes. 🙂



  • ich halte die schulpflicht für eine gute sache.

    allerdings sollte der verpflichtende religionsunterricht an staatlichen schulen abgeschafft werden. die trennung zwischen religion und staat ist gut.
    die einführung des pflichtreligionsunterrichts war ein deal, um adolf zu ermächtigen. siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Reichskonkordat . auch die kirchensteuer fällt darunter.

    das ist etwas, das mich traurig macht.

    nein, adolf um hintergrund soll kein gegenargument sein, sondern nur klären, daß diese gehirnwäsche keinen langhistorischen hintergrund hat, eher das gegenteil, und daß man neutral neu überlegen darf und klar zum ziel kommt, daß religionsunterricht nicht in staatliche schulen darf, wenn die trennung von staat und religion kein witz sein soll.



  • Wozu ein hohes Bildungsniveau führen kann hat sich 1989 in der DDR gezeigt. Trotz ~1.000.000 Waffenträger (Polizei, NVA, Kampfgruppen, Statssicherheit) ist die Sache vernünftig geendet, die Leute hatten genug Grütze im Hirn (politisch, naturwissenschaftlich) um sagen zu können: wir lassens sein.

    Ich wage zu behaupten, dass heute so eine Sache in einer Katastrophe enden würde.

    Dabei entscheidet der Bildungsstand heute mehr denn je über den gesellschaftlichen Status. Nur erkennen das zu wenige.



  • volkard schrieb:

    allerdings sollte der verpflichtende religionsunterricht an staatlichen schulen abgeschafft werden. die trennung zwischen religion und staat ist gut.

    Deinen Gedankengang kann ich gut verstehen, jedoch bin ich gegen eine Abschaffung. Wenns du die Kirchen ganz aus dem Unterricht raus hältst, dann hast du ein riesiges religiöses Vakuum das noch größer als das heutige ist und das ist nicht gut.

    Ich bin nicht für eine religöse Erziehung, allerdings gibt es eine nicht vernachlässigbar kleine Menge von Leuten die eine gewisse Religiosität brauchen und suchen. Ich habe lieber, wenn die den heutigen Kirchen in die Arme laufen als irgendwelchen Sekten, wo man keinen Schimmer hat was einem bei denen blüht.

    Dadurch, dass du moderate religiöse Kräft unterstützt, nimmst den extremeren den Wind aus den Segeln.



  • Ben04 schrieb:

    Dadurch, dass du moderate religiöse Kräft unterstützt, nimmst den extremeren den Wind aus den Segeln.

    Der Staat darf aber keine religiöse Kraft "unterstützen", da das dem Prinzip der Trennung von Staat und Kirche direkt entgegen steht. Und dass diese Trennung wichtig ist, zeigt ja schon die Geschichte.

    Abgesehen davon hatten die (vermeintlich) "moderaten" Kirchen nie Probleme mit der Verbreitung ihrer Glaubensgrundsätze, auch lange bevor es so etwas wie staatliche Schulen überhaupt gab.

    Viele Grüße
    Christian



  • Ben04 schrieb:

    volkard schrieb:

    allerdings sollte der verpflichtende religionsunterricht an staatlichen schulen abgeschafft werden. die trennung zwischen religion und staat ist gut.

    Deinen Gedankengang kann ich gut verstehen, jedoch bin ich gegen eine Abschaffung. Wenns du die Kirchen ganz aus dem Unterricht raus hältst, dann hast du ein riesiges religiöses Vakuum das noch größer als das heutige ist und das ist nicht gut.

    Ich bin nicht für eine religöse Erziehung, allerdings gibt es eine nicht vernachlässigbar kleine Menge von Leuten die eine gewisse Religiosität brauchen und suchen. Ich habe lieber, wenn die den heutigen Kirchen in die Arme laufen als irgendwelchen Sekten, wo man keinen Schimmer hat was einem bei denen blüht.

    Dadurch, dass du moderate religiöse Kräft unterstützt, nimmst den extremeren den Wind aus den Segeln.

    Es spricht nichts dagegen das Fach Religion durch Ethik zu ersetzten. Der Stoff
    wäre dabei in der Praxis fast derselbe, nur eben von einer neutralen Person unterrichtet.
    Von der Ausgrenzung andersgläubiger Kinder im Zusammenhang mit dem jetzigen
    Religionsunterricht an Schulen, möchte ich garnicht erst reden.

    Und als moderat würde ich den Religionsunterricht auch nicht unbedingt bezeichnen,
    ich zumindest hatte einen Reli-Lehrer der war überzeugter Kreationist 😡



  • Storm.Xapek.de schrieb:

    Es spricht nichts dagegen das Fach Religion durch Ethik zu ersetzten.

    Ethik ist doch noch viel schlimmer.

    EDIT: Wobei bei mir der Religionsunterricht nicht so war wie von dir beschrieben.



  • Ben04 schrieb:

    Ich bin nicht für eine religöse Erziehung, allerdings gibt es eine nicht vernachlässigbar kleine Menge von Leuten die eine gewisse Religiosität brauchen und suchen.

    die sollen doch in die kirche gehen. und horoskope lesen, zu hexen und wünschelrutengängern und sich erdstrahlenabschirmkupferspiralen unters pyramidenbedachte bett legen. wichtig sind auch [url="http://www.nucleostop.de/"]atomstromfilter[/url].
    ich glaube nicht, daß die leute mangels religionsunterricht in die arme der extremisten laufen, sondern sie werden das geschäftsfeld kitsch-und-nonsens beleben.



  • Storm.Xapek.de schrieb:

    ich zumindest hatte einen Reli-Lehrer der war überzeugter Kreationist 😡

    mein ethik-lehrer war überzeugter nonlogiker mit sachen wie "es gibt keine objektive wahrheit; jeder mensch hat seine eigene wahrheit".


Anmelden zum Antworten