Wer ist wohl Schuld?!
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LordJaxom schrieb:
way schrieb:
Wenn ich als Vater wüsste, dass mein Sohn geistig nicht auf der Höhe ist, [...]
Psychiater != Sonderschule. Die wenigsten Menschen gehen zum Psychiater, weil sie "geistig nicht auf der Höhe sind".
Ich weiß nicht, ob die überhaupt zum Psychiater müssen.
Wobei "geistig nicht auf der Höhe sind" vielleicht auch heißen sollte "nicht zurechnungsfähig" und DAS kann bei schweren Depressionen durchaus der Fall sein - oder wie will man Selbstmorde erklären?Darüberhinaus wage ich sogar zu behaupten, dass er keine Depressionen gehabt hätte, wenn sein Vater ein verantwortungsbewusster Vater gewesen wäre, völlig unabhängig von der Tatsache, dass er 16 Waffen besessen hat.
Bist du der Meinung, dass Eltern immer schuld an Depressionen oder anderen Problemen ihrer Kinder sind? Ist ne interessante These und interessiert mich persönlich aus aktuellem Anlass.
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Hallo
LordJaxom schrieb:
way schrieb:
Wenn ich als Vater wüsste, dass mein Sohn geistig nicht auf der Höhe ist, [...]
Psychiater != Sonderschule.
Sonderschule heißt übrigens auch nicht automatisch, dass man geistig nicht auf der Höhe ist.
chrische
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estartu schrieb:
LordJaxom schrieb:
Psychiater != Sonderschule. Die wenigsten Menschen gehen zum Psychiater, weil sie "geistig nicht auf der Höhe sind".
Ich weiß nicht, ob die überhaupt zum Psychiater müssen.
Wobei "geistig nicht auf der Höhe sind" vielleicht auch heißen sollte "nicht zurechnungsfähig" und DAS kann bei schweren Depressionen durchaus der Fall sein - oder wie will man Selbstmorde erklären?Ich interpretiere "geistig nicht auf der Höhe" eher als "geistig behindert", in dem Sinne, dass jemand aufgrund dessen tatsächlich nicht mit sich oder seinem Leben klarkommen kann.
Dass auch "nicht zurechnungsfähig" zu fatalen Ergebnissen führen kann ist (leider) klar. Für mich hörte sich der Satz von way aber eben sehr salopp nach "wenn ich weiss dass mein Sohn doof ist, dann..." an. Mag sein, dass ich das überinterpretiere.
Darüberhinaus wage ich sogar zu behaupten, dass er keine Depressionen gehabt hätte, wenn sein Vater ein verantwortungsbewusster Vater gewesen wäre, völlig unabhängig von der Tatsache, dass er 16 Waffen besessen hat.
Bist du der Meinung, dass Eltern immer schuld an Depressionen oder anderen Problemen ihrer Kinder sind?
"Pauschalisierungen sind immer falsch".
Mit diesem und dem oben geschriebenen muss ich mich selbst direkt einschränken - natürlich sind die Eltern nicht immer Schuld an Depressionen oder Problemen ihrer Kinder. Ich bin aber schon der Meinung, dass es in der aktuellen Gesellschaftsform begründet liegt, dass viele Eltern die Probleme ihrer Kinder vernachlässigen (und sei es aus zeitlichen Gründen).
@chrische5: Auch Dir stimme ich zu, da habe ich selbst pauschalisiert.
Das fällt mir teilweise sogar an den (tlw. behördlichen) Institutionen auf, in denen ich arbeite. Wenn dort das Kind eines Landesbediensteten erkrenkt, so nimmt (und bekommt!) dieser anstandslos Urlaub. In allen nicht behördlichen Firmen, in denen ich bisher gearbeitet habe, war das schwierig bis gar unmöglich. Einmal habe ich erlebt, wie ein Vater am Telefon mit seiner Frau diskutierte, bei wem der Anschiss geringer ausfallen würde, wenn er den Rest des Tages freimacht. In diesem Fall ist es nichtmal die Schuld der Eltern, wenn das Kind erst später, garnicht oder von einem Babysitter gepflegt wird (und sich dadurch vernachlässigt fühlt).
Wie bereits erwähnt wurde, dürfte das grundsätzliche Problem eines verschlossenen Jugendlichen, der in der Realität wenig Anschluss findet und zuhause viel Computer spielt ("Computerfreak" mit der Betonung auf "Freak"), hier in diesem Forum gut bekannt sein. Auch ich hatte dieses Problem in einem nicht geringen Maß, trotzdem bin ich nicht auf die Idee gekommen, Amok zu laufen. Ich will jetzt auf keinen Fall behaupten, dass ich in einer anderen Situation in dieses Extrem gefallen wäre, aber ich meine schon, dass die Tatsache, dass ich eine intakte Familie hatte, von denen ein Teil mindestens den halben Tag zuhause war, mir so manche "schwere Depression" erspart hat.
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"Qualitaetsjournalismus" FTW?:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,612928,00.html
http://banger.twoday.net/stories/winnenden-medien-gehen-einem-fake-auf-den-leim/
http://krautchan.net/... also zumindest die Idee hat schon was *lol*
Auf jeden Fall epischer Gewinn fuer Bernd!
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Am besten ist, das Spiegel sich gestern noch darüber erblödete, das Leute behaupten die Meldung sei eine Fälschung
Dabei steht seit zwei Tagen auf der Website von krautchan eine Mitteilung das alles Quark war.
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Es ist kein kultureller Verlust, wenn dieser ganze Schrott verschwindet und solche Computerspiele vom Markt genommen werden.
und
Für die Computerspielindustrie ist es an der Zeit, sich von den aggressiven Spielen zu trennen und diesen menschenverachtenden Schrott nicht mehr zu verbreiten.
Das finde ich echt die höhe, wieder so ein neunmalkluger Psychologe, der erst sagt es seihen nicht nur die Computerspiele, aber diese dann völlig niedermacht und als Schrott bezeichnet, ich finde so jemanden völlig unglaubwürdig.
Das beste:
Er ist zweiter Vorsitzender des Vereins „Mediengewalt - Internationale Forschung und Beratung“ und war 2008 Referent auf dem Kongress „Computerspiele und Gewalt“ in München.
aber:
Psychologen gehen immer davon aus, dass eine Tat multikausal und nicht eindimensional bedingt ist.
jaja Psychologen... was ist er aber dann?
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Ischterai schrieb:
Für die Computerspielindustrie ist es an der Zeit, sich von den aggressiven Spielen zu trennen und diesen menschenverachtenden Schrott nicht mehr zu verbreiten.
Das finde ich echt die höhe, wieder so ein neunmalkluger Psychologe, der erst sagt es seihen nicht nur die Computerspiele, aber diese dann völlig niedermacht und als Schrott bezeichnet, ich finde so jemanden völlig unglaubwürdig.
warum unglaubwürdig? wenn ballerspielespiele, seiner ansicht nach, einen anteil daran haben (auch wenn nur einen kleinen), dass jugendliche austicken, dann ist es ganz normal, für ein verbot zu sein. ich denke auch, dass zwar nicht jeder ballerspiel-fan zum amokläufer wird, dass aber einige dieser taten nicht geschehen wären, wenn es keine ballerspiele und gewaltverherrlichende filme geben würde.
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1AD7 schrieb:
ich denke auch, dass zwar nicht jeder ballerspiel-fan zum amokläufer wird, dass aber einige dieser taten nicht geschehen wären, wenn es keine ballerspiele und gewaltverherrlichende filme geben würde.
1. Wie kommst du denn zu dieser Meinung? Ich sehe da den direkten Bezug einfach nicht. Nur weil ein Amokläufer auf seinem Rechner CS installiert hat, heißt das noch lange nicht, dass da ein Zusammenhang besteht (obgleich das ständig behauptet wird). Es gibt ja auch viele Amokläufer, bei denen das nicht der Fall ist. Außerdem gibt es so viele andere Gemeinsamkeiten. Die würdest du ja auch nicht einfach in Zusammenhang mit der Tat stellen.
2. Es gab schon immer Menschen, die durchgedreht sind. Auch, bevor es Spiele und Filme gab.
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knivil schrieb:
Quatsch! Genauso wie die elektronische Sicherung mit dem Fingerabdruck, zu viel science fiction gesehen?
das gibts meines wissens nach schon.
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_matze schrieb:
Außerdem gibt es so viele andere Gemeinsamkeiten. Die würdest du ja auch nicht einfach in Zusammenhang mit der Tat stellen.
Wenn ich so darüber nachdenke... hm... hatten eigentlich die ganzen Amokläufer der letzten Zeit alle Windows auf ihren Rechnern? Ha! Da haben wir den Schuldigen! Nicht CS, Windows ist sicher der Übeltäter!
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Liegt am Brot, der Täter war starker Brot konsument!
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_matze schrieb:
1AD7 schrieb:
ich denke auch, dass zwar nicht jeder ballerspiel-fan zum amokläufer wird, dass aber einige dieser taten nicht geschehen wären, wenn es keine ballerspiele und gewaltverherrlichende filme geben würde.
1. Wie kommst du denn zu dieser Meinung? Ich sehe da den direkten Bezug einfach nicht. Nur weil ein Amokläufer auf seinem Rechner CS installiert hat, heißt das noch lange nicht, dass da ein Zusammenhang besteht (obgleich das ständig behauptet wird).
reine intuition. ich denke, dass labile, oder depressive menschen, durch ballerspiele beeinflusst werden können. es gibt bestimmt kriminalpsychologische untersuchungen, die zeigen, dass killerspiele und gewaltfilme die hemmschwelle gesenkt, oder als vorlage für reale taten gedient haben.
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_matze schrieb:
2. Es gab schon immer Menschen, die durchgedreht sind. Auch, bevor es Spiele und Filme gab.
Aber jeder, der durchdrehte, hatte definitiv vorher intensiv mit Gewalt zutun. Entweder real (Vietnam,Kosovo,Irak) und/oder virtuell (Spiele,Filme,Skirmish).
Das eigentliche Problem ist, daß es keine Methode gibt, mit der man herausfinden kann, zu vieviel Prozent(?) jemand noch einen Bezug zur Realität hat.
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1AD7 schrieb:
_matze schrieb:
1AD7 schrieb:
ich denke auch, dass zwar nicht jeder ballerspiel-fan zum amokläufer wird, dass aber einige dieser taten nicht geschehen wären, wenn es keine ballerspiele und gewaltverherrlichende filme geben würde.
1. Wie kommst du denn zu dieser Meinung? Ich sehe da den direkten Bezug einfach nicht. Nur weil ein Amokläufer auf seinem Rechner CS installiert hat, heißt das noch lange nicht, dass da ein Zusammenhang besteht (obgleich das ständig behauptet wird).
reine intuition. ich denke, dass labile, oder depressive menschen, durch ballerspiele beeinflusst werden können. es gibt bestimmt kriminalpsychologische untersuchungen, die zeigen, dass killerspiele und gewaltfilme die hemmschwelle gesenkt, oder als vorlage für reale taten gedient haben.
ich sag dazu intuitiv nein, und ich hab bisher nur eine Reportage über eine Untersuchung von E-Sportlern, CS-Spieler, bei der Untersucht wurde ob bei den Spieler beim spielen die Aggressionsbereiche angeregt werden, Ergebnis: NEIN.
Was die meisten gerne, sehr gerne ausblenden, das mindestens 90% aller Jugendlicher schon mal ein Gewaltspiel gespielt haben und die sind alle in einem leicht beeinflussbarem Stadium gewesen, also wieso sind es nicht mehr Amokläufer?
Weil der Hauptfaktor bei ihnen fehlen, nämlich fehlende soziale Anerkennung. Zusätzlich haben diese oft leichten Zugang zu Waffen, wodurch ihre Hemmschwelle , diese zu benutzen sinkt, nicht gegen Schützenvereine oder andere Sportarten wo Waffen eingesetzt werden. Dieser Amokläufer war Gastschütze, hatte wer weis wie viele Airguns und hat wohl auch gerne Paintball gespielt, also den umgang mit Waffen für sich normalisiert, wie es auch bei den anderen Amokläufern war, das sind eher Auslöser, als ein Spiel das die Gewalt zeigt.
P.S. ich hasse das Wort "Killerspiele"
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Ischterai schrieb:
Weil der Hauptfaktor bei ihnen fehlen, nämlich fehlende soziale Anerkennung.
rischtisch. deshalb sagte ich ja bereits, dass ballerspiele allein kein grund sein können, sondern nur, dass sie bei bestimmten, vorbelasteten personen gewaltbereitschaft fördern können. ein generelles verbot halte ich auch für sinnlos, eher wäre ich dafür, dass konsumenten solcher spiele und filme vorher ein psychiatrisches gutachten (oder ähnliches) vorlegen müssen, mit dem sie beweisen, daß sie immun genug gegen gewaltverherrlichende darstellungen sind.
Ischterai schrieb:
P.S. ich hasse das Wort "Killerspiele"
was hältst du von 'amokläufer-trainingssoftware'? (ne lass mal, war nur ein scherz).
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Hi,
wozu ein Sportschütze seine Waffen, die er doch nur im Schießstand benutzen darf zu Hause haben muß ist auch mir ein Rätsel. Sicher wäre es besser, wenn die nicht zu Hause aufgehoben würden, denn kein Mensch ist fehlerfrei, jeder ist mal zu faul, die immer gleich wegzuschließen. Außerdem sind gerade verschlossene Waffenschränke für Kinder ein absolut faszinierender Bereich, wo sie mit Sicherheit alles daran setzen die Kombination rauszukriegen oder rauszubekommen wo der Schlüssel hängt. Auch sollte man Amokläufe nicht nur auf Kinder beschränken, sondern davon ausgehen, daß auch Erwachsene durchdrehen können. Auch da hilft es, wenn nicht unmittelbar eine Waffe zugänglich ist.
Sicher gibt es auch für jeden eine Möglichkeit, auch so an Waffen ranzukommen. Aber einer der sich die Mühe macht, das ist kein Amokläufer, sondern ein kaltblütig planender Mörder. Gegen so einen kann man sowieso mit Verboten nciht viel ausrichten. Aber Amokläufer sind doch meistens Menschen, die an irgend einer Stelle nicht mehr weiter wissen und dann ausrasten. Und das was dann an Waffe greifbar ist, das ist eben die Waffe der Wahl. Peech für die anderen, wenn dann eine Schusswaffe in Reichweite ist.
Sicher kann man auch mit einem Taschenmesser jemanden umbringen, aber um mit einem Messer ein Dutzend Menschen umzubringen, das ist wesentlich unwahrscheinlicher.
Wenn dagegen zu Hause eine Schußwaffe rumliegt, dann wird der kaum das Messer nehmen, sondern die Waffe.
Andererseits zeigt die Schweiz, daß es auch Sicherheit geben kann, trotzdem jeder eine Waffe zu Hause hat. Nur ist eben dort die Waffe im Schrank das Normale geworden, die Faszination einer Waffe als was Seltenes was einem Macht über andere gibt ist dort nicht mehr vorhanden. Außerdem weiß dort jeder, daß auch die anderen ne Waffe haben, und daß er, wenn er wild rumballert damit rechnen muß, daß aus dem nächsten Fenster auf ihn gezielt wird. Dort bringt die Tatsache das fast jeder nene Karabiner im Schrank hat dagegen wieder mehr Sicherheit.
Durch Killerspiele wird mit Sicherheit keiner zum Amokläufer. Zum Amokläufer wird man, weil man an irgend einem Punkt nicht mehr weiter weiss. Was aber Killerspiele bewirken können, ist einen bestimmten Handlungsablauf einzuüben. Das man eben wenn man mit der Waffe in der Hand in die Klasse reingeht, daß man dann nicht mehr überlegen muß, sondern das "Feind erkennen" und "Feind erlegen" schon ein bisschen eingespielte Reflexe sind. Aber macht das in ener Klasse einen Unterschied? Bewaffneten Gegnern gegenüber bestimmt, da verschafft es einem einen Vorteil, aber Mitschülern gegenüber, die sind nicht bewaffnet. Da ist es unerheblich ob man schneller oder langsamer reagiert.
Aber ganz abgesehen davon, da haben andere im voraus versagt. Zum einen die Eltern mit ihrer Erziehung und Betreuung, zum anderen die Lehrer.
Ein verantwortungsbewuster Lehrer MUSS doch mitbekommen, wenn sich irgend einer seiner Schüler nicht repektiert und geachtet fühlt. Ein Klassenlehrer ist eben mehr als nur ein Wissensvermittler.
Da kann man soviel Schulpsychologen fordern wie man will, wie lange kann sich denn ein Schulpsycologe mit einem konkreten Schüler befassen? Woher soll der erkennen, daß gerade Schüler X derjenige ist, der Seine Hilfe braucht? Außerdem werden gerade Schüler mit Identitätsproblemen kaum von sich aus zum "Klapsendoktor" gehen. Aber der Klassenlehrer sieht ihn jeden Tag und sollte sich jeden Tag hinterfragen, ob mit seinen Schülern alles OK ist.
Vielfach reicht es schon, wenn der Lehrer nach dem Unterricht nicht die Meute im Akkord raustreibt, sondern wie die eine Lehrerin bei uns die sich regelmäßig viel Zeit gelassen hat und mit der wir über alles was uns interessierte oft stundenlang disskutiert haben. Aber dazu brauchts eben Lehrer, die ihren Beruf aus Berufung verichten, und keine die Lehrer geworden sind weils da soviel Ferien gibt oder weil sie zu keinem anderen Studium angenommen wurdne.
Auch könnte ich mir durchaus vorstellen, daß der Vater als Unternehmer so vielleicht einer war, der kaum Zeit für seinen Sohn hatte, aber wenn dcoh mal, das er ihm dann mal so richtig zeigen wollte wie man ein "ganzer Mann" wird.
Gruß Mümmel
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Schulpsychologen, Waffen, Killerspiele, Eltern... Ich bleibe bei meiner Theorie bezüglich der "Chemie" (Drogen, Psychopharmaka, Alkohol). Übrigens, gibt es diesbezüglich irgendwo einen ausführlicheren Autopsie- oder Obduktionsbericht?
Habe heute erfahren, dass er nicht von der Polizei erschossen wurde. Schade, dass sie seinen Selbstmord nicht verhindern konnten. Damit die ganze Schande mit der ganzen Wucht auf ihn eingeschlagen hätte. Der Feigling.
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Hallo
Ich sage es selten, aber diesmal muss es sein: muemmel, sehr guter Beitrag.
chrische